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Full text of "Der Kinematograph (July 1929)"

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9ie (Äwiüdöip'afi&ie fo&MM 

flgxßiKimGitoM 

\ievex 



16-12 

— ein Aufnahme-Apparat, welcher 
klein , handlich, billig und so einfach 
zu bedienen ist, daß man ohne 
weiteres mit ihm filmen kann 



BERLIN SO 36 / Abt. Amateur-Kinegraphie 



IGO SYM 

kopier! den Tennischampion Lacoste h 







3^'EI (f-UEN HJ4BEISE 


daß er es will, die Scheidungen, erleichtert die Kom¬ 
plikationen. so daü am Ende alles so bleibt, wie es 
am Anfang war. nur mit dem Unterschied, daß sämt¬ 
liche Beteiligten einsehen. daß manchmal die Ver¬ 
söhnung doch viel besser ist als die Trennung. 

Überflüssig zu sagen, daß dieser Film schon eit 
Erfolg ist. weil Montv Banks spielt. Höchstens noch 
zu bemerken, daß Kstelle Brody. Annette Benson und 
Bebe Brune-Taylor schon wegen ihres netten, sym¬ 
pathischen Äußeren mit dem bekannten Star in eng¬ 
ster Konkurrenz stehen. 

Die Regie in diesem Film liegt in den Händen Harry 
Lachmanns, der das Amt eines Producers mit dem 
Stab des Regisseurs vertauscht hat. Lachmann war 
früher der Berater Rex Ingrams, hat mit ihm in Ame¬ 
rika und später in Nizza manch gutes und großes 
Filmwerk zusammen gearbeitet. Er ist jetzt im 
Rahmen der British International Pictures in London 
tätig und scheint bei der Anlage und Aufmachung 
seiner Filme von dem Gedanken auszugehen, daß ein 
Lustspiel, das in Europa hergestellt ist. nur dann zur 
Weltgeltung kommen kann, wenn man ihm zwar die 
europäische Note, aber gleichzeitig auch den ameri¬ 
kanischen Stil gibt. 

Der gut ausgestattctc und mit Geschmack photo¬ 
graphierte Film erscheint in diesen Tagen zum ersten¬ 
mal in Berlin auf der Leinwand. 


Etiellt Brody 


Monty Bat 




















D i« Schlagader de« New-Yorker Leben« i«l der Hnadwar. 
Schnurgerade zerschneidet dieser Strallenzug die Halb¬ 
insel Manhattan, deren Rücken die Stadt tragt, in zwei 
Hälften und ist der wahre Ausdruck ihres Lebens. Diese 
gigantische Asphallschiene, die längste Stralle der tVelt. beginnt 
in Down-Town nicht eben sehr respektierlich. und ibr Aus¬ 
klang hinter der zwciliundertsten Stralle ist auch nicht im¬ 
ponierend. Dann ist der Broadwav zum Tramp geworden steht 
zwischen armseligen, liederlichen Häusern, deren er sich 
eigentlich ein billchen schämt. Der Broadwav zeigt von 












































sentimentale Regung geheiratet hatte, um seinem 
Namen und seinem Besitztum den Erben zu sichern 
Als eine unglücklich verlaufene vorzeitige Geburt du 
Erfüllung dieses Wunsches auf immer unmöglich 
macht, bedeutet die Frau nichts mehr lür ihn. I r 
vernachlässigt sic. demütigt ihr Gefühl, indem er ohne 
Scheu leichte Frauen in sein Haus bringt, und schliell- 
lieh kommt es zur Scheidung. 

Die geschiedene Frau wird Erzieherin bei einem 
reizenden Mädchen, dessen Mutter, ein oberflächliche 


H£NNYSs*S?le 

H enny Porten erzählt, wie sic auf die Idee zu 
ihrem neuen Film „Mutterliebe gekommen ist. 
Sie ist dabei ganz nach dem Goethe-Wort: 
..Am farbigen Abglanz haben wir das Leben" ver¬ 
jähren. wenngleich der Abglanz des Lebens unserer 
Tage, wie er sich in der Presse, der Chronik un¬ 


Schreckcn versetzt, die I 
dehnten Nachforschungen 


sucht, der übermächtige, nicht mehr cinzudämmcndc 
Drang, der jeder Frau angeborenen Mutterliebe Aus¬ 









































RUSSLAND 

A U ich da« Listo Atelier hoch oben am Dach bc- 
betrete. höre ich Plerdegetrappcl. sehe einen russi¬ 
schen Gutshol. vernehme slavische Laute, ungarisch.- 
Kommandowortc. dar«« isti.cn ertönen urs lenerische KuU 
aus den Kcihcn des technischen Arbeiterperson.il-. 
Brocken einer französisch-italienischen Unterhaltung — 
Kina Marsa plaudert mit Angeln Ferrari ln einer Atelier¬ 
ecke — schlagen an mein Ohr . . ein Srrachgc»irr. wie 

beim Turmbau von Babel! 

Was ist da ios? Dezso Kcrlesz drchl hier mit Julius 
v Szöreghi. dem Ungarn, und Vera Salvotti. der Slavin. eine 
Szene zu dem neuen Film der Derussa-Listo. „General 
Bapka". nach dem bekannten Bühncnucrk, die ulkige 
Szene, in der der Infanterist Bapka-Szörcghi sich selbst 
in Gefangenschaft setzt, indem er zwei russische Kosaken, 
bärenstarke Lümmel, die stcrnhagelvoll in ihren Sä teln 




































IN VIEN 

Bapka außer seinem erprobten Ensemble — es wirken 
noch Vera Salvotti. Kinu Marsa und Angeln Ferrari her¬ 
vorragend mit - auf Mary Kid und Ssoreghi gestellt ist 
In ..Gener;.l Bapka“ wird man eine sehr originelle Er¬ 
scheinung, die rassig« Vera Salvotti. eine Entdeckung 


ein wirbeliges Tempo und die anderen Haupt 
darnieder, besonders Mary Kid. Rina Mai 
und Angeln Ferrar*. in Aktion Bei eine 
Modeschau hat Marv Kid willkommene Gelegen 
heil, als Miß Spanien und in sonstigen reuen 
den Verkleidungen ihre Erscheinung ins best 
.lupiterlicht zu setzen. Lolla. du Fran/osn 
eine Lebedame Kina Marsa spielt sie i* 
es aber, die Bapka nach der verunglückten Epi 




























zum Weltkriege viele junge Leute a 
■Öen sich dort nieder und brachten 


lglischen Prc 


Mitgcnicßcrin am Erfolge der arbeitsreichen Jahre sein konnte, 
in ihrer Umgebung spähten sie vergeblich nach dem schönerer 
schlecht aus. denn Australien war von jeher das Land ohne Fi 
und jedes nur einigermaßen ansehnliche Mädchen konnte auf eint 
Partie hoffen. Um der Nat abzuhelfen, wandten sich die jungen 


dert Frauen fehlt. Die Braut Nr 
— der besseren Abfertigung wc 
sind die heiratslustigen Mädchei 
der Heimat einfach numeriert v 
den — ist verschwunden, und 
sehnsüchtig harrende Mann, der 
lürlich Conrad Veidt ist, muß 
getröstet nach Hause gehen. 




























in Berlin 


Alles allerdings ist mit solchen 
künstlichen Standorten nicht zu 
erlassen. So etwa hatte es vor 
ihm schon Herr Dr. Schulz der 
Schöpfer des Wortes „Nalurur- 
kundv". auf dem Balkan gemacht 
Es «rar nicht gerade bahnbrechend. 

Diese Bilder aber genügten 
Bengl Berg nicht. Er sann lange 
und kam dann auf die Idee, daß 
schließlich das Flugzeug helfen 


Man kann ihm glauben, wenn 
er von der gewaltigen Ueber- 
raschung erzählt, die sich auf dem 
Gesicht des Leiters des schwedi¬ 
schen Flugwesens ausdrückte, als 


tatsächlich d< 







































































VEISSER ELIEDE 


E incs dir bekanntesten Motive der Malrrci biI- 
^dvi das Liebespaar zwischen blühenden Bauincn 
ILi« Bild deutet an. dali Maienzeil herrscht, die 
merkwürdigste Zeit des Jahres, wo nut den Knos¬ 
pen auch die Merzen aufspringen. „Wenn der 
weiße Flieder wieder blüht . dann pflegt überall 
>e Liebe zu erwachen — im Leben und im F'ilm. 
I»enn sobald lenes Bild, das uns die Maler von der 
lungin Liebe schenken, zum lebenden Bilde des 
ilmcs wird, geht von ihm noch größere Wirkung 
aus. und die Zuschauer summen leise die leicht ins 
«Ihr gehende Melodie mit und denken an die Zeit 
da der weiße Flieder wieder blüht. Man hat jetzt 
>n München als Nachfolger des Schlagerfilms von 
dem verlorenen Herzen in Heidelberg den weißen 
Mieder verfilmt Bereits bildlich ergibt ia die 
>zencrie ein überaus malerisches Motu und 
außerdem darf der Regisseur schon ein bißchen 
sentimental werden. Blühende Landschaften rulen 












































11.45 Uhr: Königsberg —D a n - 
zig- Vormitlagskonzerl 
12.00 Uhr: Berlin: Blasorchester. 
Konzert, Dirigent: Kapellmeister 
Carl Woitschach. 

12 00-100 Uhr: Frank (url: 
Mandolinenkonzert. 


Nachmittags: 

105—2.30 Uhr: Königsberg 

Danzig: Unterhaltungsmusik. 
Kapelle Pcrkull. 

2.00 Uhr: Berlin: Chinesische 
Anekdoten, übertragen von Dr. F. 
Kuhn, erzählt von Erwin Kaiser. 

2 30 Uhr: Berlin: Konzert. Mit- 
wirkende: Marga Henatsch (Kla¬ 
vier). Nicolas Lambinon (Vio¬ 
line), Irmgard Preiß (Sopran). 

2.30 Uhr: München: Konzert. 
Operette und Revue. 

4 00- 5 30 Unr: Berlin: Zur Un¬ 
terhaltung. Kapelle Löucnthal 
vom Cafe \ atcrland, Hcnny Ncu- 
mann-Knapp vom Kölner Opern¬ 
haus. Hermann Böttcher (Heitere 
3 orträge), Fritz Neumann. 

4 00 Uhr: München: Tcckonzeri 
des Rundfunktrios. 

<00-5.30 Uhr: Frankfurt: 
Konzert des Rundfunkorchesters. 

4 30- 6.30 Uhr: Danzig — Kö¬ 
nigsberg: Übertragung aus 
dem Kurgarten Zoppot: Konzert 
des Danzigcr Sladttheater- 
Orchesters. Leitung: Cpernkapell- 
meistcr Karl Tutein. 

6.00-7.45 Uhr: München: Nürn¬ 
berger Sendung: Konzert des 
Deutschen Sängerbundes (Bür¬ 
ger - Sänger - Zunft. München). 
Dresdener Quartett-Vereinigung. 
Ricdelscher Mannerchor Plauen, 
M.-G.-V. Polyhymnia, Gcsangs- 
gesellschaft des Industrie- und 
Kulturvereins Nürnberg. 



Erich Pommer * prichl am Montag 
(Berlin) über den ..Tonfilm, seine 
Ziele und Möglichkeiten " 


de» Sonntags 


6.30—6 55 Uhr: Königin usler- 
hausen: Deutsche Mcislcr- 

opern (!) .Mozarts ..Zauberllöte' 
Dr. Fhrhardt, Oberspicllcitcr der 
Slaatsopcr Dresden. 

7.00—7.30 Jhr- Frankfurt: 
Von Crotberg i. T.: Funkrepor¬ 
tage: Cronbergcr Nachkerb und 
Cronbcrg :r F.dbccrmarkt. Spre¬ 
cher Dr. Paul Laven. 

7 30—8 30 Uhr: Frankfurt: 
Konzert d;s Arbeitergesangver- 
cins ..Ein rachf. Hütlengcsäß 
bei Hanau. 

7 30 Uhr: Leipzig: Aus der Ope¬ 
rette: ..Die Königin vom Nasch¬ 
markt". von Ernst Smigclski. 

8.00 Uhr: Berlin : Hermann 

Hesse. Sprecherin: Lina Lossen. 

8.00 Uhr: München: Konzert 
(Wie es Euch gefällt). Mitwir¬ 
kend Paula Mcnari (Sopran) — 
Sandro Viloschy (Tenor) — Jo¬ 
sef Machoi (Xylophon). - Am 
Flügel: Richard S laa b. — Das 


Pastor. — Anschließend: »Kon¬ 
zert- und Tanzmusik. Kapelle 
Tanase Codolban. Übertragung 
aus dem Cafe „Der Reichsadler". 
München. 

8 00 Uhr: Königsberg—Dan¬ 
zig : Mililirkonzcrl. Musikkorps 
des I. Preuß. Pionicr-Batl. Lei¬ 
tung: Obermurikmeister Faßhauer 

8 30 Uhr: Berlin: Marek Weber 
spielt. 

8.30— 9 00 Uhr: Frankfurt: Pe¬ 
ter Scher. Vorlesung aus eigenen 
Werken. 

9— 10 Uhr: Frankfurt: Konzert 
des Rundfunkorchesters. Mitwirk. 
John Gläser (Tenor) vom Opern¬ 
haus Frankfurt. 

9.00 Uhr: Leipzig: Als Wieder¬ 
holung: „Vineta". Episode in ein*i 
Tanzbar von Hugo R. Bartels. 

10— 11 Uhr: Frankfurt : Marsch¬ 
konzert des Rundfunkorchesters 

10.30— 12 30 Uhr: Berlin: Tanz¬ 
musik. Kapelle Gerhard Hoff- 
mann. Gcsangseinlagen: Alexan¬ 
der Fleßburg (Tenor). Am Flü¬ 
gel: Hermann Scheibenhofer 

10.30— 12.00 Uhr: Königsberg 

— Danzig: Tanzmusik. 


J 

























Montag, 8. Juli 1929. 
Nachmittags: 

4 00 Uhr: München: Unterhal¬ 
tungskonzert der Kapelle Otto 
Reiter. 

4 IS—6.00: Frankfurt: Von 

Stuttgart: Konzert des Rundfunk¬ 
orchesters. 

4.30—5.00 Uhr: Königs wusle r- 
hausen: Die Rokoko-Oper I. 
Dr. Heinrich Hofer. 

4 30 Uhr: Leipzig: Konzert. Das 
Leipziger Rundfunkorchester. 

4 30—6 15 Uhr: Königsberg - 

Danzig: Unterhaltungsmusik. 

5 00 Uhr: Berlin: Konzert. Mit- 
wirkende: Luise Gmcincr (Bcch- 
stcin-Flügcl), Klli Scndlcr (Alt). 
Anschließend: Übertragung der 
Tccmusik aus dem Hotel Kaiser¬ 
hof. ausgeführt von der Kapelle 
Geza-Komor. 

5—6 Uhr: Königs wustcr- 
hausen: Übertragung des Nach¬ 
mittagskonzertes Berlin. 

6.00- 6 30 Uhr: München: Lie- 
dcrstundc. Jella von Braun-Fern¬ 
wald, Wien (Mczzo-Sopran). — 
Am Flügel: Musikdirektor Fritz 
Binder. 

Abends: 

7.30 Uhr: Berlin: Wesen und 
Werden des Tonfilms. 4. Vortrag. 
Erich Pommer: „Der Tonfilm, 
seine Ziele und Möglichkeiten." 
8 00 Uhr: Berlin (Sonccrvcran- 
staltung für Deutschland¬ 
sender): Unterhaltungsmusik, 
ausgeführt von dem Orchester 
Schmidt-Gcntncr. 

8 00 Uhr: München: Unlerhal- 
tungsstunde Mitwirkende: Willy 
Stufflfauth (Violine), Richard 
Slaab (am Flüge!), Aenn Heu- 
singcr (Lieder zur Laute). 

8.15—10.15 Uhr: Frankfurt: 
Von Stuttgart: Konzert des Obcr- 
schlcsischcn Funkquartetts. 

8 30 Uhr: Berlin: Internationaler 
Programmaustausch. Übertragung 
von der Scndcstclle Budapest. 
Orchester der Kgl. Ungar. Oper. 
Ouarlett Waldbauer - Kerpel. E. 
Dohnanyi (Klavier). Konzert der 
Zigeunerkapelle Bela Radios mit 
„Tirogalo"-Solo. 

9.00 Uhr: Leipzig: Zwei Ein¬ 
akter von Herbert Schönlank. 

1. „Der Tunnel von Goroje". 

2. „Wiedergeburt". 

9.30 Uhr: München: Neue und 
bekannte Schlager. Kleiner Funk¬ 
jazz. Leo Monosson. Berlin 

10.30—12.30 Uhr: Berlin: Tanz¬ 
musik (Kapelle Robert Gaden). 
Während der Pause: Bildfunk. 

0 30—12.00 Uhr: Königsberg- 
Danzig: Abendkorzcrt. 
10.45—11.45 Uhr: Frankfurt: 
Konzert des Rundfunkorchesters. 
Leitung: Kapellmeister Reinhdld 
Merten. Solistin: Elena Serani. 
Mailand (Sopran). 


Dienstag, 9. Juli 1929. 

Nachmittags: 

4.15— 6.00 Uhr: Frankfurt: 
Nach Stuttgart: Konzert des 
Rundfunkorchesters. Musikalische 
Leitung: Kapcllmstr. R. Merten 
Mitwirkung: Walter Schneider 
(Baß) vom Frankfurter Opern¬ 
haus. 

4.30 Uhr: Leipzig: Aus vcrisli- 
schcn Opern. Mitwirkende: Eva 
Graf, Adolf Dimano und Stcfa'i 
Kaposi. Am Flügel: Alfred Simon. 

4.30— 6.15 Uhr: Königsberg- 
Danzig: Unterhaltungsmusik. 

3 00—6.00 Uhr: K ö n i g s Wuster¬ 
hausen: Übertragung des Nach¬ 
mittagskonzertes Leipzig. 

5.30— 6.30 Uhr: Berlin: Unter¬ 
haltungsmusik der Kapelle Ar- 
kadi Flato. 

6.00—6 30 Uhr: K ö n i g s w u Sier¬ 
hausen : Musikverstchcn (Erste 
Stufe): Yolkslicdanalyscn. Prof. 
Dr. Hans Mersmann. 

6.40 Uhr: Berlin: Stunde mit 
Büchern: Untcrhaltungsbüchcr aus 
Süd und Nord. Am Mikrophon: 
Staatsbibliothcksrat Dr. Schuster 

Abends: 

8.00 Uhr: Berlin: Sendc-Spiclc. 
„Hokuspokus." Drei Akte mit 
Vor- und Nachspiel von Curt 
Goclz. 

8.00 Uhr: München: Gastspiel 
Theodor Loos: „Einsame Men¬ 
schen". Drama von Gerhart 
Hauplmann. 

S00 Uhr: Danzig— Königs¬ 
berg : Übertragung aus dem 
Kurgarten in Zoppot. Volkstüm¬ 
liches Konzert des Danzigcr 
Stadt Iheaterorchestcrs. 

8.05 Uhr: Leipzig: Konzert. 
Mitwirkende: Bianca Fischer. 

Berlin (Gesang), Haydec Grün¬ 
wald. Dresden (Harfe). das 
Dresdner Streichquartett {Frit *- 
sehe, Schneider. Riphahn, Krop- 
hollcr), Knmmcrorchestcr. 

8.45 Uhr: Leipzig. „Der gefan¬ 
gene Vogel". Ein lyrisches Spiel 
von Karta Höcker. Musik von 
Hans Chcmin-Pclil. 

9.15 Uhr: Königsberg - Dan¬ 
zig: „Die Ostpreußen voran!" 
Ein Hörspiel in einem Akt von 
Karl Lubowski. 

9.15— 10.15 Uhr: Frankfurt: 
Schallplatten - Konzert: Ungari¬ 
scher Abend. 

10.15 Uhr: Frankfurt: Schwei¬ 
zer Lieder. Ausführende: Her¬ 
mann Ernst-Zürich (Gesang), das 
Rundfunkorchester. 

10 20 Uhr: Königsberg — Dan¬ 
zig : Zur Unterhaltung. „Ein 
Prosit der Liebe — Ein Prosit 
dem Wein." Funkkapelle. Lei¬ 
tung: Walter Kelch. Fritz 

Schmidlkc (Gesang); Liane Frank 
(Gesang). 


Mittwoch, 10 . Juli 1929 . 

Nachmiltags: 

4.00 Uhr: München: Unterhal¬ 

tungskonzert der Kapelle Anton 
Sehr ider. 

4.30— 6.00 Uhr. Frankfurt: 
Von Kassel: Vom großen Saal 
der Stadthalle Kassel’ Konzert 
Frarz v. Blon. 

4.30 Lhr: Leipzig: Enk Meyer- 
Hcllmund mit eigenen Werken. 

Das Leipziger Sinfonie-Orchester. 

Dirigent: Der Komponist. 

4.30— 5.45 Uhr: Königsberg — 
Danzig: Unterhaltungsmusik. 

3 00—6 00 Uhr: Königs wusle r- 
hausen: Übertragung des 

Nachmittagskonzertes Hamburg 

5.45 Uhr: Königsberg — Dan¬ 
zig: Liedcrstundc. Kätc Coran- 
da - Laech.-Iin: „Ein bunter 

S.rnuß". 

Abends: 

8 00 Uhr: München „Das Dorf 
ohne Glocke." Singspiel in dre, 
Akten nach eir.er ungarischen 

Legende von Eduard Kiinncckc. 

S 00 Uhr: Leipzig: Sommerlie- 
dcr. Gesungen von Paul Lossc, 

Leipzig. Am Flügel: Alfred Simon. 

8.30 Uhr: Berlin: Abendveran- 
s t a I : ti n g. Mitwirkende: Irene 
de Noirct (Sopran). The two Jaz¬ 
zers (Gesangsduelt). Arthur Mer- 
siowsky (Akkordeon - Virtuose). 
Zilherklub 1897. Neukölln. Lei 
lung: Adolf Wollenschlägcr. 

5.30 Uhr: Berlin f Sonderveran- 
slaltung für Deutschland- 
Sender): Konzert Paul Iler- 
mann (Violoncello) und Alexan¬ 
der Michael Szcnkar (Flügel). 

'•.00 Uhr: Berlin (SondeiVeran¬ 
staltung für Deutschland- 
sender): Klavier - Konzert. 

Wiatscheslaw Witkowskv (Flü¬ 
gel). 

‘».30 Uhr: Berlin (Sonderveran- 
slallung für Deutschland- 
sender): Konzert. Archimcdo 
Rarlolozzi (Bariton). An Flügel: 
Ben Gcysel. 

10.30 Uhr: Berlin: Übertragung 
aus dem liolcl Excclsior: Tanz¬ 
musik (Kapelle Efim Schach¬ 
meister). Während der Pause: 
Bildfunk. 

10.30— 12.00 Uhr: Königsberg- 
Danzig: Untcrhallungs- und 
T anzmusik. 

12.30 Uhr: Berlin: Nachtmusik. 
Max Rollt mit seinem Winter¬ 
garten-Orchester. Elise v. Calo¬ 
pol (Sopran). Am Flügel: Her¬ 
mann Sclicibcnhofcr. — (Die ein¬ 
mal monatlich stattfindenden 
Nachtkonzerte der deutschen Sen¬ 
der sollen dem Hörer die Mög¬ 
lichkeit geben, seinen Apparat 
genau auf einen Sender cinzu- 
stcllen.) 


















Donnerstag, tl. Juli 1929. 
Nachmittags: 

4.00 Uhr: Berlin: Der Liebhaber- 
Photograph. 1Ü. Vortrag. Proi. 
O. Mente: „Subjektiv beeinflu߬ 
bare Kopierve«-lahren." 

4.00— 5.30 Uhr München- Tee¬ 
konzert des Rundfunktrios. Mil- 
wirkend Sylvia Vilanclli (Sopran). 
Am Flügel Richard Staab. 

4 30—6 15 Uhr: Königsberg 
Danzig Unterhallungskon 
zert, Blasmusik. 

5.00 Uhr: Berlin: Konzert. 

1. Theodor Blumer (Klavier). 

2. Roland Hell (Tenor). 

5.00—6.00 Uhr: Kömgvwuster- 

hausen: Übertragung des Nach 


Freitag. 12. Juli 1929. 

Nachmittags: 

12.30— 1.30 Uhr: München: Mit- 
lagskonzerl des Schrammeltrios 
„D'Wcinschütz". 

4.30 Uhr: Leipzig: Kammer- 
musik. (Von 5.00—6.00 Uhr: 
Übertragung auf den Deutsch- 
landscndcr.) Mitwirkende: Lisa 
Wechsler (Gesang). Hans Kip¬ 
hahn (Bratsche). Theodor Blu¬ 
mer (Klavier). Flügel: Konisch. 

5 00—6.00 Uhr: Königswuster¬ 
hausen: Übertragung des 

Nachmittagskonzertes Leipzig. 

5.30— 6.30 Uhr: Berlin: Unter¬ 
haltungsmusik der Kapelle Emil 


Sonnabend, 13. Juli 1929. 

Nachmittags: 

3.00—3.30 Uhr: Königswuster 
hausen: Sprechtechnik B. K. 
Graef. 

4.00—5.30 Uhr: München: Unter¬ 
haltungskonzert des Kundfunk¬ 
trios. Mitwirkend August Bader 
(Bariton). Am F'lügel Richard 
Staab. 

4.00 Uhr: Königsberg-Dan¬ 
zig: Nachmiltagskonzert. Wal¬ 
zerstunde. 

4.15—6.00 Uhr: Frankfurt Kon¬ 
zert des Rundfunkorchesters. 

4.30 Uhr: Leipzig: Kurkonzert 
Bad Ddrronbcrg a. S. Stadt. Or¬ 
chester Wcißcnfcls a. S. 


mittagskonzertes Berlin. 

5 35—6.30 Uhr: Frankfurt: Nach 
Köln: Konzert des Rundfunk¬ 
orchesters. Musikalische Lei¬ 
tung- Kapellmeister R. Merten. 
Mitwirkung: Erna Groß (Sopran). 

fc.00 Uhr: München: Konzert 
stunde: Konzertmeis'cr Hans 

Hagen (Violoncello!. Am Flügel 
Richard Staab. 

7.30 Uhr: München: Abendkon¬ 
zert des Rundfunkorchesters. 
Leitung Kurt Pastor. Mitwirkend 



5 45—6.00 Uhr: Frankfurt: 
Von Stuttgart: Nachmittagskon¬ 
zert aus dem Sladtgartcn. 

7.30 Uhr: Berlin: Oskar Karl- 
weis: Einführende Worte und 

Personenverzeichnis zur „Flcder- 
maus"-UbertTagung (8 Uhr). 

Abends: 

8.00 Uhr: Berlin: Übertragung 
aus dem Deutsches Theater. „Die 
Fletcrmaus", Operette. Nach 
dem französischen Original¬ 
es! neu bearbeitet von 

Car) Rößler und Marczllus 

Schiffer. Musikal. Leitung: 
Erich Wolfgang Korngold. Regie: 
Max Reinhardt. Gabriel von 
Eisenstein (Hermann Thimig): 
Rosa'indc (^M.-.ria Kajdl|: F-ank 
(Otto Wallburg); Orlofsky (Os¬ 
kar Karlweis): Alfred (Car! Jö- 
ken); Doktor Falke (Tibor von 
Halmuy); Doktor Blind (Josef 
Dancggcr); Adele (Irene Eisin- 
gcr); Erosch (Hans Moser). 

8.00 Uh-: Leipzig: Chemnitzer 
Liederkomponisten. Dorothea 
Lehmann (Gesang). Am Flügel: 
Alfred Simon. 

8.00 Uhr: Königsberg—Dan¬ 
zig : Wunsch - Abend. Paul 

O’Montis und Funkkapellc. 

805—8 15 Uhr: Frankfurt: 
Film-Wochenschau. 

8.15 Uhr: München: Symphonic- 
konzert. Das Rundfunkorchester 


5.00—6.30 Uhr: Berlin Konzert 
des Capitsl-Orchesters. Leitung. 
Schmidt-Boelcke. 

5.00—6.00 Jhr: Königswuster- 
h a u s e l Übertragung des 
Nachniit.ajskonzerts Hamburg. 

5.40 Uhr: Königsberg — Dan¬ 
zig: 1 ieder von Crieg. Mer- 
delssohn und Mahler. Margarete 
Krämer-Bergau, Opernhaus Leip¬ 
zig. Am F ügel: Fritz Philippi. 

6.00 Uhr: München: Zitherkon- 
zert von Franz Rieger. 

6.40 Uhr: Berlin: Der Lieb¬ 

haber-Photograph. II. -Vortrag. 
Prof. O. Mente: „Praxis der 

Aufnahme." 

7.20—7.45 Uhr: Königswustcr- 
h a u s e r. : Theatererinnerun¬ 

gen eine« alten Mannes (II). Dr 
Ludwig Herz. 

8.00 Uhr: Berlin Blasorchester 
Konzert unter Mitwirkung von 
„The Songs." Adolf Becker - 
Orchester Leitung: Obermusik 
meisler a D. Adolf Becker. 

8 00 Uhr: München: „Grüß euch 
Gott alle miteinander!" Ober- 
bayerischer Abend. 

8 00 Uhr: Danzig —Königs¬ 
berg : Übertragung aus dem 

Kurgarten in Zoppot. Volkstum 
liches Konzert des Danziger 
Stadttheatercrchesters. 


kapellmeister Tutein. Solisten. I unter Leitung von Hans A. Win- H 9 00—10.30 Uhr: Frankfurt 

Reina Backhaus und Rudolf I ler. Solisten: Prof. Valentin Härtl I Heiterer Abend Senff-Georgi. 


B*'ve. ■ (Violine), Josef Köhler (Cello). I 10.10 Uhr: München: Konzert- 

S.30 Uhr: Berlin: Sinfome-Kon- I 8.15 Uhr: Frankfurt: Von I und Jazzmusik. Übertragung aus 


zert. Elsa Jülich (Sopran). 
Michael Taube mit seinem Kam- 


Stuttgart: „Das Leben für den 
Zaren," Oper von M. Glinka. 


dem Cafe Arkadia. 

10 30—12.30 Uhr: Berlin. Uber- 


n.erorchestcr. 

9.15 Uhr: München: Kammer¬ 
musikstunde. Willy Stuhlfauth 
(Violine). Giacinta della Rocca 
(Bratsche). Josef Köhler (Cello). 
Margot Leander (Sopran). Max 
Oßwald (Tenor). Ernst Brun¬ 
bauer (Flöte). Josef Schnöd 
(Klarinette). Linus Köhler (Horn). 

10 30—12 30 Uhr: Berlin: Tanz 
Musik (Kapelle Gerhard Hoff- 


Iwan Sussanin (Boris Boro- 
din), Antonida (Rhoda von 
Glehn). Bogdan (Hans Hanus). 
Wanja 'Elisabeth Schlolterbcck- 
Textor). 

8.45 Uhr: Leipzig: „Der Tod von 
Menda." Sendespiel von Kurt 
Heynicke. 

9.30 Uhr: München: „Die Männer 
von Forty-Mile." Eine Erzählung 
von Jack London, gelesen von 
Ferdinand Classen. 


tragung aus dem Hotel Espla 
nade: Tanz-Musik 

10.30— 12 Uhr: Königsberg 

Danzig: Tanz- und Unter 

haltungsmusik. 

10.30— 11.30 Uhr: Frankfurt 
Konzert des Rheinischen Kor¬ 
nettquartetts. Mitwirkung Jo¬ 
seph Gareis vom Frankfurter 
Opernhaus. Anschließend bis 

12.30 Uhr nach Stuttgart: Tanz¬ 
musik. Leitung: Mathyas Seiber 
















Q-fuhnr durch die oßndesplele 


„Das Dorf ohne Glocke.“ 

Spieloper von Eduard Künneke. 

Die Vorgänge sind erfreulich einfach, 
wenn auch reichlich rührselig. In einem 
siebenbürgischen Dorf feiert der alte, 
allgemein verehrte Pfarrer seinen Jubel¬ 
tag: fünfzig Jahre sind es her. daß er 
sein Amt verwaltet, und die Bauern ha¬ 
ben. um ihm eine Freude zu machen. 
500 Gulden gesammelt zur Anschaffung 
einer Glocke für die Kirche. Vor zwan¬ 
zig Jahren sind nämlich die Türken da¬ 
gewesen und mit allem abgezogen, was 
nicht niet- und nagelfest war. und seil 
dieser Zeit ruft im Dorf auch keine 
Glocke mehr zum Gottesdienst. Der 
Pfarrer auf dem Wege zur Stadt be¬ 
lauscht ein Liebespaar, und um zu ver¬ 
hindern. daß der Bursch nach Amerika 
geht, ,'ibt er ihm die 500 Gulden zu- 
Begründung einer Wirtschaft. Das Dorf 
gerät in Aufruhr über das verschwundene 
Geld, ein böser Verdacht wird aus¬ 
gesprochen, und der Pfarrer soll aus 
seiner Stelle fort. Da träumt er. daß 
Gott sich seiner erbarmt und Engel 
schickt, die die Glocke aufhängen. Und 
als er erwacht und als die bekehrten 
Dörfler kommen, ihren alten Pfarrer zu- 
rückhaiten wollen und ihn mit Geschen¬ 
ken überhäufen, da ertönt die Glocke 
wirklich, der junge Gutsherr hat sie 
dem lieben Seelsorger, dem Behüter sei¬ 
ner Jugend, heimlich anbr>ngen lassen 
als Gabe für die Gemeinde. 

„Hokuspokus." 

Von Kurt Goetz. 

Die Einleitung spielt im Zimmer des 
Theaterdirektors, der sich auf der Suche 


nach einem zugkräftigen Theaterstück die 
Haare ausrauft Sein Dramaturg muß eine 
Flut von Schmähworten über sich ergehen 
lassen, gesteht dann aber schüchtern ein. 
daß er ein neues Stück des berühmtesten 
Dramatiken, der Zeit zur Verfügung hat. 
Er beginnt das Stück vorzulesen, und wir 
sehen nun das Stück selbst. Hier handelt 
es sich um eine Kriminalaffäre. Eine 
•chöne junge Frau soll während einer 
Bootsfahrt ihien Mann umgebracht haben 
und steht nun vor Gericht. Man ver¬ 
sucht aus dem Umstand, daß sie von der 
Bootsfahrt mit nassen Schuhen und Klei¬ 
dern zurück gekehrt ist, einen Indizien¬ 
beweis gegen sie abzuleilen. Die Sache 
steht sehr ungünstig, aber in den Prozeß 
spielt dauernd ein fremder junger Mann 
hinein, der mit überlegener Frechheit lurdie 
junge Frau Partei nimmt und schließlich 
der. Verdacht auf sich selbst lenkt. Am 
Schluß stellt sich dann heraus, daß dieser 
junge Mann der Gatte der Dame ist. der 
nicht ermordet worden ist. sondern nur 
für eine Zeitlang aus der menschlichen 
Gesellschaft verschwinden wollte. Der 
Theaterdireklor findet cas Stück gro߬ 
artig und will es aufführen: aber als er 
erfährt, daß es nicht von dem berühmten 
Dichter, sondern von dem Dramaturgen 
selbst verfaßt ist, ist seine Begeisterung 
vorbei, und der arme Autor wird mit 
einer Ohrfeige entlassen. 

„Die Fledermaus." 

Operette von Johann Strauß. 

Der Rentier Eisenstein hat einen Be¬ 
amten beleidigt und soll dafür einige 
Tage brummen. Da er sich nicht stellt, 
soll er „abgeholt" werden Der Gefäng¬ 


nisdirektor Frank, der den Häftling selbst 
in Empfang nehmen will, findet abei bei 
Eisensteins Frau Rosalinde den Gesangs¬ 

lehrer Alfred vor, den er für Eisenstein 
hält. Rosalinde klar:, um sich nicht zu 
kompromittieren, den Irrtum nicht auf. 

Eisenstein hat sich tags zuvor von seiner 

I-'rau verabschiedet, unter dem Vorgeben, 

daß er seine Haftstrafe antreten werde 

Er will sich aber erst einmal auf dem 
Fest de« Prinzen Orlofsky gründlich 

Auf dem Feste finden sich, durch Falke 
veranlaßt, Rosalinde und ihre Zofe Adele 
ein. Beide natürlich maskiert. Eisen¬ 
stein flirtet mit der maskierten Adele und 
mit seiner Frau, die er nicht erkenn 1 .. 
Am Schlüsse der durchtolllen Nacht 
Innkcn Eisenstein und der Gefängnis¬ 
direktor Frank, den Falke ebenfalls auf 
den Ball gebracht hat. B-üderschaft. 

Im Gefängnis hebt dann ein tolles Ver¬ 
wechslungsspiet an: der falsche Eisen¬ 
stein (der Tenoi Alfred) brumir.t bereits. 
Eisenstein selbst meldet sich zum Straf- 
anlritt. Adele kommt mit ihrer Schw cster, 
der ewig besoffene Gefängnis Wärter Frosch 
spundet die beiden auch ein, Eisen¬ 
stein und F'rank, die sich aut dem Ball 
als „Aristokraten" kenneugelernt haben, 
sind verwundert, sich so wiederzutreffen. 
Rosalinde kommt dazu, das Durchein¬ 
ander ist fast unlösbar, bis der Assessor 
Falke, der mit der Ballgesellschaft in das 
Zimmer des Gefängnisdii ektors kommt, 
die ganze Sache aufklärt. Er hat näm¬ 
lich das Komödienspiel arrangiert, um 
Eisenstein, der ihn früher bei einem Ball 
einmal kiäftig hineingelegt hatte, eine 
Lektion zu erteilen 














Was der Film-Amateur wissen muß 


Gebäude. Gegenstände. Anlagen, die sich im Privathesitz 
befinden, ganz glcichg iltig, '>b sic umfriedet sind oder nicht, 
dürfen nur mil ausdrücklicher Genehmigung des Besitzers 
gefilmt werden. F.s ist manchmal schwer, (estzustellen. 
was ..öffentlich" oder Privathesitz ist. Also auch hier ist 
Vorsicht am Platze. Auf jeden Fall ist das Betreten von 
fest umgrenzten Grundstücken zum Zwecke photographi¬ 
scher Aufnahmen, auch wenn es sich um Motive handelt, 
die sich auUerhalh des betr. Grundstückes befinden, nur 
mil vorheriger Genehmigung des Besitzers gestaltet. Ver¬ 
säumt man die F.inholung dieser Genehmigung und folgt 
nicht gleich der Aufforderung zum Verlassen des Grund¬ 
stückes. kann man sich sehr leicht eine Klage wegen 
. Hausfriedensbruchs" holen. Hin Verbot des Betretens oder 
Aufforderung zum Verlassen eines Privatgrundstückes kann 
natiirlich nur \om Grundstiicksinhaber, dessen Zhefrau, 
erwachsenen Kindern, aber auch Angestellten ausgehen. 
Nachbarn oder Schutzleute. Gendarmen. F rsthean tc usw. 
haben nur das Recht, darauf aufmerksam zu machen, dafi 
cs sich um Privathesitz handelt. 

Felder und Wiesen dürfen überhaupt nur nach erfolgter 
Hinte betreten werden und müssen auf Autfordert ng des 
Besitzers sofort verlassen werden. Es cmpfich't sich, 
gerade auf dem Lande solchen Aufforderungen möglichst 


rasch Folge zu leisten, denn bei den heute immer nocl 
herrschenden ..Gegensätzen" zwischen Stadl und Hund sind 
die Vertreter des letzteren nur gar zu gern dazu geneigt 
zur ..Selbsthilfe" unter Umgehung des gesetzlichen Wege 
zu greifen. Hs sei denn, man ist in der glücklichen Lage 
auf Grund einer wohlgefüllten Brieftasche in ..Friedens 
Verhandlungen" zu treten, die dann auch meistens schnei 
zu einer ..Hinigung" fuhren. 

Vorsicht auch bei Aufnahmen von fremden Personen 
Mögen sie auch noch so interessant ( der bei einer noch 
interessanteren Beschäftigung sein, klüger ist jedenfalls du 
höfliche Frage: ..Sic gehalten doch, da'i ich eine Aufnahnu 
von Ihnen mache?" Anders liegt der Fall bei öffentlichen 
l mz-.igen. Versammlungen oder -ovsl.gen Veranstaltungen 
Wenn dieselbe als solche auf gen »rvn.cn wird, hat der ein 
zclnc Teilnehmer nicht mehr da. gesetzlich festgelcgti 
..Recht an eigenen Bilde". 

Das Betreten von Eiscnbahnanlagen ist It. Hiscnhuhnhau 
und -Betriebsordnung vom 4. November 1904 ohne eine he 
sondere Erlauhniskartc unbedingt verboten. Ausgenommen 
sind davor natürlich die Bahnhole. Aber auch hier muH 
man mit dem Photographieren resp. Filmen vorsichtig sein 
denn auch auf Bahnhöfen ist das Photographieren nicht 
ohne weiteres gestattet. Wenn raun aber geschickt genuc 


Kinematographie für Amateure 


Einfachste 

Handhabung 



Cio* »Kodjk« 



Wollen Sic Ihre eigenen Filme aufnehmen ? Mit Ihnen 
selbst, Ihren Freunden, Ihrer Familie als Filmstars? 
Wollen Sie Ihre Reisen, Ihren Sport und alles, was 
Sie erleben, im bewegten Filmbild für immer 
festhalterf und in Ihrem Heim vorführen ? 

Dann verlangen Sie bitte unsem Prospekt 
bei Ihrem Photohändler oder bei uns 


Beste Resultate 
ohne Vorkenntnisse 



Kodak Aktiengesellschaft, Berlin SW 68 








st. kann man es schon mal ver¬ 
blichen: Hauptsache, dali es nie¬ 
mand sieht, aber besser ist es 
^ch.tn. darauf zu verzichten, wenn 

inan nicht die ausdrückliche Kr 

laabnis dam hat Das Verhol 

des Photographieren* im Intcr- 
.■sse der Landesverteidigung" ist 
unbedingt zu respektieren. Also 
n der Nahe von militärischen 
Anlagen, die durch entsprechende 
Verbotstafeln gekennzeichnet sind. 
Filmkamera sofort in die Trag¬ 
tasche! Die Kamera in der Hand 
genügt, um verdächtig zu crschct- 

Verhaftung und Beschlagnahme 
des Apparates mit sich bringen. 

In grollen Städten, an ver¬ 
kehrsreichen Plätzen, kann das 
Filmen ganz allgemein ..im Intci- 
cssc der Sicherheit des Verkehrs" 
verboten sein. Der F tim-Amateur, 
der zu seiner Aufnahme an sol¬ 
chen Plätzen ..aus der Hand" 
aufnimmt, also nicht erst mit 
grollen Gesten und unnötigem 
Brimborium sein Stativ lufbaut. 
wird, wenn er sich nicht mitten 
auf den Fahrdamm stellt, selten 
grolle Schwierigkeiten haben. Mil 
dem Federwerk sind rasch die 
fiinf Meter, die er sich wiinscht 
heruntergeschnurrt, ohne dall hei 
geschickter Handhabung die Pas¬ 
santen auf die ..Filmaufnahme" 
aufmerksam werden und stehen- 
hleibcn. Sollte jedoch ein argus- 
äugiger Schupobeamter den ..Fil¬ 
mer" entdecken und ihn zur Kin- 
slcllung seiner . Arbeit" auffor¬ 
dern. so lut der Betreffende gut. 
mit verbindlichem Lächeln dieser 
Aufforderung sofort lachzukom¬ 
men zu versprechen uad während 
der L’nterhaltung ruhig den Fin¬ 
ger am Federwerk zu belassen. 
Bis die liebenswürdig geführte 
l nterhallung beendet ist. ist auch 
die gewünschte Aufnahme getä¬ 
tigt. Mit freundlicher Fintschuldi- 
gung kann man sich dann von 
dem liebenswürdigen Beamten 
verabschieden. F^s gibt ja auch 



unfreundliche Beamte, man soll 
sie nicht reizen! Denn nach drei¬ 
maliger vergeblicher Aufforde¬ 
rung zur Einstellung der Film¬ 
tätigkeit kann der Beamte den 
Apparat und - den Täter ,.f>c- 
schlagriahmen". Nachher gibt’s 
ein kostspieliges Strafmandat. 

denen Höhe den Werl dei Auf¬ 
nahme kaum entspricht, die man 
ja schlielilich auch nicht w ieder- 
hckomml. Fu!ls ein Beamter zur 
berechtigten oder unberechtigten 
Beschlagnahme des F'ilmappara- 
tes schreitet, soll man keineswegs 
versäumen, sich eine unterschrie¬ 
bene und ahgeslcmpclte Quittung, 
die nicht verweigert werden darf, 
ausstellen zu lassen. Handelt cs 
sich nicht um Aufnahmen zu ver¬ 
brecherischen oder staatsfeind¬ 
licher Zwecken, was ja beim 
Film-Amateur kaum zr befürch¬ 
ten ist. so steht der Rückerlan¬ 
gung des geliebten Apparates 
nichts im Wege. 

Noch mch • \ orsichl ist bei Auf¬ 
nahmen un Auslände geboten. 
Man versäume niemals, bei den 
Ortshchörden genaue Auskunft 
darüber einzuholen, ob eine Auf¬ 
nahme erlaubt ist. oder ob dafür 
eventuell eine Gebühr erhoben 
wird. Diese letzte ist namentlich 
in den I.ändern des Orients so 
hoch, dall der Amateur lieber auf 
die Aufnahme verzichtet. Audi 
mit ..Strafgeldern" ist man in man¬ 
chen Gegenden sehr schnell bei 
der Hand, und das „Auge des Ge¬ 
setzes“ schreitet immer erst dann 
ein. sobald die Übertretung der 
Vorschrift vor sich gegangen ist. 
Mit der Beschlagnahme des Auf- 
nahmeniaterials hat man in allen 
Fällen zu rechnen. Auch Privat¬ 
personen sind manchmal ge¬ 
schäftstüchtig und erlauben Auf¬ 
nahmen nui gegen Honorierung. 

Grundsatz jedes Amatcur-F'il- 
mers muli cs sein: Lichcnswiirdig 
in allen Fällen bleiben! Mit Grob¬ 
heiten und Schimpfen erreicht 
man nichts. 


Filmamateur -Abend in Dresden 


Anläßlich der Volksphoto-Woche veranstaltete der 
Wcrhcausschuß der Dresdener Ortsgruppe im Künstlerhaus 
c'-ien F'ilmaniatcur-Ahend. verhunden nnt einer Ausstellung 
der führenden Schmalfiimfahrikate. der in jeder Beziehung 
erfolgreich verlaufen ist. 

Die im Bau von Schmalfilmapparaten führenden In¬ 
dustriefirmen wie Agfa. Kodak. Pathex und Zeiß Ikon 
gaben durch eine große Sondcrschau einen umfassenden 
t berhlick über ihr gesamtes Produktionsprogramm, hei 
welcher Gelegenheit sich jeder Interessent eingehend be¬ 
sonders die in letzter Zeit im Handel erschienenen neuen 
Geräte besichtigen und von Fachleuten erklären lassen 
konn Nach einer einleitenden Begrüßungsansprache des 


Werbcausschuß-Vorsitzcndcn. der auf den Zweck der 
Volksphoto-Woche und insbesondere auf den des Film- 
amatcur-Abends hinwics. hielt Herr Dr. Busch von der 
Kodak A.-G. seinen v ort. g über die Entstehung des 
ersten naturfarhigcn Todacolor-Filmcs sowie die hierzu 
nötigen Apparate und I Mfsmittcl, der von einer Anzahl das 
Verfahren erläuternde Lichtbildern begleitet wurde. 

Zum Schluß des Abends sprach noch Herr Ing. Fink vom 
Bund der Filmamateure über die Zwecke und Ziele dieses 
Lundes und forderte die Anwesenden zum Beitritt in die 
bereits bestehende, jedoch noch kleine Dresdener Orts¬ 
gruppe des Rundes auf. mit dem FIrfolg. daß eine Anzahl 
sofort ihren Eintritt anmeldetc. 

































































































































Ibstdruckc 

der Röntgenauf¬ 
nahme eine» Blat¬ 
tes. 


Im Juli kommen ausnahmsweise 200 Mark zur 
Verteilung. 

Einsendungen sind zu richten an: 

Schriftleitung der „Filmwelt", Photowettbewerb 
Berlin SW 68, Zimmcrstraße 35-41. 


Dennoch bietet das Ver¬ 
fahren in vielen Fallen sehr 
interessante Einblicke in 
die geheimnisvolle Werk¬ 
statt der Natur, und so 
mancher Naturdruck gleicht 


lassigkcit des Papierncga- 
tivs für Licht ist belanglos, 
die Kopicrzeit ist eben ent¬ 
sprechend zu verlängern. 
Eine Behandlung des Pa¬ 
piernegativs. uni es licht- 
durchlassig zu machen, ist 
nicht allein überflüssig, son¬ 
dern nicht einmal ratsam, 
da das ölen des Negativs 
leicht zur Schmiererei wird 


durchscheinenden Aufnahme w.n Otto Schwerin, der dazu 
Gegenständen, von nähme, dir jedoch unpersönlich ist und 
Blättern. Blumen. liehe Ansichtskarte " 

aber auch von 

Spitzen, Federn u. dgl. — Der Gegenstand wird auf licht¬ 
empfindliches Papier gelegt und druckt sich, wenn beides 
dem Licht ausgesetzt wird, seihst ab. Hieraus geht zugleich 
hervor. daU zu diesem Verfahren nur flache, lichtdurch¬ 
lässige Gegenstände gecig- 


z wischen Flicll- 
papier in den Blat¬ 
tern eines Buches 
so stark geprellt, 
dali die überschüs¬ 
sige Feuchtigkeit 
daraus entfernt 
wird. Bei völlig 

Irockcnen Blattern 
kann das Licht 

nicht durch die 

schreibt: ..Eine wohl gelungene Amateuraul- *"‘ ncn l,n ^ zarten 

nicht mehr sagt als eine in Meershurg kaul Aderungen drin- 
Blende 9.6 ", - Seh. gen. Der Kopicr- 

rahmen Legt bereit 

Auf die Glasscheibe wird nun ein Blatt oder mehrere, zu 
einer Gruppe vereinigt, gelegt, ain besten mit der Biatl- 
unterseite nach unten. Dann legt man das emplindliche 
Papier auf das Blatt und setzt den geschlossenen Rahmen 
dem Kunst- oder Tages¬ 
licht aus Damit sich dar 
Kopierpapier lest an die 
Formen der Blätter anprellt. 
empfiehlt es sich, auf der 
Rückseite des lichtempfind¬ 
lichen Papiercs eine gleicli- 
maüig schwache Lage von 
Watte oder von sehr wei¬ 
chem Papier zu legen Hier¬ 
durch werden nn fertigen 
Abdruck Lnscharfen ver- 
inied<-i. die namentlich bei 
stärkeren Blättern unaus¬ 
bleiblich waren. Man ko- 


solche t --.»parate müssen 
nicht allein sorgfältig be¬ 
handelt werden, sic sind 
auch sehr leicht dem Zer¬ 
fall ausgesetzt 

Dem beuge ich durch 
meine Photo-BLittersamni- 
lung vor. Für sie eignen 


Jeden Monat 100.— Rm. 
für Photoamateure! 

Wir verteilen jeden Monat Rm 100.— für Photoamj 


Name des Apparates. 

Art und Lichtstarke des Objektivs, 

Blende. 

Platten- oder Filmfabrikat. 

Zeitpunkt der Aufnahme. 

Belichtungszeit. 

Verwendung etwaiger Hilfsmittel IGelbscheib,.-. Vor¬ 
satzlinse u. dgl ). 

Art des für den Abzug verwendeten Papiers. 

Genaue Anschrift des Einsenders. 

Ausdrückliche Erklärung, dall der Einsender Photo¬ 
amateur ist. 





















Schallplatten, die man gern hört 


Wenn die Violine spielt. Boston von Franz Grcthe 
Text Fritz Roller 

Zigeuner weisen Waltz von Igor Borganoff Text Kurt 
Schwabach. Gespielt vom Tanzorchester Dajos Bcla. 
Effektvolle Tanzmusik. Glanzend gespielt. Ganz auf Daios 
Heia* Geige gestellt. Die anderen Instrumente, besonders beim 
Boston, nur Lichter und Unterstreichung. Besonders hübsch die 
Verwendung des Glockenspiels Odeon 2856 

Tanz der Stunden aus „La Gioconda" von A. Ponchielli. 
Großes Symphonieorchester unter Leitung von Dr. Weiß- 


immer ein Genuß. Ganz gleich, ob es sich um hohe Kunst, wie 
bei Gricg. oder um volkstümliche Kompositionen, wie Taubcrt* 
Vogcllicd. handelt. 

Odeon 2867 

Walzer Es-Dur von Chopin. (Opus 42). 

Fantasie-Impromptu von Chopin (Opus 66). Gespielt 
von Prof. Emil von Sauer auf Bechstem-Flügel. 

Überflüssig, über Künstler und Werk ein Wort zu verlieren. 
Die technische Wiedergabe bei der Fantasie besonders im Piano 
ausgezeichnet. 


Ein Verdienst an sich, diese melodiöse Musik, die beinahe in 
jeder Fiimilluslration wiederkehrt, auch ins Schallplattenreper¬ 
toire aufgenommen zu haben Mitglieder des Orchesters der 
Staatsoper bemühen sich um pointierte und nuancierte Wieder- 


Parlophon 9394 

Ouvertüre Nr. 3 zur Oper Leonore von L. Betho¬ 
ven. Großes Svrnphonieorchester unter Generalmusik¬ 
direktor Kosenstoc).. 

Auf zwei Platten das herrliche Musikstück, das nicht nur eine 
unserer schönsten Ouvertüren, sondern mit Recht auch Perle 
unserer Konzertliteratur ist. Das Orchester setzt sich aus Mit¬ 
gliedern der Berliner Staatsoper zusammen. Der bekannte Diri¬ 
gent sorgt für beschwingte Wiede-gabe. 

Parlophon 93S7 98. 


Polowetzer Tanz Nr. 3 
Borodin). 

Slaw .scher Tanz Nr. 16 
von A. Dvorak. Gespielt 
von Issai Dobrowen mit 
Orchester (Mitglieder der 
Staatskapelle Berlin). 

Zwei glanzende Virtuosen- 
stuckchen. Wirkungsvoll, rou¬ 
tiniert und fein durchgearoei- 
tet im Klang. 


,.M a n o n, schändlich", aus .Manon Lescaut v Puccini. 
„Ich habe nie gelieb f, aus Andre Chenier (Giordanol 
Zwei Arien, gesungen von Nino PLcaluga. mit Orchester, 
unter Leitung von Dr. Weißmann. 

Der italienische Sänger wählt zwei Proben aus wenig ge¬ 
spielten Opern, um uns von seinen graßen stimmlichen Mitteln 
zu überzeugen und vorbildliche italienische Gesangsdeklamation 
zu übermitteln. Für viele Opernfreunde die erste Gelegenheit, 
einen hübschen, charakteristischen Te I aus Andre Chenier zu 

Parlophon 9847. 

Wein. Weib und Gesang. W’alzer von Johann Strauß. 
Gesungen vom Sieber-Chor mit Orchester 
Muß man einen Straußschen Walzer empfehlen? Besonders 
dannmicht. wenn er so hübsch vorgetragen wird. Die liebens¬ 
würdige Koloratursängerin ist leider nicht genannt. Sie gibt 
dem feschen Gesang des Chors 


(loser Photowettbewerb im Luoapark 


besenderen Schwung und die 
Leichtigkeit, die man ganz all¬ 
gemein für Wien in Anspruch 


Der Slawische Tanz, be¬ 
kanntlich eines der volkstüm¬ 
lichsten Orchesterwerke Dvo- 
«"aks. mit geschickten Instru¬ 
ier, tationseffekten. die eine 
liebliche, gefällige Melodie 
noch freundlicher machen. 

Parlophon 9389. 

S ° m. Foxtrott von Mo Rhail. 
Mudgetanzte Mäd- 


Dcr große Photowcttbewcrb. den wir auf dem Filmfest 
im Lunapark vcrans altet haben, hat uns eine reiche 
Fülle von Einsendung.-n gebracht, die aber leider, wahr¬ 
scheinlich unter dem Einfluß des unbeständigen W etters 
und bei den besonderen Schw ierigkeiten, die sich der Auf¬ 
nahme entgegenstellte i, zu einem Teil gleich von vorn¬ 
herein ausschaltcn mußten. Das Prcisrichierkollegium hat 
sich deshalb nach langen Beratungen und eingehenden 
Vergleichen dahin schlüssig gemacht, den zur Verfügung 
stehenden Betrag von fünfhundert Mark wie folgt zu 


a) für gute Amateurfilme viel Preise 
und zwar an 

Herrn E, F. Lempp, Wilmersdorf 
.. W. Lukaschek, Tempclhof 
„ K. Jungtow, Berlin SO 36 
„ F. Borchardt, Berlin N 4 

b) für Amateurphotos vier Preise ä 
und zwar an 

Herrn H. Scballer, Wilmersdorf 
„ W. Peters, Berlin C 25 
„ H. Bittner, Halensee 

„ E. Späth, Friedenau. 


Brüderlein undSchwe- 
s t e r I e i n. Finale aus 
dem 2. Akt der Fleder- 
maus. Solisten. Chor 
und Orchester von der 
Staats-Oper Berlin. Di¬ 
rigent Josef Snaga 
Es beginnt mit dem „Feuer- 
saft der Reben" und endet mit 
unsterblichem „Brüderlein" 
Störend nur das Umwechseln 
an der entscheidenden Stelle, 
das bei größerem Ptat 




Da ursprünglich fünfhundert Mark ausgesetzt waren, 
verbleibt ein Rest von hundert Mark, die wir zur Er¬ 
höhung unseres laufenden Juli-Preisausschreibens verwen¬ 
den. Es gelangen also in: Monat Juli statt der vorge¬ 
sehenen hundert Mark ausnahmsweise zweihundert Mark 
zur Verteilung. Wir danken allen Einsendern für ihre 
Bemühungen und hoffen, daß diejenigen, die diesmal leer 
ausgingen, bei unseren anderen Preisausschreiben mehr 
Erfolg haben werden. 

Verlag und Schriltleltung der Filmwelt 


Wiener Wald. Par 
lophon - Orchester mit 
großem Chor unter Lei¬ 
tung von W. Sieber. 

Straußsche W'alzer als Ge¬ 
sangnummer kommen immer 
mehr in Mode, werden immer 
beliebter. Diesmal sind s die 
G'schichten aus dem Wiener 
Wald, die bald lockend-leis 
von schmeichelnden Geigen, 
hier und da von Männern 
oder Frauen allein oder ge¬ 
meinsam erzählt werden. Die 
sind gut gewählt. 












lede Woche 

fünf Bücher für Filmfreunde 

Schreiben Sie uns jede Woche ganz kurz ihre Mei¬ 
nung über den besten Film, den sic in dieser Woche ge¬ 
sehen haben. 

Diese Briefe wollen wir, soweit sie dazu geeignet sind, 
den Herstellern der Filme oder auch den in Frage kom¬ 
menden Darstellern zuleiten, damit diese selbst seben, 
wie der eifrige Kinobesucher ihre Arbeit auffaOt und 

Die 5 besten Einsendungen einer jeden Woche wer¬ 
den wir prämiieren. 

Ausschlaggebend ist nicht der stilistisch beste Brief, 
auch nicht die witzigste Einsendung, sondern das ver¬ 
nünftigste, bestbegründete Urteil. Selbstverständlich 
kann auch der Humor zu seinem Recht kommen. Es 
kann in Versen geschrieben werden, es soll sich also 
jeder so äußern, wie es ihm am besten möglich ist. 

Es kommen in dieser Woche wieder zur Verteilung: 

1. „Frau im Mond" von Thea v. Harbou 

2. u. 3. „Metropolis“ von „ „ „ 

4. „Spione" von „ „ „ 

5. Das Otto Gebühr - Buch von Dr. Lohmeyer 

Die Bücher 1—4 erhalten eine persönliche Widmung 

von Fritz Lang und Thea von Harbou. 

Wir behalten uns vor, diese Zahl zu erhöhen, wenn 
mehr als 5 Briefe eine Anerkennung verdienen. 

Die Namen der Preisträger werden jede Woche an 
dieser Stelle veröffentlicht. 

Einsendungen sind zu richten an: Schriftleitung der 
„Filmwilt", Berlin SW 68, Zimmerstraße 35—41, und 
müssen als Kennwort die Bezeichnung „Film-Kritik" 
tragen. 


35 ■' Seteliadu 


WOTO 

mm 


DlamaoMeeie 

.. » Prismenglas, Blo-Nenkälln. Bcrg.l,. 47. 

JUWELEN s- B " so>t Wit ”' s,, Ub 

takssl . Isltlkul ' firtlSt Berliner Sir 13S I40 ^^^^===1===== 















































>^w ittwttuwt oiuuc yiiittjwy y^ 




































50 KAL 


Produktion: 

H. R. Sokal-Film 6. m. b. H. 
im 



AAFA-SONOERVERLEIH 



Auflage : 4900 



23. Jahrgang Berlin, den 8. Juli 1929 Nummer 136 


in Deutschland: Fox - Emelka - Tobis 


In England: Fox-Daily Marl 


ln London ist die Brilish M •• Zisch orientier! und n utzt sich 
ictone News gegründet, in bei den Movietone New* in 
deren Leitung der St hn Lord der Hauptsache auf den Nach- 


Kothcrmcres, Hon 
llarmsworth, Mr. iX'aid Pric< 
und Konald McDonald >on int- 
lischer Seite vertreten sind 
Amerika sendet formal WiL 
liam Fox und W. J. llutchin 
son als leitende Dirck oren ir 
die Firma Das reac Unter¬ 
nehmen ist an sich itin eng 


:htendicnst der Daily Mail. 
Außerdem bcsi'zt die neue 
Gesellschaft d.e Vi’eltrechte des 
Fox-Films f r England, wäh¬ 
rend umgekehrt die übrigen 
Fox-Niedsrli-sungen die Er¬ 
zeugnisse dieser neuen eng¬ 
lischen Konbiration auf dem 


Das Programm für Stuttgart und München 

Nach von dem Gesch.iflsfüh- nach München Dort werden 
rer des Süddeutschen Verban die Kongreßteilnehmc: von der 
des. Herrn Burkhardt, in der Fmelka in Geiselgasteig er- 
Sitzung der bayerischen Licht- wartet. Es folgt eine Führung 
spieltaeaterbesit/er gemachten durch sämtliche Produktions- 
Mi'teilungcn ist das Programm anlagen, am Abend schließt 


der Keichsverbandstagtir.g 
Stuttgart dahin festgeleg . daß Der 
Dienstag, den 20. August, 
DelegiertensitZungen, Mittwoch 


in großes Atelierlest 
lächste Vormittag, Frei¬ 
tag. versammelt die Teilnehmer 
einem vom Verein bayeri- 


eigentliche Generalver- scher Lichtspieltheaterbesitzer 
Sammlung und am Abend ein arrangierten Münchener Früh- 
großes Ballfest stattlinden soll, stück am Platzl. bei dem die 
Ain folgenden Vormittag, also berühmten Münchener Ko- 
Donnerstag. geh: ein Extrazug miker mitwirken werden. 


Für zwei Billionen Mark Theater 

Aus New York wird gekabelt, zweitenmal um einen Kredit 
daß Warner Brothers, die he- von einer halben Billion Dollar 
rcits große Stimmen für ihre angchen. um noch einmal eine 
Thcatcroxpansion ausgegeben riesige Theaterkette zu er¬ 
haben, jetzt ihre Banken zum werben. 


Wenn nicht noch irgend¬ 
welche unvorhergesehene 
Zwischenfälle cintrcten, wird 
in den nächsten Tagen eine 
der interessantesten und 
großzügigsten Fusionen in 
der deutschen Filmindustrie 
perfekt sein, die man in der 
so abwechslungsreichen und 
variablen Kinoindustrie in 
den letzten Jahren erlebt hat. 

Fox will sich an der 
Fnu-Ika beteiligen, genau so 
wie die Küchenmeister- 
grupve, deren Amsterdamer 
Exponenten bekanntlich die 
M; jorität des Tobis-Kapitals 
besitzen. 

Die Gründe für dieses Zu¬ 
sammengehen liegen auch 
ohne besondere Spezialinfor¬ 
mationen auf der Hand. 

Fox braucht, genau so wie 
Paramount. Metro. United 
Artists. First National und 
.Warner, seinen festen Stütz¬ 
punkt 

Er erhält durch die Emelka 
zweifellos eine Gruppe als 
Partner, die über erheblichen 
Fheaterbesitz verfügt, und 
die vor allem für die Urauf¬ 
führungen das nötige Relief 
gehen kann. 

Dci Zusammenschluß der 
Fox-Fmelka-Gruppe mit Kü¬ 
chenmeister liegt sicherlich 
lm allgemeinen deutschen 
I onfilmintcresse. Es wird, 
sobald Fox beteiligt ist. so¬ 
wohl Western als auch Tobis 
schwcrfallen. der Vorführung 
des einen oder anderen 
Systems Schwierigkeiten zu 
machen 


Außerdem wird die Frage 
der Apparatur glatter und 
klarer gelöst werden können. 
Die Verständigung zwischen 
Klangfilm und Western wird 
fraglos in stärkstem Um¬ 
fang gefestigt und gleichzei¬ 
tig in der praktischen Aus¬ 
wirkung erleichtert. 

Wenn cs richtig ist. daß 
Verhandlungen zwischen 


Klangfilm und Emelka in der 
letzten Zeit stark gestockt 
haben, so ist dis nicht zuletzt 
auf diese Transaktion zu¬ 
rückzuführen. 

Filmpolitisch ist die ganze 
Angelegenheit nicht weniger 
^ interessant. AIht cs hat kei¬ 
nen Zweck. diese Dinge 
heute bereits anzuschneiden, 
wo die Abschlüsse zwischen 


den einzelnen Parteien noch 
nicl t Mnterzeichnet sind 

Jedenfalls kann mindestens 
heu:c schon gesagt werden, 
daß vom allgemeinen Stand¬ 
punkt der Filmindustrie aut 
sow »hl, als auch vom spe¬ 
ziellen des Kinos, diese 
Fusion außerordentlich be¬ 
grüßenswert ist. 

Ganz abgesehen davon, daß 
sie die Kapital- und Stoß- 
kraft des deutschen Films 
stärkt und kräftigt, ver¬ 
größert sie die engen inter¬ 
nationalen Bindungen, von 
den.-n schließlich das Filmge- 
schult in jedem Land, sobald 
cs über ein gewisses Maß 
hinausgeht, abhängt. 

Es wird aber auch mit der 
Duichführung der Transak* 
tion endlich der oft künst¬ 
lich konstruierte Gegensatz 
zwischen Film-Berlin und 
Film-München aufhören. Man 
wird nicht mehr besondere 
süddeutsche und Berliner Be* 
lange konstruieren und vor 
allen Dingen in den großen 
Fragen, wie etwa Spitzen¬ 
organisation, Kontingent 
usw., an einem Strick ziehen, 
weil die Industrieinteressen 
in München genau so wie in 
Berlin gleichgerichtet sind. 

Aber das sind Probleme, 
über die endgültig zu reden 
ist, wenn die Fusion tatsäch* 
lieh vollzogen st, da gerade 
beim Film noch manches Mal 
in letzter Minute Schwierig¬ 
keiten entstanden, die selbst 
den schönsten Plan zutn 
Scheitern brachten. 









Filmungarn in Berlin 

Gestern, Sonntag abend, fan¬ 
den sich die Teilnehmer der 
ungarischen Film-tudicnreisc 
nach Berlin im Klub „Bühne 
und Film“ mit Vertretern der 
Filmindustrie (Ufa, Klangfilm, 
Tobif, P. D. C.), mit Vertretern 
der Presse und den Angehöri¬ 
gen der ungarischen Filmkolu- 
nie in Berlin zusammen. 

Es waren ca. bO Herren aus 
den Kreisen der ungarischen 
Kinobesitzer und 10 Herren der 
ungarischen Fach- und Tages¬ 
presse anwesend. 

Kraszna-Kraus, der Chef¬ 
redakteur der „Filmtechnik“, 
begrüßte die ungarischen Gaste, 
Dr. Fan vom Magyar-Film¬ 
kurier antwortete in deren 
Namen. 

Namens des Bundes der 
Km .industriellen sprach dessen 
Präsident Oecsy, für den Bund 
der Kinobesitzer Ungarns nahm 
dessen Präs.dcnt Gyarrias das 
Wort. 

Im Mittelpunkt der lebhaften 
und ausgedehnten Erörterungen 
stand natürlich das Torfilm¬ 
problem 

In den drei Wochentagen, die 
nun für den Besuch der Stu- 
dienrcisendcn vorgesehen sind, 
wird cs eine Fülle von Ein¬ 
ladungen und Besichtigungen 
geben 

Die ungarischen Herrschaften 
werden eine Reihe von Ton¬ 
filmen vorgeführt erhalten durch 
Kfarg'ilm, Tobis, Lignosc. War- 
lur. Fix. Paramount. Fellner 
und S-.mlo. Auf dem Pro¬ 
gramm, das die Ungarn absol¬ 
vieren werden, stehen auch 
emige hundertprozentige Ton¬ 
filme. 


Die ungarischen Besucher 
werden hier ein umfassendes 
Hud vom Stande der Tonfilm¬ 
bewegung gewinnen und sicher 
viele Erfahrungen sammeln, die 
s;c lur da, ungarische Licht- 
spielgcwerbe nutzbringend ver¬ 
werten können. 


Bcsitzwechsel 

Das „Palladium" in der Bäi 
waldstraße ist käuflich in de 
Besitz des Herrn Esbold Übei 
gegangen. Di* Ncueroflnur 
«folgt am !. August. 

ff*tr Esbold ist außerdei 
Besitzer der Olympia-Licht 
spiele in Her Bülowstraße. 

Gegen Klock-booking 
in den U.S.A. 

Senator Brookhart von IIli 
nois hat im Senat eine Bill eie 
gebracht, die das „Block boc 
king - verhindern soll. 

Solche Anträge gab es scho 
öfter, ohne daß sie irgendeine 
Praktischen Erfolg gehabt häl 
len. Auch der Herr Sen>to 
aus Illinois wiid hier kaum re 
lormiercnd wirken können. 


Aus dem bayerischen Steuerkampf 

Von unserm ständigen Dr. M -Korrespondenten. 

dü neben : 

sprochen, daß der Kampf fort- 
gehen werde, so lange die un- 


Der Münchener Steuerkampi 
ist mit einem verhältnismäßig 
günstigen Ergebnis, dessen ba¬ 
rer Gewinn zunächst mit min¬ 
destens 100 000 RM. beziffert 
werden kann, aus dem akuten 
wieder in das latente Stadium 
zurückgetreten. Das Ergebnis 
ist um so bemerkenswerter, als 
es nur durch die energisch 
durccgefühite Gemeinschafts¬ 
aktion erreicht wurde. 

Eine cer beiden großen Ta¬ 
geszeitungen, die Münchener 
Zeitung, hat es sofort ausge- 


billige Lustbarkeitssteuer in 
ihrer bisherigen Form fortbe¬ 
stehe. 

In der daraufhin stattgehab¬ 
ten Versammlung des Vereins 
bayerischer Lichtspieltheater- 
besitzer herrschte Meinungs¬ 
verschiedenheit über die einzu- 
sch tagende Politik der Aus¬ 
wertung der neuen Sachlage. 
Es gab lebhafte Debatten über 
die Auswirkung eventueller 
Ein t ri t tsp reissen k ungen. 


Augsburg 


Nach Zurücknahme des Mün¬ 
chener Schließungsbeschlusses 
haben auch die Augsburger 
Filmtheater ihren entsprechen¬ 
den Beschluß zurückgenommen 
und den Weg erneuter Ver¬ 
handlungen beschritten. Es 
fand am letzten Freitag in 
Augsburg eine Versammlung 
statt, zu der auch die gesamte 
Augsburger Presse erschienen 
war. Dr. Wolfgang Martin: war 
als Sprecher und Verlasser 
eines eingehenden und von den 
großen Gesichtspunkten der 
Gesamtindustrie ausgehenden 
Presserundschreibcns zugezo- 
gen worden. 

Man stellte neuerdings An¬ 
träge auf Senkung des in Augs¬ 
burg noch übernormal liegen¬ 
den Steuergrundtarifes von 16 
Prozent auf den gesetzlich zu¬ 
lässigen Mindestsatz von 13 
Prozent und endlich einer 50- 
prozentigen Steuerstundung iür 
Juli mit September mit Aus¬ 


sicht auf Niederschlagung für 
nachweisbar notleidende Be¬ 
triebe. 

Es folgte die Rücksprache 
einer Kommission der Herren 
Stobr, Scnsburg, Scibert und 
llitz mit dem Bürgermeister 
Ackermann, ccm Lir. Martini 
ein eingehendes Referat über 
die augenblickliche Situation 
des deutschen rilms erstattete. 
Der Bürgermeister versprach 
eine beschlci. nigte Behandlung 
noch vor den vor der Tür 
stehenden Stadtratsferien. 

Die Bewegung ist in Augs¬ 
burg nach cen Münchenern 
Erfahrungen organisiert wor¬ 
den Wenn auch nur — wie 
in München — hinsichtlich 
Aufrundung, Vorauszahlung und 
Ermäßigungskalt, n ein Erfolg 
erzielt werden sollte, so würde 
das für Augsburg bereits eine 
tatsächliche Steuersenkung von 
ein Viertel bis ein Drittel be¬ 
deuten. 


N ü r n 

Der Stadtrat in Nürnberg 
hat den Antrag der Bayern- 
gruppe die Vergnügungssteuer 
für die Monate Mai bis Okto¬ 
ber generell auf 5 Prozent 
herabzusetzen einstimmig abgc- 
lehnt, weil er an eine Notlage 
nicht glauben will, bei einer 
Frcquenzstcigcrung um 1.2 Mil¬ 
lionen Besucher während der 
letzten zwei Jahre. Die Nürn¬ 
berger Tbcatcrbesitzcr werden 


berg: 

aber doch wohl in der Lage 
sein, dem Stadlrate nachzu- 
weisen, daß die Frequenzstei¬ 
gerung noch keine günstigere 
Geschäftslage im Gefolge hatte, 
und daß der beständige Ader¬ 
laß der Vergnügungssteuer die 
Lage der Theater durch Auf¬ 
zehrung der Betriebskapitalien 
von Monat zu Monat in eine 
kritischere Lage gebracht habe. 


Hamburger Notizbuch 


Das „Elite-Theater" in Al¬ 
tona. Bahrenfelder Straße 134, 
hat seinen Besitzer gewechselt. 
Herr Fritz Spahn hat das Licht¬ 
spielhaus an Herrn W. Bedek ;r 
verkauft. Geschäftsführer 

wurde der ehemalige Inhaber 
der Hamburger .. Kammerlicht¬ 
spiele", Herr Graf. 

Das Theater wird nach voll¬ 
kommener Renov.erung Ende 
Juli oder Anfang August wie¬ 
dereröffnet. 

Der frühere Leiter der Deut¬ 
schen Nordischen Filiale, Herr 
J. Scbuemann, hat unter der 


Firma „J. Schuemann Filmver¬ 
leih" einen Verleih aufgemacht. 
Die Firma hat die alten Büro¬ 
räume des Bruckmancschen 
Filmverleihs in der Ernst* 
Mcrck-Straße 12-14 übernommen. 

Der „Henschel-Film- und 
Theaterkonzern' wird Ende 
dieses Jahres drei weitere 
Schauburgen eröffnen. Ls sind 
dies die „Schauburg, Harburg 
mit ca. 1400 Sitzplätzen, die 
„Schauburg, Barmbeck-Nord“ 
mit ca. 1200 Sitzplätzen und die 
„Schauburg. Hamm“ mit ca. 
1400 Sitzplätzen. 


Gema verliert gegen 

G- d. T. 

Am Wochenende wurde in 
Berlin vor der Urheberrechts¬ 
kammer des Landgerichts I un¬ 
ter dem Vorsitz des Landge- 
richtrdircktors Dr. Weigert in 
dem Prozeß verhandelt, den dto 
Gcma und A. K. M. gegen die 
G. d. T angestrengt hatten, 
weil sic den bekannten Meist¬ 
begünstigungsvertrag mit dem 
Reichskartcll der Musikvcr- 
braucher abgeschlossen habe. 

Die Gcma und A. K. M ver¬ 
langten auf dem Wege der 
Feststc'lungsklagc die Nichtig¬ 
keitserklärung dieses Sonder¬ 
abkommens. 

Wie wir aber letzt erfahren, 
hat das Gericht diese Feststel¬ 
lung lago kostenpflichtig ab- 
£c wiesen, so daß also der 
Meistbegünstigungsvertrag auch 
nach der Auffassung der Ge¬ 
richte zu Recht besteht. Viel¬ 
leicht erkennt man bei der 
Gcma allmählich doch, daß das 
Reichskartcll seinen Weg lang¬ 
sam, aber sicher geht und daß 
man mit kluger Ucbcrlegung 
schließlich doch das Ziel er¬ 
reichen wird, was man sich ge¬ 
steckt hat, nämlich berechtigte 
und tragbare Abgaben der Mu¬ 
sikverbraucher an den Urheber. 

Deutscher Filmstar 
in Strasburg 

Super-Film, Paris, die fran¬ 
zösische Aafa-Vertretung er¬ 
öffnet am Montag, dem 8. d. M. 
eine Filiale in Straßburg. Es 
ist eine große Anzahl von 
Tbeaterbesitzern eingeladen, 
die im Rahmen einer Inter- 
essentenvorführung mit ver¬ 
schiedenen Aafa-Filmen dies¬ 
jähriger und letztiähriger Pro¬ 
duktion bekanntgemacht wer¬ 
den soll. Grüße von der Ber¬ 
liner Aafa-Direktion wird Hilda 
Rosch überbringen, die sich 
auch als „Zirkusprinzessin" auf 
der Leinwand vorstelit. 

Goldschmid in 

Amerika 

DirektorJ.GoIdschmid von der 
Südfilm-A.-G. wird seinen dies- 
jährigen Urlaub in Amerika 
verbringen. Er begibt sich auf 
der ersten Fahrt der „Bremen" 
am 16. Juli nach New York. 

„Verdun" — Film im 
Reichs-Archiv 

Der französische Film „Ver¬ 
dun. das Heldentum zweier 
Völker" (Verleih Terra-Unitcd 
Artisls) ist in einem Exemplar 
vom Deutschen Reichs-Archiv 
angekauft worden. 


Der Tonfümoperateur 
alt Reporter 

Eine ganz neue Art der Ver¬ 
wendung von Tonfilmen erfand 
man dieser Tage in England. 
Für die „tönende Wochen¬ 
schau', die allwöchentlich er¬ 
scheint. wurde Premierminister 
MacDonald interviewt. Er gab 
dem Kameramann eine Erklä¬ 
rung über die Richtlinien der 
Aulienpolitik, die sein Kabinett 
befolgen wird in einer direkten 
Aussprache. Es ist dies inso¬ 
fern wichtig, als nunmehr der 
Politiker, der.für den Tonfilm 
spricht, ganz allein die Verant¬ 
wortung für seine Angaben tra¬ 
gen wird müssen, denn die 
„Mißverständnisse" durch un¬ 
richtige Wiedergabe von seiten 
des interviewenden Reporters 
werden dadurch unmöglich ge¬ 
macht. Wie weittragend diese 
Einrichtung ist. geht am besten 
daraus hervor. wenn man 
daran denkt, daß alle Reden der 


Die Wiener Kinobesiizer und 
der Tonfilm 


J. J.-Berichterstalte 


Dieser Tage iand hier eine 
Versammlung aller Verbände 
der österreichischen Lichtspiel¬ 
theater. zur Stellungnahme in 
der Tonfilmfrage, statt, bei 
der i.eklionsrat Theodor Petzl, 
der I'räsident des Bundes der 
Wiener Lichtspieltheater und 
des Zentralverbandes der öster- 
reichiichen Kinothealer, von 
dem „außerordentlichen Ein¬ 
druck, den er von den ver¬ 
schiedenen Tonfilmvorluhrungcn 
in Bi rlin gewann", berichtete. 
Er sei der Meinung, „daß mit 
Hem 1 onfilm dem Kino tat¬ 
sächlich ein neues Element zu¬ 
geführt werde, welches einen 
Aufschwung der Kinobetriebe 
nach sich zu ziehen ver¬ 
spreche". Die jetzigen Preise 
der Tonfilmapparaturen seien 


Film, ohne Rücksicht auf den 
Tonfilm, abzuschlicßen. So 
schnell, wie man glaubt, kemmt 
der Tonfilm noch nicht nach 
Oesterreich! 

Das Problem des Torfilms 
sei übrigens mit der größten 
Vorsicht zu behandeln. Der 
amerikanische Tonfilm habe in 
dem englisch sprechenden Euro¬ 
pa keine allzugroße Befriedi¬ 
gung hervorgerufen, weil der 
amerikanische und der eng¬ 
lische Dialekt verschieden 
seien. Die österreichischen 
Kinobesitzer haben mit den 
maßgebenden Kinobesitzern 
Deutschlands, Polens, der 
Tschechoslowakei und der 
Schweiz Fühlung genommen 
und sind zu der übereinstim¬ 
menden Ansicht - " 


Geschlossene 

Filmvorstellungen 

Die Londoner Vertretung der 
Fox-Film-Gesellschaft sah sich 
zu einer Neuerung gezwungen, 
die in Theateibesitzerkreisen 
viel besprochen wird, aber die 
einzige Möglichkeit bietet, 
einem eingerissenen Unfug Halt 
zu gebieten. Sie machte die 
Erfahrung, daß Leute, die sie 
zu ihren Premieren geiaden 
hatte. durch Zuspätkonimen 
unliebsame Störung verursach¬ 
ten und gibt nun bekannt, daß 
fortan mit Beginn der Pre¬ 
mieren die Pforten der Theater 
für Nachzügler unerbittlich ge¬ 
schlossen werden. Natürlich 
fanden sich manche, die hier¬ 
gegen Einspruch erneben voll- 
ten. da ja jeder gegen seinen 
Willen sich verspäten köante, 
doch wurde ihnen erwidert, sie 
möchten sich den Beginn der 

































































































Auflage : 4900 






DAS FITESTE 
FILM-FACH BUBTT 




VERLAG SCHERL« BERLIN SW68 


Berlin, den 9. Juli 1929 


Der Kampf um das Würfelspiel 


Heute abend läuft itn Ti¬ 
tania-Palast ,,Das letzte 
Fort", ein Film, der nach 
schweren und harten Prüfun¬ 
gen an die Öffentlichkeit ge¬ 
langt 

Fünfmal haben Zensoren 
über ihn zu Gericht gesessen. 
Zweimal gab die Filmprüf- 
stellc ihr Votum ab und drei¬ 
mal mußte sich die oberste 
Instanz bemühen, und das 
alles - genau gesehen — 
wegen einer einzigen Würfel- 


Die Gesrhichte ist so in¬ 
teressant und prinzipiell nach 
verschiedener Richtung hin 
so beachtlich. daB man sie 
etwas genauer verlolgen muß 
■m Oktober 1928 kam 
• Las letzte Fort ' zuerst zjr 
\ orlagt. Der Jugendliche, 
der an der Filmprüfung teil¬ 
nahm, erklärte nach dem 
Protokoll: ..Wenn ich auch 
wegen einer Szene gewisse 
Bedenken habe, so glaube ich 
doch nicht, daß der Bild¬ 
streifen den Jugendlichen 
schaden kann" Der Film 
werde genehmigt, aber für 
Jugendliche verboten. Damit 
waren zwei Beisitzer nicht 
einverstanden, die Be¬ 
sch» erde einlegten, weil sic 
der Meinung waren, daB ein 
derartiger Bildstreifen unbe¬ 
dingt für Jugendliche freige- 
geben werden müsse. Sie be- 
merkten, daß in dem Film 
bewußt die Sexualität so 
ernst und so mit wirklich 
künstlerischen Mitteln be¬ 
handelt sei, daß ihm eine 
Durchaus erzieherische Wir- 
kung innewohne. 

Sie waren der Ansicht. 
a B in dem Film eine heroi¬ 
sche männliche Lebensauf¬ 
lassung glorifiziert sei, und 
der künstlerische Grad 
leses Films, der Emst und 
die Delikatesse, mit der die 
bestellten Probleme behan- 


Exzellenz Bisi h 

Aus Koni kommt die Nach¬ 
richt, daB der Präsident der 
Lucc, der Abgeordnete Bisi, 
seine Demission cingcrcicht hat. 
die auch angenommen st. Der 
Grund dafür ist in der Verhaf¬ 
tung zweier Funktionäre des 
italienischen Filmivsti'uts zu 


Tonfilmpremiere 

Das Terra - Tonfi.m - Theater 
..Mozartsaal ' lädt zur Frentiere 
von „Hochzeitsuiarsch" .;in. 

Es handelt sich um einen 
Parufamctfilm. den Erich von 
Stroheim inszenierte, mit Fay 


it demissionier! 

suchen, die der Wirischafts- 
minister veranlaßt ital. Es 
handelt sich um Verfehlungen 
beim Erwerb des neuen Ter¬ 
rains in der Via Casaliini, auf 
dem die geplante römische Film¬ 
stadt errichtet wird 


im Mozartsaal 

\Xray in der Hauptrolle. Die 
Vorführung geschieht auf We- 
slern-EIcktric 

Im Beiprogramm läuft ein 
Warner-Film „Hawaische 

Nächte". 


dclt würden, von so begrü¬ 
ßenswerter und nach¬ 
ahmungswürdiger Bedettung 
sei, daß die gemachten Ein- 
wändc in keinem Verhältnis 
zu der ethischen, moralischen 
und künstlerischen Qualität 
dieses Films ständen. 

Sie beantragten deswegen 
Nachprüfung bei der Obcr- 
prülstcllc und Freigabe des 
Bildes für Jugendliche. 

Die Folge war nicht nur 
die Aulrcchterhaltung des 
Jugendlichenverbots, sondern 
auch zwei Ausschnitte. Ein¬ 
mal eine Szene, wo ein Leut¬ 
nant die Wäsche eines Ge¬ 
fangenen „liebkost“, und zum 
anderen eine Würfelszcnc 
zwischcn zwei Soldaten, die 
durch das Los entscheiden 
wollen, wer eine Frau vor 
der Hinrichtung besitzen soll. 

Die Wäscheszene hätte 
man gern lallen lassen. Aber 
die Angelegenheit mit dem 
Würfeln schien Regisseur 
und Hersteller so entschei¬ 
dend, daß der Film ein zwei¬ 
tes Mal vor die Filmprüf- 
stellc gebracht wurde. 

Selbstverständlich wurde 
darauf aufmerksam gemacht, 
daß diese Szene von der 


Obcrprüfstelle schon einmal 
verboten war, aber genau so 
selbstverständlich gab die 
Filmprüfstelle diesen Teil 
des Bildstreifens zur öffent¬ 
lichen Vorführung frei. 

Daraufhin pflichtgemäß 
Beschwerde des Vorsitzen¬ 
den, wobei das Wort 
„pflichtgemäß" im Be- 
schwerdcantrag ausdrücklich 
erwähnt wurde. 

Erneutes Verbot der Film- 
oberprüfstelle, und zum drit¬ 
tenmal Genehmigung durch 
die erste Instanz, deren An¬ 
rufung schon deswegen noch 
einmal notwendig war. weil 
die Verleihfirma einige kleine 
Änderungen durchgcführf hatte. 

Selbstverständlich geneh¬ 
migte die zuständige Prüf¬ 
stelle die umstrittene Wiir- 
felszene, was erneute Be¬ 
schwerde des Vorsitzenden 
— selbstverständlich wieder 
pflichtgemäß — zur Folge 
hatte. 

Jetzt rollt also „Das letzte 
Fort" erneut vor der Ohcr- 
prüfstclle, und cs ergibt sich 
aus dem Protokoll, daß 
einer der Beisitzer vor die¬ 
ser höchsten Instanz sich an¬ 
scheinend stark für die Frei¬ 


gabe des Würfelspiels einge¬ 
setzt hat. 

Aber nun kommt das We¬ 
sentlich.- und Wichtige: Die 
Fi nroberprüfstclle, die zu¬ 
nächst ganz richtig feslstellt, 
da J es nach den gesetzlichen 
Vorschriften jedem Filmher¬ 
steller unbenommen sei. sei¬ 
ner- Film so oft zur Prüfung 
vorzulcgen, wie er es für 
richtig hält, erklärt wörtlich, 
daß cs mit der Würde und 
dem Ansehen der Prüfstelle 
nicht zu vereinbaren sei, 
Filmszenen, die zweimal ver¬ 
boten würden, beim dritten 
Mal zu erlauben. 

Gegen eine derartige Be¬ 
gründung muß man auf das 
nacndiücklichste und ener¬ 
gischste protestieren. Schlie߬ 
lich machen wir ja unsere 
Filire nicht zum Vergnügen 
und investieren in dem Bild- 
stre len ein erhebliches und 
großes Kapital. 

Wir haben also das Recht, 
für die Resultate unseres 
Schaffens so olt und so viel 
zu kämpfen, wie wir das für 
nütlzich und notwendig 
halten. 

Vergleiche mit dem Straf- 
und Zivilrecht, die in jener 
Entscheidung gezogen wer¬ 
den, erscheinen uns schon 
von Haus aus verkehrt, denn 
bei dem B. G. B. und bei dem 
Strafgesetzbuch handelt cs 
sich letzten Endes doch um 
Recht und Unrecht, um Ver¬ 
gehen oder Unterlassungen. 

Ganz abgesehen davon, 
daß wir bisher noch nicht 
gewußt haben, daß die Film- 
obcrprüfstelle eine gericht¬ 
liche Instanz ist, sondern 
vielmehr immc- der Meinung 
waren, es handele sich um 
eine Prüfstelle, die in vielen 
und wichtigen Fällen mehr 
nach dem Gefühl als nach 
festumrissenen Paragraphen 
entscheidet. 





7 Wochen mCapitol 

Rekord - Einnahmen! 



Sämtliche Erstaufführungs¬ 
theater von Berlin haben 
„Simba" bereits abgeschlossen. 

Seit 28. Juni läuft „Simba* 
mit 15 Kopien, die un¬ 
unterbrochen besetzt sind. 

Kein Wunder bei der ent- 




Wollen Sie sich einen Film entgehen lassen, der selbst in der Sommerzeit 
einen so ungeheuren Erfolg erzielen konnte und von dem der „Film-Kurier” 

/fagwaßu/ste , 

fintto, djto, 

Sichern Sie Sich „Simba * /UM\ 
\TX Halten Sie Termine frei? 


DER TIERE 


UFA-FILMVERLEIH G.M.B.H .TTtTFi 


















Wir möchlen ausdrücklich 
betonen, daß wir im allge¬ 
meinen mit der Praxis der 
Obcrprüfstelle die besten Er¬ 
fahrungen gemacht haben, 
daß wir sehr wohl erkennen, 
daß es gerade dem Leiter 
dieses Gremiums manchmal 
nicht sehr leicht gemacht 
wird, aber trotzdem muß ge¬ 
sagt werden, daß es untrag¬ 
bar ist, wenn Entscheidun¬ 
gen über Filme und damit 
über große Kapitalien von 
der Würde und vom Ansehen 

Der Frankfurter Licht¬ 
spieltheater- Konzern 

Unser O.-Sch.-Bcrichterstat- 
tcr schreibt: 

Dieser Konzern dürfte in den 
allernächsten Tagen eine per¬ 
fekte Angelegenheit werden. — 
Ei handelt sich hier durchaus 
nicht um eine wirtschaftlich 
erfreuliche Erscheinung, son¬ 
dern um einen Zwangszusam- 
menschhiß, der beweist, wie 
bitter die Not der Frankfurter 
Lichtspieltheater ist. Er kann 
als das Suchen nach einem 
Ausweg angesehen werden, um 
die Allgemeinspesrn jedes 
einzelnen Theaters zu verrin¬ 
gern. eine größere An¬ 
zahl Theater gewissermaßen 
nnter eine einheitliche Füh- 
rung zu bringen. — Tech¬ 
nisch ist die Sache, die wie ge¬ 
sagt nun unmittelbar vor dem 
Abschluß steht, so gedacht, daß 
runj ein halbes Dutzend Thea¬ 
ter, denen sich vielleicht noch 
die gleiche Anzahl anschlie¬ 
ßen wird, gemeinschaftlich 
Filme abschließt, einen ge¬ 
meinschaftlichen Reklame- und 
Spesenetat aufstellt und durch¬ 
führt, und daß die bisherigen 
Inhaber Gesellschafter der neuen 
Konzernfinna werden. In neben¬ 
sächlichen Dingen soll den bis¬ 
herigen Inhabern bzw. jetzigen 
Geschäftsführern möglichst freie 
Geschäftsführer möglichst freie 
Hand gelassen wv.Jen, vor 
allem aber können von nun an 
Filme nur gemeinschaftlich ab¬ 
geschlossen werden, wodurch 
tnan sich eine Verbilligung der 
Leihmieten erhofft. — Ob die- 
*er enge Zusammenschluß eine 
Besserung der Geschäftslage 
zur Folge hat oder ob viel¬ 
leicht das Gegenteil eintret-n 
könnte, soll im Augenblick 
nicht erörtert werden. 

Polen sucht Anslandsstar 

Die polnische „Gloria"- 
Filmgesellschaft beabsichtigt, 
die Hauptrolle in einem ihrer 
neuen Filme einem der bs- 
rühmten ausländischen Film¬ 
schauspieler zu übertragen Es 
handelt sich um den Film „Der 
starke Manu' nach einer Er- 
**hlung von Stanislaw Przyby- 
•MWski. 


der Oberprüfslellc abhängig 
gemacht werden. 

Es gibt viele Leute, die 
der Meinung sind, daß die 
Zensur mit der Würde und 
dem Ansehen der Kunst 
überhaupt nichts zu tun hat, 
und daß die Art und Weise, 
wie manche Beisitzer Filme 
und Filmindustrie zu behan¬ 
deln pflegen, auch nicht ge¬ 
rade allzusehr auf Würde 
und Ansehen der weltbedeu¬ 
tenden Filmindustrie Kück-> 
sicht nehmen. 


In nächsten Tagen begibt 
sich Dr. Ulrich K. T Schulz in 

Begleitung des Kameramannes 
Paul Krien und der Mikrospe¬ 
zialistin Hertha Jülich nach 
Helgoland, um dort in der 
Staatlichen Bioljgischen An¬ 
stalt eine Reihe interessanter 
biologischer Vorgänge aufzu- 
nehmeo. Zunächst ist eine 
Reihe wichtiger meeresbiologi* 
scher Aufnahmen für „Gehaim- 


Wir lassen uns manches 
gefallen, und sind ja letzten 
Endes auch gezwungen, diese 
Entscheidung hinzunchmen, 
gegen die cs im einzelnen 
keine Berufung gibt. 

Aber der Fall ist lehrreich 
und muß festgehalten wer¬ 
den. Er wird wertvolles Ma¬ 
terial für die Informationen 
des Reichstags bei der neuen 
Novelle zum Lichtspiclgcsetz 
abgeben, und er wird auch 
diejenigen, die sich mit einer 
Zensur an sich abfinden. 


nisse der Eischale", einen 
neuen Ufa-Kulturfilm, geplant, 
und zwar die Entwicklung 
einiger Nutzfische der Nordsee 
von der Eierschale an. Auch 
für den Ufa-Kulturfilm „Ent¬ 
wicklung aul Umwegen * wer¬ 
den die verschiedenen Entwick¬ 
lung Stadien des Seeigels, Kreb¬ 
ses, der Hummer und anderer 
Seetiere aufgenommen. 


darin bestärken, daß eine Er¬ 
weiterung der Verbotsgründe 
ein überaus zweischneidiges 
Schwert ist. 

Wir haben nichts gegen 
Zensur, wenn sie freiheitlich, 
modern und von allgemein- 
gültigen Moralgesetzcn gelei¬ 
tet wird. Aber manche 
Floskeln der Neufassung be¬ 
kommen ein bedenkliches, 
verdächtiges Aussehen, wenn 
man sie im Zusammenhang 
mit Fällen betrachtet, wie 
sie hier geschildert sind. 

Münchener Notizen 

In der Zeit vom 11. Aogust 
bis 14. September findet im 
Anschluß an den in Berlin ta¬ 
genden Weltreklamekongreß 
eine Ausstellung „Das inter¬ 
nationale Plakat" statt. Stadt 
und Reich haben ihre Unter¬ 
stützung ues Unternehmens zu¬ 
gesagt. Für die Filmindustrie, 
für die das Plakat eins der 
wichtigsten Propagandamittel 
ist, dürfte diese Ausstellung von 
großen. Interesse sein. Reichs- 
verban-lsmitglieder, die anlä߬ 
lich der Generalversammlung 
sowieso nach München kom¬ 
men, werden dabei auch Ge¬ 
legenheit haben, diese Plakat¬ 
schau zu besichtigen. 

Für den Mai des Jahres 1930 
soll in München eine Fort¬ 
setzung der in diesem Jahre in 
Stuttgart stattgehabten Schau 
„Film und Foto * stallfinden. 


Heiratet Chaplin 
wieder ? 

Unser Hollywood-Bericnter- 
statter drahtet: 

Charlie Chaplin wird nach 
hier umlaufenden Gerüchten in 
nächster Zukunft seine dritte 
Ehe eingefcen. Der Künstler ist 
in Hollywood sehr häufig in Ge¬ 
sellschaft der von ihm entdeck¬ 
ten Filmschauspielcrin Geirgn 
Haie gesehen worden. .Wir 
sind Freunde ', erklärte Chap¬ 
lin auf Befragen, ob er tatsäch¬ 
lich beabsichtige, Georgia Haie 
zu heiraten. Doch dieser Ver¬ 
such eines Dementis ist als ge¬ 
scheitert zn betrachten. Jeder 
von seinen Kollegen glaubt, 
daß Chaplin jetzt zue. dritten 
Male das Wagnis einer neuen 
Ehe versuchen wird. Miß 
Haie war bisher noch nicht 
verheiratet. Sie hat 1922 den 
Schönheitswettbewerb in At¬ 
lantic City gewonnen und 
werde damals zur Miß America 
gekrönt. Nach dreijähriger 
Karriere auf Chikagoer Operet¬ 
tenbühnen ging sie nach Holly¬ 
wood, wo Chaplin ihr die 
Hauptrolle in seinem „Gold¬ 
rausch" übertrug. 


Das amerikanische Kontingent fällt in 
Frankreich 

Für Deutschland wird es verschärft. 

Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, hat das Ministerium 
der schönen Künste und das Chambre Syndicale den znsländigen 
amerikanischen Stellen in Paris eine Note für die Hays-Organi- 
sation übergeben, die im Prinzip einen vollständigen Sieg der 
Amerikaner bedeutet. 

Man hat für all die Staaten, die selbst kein Koniingent be¬ 
sitzen, also auf gut Deutsch, allein für Amerika, jedes Kontingent 
aufgehoben und will dafür von jedem einzuiührendcn amerika¬ 
nischen Film eine Taxe \on 20000 Francs, also von noch nicht 
einmal 3500 Mark erheber. , 

In der Praxis bedeutet das natür'ich für Amerika vollständig 
freie Einfuhr. 

Für die Staaten, die selbst ein Kontingent a i:weisen, also in 
erster Linie für Deutschland und England, soll das Kontingent auf 
vier zu eins verschärft werden. 

Allerdings sollen d.ese Propositionen erst in den Monaten 
September oder Oktober offiziell werden. Man hat den Ameri¬ 
kanern von diesen Dingen nur Kenntnis gegeben, weil man den 
französisch-amerikanischen Filmkonflikt rasch beenden will, damit 
die Arbeit in den P: riser amerikanischen Filialen sofort wieder 
aufgenommen wird. 

Man will vor allen Dingt n den cutseben Firmen diese ganze 
Angelegenheit schmackhafter machen, indem man erklärt, daß 
Amerika an Bedeutung für den französischen Markt verloren habe. 
Man will glauben machen, daß die stumme Version der amerika¬ 
nischen Filme beim französischen Publikum nur geringer. Erfolg 
davontragen würde, und daß die Herstellung von amerikanischen 
Sprcchfilmen in französischer Sprache im nächsten Jahr doch sehr 
gering sein müßte 

Wir brauchen nicht zu betonen, daß das keine durchschlagen¬ 
den Gründe sind, und es erscheint uns nicht ausgeschlossen, daß 
man von maßgebender deutscher Stelle in dieser Angelegenheit 
noch vorstellig werden wird. 

Es ist kein schlechter Witz, daß dieser Entschluß der französi¬ 
schen Regierung gerade im selben Augenblick hei um bekannt 
wird, wo Herr Sapene, ein maßgebender Führer der französischen 
Filmindustrie, hier in Berlin große Reden über die europäische 
Filragcracinschaft hält. Diese Nachrichten, die. wie gesagt, aus 
allerbester Quelle stammen, zeigen deutlich, wie recht wir hatten, 
als wir vor ein paar Tagen darauf hinwiesen, daß gerade in 
Frankreich sehr häufig Worte und Taten im umgekehrten Ver¬ 
hältnis zueinander stehen. 


Kulturfilm auf Helgoland 


Der Film auf dem Welt- 
reklamekongrefj 

Vom Montag. dem 11J bi« 
^ . den 15. August, fin- 



schädigende Politik (Preisschleu- 
dereien usw.) betreiben, von 
sich aus zu sperren. 

In der Yergnügungssleucr- 
frage wurde die Festlegung 
eines großen, festumrissc len 
Kamp! pro Gramms und die Scnaf- 
luiig eines L'nterstützungsfonds 
für notleidende Theater ge¬ 
fordert, um diese bei späteren 
Aktionen in die Lage versetzen 
zu können, den Kamp! durch¬ 
zuhalten. 

Interessant waren bei der Be¬ 
handlung der Musiktaiitieme- 
fragen die Feststellungen ver- 
- ch-edener Thealerbesitzer, die 
erklärten, mit dem GDT.-Re- 
prrtoire ohne weiteres auskom- 
men zu können. Ein Grund 
mehr, auch in Zukunft immer 
weiter von der Gcnma abzu¬ 
rücken. 

Im weiteren Verlauf führt Ar¬ 
nulf Huyras aus, daß es nötig 
sei, endlich einmal eine feste 


u 

mit 

^t4alia.'fkudbe& 


IN DEN HAUPTROLLE.’; 

ROLLA NORMAkD 

ALEXANDER GRANACH / FRITZ ODEM AR 
•n 

MANUSKRIPT NACH EINER IDEE VON 
KURT J. BRAUN UNO M. HELLMANN VON 
H. WILHELM UND H. KOSTERLITZ 
* 

AN DER KAMERA: 

FRITZ A WAGNER s A V SCHWERDTFÜHRER 
V. ARNOUX 

* 

BAUTEN: J. V. BORSODY 

* 

PRODUKTIONSLEITUNG: GEORG C HOR'ETZKY 


Wcrbck jlturfilmen, Tonwcrbc- 
filmen müssen mit 1 itcl und 
Längenangaben sofort erfolgen. 

Anläßlich des Kongresses fin¬ 
det ein Wettbewerb für Werbe¬ 
filme Werbckul'urfilmc und 
Wcrbe-Tonfilme statt. Die prä¬ 
miierten Filme werden in einer 
Sonderschau dem Kongreß vor- 
gefü'irl. Anmeldungen hierfür 
an Jen Bund Deutscher Lehr¬ 
end Kulturfilmhcrstcller E. V. 

Dr.Giannini erkrankt 

Dr. Giannini, der wel. be¬ 
kannte Bankier aus New York, 
eine der einflußreichsten Per¬ 
sönlichkeiten der amerikani¬ 
schen Filmhochfinanz, ist wah¬ 
rend seines Aufenthaltes in 
London schwer erkrankt und 
mußte sich letzten Donnerstag 
einer Blinddarmoperation un¬ 
terziehen, die glücklich verlas- 
fen ist. 

Der 

Magistrat bedankt sich 


































































Auflage : 4900 






«MHZ 


_ i>AS 41IESTE _ __ 

IILN-FACH BLATT V 

«SS» 1 VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 


Berlin, den 10. Juli 1929 


Ersatz für die Lustbarkeitssteuer 


Die Kommunen und auch 
manche \ertreler des Volks 
im Parlament machen die 
Luslbarkcitssteucrreform im 
großen Umfang davon ab¬ 
hängig. daß sich irgendwo 
ein Ausgleich, lür den Steuer- 
cuslall finde. 


Sie erkennen last zu neun¬ 
zig Prozent, also mit gewal¬ 
tiger, überwiegender Majori¬ 
tät. die Tatsache an, dall im 
Kino kulturelle Werte 
stecken, daß es im Interesse 
des Volksganzen, mit Rück¬ 
sicht auf Kultur und Kunst 
notwendig und wichtig sei. 

Wenn also schon einmal 
besteuert werden muß. so 
irrig- das nur mit einem ganz 
kleinen Betrag überall da er¬ 
folgen, wo nicht der Sport 
und die Kunst an sich ent¬ 
scheidend ist, sondern viel¬ 
mehr die Schaulust. 

Darf man vielleicht in 
die'ein Zusammenhang daran 
erinnern, daß gerade in der 
letzten Zeit nicht ganz un¬ 
interessante Zahlen genannt 
worden sind, die einzelne 
Sportvereine bei ihren Ver¬ 
anstaltungen als Reinein¬ 
nahme zu verzeichnen hat¬ 
ten? Und gäbe cs nicht eine 
Kiesensurnme, wenn man von 
dem Eintrittsgeld, das fünf- 
bis sechshundertausend Men¬ 
schen jeden Sonntag hei ru߬ 
hall Wettkämpfen zahlen, viel 
Riehl zwei Prozent als Taxe 
erheben würde. wie das 
andere Länder bereits heute 
mit Erfolg und ohne Wider¬ 
spruch tun? 


Zu diesen Sportfesten wird 
|a bekanntlich nicht nur Ein¬ 
trittsgeld erhoben, sondern 
manche Fußballklubs. Turn- 
vereinc oder ganze Bezirke 
geben dicke Hefte mit An¬ 
zeigen heraus, lassen sich 
Pacht für die Wände ihres 
Sportplatzes bezahlen, hissen 


Der Schme!ing-Film wird eine Sensation 


Aller Voraussicht nach 
der Schmeting-Paolino-Film am 
Freitag im Universum am Lch- 
nrer Platz als Tonfilm er¬ 
scheinen. Jedenfalls liegt die 
Tt rlilmaufnahmc ior urd wird 
auch tönend dem Publikum ge¬ 
zeigt werden, wenn n cht wie¬ 
der palcntrecl (liehe Sahwicriu- 
keiten im letzten Augenblick 
hindernd dazwischcntreten. 

In diesem Fall w ird das Uni¬ 
versum den Schmeling Pa„lin,.- 
Filro selbstverständlich als 


stummen It ldstreifen a 
luhrorg bringen, so da« man 
avt alle Falle Gelegenheit hat. 
den Verlauf des Boxkampf' in 
allen seinen cnlscl. eidenden 
Piusen ksnncnzalcrncn 

Der Wintergarten, das große 
Berliner Var ,-le, hat die L'rauf- 
.uhrung für Varietes erworben. 
Iber w'rii der Film unter allen 
Umständen stumm laufen, und 
zwar cntspicchcrd gleichzeitig 
■ der kurz rach der l'raulfüh- 


Hausse in englischen Filmrechten 


Londoner Daily Mail be¬ 
richtet, daß sei' etwa einer 
Woche eine scharfe Rivalität 
zwischen britischen und ameri¬ 
kanischen Firmen zu bemerken 
sei. die sich bemuben, die Film¬ 
rechte von bekannter eng¬ 
lischen Theaterstücken zu er- 

Die einzelnen Parteier sollen 
bei einer Reihe von Objekte i 
da: Angebot der Gegenseite 


rdoppell hiben. Wie die 
Daily Mai! weiter ausfühlt, soll 
bereits in den nächsten Tagen 
ein wichtiger Schritt getan wer¬ 
den. der der englischen Filmin¬ 
dustrie eine Art Manopol auf 
die englischen Bühnenstücke 
gibt. Die maßgebenden Instan¬ 
zen seien bereit, alles zu tun, 
um ein amerikanisches Mono¬ 
pol für die Verfilmung eng¬ 
lischer Werke zu verhindern. 


Fahnen für die Hersteller von 

Pneus usw. 

Wir vom Lichtspielgewerbe 
hätten uns um diese Dinge 
nie gekümmert. Wir haben 
an sich genug mit uns zu tun. 
aber wir sind doch der Mei¬ 
nung. daß. wenn schon unbe¬ 
dingt Geld durch Besteue¬ 
rung von Vergnügungen her¬ 
beigeschafft werden muß. 
diese Dinge auch in den 
Kreis der Betrachtungen ge¬ 
zogen werden müssen. 

Selbstverständlich soll 
überall da, wo kein Eintritts¬ 
geld erhoben wird, wo also 
Sport nur um des Sportes 
willen getrieben wird, nicht 
etwa eine Abgabe in irgend¬ 
einer Form gefordert worden. 

Wir sind aber der Mei¬ 
nung. daß zum Beispiel bei 
Tennisturnieren, wo cs sich 
um Eintrittspreise von zehn 


und zwanzig Mark handelt, 
sehr wohl ein recht erheb¬ 
licher Betrag abgeführl wer¬ 
den könnte. Schließlich ist 
es immer noch wichtiger, daß 
die deutschen Lichtspielhäu¬ 
ser florieren und weiterbc- 
stehen, als daß irgendein 
Tenniscrack seine Kunst 
steuerfrei gegen Eintrittsgel¬ 
der zeigt, deren Höhe von 
vornherein neunzig bis hun¬ 
dert Prozent der Bevölke¬ 
rung die Teilnahme an diesen 
Veranstaltungen verbietet. 

Genau so ist cs mit Golf, 
und ähnlich liegt cs mit 
Pferderennen, die sicher nicht 
künstlerisch wertvoller oder 
volksbildendcr sind als das 

Man wende hier nicht ein, 
es handele sich um die He¬ 
bung der Pferdezucht. Selbst¬ 
verständlich ist das ein Ar¬ 


gument, aber ohne Totalisa¬ 
tor und ohne Freude am 
Spiel «sir» da» Renan für 
fi n 'undneunzig Prozent aller 
Turfbesuchcr eine erledigte, 
ur,diskutable Angelegenheit. 

sehr schnell mit Unters 

Stützungen. Steuererleichte¬ 
rungen und ähnlichen Dingen 
bc der Hand. Beim Kino 
schreit man Zeter und Mor- 
dio, wenn es sich um ein 

pear Prozent nur für ein 

paar Monate handelt. 

Wir führen den Stcuer- 

k; n.pf noch lange nicht ener¬ 
gisch .genug. Wir rücken den 
Parteien viel zu wenig auf 
den Leib. Wir mobilisieren 
die Wähler noch lange nicht 
genügend, damit die ihren 
Abgeordneten vielleicht noch 
etwas deutlicher zeigen, daß 
sie Wert darauf legen, daß 
ihnen ihr liebstes und ange¬ 
nehmstes Vergnügen erhal¬ 
ten bleibt und so billig wie 
möglich gemacht wird. 

Man wird sich bis zum 
nächsten Zusammentritt des 
Reichsrats mit der Frage 
noch sehr häufig beschäftigen 
müssen, und wird zweifellos 
mit ganz anderen Mitteln 
vorzugehen haben, wenn wir 
auch diesmal wieder ent¬ 
täuscht werden, wie das so 
oft geschah. 

Allerdings muß die ganze 
Stoßkraft bei dieser Aktion 
in einer Hand liegen. Man 
darf seine Kräfte nicht ver¬ 
zetteln und sollte sich auch 
örtliche Aktionen genau 
überlegen und nur das an¬ 
kündigen. was man wirklich 
durchführen wird. 

Soll es rücksichtslos ein¬ 
mal hart aul hart kommen 
lassen. Denn schließlich kann 
die Schaukelpolitik, die nun 
höheren Orts in der Luslbnr- 
kcitsstcuer seit Jahren ver¬ 
sucht, nicht endlos dauern. 





Den ersten 

in Deutschland hergestellten 

abendfüllenden 

7 anfilm 


(System Tobis) 


das £and ohne fram 


(Braut /Vr. öS) 

mit 

Conrad Veidt 

verleiden 
wir selbst! 


Generalvertreter für Deutschland: 

Hermann Rosenteld 

Direktor der Vereinigten Starfilm G. m. b. H. 

fP.SJUm 6esellsthatlmb.lt. 

Fabrikation und Verleih 
Berlin SW 48, Friedrichstraße 224 













Die augenblickliche Situation 

Von unserem ständigen New-Yorkcr P F - K o , r e s p o n d e n t e n 


Die New-Yorker Hitze ist 
den Theatern nicht günstig. 
Die größten Broadway Thea¬ 
ter. zu denen sich sonst die 
Massen drängen und schieben, 
gähnen an den heißen Tagen 
vor Langeweile, die weniger 
auf der Leinewand als im 
Publikum zu finden ist. An 
Tagen, wo das Thermometer 
auf 93 G.ad Fahrenheit hin¬ 
aufsteigt, hört jede Gemütlich¬ 
keit und jeder Sinn für noch so 
verführerische Stars und At¬ 
traktionen auf. Das wichtigste 
Lockmittel, manchesmal auch 
das einzige, das das vor Hitze 
dampfende Publikum in die 

prunkvollen Räume zieht, ist die 

Kühlvorrichtung, die es ermög¬ 

licht, bei einer erträglichen 
Temperatur Ven versäumten 
Nachtschlaf nachzuholen. Selbst 
Ro*y, der in puncto Besuch 
zu den Verwöhntesten gehört, 

sieht in der Hitze seine wö¬ 

chentlichen Einnahmen ganz 
gehörig zusammenschmelzen, 
und selbst seine noch so un¬ 

bekleideten Rosetten können 
dieses Manko nicht korrigie¬ 

ren. Deshalb schließen viele 
Theater, weil dadurch der Ver¬ 

lust auf das möglichste Mini¬ 
mum herabgedrückt wird. Die 
Hitze ist iur viele Theater, die 
nicht mit Tonfilmausrüstung 
versehen sind, die beste Gele¬ 
genheit, um diesen Mangel zu 
beseitigen. In Minneapolis ha¬ 

ben gleich 5 Häuser mit einem 
Fassungsraum von 9400 Per¬ 
sonen ihre Pforten geschlos¬ 
sen, und viele unabhängige 
Theaterbesitzer in anderen Städ¬ 
ten haben sich diesem Vor¬ 
gehen angeschlossen, da sie sich 
ohnehin in einer bedrängten 
Lage befinden und die fernere 
Entwickelung abwarten wol¬ 
len. Alle Jahre wird zwar 
im Sommer eine Reihe von 
Theatern geschlossen, aber in 
diesem Jahre machen mehr als 
gewöhnlich unfreiwillig von 
diesem Usus Gebrauch. 


Die Western Electric und 
die Radio Corporation, die un¬ 
abhängige Theaterbesitzer mit 
Tonfilmausriistungs - Apparaten 
gegen Ratenzahlungen, die in 
drei bis zehn Jahren getilgt 
werden müssen, versehen, wer¬ 
den wahrscheinlich leicht in 
die Lage kommen, unlreiwillige 
Theaterbesitzer zu werden, da 
die kleineren Theater kaum 
die Kosten für die Erhaltung 
aufbringen können. Denn 

nebst den Eriichtungskosten 
stellen sich die Filmteihgebüh- 
ren und die Gehälter für die 

Operateure nahezu dreimal 

höher als früher, so daß es fast 
ausgeschlossen erscheint, daß 
die kleineren Theater diese 

Kosten hereinbringen. Die Un¬ 

abhängigen haben sich an Willi 
Hays gewandt, den sie sonst 

als ihren Gegner betrachteten, 

damit er sie im Interesse der 

Filmindustrie über Wasser 
halle. Ihr Führer. Aframs 

Myers, hat die Unabhängigen 

zu einer Konferenz in Washing¬ 

ton zusammengerufen, die 
einen Protest gegen die über- 

handnehmenden Mergers, die 

hohen Renten und die von Pro¬ 

duzenten und Verleihern ge¬ 
machte Differenzierung zwi¬ 
schen Unabhängigen und den 
einer Kette angeg'iederten 
Theatern an die Regierung ge¬ 
langen lassen wollen. 

Der Tonfilm hat so viele 

Berührungspunkte zwischen der 

legi'imen Bühne und der Fitm- 
produktion gebracht, daß die 
Acfors Eqnity Association, Jie 
Vereinigung der Schauspieler, 
sich der Situation bemächtigt 
und mit der Forderung auf¬ 
getreten ist, daß ihre Ver¬ 
träge ab S. Juni für Produzen¬ 
ten und ihre Mitglieder bin¬ 
dend sein sollen, was eine 
gründliche Änderung in der 
Unterhaltungsindustrie bedeu¬ 
tet Die Form des Kontrak¬ 
tes, welche die Equity zu er¬ 
zwingen versucht, gilt speziell 


für Ton- und Sprechiilme. Die 
beiden Kunstgattungen Bühne 
und Leinwand haben aut- 
gebört, äußerlich verschiedene 
Kunstgattungen zu sein. Mehr 
und mehr tritt ein intimerer 
Wechsel zwischen Theater und 
Studio ein, und immer mehr 
Bühnendarsteller werden für 
den Film verpflichtet, halten 
sich jedoch den Weg zur 
Bühne zurück offen. 

Die Produzenten streiten 
sich energisch gegen die Ein¬ 
flußnahme der Equity auf ihre 
Kontrakte, di«, der letzteren eine 
Machtvollkommenheit über die 
Darsteller einräumt, welche 
unter Umständen den Betrieb 

bzw. die Produktion zu gefähr¬ 

den vermag. Namentlich wird 
die Bestimmung als bedrük- 

I end empfunden, daß nur 
Equity - Mitglieder angestellt 
werden dürfen d. h. daß den 

Equity-Mitgliedern nur in ei¬ 

nem Ensemble von Mitgliedern 
der Genossenschaft gestattet 

ist, mitzuwirken. Die Produ¬ 
zenten behaupten, daß sie in 
der Lage sind, mit Nichtmit¬ 

gliedern ihr Auskommen zu 
finden, um so mehr, als Kon¬ 

trakte mit einei ganzen Anzahl 
von Schauspielern bestehen, die 

noch vor dem 5. Juni ge¬ 

schlossen worden sind und 
welche die übliche Options¬ 

klausel enthalten. Die soge¬ 
nannten „freelance" - Schau¬ 
spieler, also solche. die nur 
von Fall zu Fall engagiert wer¬ 
den, stellen sich vollständig 
aul Seiten der Equity, während 
gutbezahlte Stars sich den 
Standpunkt der Produzenten zu 
eigen machen und mit aller 
Energie gegen die Equitylor- 
derung auftreten. Es gehören 
zwar Stars wie John Barry- 
more und Corinnt Griflith der 
Equity an. die der Forderung 
der Equity dadurch Nachdruck 
geben können, daß sie von der 
in ihrem Vertrage enthaltenen 


Klausel Gebrauch machen, die 
Mitspieler bestimmen zu dür¬ 
fen. Trotz des Ediktes der 
Equity wurden von den ver¬ 
schiedenen Produktionsleitern 
164 Schauspieler und Schau¬ 
spielerinnen für den Film en¬ 
gagiert unter den Bedingungen 
des Standard-Vertrages, worauf 
die Equity mit der Ausschlies- 
sung von drei Darstellern, 
denen weitere hundert nach- 
folgcn werden, reagiert hat, 
was diesen den Weg zur Rück¬ 
kehr auf die Sprechbühne »er¬ 
schließt. Die Ausgeschlosse¬ 
nen kommen auf die schwarze 
Liste de- Equity; gegen die an¬ 

deren, die gegen das Diktat 
der Equity verstoßen haben, 

sollen Untersuchungen und un¬ 

ter Umständen Ausschließun¬ 
gen /erhingt werden. Die 
Presse stent der Equily-For- 
derung im großen und ganzen 
unfreundlich gegenüber, und 
Hearst Lat in seinen Blättern 
erklärt, laß er das Eindringen 
der Eq lity in die Filmwelt mit 
allen Mit ein bekämpfen werde. 

Die Produzenten sehen mit 

einiger Beruhigung der Ent¬ 
wickelung entgegen, da sie in 
der Produktion weit vorge¬ 

schritten sind und einen ziem¬ 
lichen Vorrat an Bildern ange¬ 
häuft haben, der es ihnen er¬ 
möglicht, im Bedarfsfälle eine 
größere Pause eintreten zu 

lassen. 

Der Tonfilm hat es mit sich 
gebracht, daß weniger Darstel¬ 
ler erforderlich sind als es 
früher der Fall war. Ehedem 
wurden, sobald die Produktion 
angekurbelt wurde, 700 Rollen¬ 
spieler täglich benötigt. Selbst 
in ganz schlechten Zeiten fan¬ 
den immer noch 150 bis 200 
mit länge-en Verträgen ausge¬ 
rüstete Darsteller täglich ihr 
Brot. Gegenwärtig sind unge¬ 
fähr 500 Darsteller beschäftigt, 
um die geplanten Filme herzu¬ 
stellen. Aus Extras genügen 
täglich ungelähr 600 Statisten. 


-V. des Verbandes der Klein- und 
Mittelkinos 


Bei der diesjährigen Wiener 
Generalversammlung des Ver¬ 
bandes der Klein- und Miltel- 
kmos. Stellt Präsident Weiler 
fest, daß es durch den Zusam¬ 


menschluß der Klein- und Mi 
lelkinos zu einem eigenen V* 
band gelungen sei, in d. 
•'rage der Steuerbemessur 
«ine mindere Besteuerung a 
P A r Großkinos zu erreiche 
rf «ine Ermäßigung d< 
Steuer für die Kleinbetriebe at 
>0 Prozent erreicht wordei 
D«r Verband sei aber bemüh 
»och weitere Ermäßigungen i 
“* r S *«“«rbemessung zu erlai 
* " Die Bestrebungen d< 


Verbandes gehen dahin, die 
Schaffung einer neuen Steuer¬ 
kategorie von 5 Prozent bei der 
Wiener Gemeindeverwaltung 
durebzusetzen. 

Als Präsident wurde Nathan 
Weiler wiedergewählt. Er griff 
den Gedanken der Gründung 
eines österreichischen Lichl- 
spiel-Syndikats wieder auf. Das 
österreichische Lichtspiel-Syn- 

dikat solle Anschluß an das 
deutsche Lichtspiel - Syndikat 
suchen. 

Der Antrag aul Giündung des 
österreichischen Lichtspiel- 
Syndikats wurde einstimmig an¬ 
genommen. 


bi Hscfac Kinobesitzer und der 
Tonfilm 


Aus Great Yarmouth wird 
dem Manchester Guardian von 
dem Kongreß der britischen 
Kinotheaterbesitzer berichtet, 
daß bezüglich der Zukunft des 
Tonfilms die Meinungen doch 
noch stark geteilt waren. Der 
stumme Film zähle noch be¬ 
trächtlich Anhänger. Eine Re¬ 
aktion habe definitiv eingesetzt, 
erklärte Direktor Eckman von 
der amerikanischen Jury-Me- 
tro-Goldwyn, der aus Amerika 
zu der Konferenz gekommen 
war. Der Tonfilm sei immer 
noch im Kindesalter und noch 
lange nicht aul den Höben, die 


der stumme Film schon erreicht 
hat. Amerikanische Theater 
erklären, daß sie mit den Ton¬ 
filmen weniger besuchte Häu¬ 
ser haben als mit den stum¬ 
men Filmen. Kleinere Theater 
kehren zum stummen Film zu¬ 
rück. Es habe sich auch er¬ 
geben, daß das Publikum eine 
einzige Sorte Film sich nicht 
aulzwingen lasse. Der diesbe¬ 
zügliche Versuch der großen 
amerikanischen Filmproduzen¬ 
ten, die den Tonfilm als dia 
einzige Kategorie „dekretieren 
wollten, dürfe jetzt schon als 
gescheitert gelten. 






























































Das letzte Fort 


Regie: Kurt Bernhard 

Hauptrollen: George. Paudicr, 
Odemar 

Lange 2263 Meter. 6 Akte 

Uraufführung: Titania-Palast 


ierte süßliche LiebesgeschichW 
enthält, sondern ein Film, ir 
dem dis rauhe unerbittliche 
wilde Leben selbst ist. 

Die Befürchtung, einen dci 
Legionärsfilme vorgesexi zu be 
kommen, vor denen zwölf auf' 


Emelka kündigt vorsorglich 


n der Spitze, gekündigt 
kurzfristige Termine 


gen folgen am 1. August. 

Lediglich der Chefarchitekt 
Willi Reiber urd der Cf-efope- 
ratcui Franz Koch sind sonder 
Kündigung ausgenominen. \\ ahr- 
sche nlich weil langfristige Ab- 


teig Vorbereitungen gttr .f 
torden, einen Kaum für Toi 
ilmp'oduktion herzurichten. 


ie-ten, allerhand Verhandlun¬ 
gen. die die ganze Politik des 
süddeutschen Konzerns in eine 
andere Richtung lenken körnten. 

Jedenfalls wird enscrci An- 


sehr bald eine gewiss 
•urg hineinkummen 
äs wäre schließlich 


i großen Industrie- 
ratürlich nirgends 
•n sind, die aber ge- 
■ Filmindustrie nic- 


Zum Streit um 
„Andreas Hofei" 

Die Hofer-Film-G. m. b. II. 
schreibt uns: „Es ist unrichtig, 
daß die Aufnahmen zu dem 
obengenannten Film wegen 
Geldmangels oder ähnlicher 
Vorkommnisse abgebrochen 
werden mußten. 

I I ■ 

liehe Aufnahmen dieses gewal¬ 
tigen Filirwerkes in klagloser 
und einwandfreier Welse zu 
Ende geführt wurden. 

Es besteht ein fertiggedichles 
Material von etwa 23 000 Me¬ 
ter, an welchem etwa drei Mo¬ 
nate gearbeitet wurde, und ist 
der Regisseur gegenwärtig mit 
der Zusammensetzung und mit 
dem Schneiden d:eses I ilme 
beschäftigt, w elchcr etwa End 
dieses Monats in Berlin vor- 
fuhrungsbereit sein wird." 


derurg dieser Geslrandc.cn wie 
ir. einer Ballade von Kipling 
oder in einer Geschichte Jack 
Londons. 

Ohne falsches Getue, ohne 
unechte Sentimentalität ist das 
Leitmotiv: Kameradschalt das 
eiste Gebot! durchgeiührt. 

Anktängc tn Blutsbruder¬ 
schaft" und an ..Rivalen" scha¬ 
den nichts, denn Kurt Bern¬ 
hard. der begabte, ernsthaft 
strebende Regisseur, hat sich 
erfolgreich bemüht, eigener zu 
gestalten. 

Abenteuerlich die Gescheh¬ 
nisse in dem Wüstenfort der 
Aufständischen. Der Major 
Leblanc wird gefangen einge¬ 
bracht. sein» Tochter kommt 
aus dem französischen Lager, 
um ihn zu befreien. Um sie 


den., unabhängig davon, mel¬ 
det. I.egt ein fester Produk¬ 
tionsplan bei der Emelka nicht 
vor. Es hai den Anschein, als 
ob nach Fertigstellung des 
Films „Bruder Bernhard" zu- 


Rcdctitung und dem L'mlang 
der Emelka auch derartige 
Stagnationen an sich ohne Ein¬ 
fluß auf den Wert und die Be¬ 
deutung des Unternehmens als 
Ganzes sind. Die bewährte 
Führung der Emelka wird 
sicherlich sehr bald ihre Ent¬ 
scheidung treffen, die sicher¬ 
lich einzig und allein von den 


Reiseverireter 

zum Abschluß für Filme etc., frei ab 16. resp. 18. Juli. 

P;im» Krall, rcpii.cnt.bh Erwhciuuof. boch*«.cht.t und .*,1 Jahren Mlsnnt 
.n aUcn_Thertefn. Kino, ur.d Saal-Eijbtiv-rment». la Fragt: kofr.nl nur Vertretung 


„Der Doppelgänger." 

D ieser Kriminal - Sensations- 
f-lm der Nero-Film-A.-G 

cinigte-i S.ar-Film G m. b II 
Das Manuskript schrieben 
Friedrich Raff und Julius Ur- 

,,Don-Kosaken. 

IT er diesen zweiten deut-.h 
* russischen Gemeinschalt" 
filn- der Derussa ist ‘ ir die 
weibliche Hauptrolle Emma 
Zessarskaja verpflichtet vor- 

„Sturm über As : en" wieder im 

Marmorhaus. 

I\vr große Erfolgslilm de: Sa. 

son. „Sturm über Asien 
lauft wieder im Marmorhau. 
am Kurfürstendamm, Berlin, 
nachdem er anläßlich seiner Ur¬ 
aufführung in achtwiichigei 
Laufzeit alle Kassen- und Be 
sucherrekorde dort überschrit- 






































23. Jahrgang Berlin, den II. Juli 1929 Nummer 159 


Tonfilmdissonanzen 


Klangfilm verbietet — und Western erlaubt nicht 


ln den Tonfilmwein und in 
das so hoch gepiiesune Prin¬ 
zip der lnlcrchangeability, 
da., in England und Frank¬ 
reich angeblich bereits mit 
grobem Erfolg eingeiülut 
worden ist. fließt trotz des 
Pariser Kongresses und sei¬ 
ner langen und vielen Be¬ 
schlüsse immer mehr bitteres 
Wasser 


Optimisten hatten geglaubt, 
daß morgen abend der Box- 
kampi Schmeling—Paolino, 
dvi die ganze Welt in Atem 
gehalten hat. der Millionen 
von Menschen nachts um 
zwei Uhr vor den Laut¬ 
sprecher brachte, tönend über 
die Leinwand gehen würde. 

Zuerst scheiterte das an 
I.izenzlorderungen der Klang¬ 
film. die, wenn man der 
Deutschen Universal glauben 
darl. sich immerhin gerade 
bei einer aktuellen Aufnahme 
in Höhen bewegten, die man 
schon aus grundsätzlichen 
Gründen nicht hätte bewilli¬ 
gen dürlen. 

Dann kam aber zu allem 
Überfluß auch noch ein Ver¬ 
bot der Western Electric, 
diesen tönenden Film auf 
Klangtilmapparalur vorführen 
*u lassen. 


So sicht praktisch die 
große Einigung aus. die man 
hier sehnlichst erwartete, 
' ve ' 1 man nun endlich auf den 
cu * r erkauften Apparaten 
auch Filme sehen wollte. 


Die Situation ist fi 
Deutschland deswegen so ui 
erträglich, weil unter de 
tmdruck des großen Tonfiln 
rausche* hier in Deutschlar 
tonende Filme erscheinen, d 
d>e Möglichkeiten dies, 
neuesten Erfindung nur tei 
•weise aufzeigen. Das Pub! 


British Instructional und Klangfilm 

Die Verhandlungen zwischen filmaufnahmen KUngfilmappa- 
der British Instructional und raturen benutzen. 
Klangfilm-Tobis haben nun Die Ateliers der British Iu- 
ihren endgültigen Abschi iß ge- structienal werden bereits mit 
funden. Danach wird die Bri Klangfilmapparaturea ausge- 
tish Instructional zu ihrer. Ton- lüstet. 


Umstellung der Pathe-Theater auf Tonfilm 

ln der Hauptversammlu ig der Ton- t-nd Spieehfilm ausstalten 
Pathc-Cinema wurde bezüglich «d en Daraus wird sich eine 
der Tcnfilm-Zukuntt t e« Unter- stattliche Orgai.sation ergeben, 
nehmens ausgefuhri- Wir iahen die sich auf alle Städte Frank - 
uns die Kontrolle einer Gruppe reichs erstreckt, wenn der 
großer Theater in Paris, in den Spreclifilm definitiv das Iran- 
Vororten und in der Provinz zösische Publikum erobert hat. 
gesichert, die wir mit den voll- wie sich das gegenwärtig in 
kommersten Einrichtungen für Amerika und England abspielt. 


Päpstlicher als der Papst 


Der Film „Das gottlose Mäd¬ 
chen" wurde in Polen verboten, 
und zwar mit der Begrüneung. 
daß es sich hierbei nicht um 
sittliche Bedenken, sondern um 
Rücksichten der internationalen 
Courtoisie handle. Die Zen¬ 
surabteilung des polnischen In¬ 
nenministeriums läßt sich näm¬ 
lich von dem Grundsatz leiten, 
daß Filmwerke, die das natio¬ 
nale Empfinden befreundeter 
Völker verletzen können oder 
deren staatspotitische Metho¬ 
den in ein ungünstiges Licht 
rücken, in Polen nicht zur Auf¬ 
führung gelangen dürfen. Man 
meint in Warschau, daß die 
düstere Schilderung der Zu¬ 
stände in amerikanischen Mäd¬ 
chenerziehungsheimen, wie sie 
„Das gottlose Mädchen" ent¬ 
hält, für das amerikanische 


Selbstgefühl untragbar erschei¬ 
nen müsse. Also wurde der 
Film kurzerhand verbaten. 
Croß war aber die Verblüffung 
der Polen, als die amerikani¬ 
sche Gesandtschaft in War¬ 
schau mit der Bitte hervartrat, 
das Verbot aufzuheben. Denn 
„Das gottlose Mädchen", so 
wurde bei diesem „diplomati¬ 
schen Schritt" ausgeführt, sei 
das Werk des großen Regis¬ 
seurs Cecil B. de Mille, und cs 
liege der. amerikanischen amt¬ 
lichen Kreisen lern, sein künst¬ 
lerisches Schaffen irgendwie zu 
hemmen. 

Wenn es sich um die Schilde¬ 
rung deutscher Zustände gehan¬ 
delt hätte, wären die polni¬ 
schen Behörden wahrscheinlich 
nicht sc empfindsam gewesen. 


ki.m sieht in der Praxis viel 
weniger, als die Theorie in 
den Tageszeitungen, die be¬ 
geisterten Schilderungen aus 
New York verheißen, und 
wird lonfiltnmüde. che die 
Geschichte überhaupt richtig 
bei uns angefangen hat. 

Wir haben in diesen Spal¬ 
ten nie einen Hehl daraus 
gemacht, daß wir seinerzeit 


nicht immer mit den Ma߬ 
nahmen der Klangitlm ein¬ 
verstanden waren, die sie im 
Kampf gegen Western Elec¬ 
tric anwendete 

Wir können uns auch, wie 
schvn eingangs erwähnt, mit 
der Lizenzfrage nur unter 
ganz bestimmten Voraus¬ 
setzungen in bestimmtem Um¬ 
fange einverstanden erklären. 


Aber wir müssen heute 
aucl. Western sagen, daß cs 
keinzn Zweck hat. von Ame¬ 
rika aus die Situation zu er¬ 
schweren. 

Mar muß die Dinge nun 
tatsächlich sind. 

D:v deutsche Toniilmindu- 
stric ist da. Die Berliner 
Apparate sind hochwertig 
und b-auchbar Es stecken 
erhebliche Kapitalien in dem 
ganzen deutschen Tonfilm- 
komplex. und es ist selbst¬ 
verständlich, daß man ver¬ 
sucht. für diese Investierun¬ 
gen .- ne angemessene Rente 
zu erhalten. 

Gewiß ist es eine Ironie 
des Schicksals, daß die 
Triergon-Patentc seinerzeit 
nach Amerika gegangen sind, 
aber schließlich geht es ja 
nicht nur um die Apparate, 
sondern auch um die Filme. 
Es ist grundfalsch, den Film 
entgelten zu lassen, was die 
Elcktroiirmen miteinander 
auszubaden haben. 

Die Forderung der Inter- 
changeability wird von Tag 
zu Tag dringender. Sic muß 
von Tobis genau so erfüllt 
werden wie von Western, 
denn wenn der tönende und 
sprechende Film in Deutsch¬ 
land überhaupt etwas werden 
soll, so muß er vor allem 
einmal gezeigt werden. Wir 
können nur Maschinen 
brauchen, die man jederzeit 
in Betrieb setzen kann, auf 
denen sich vorführen läßt, 
was der Theaterbesitzer für 
gut und richtig hält. Das 
muß einmal mit aller Deut¬ 
lichkeit gesagt werden, wenn 
überhaupt der Tonfilm in 
Deutschland festen Fuß 
fas'»n soll. 






ERICH MARIA REMARQUE 


3 m 

< -03 e ft c n 

ntd)t$ 

51 eu 


Die Verfilmungsrechte dieses 
meistgelesenen Buches der letzten Jahre, 
das inzwischen in 20 Sprachen übersetzt 
wurde, haben allein wir erworben. 


Da es vermutlich an Versuchen nicht fehlen wird, die Buchreklame in Verbindung mit < 
anderen Filmen auszunutzen. 

warnen wir 

hiermit ausdrücklich davor, gegen unsere Besitzrechte in irgendeiner Form zu verstoßen 
Wir werden gegen jede Verletzung unserer Rechte unnachsichtlich Vorgehen- 



Deutsche Universal Film-Verleih G.m.b.H. 

Präsident Carl Ltcmmlt 

BERLIN W 8, Mauerstrabe 83-84 




Teilweiser Sfeuer- 
erfoig in Frankfurt 

Die Verhandlungen des Lan¬ 
desverbandes der Lichlspiel- 
theaterbesitzer von Hessen und 
Hessen-Nassau E. V., Sil* 
Frankfurt, die durch die Kom¬ 
mission. bestehend aus den 
Herren Matter. Spier, Rosen¬ 
heim Weiß mit dem Sladt- 
magistra.' geführt wurden hat¬ 
ten den Erfolg daß letzterer 
den Theaterbesitzc.-n die Steuer 
nunmehr stundet, die nachwei 
sen konnten, daß sie im Glzlen 
Jahr mit Untcrbilanz gearbeitet 
haben. Die Stundung geschah 
nur gegen Sicherheitsleistung in 
der Form von selbstschuldneri 
•hen Bürgschaften. durch 
Sperren von Bank und Spar¬ 
kassenguthaben oder durch 
Hinterlegung von Wertpapieren 
oder Wertgegenständen. Die 
Sicherheiten mußten in einem 
verhältnismäßigen Wert zur 
Steuerschuld stehen Stundung 
wurde nur in den Fällen ge¬ 
währt. wo die gesamte Ver¬ 
mögens- und W irtschaft uage 
eine derartige Maßnahme recht¬ 
fertigte. 

Selbstverständlich ist das ein 
Entgegenkommen der Stadt, 
das die Eichtspielth .-aterbe- 
sitzer durchaus nicht befrie¬ 
digt. Immerhin ist es für di i 
Theaterbesitzer, die die Steuer 
gestundet bekamen, ein Erfolg 
wenn sie im Herbst einen Teil 
d'esei Steuerschuld erlassen 
bekommen, so wie dies der 
Stadtkämmerer zugesagt bat. 

Beachtenswert ist. daß in 
Frankfurt bereits vor einem 
•fahr die Stadt auf Betreiben 
des Verbandes alle Aufrund-.n- 
gen Wegfällen ließ und einen 
achttägigen nachträglichen 
Zahlungsmodus für die Steuer 
einsetzte. 


£um Innsbrucker 
Kinosfreik 

Die Innsbrucker Kinobesitzer 
die trotz der zu gewärtigenden 
materiellen Verluste den Mul 
aufgebracht haben, ihre Be¬ 
triebe so lange gesperrt zu 
halten, bis die Innsbrucker 
- tadtgememde die als un 
tragbar empfundene Lustbar 
keitsstc.cr berabsetzt. habe 
erfreulicherweise seitens de 
Wiener Filmverleihe eine dan 
kenswerte Unterstützung ge 
lenden, indem diese sowoh 
durch Stornierung der Leih 
vertrage als auch durch 
Stundung der fälligen Leih 
nr vten den streikenden Thea 
•erbcsitzern weitgehender 

CISC entgegenkamen Die 
Innsbrucker sind der ganzen 
österreichischen und reichs- 
deutsch.n Kinobesitzerschaft 
™u‘ig vorangegangen und 
haben den Weg zur wirksamen 
Bekämpfung der Luslbarkeits- 
•tc.crabg.be gewiesen. 


Hochzcitsmarsch 


Fabrikat Paramount Hauptrollen: E. v. Strohern, Fay 

Verleih: Parufamel Wray. Zasu Pitts 

Regie Erich von Stroheim Unge: 3283 Meter.lOAkte 

Uraufführung: Mozartsaat 


Wie werden, noch ehe der 
Tonfilmrausch in Deutschland 
richtig beginnt, rechtzeitig 
daran erinnert, daß nicht alle 
Filme „Singende Narren ' sind, 
und daß man anch beim Ton¬ 
film zwischen gut und böse 
unterscheiden muß 

Ob man überhaupt einen 
F'ilm mit Erich von Stroheim 
zeiget, soll, muß jeder Theater¬ 
besitzer an jedem einzelnen 
Ort mit sich selbst überlegen 
Der Tonfilm, der jetzt im Mo¬ 
zartsaal gezeigt wird, ist nicht 
gerade deutschfeindlich, auch 
nichts Hetzerisches, stellt aber 
doch Typen des österreichi¬ 
schen Offizierskorps in einer 
Form und Art hin, die nicht 
voo jedem Kinopublikum 
durchaus goutieit 'virc. 

An sich ist es c ne richtige 
sentimentale Liebesgeschichte. 
Der junge Prinz N ki verliebt 
sich in die Tochle- des alten 
Schrammel, verführt sie und 
würde sie beinah heiraten, 
wenn er sich nickt zuguter¬ 
letzt doch von den Eltern da- 
hinbrmgen ließe, die hinkende, 
häßliche, ältliche Tochter des 
Hoflieferanten Heuberger zu 
betraten, die zwar nicht so 
schön wie Mizzi ist, dafür aber 
drei Millionen Kronen — aller¬ 
dings nach dem Kurse von 
1913 — mit in die Ehe bringt. 

Die gute Mizzi sorgt noch 
im letzten Augenblick dafür, 
daß ihr zukünftiger Mann den 
Ungetreuen nicht bei der 
Hocbzeitsfeier niederschießt, 
und die Geschichte wäre noch 
nicht ganz so schlimm, wenn 
nicht der Eiserne Mann noch 


einmal erschien, das Wahr¬ 
zeichen Wiens, das im alige- 
memen hoch oben auf dem 
Rathausturm steht, und das 
nur die Manuskriptautoren 
überflüssigerweise herunterbe¬ 
müht haben, damit er im Film 
Gruseln errege. 

Der Film an sich war also 
nicht gerade ein vorbildliches 
Kunstwerk. Er soll — wie alle 
Slroheim-F ilms — riesig lang 
gewesen und schließlich von 
einem anderen Regisseur zu 
Ende geführt worden sein. 

Der Regisseur und Manu¬ 
skriptverfasser spielt selbst 
eine Hauptrolle, gibt den öster¬ 
reichischen Oflizier zu fünf- 
undneunzig Prozent sympa¬ 
thisch, während er sonst grund¬ 
sätzlich seine ehemaligen Ka¬ 
meraden immer unsympathisch 
erscheinen laßt. Neben ihm 
sielt man Fay Wray. die in 
diesem Film zum erstenmal 
groß he: ausgestellt wurde, und 
hört vor allem eine ausge¬ 
zeichnete, vorbildliche, kino¬ 
wirksame, liebenswürdige, ge¬ 
fällige Begleitmusik, die hier 
und da bei Wagner eine An¬ 
leihe macht, sich aber im all¬ 
gemeinen dem Stil entspre¬ 
chend an Wiener Melodien an¬ 
lehnt, oder, besser gesagt, die 
bekanntesten Schlager von der 
Donau entlehnt. Wenn die 
Terra-Lichtspiele ihre Ehe mit 
dem Tonfilm sinngemäß mit 
einem Hochzeitsmarsch einlei¬ 
ten. so darf nicht verschwie¬ 
gen werden, daß ein Teil des 
Publikums die erste Aufführung 
des Films, die am Tage vor der 
Pressevorfüh.-ung stattfand, so¬ 
zusagen als Polterabend auf¬ 
faßte 


„Jud Süss" als Tonfilm 

Fcuchtwangcrs „Jud Süss". kauft, soll nun durch die Blatl- 
zur Verfilmung schon vor län-R ner Pict. Corp. als Tonfilm ber- 
gerer Zeit nach England ver- gestellt werden. 


Ungarische Theaterbesifzer hören Tonfilme 


Die ungarischen Theatcrbc- 
sitzer, die sich in diesen Tagen 
zwecks Studienreise in Berlin 
aufhielten, besuchten zum Ab¬ 
schluß ihres Berliner Aufent¬ 
haltes die „Kamera". Unter 
den Linden, wo ihnen als Gäste 
der Tobis Tonfilme eigener und 
fiemdcr Produktionen vorge- 
führl wurden Sie sahen und 
körten englische, amerika¬ 
nische und deutsche Tonfilme, 
die nach dem Nadelton-, Licht¬ 
ton-, Intensitäts. und Trans¬ 


Apparatur vorgeführl wurden. 
Spiclszcnen aus dem F. P. S.- 
Tobis-Tonfilm „Das Land ohne 
Frauen" (Hauptrolle Conrad 
Vcidt) machten starken Ein¬ 
druck. Die ungarischen Gäste 
äußerten sich mit größter Be¬ 
friedigung über das Gesehene 
und Gehörte und versicherten, 
daß die apparatürtechnischen 
und filmischen Leistungen der 
dcutschenTonbildindustrieihncn t 
größte Achtung abnötige. 


Schlechte Geschäft' 
kommunaler Kinos 

Die Lichtspieltheater Oslos 
werden durch eine kommu¬ 
nale Gesellschaft Osloc betrie¬ 
ben. die das Monopo’ für alle 
Kinos in Oslo hat. Diese Ge¬ 
sellschaft hat gestern die Ak¬ 
tienmajorität des größten skan¬ 
dinavischen Lichtspieltheaters, 
des Colosseums, und eines wei¬ 
teren Kinos, des sogenannten 
Kino-Palais, beide in Oslo, ge¬ 
kauft. Diese Transaktion ist 
von der Mehrheit der Arbeiter¬ 
partei in der Stadtverlretung 
eizwungen worden trotz des 
Protestes der bürgerlichen Par¬ 
teien. Man sieht hierin einen 
letzten verzweifelten Schritt, 
den kommunalen Kinobetrieb 
auf den Beinen zu halten. Es 
ist nämlich kein Geheimnis, 
das c:er Reingewinn der Kn.o- 
bet-iebe, seil sie kommunali¬ 
siert sir.d, ständig rapide zu- 
rüc «gegangen ist. 

Ocsferr. Studienreise 
nach Barcelona 

D e wirtschaftlichen Korpora¬ 
tionen Österreichs, die Kammer 
für Handel, Gewerbe und Indu¬ 
strie. der Niederösterreichische 
Gewe bevercin und das Gremi¬ 
um der Wiener Kaufmannschaft 
veranstalten zu wirtschaftlichen 
Zwecken eine Studienreise zur 
Internationalen Ausstellung in 
Barcelona, an der teilzunehmen 
alle wirtschaftlichen Berufe 
cingeladen wurden. Die Teil¬ 
nehmer der Studienreise erhiel¬ 
ten bereits zahlreiche Einladun¬ 
gen der offiziellen Kreise Spa¬ 
dens. 

Das Parlament im 
Tonfilm 

Nachdem vor kurzer Zeit ein 
Tonfilm des neuen englischen 
Kabinetts hergcstellt worden 
ist, will nunmehr ein Unter¬ 
hausmitglied eine Anfrage an 
den Ministerpräsidenten er¬ 
bringen, ob er gestatten würde, 
eine Tonlilmaufnahme von einer 
Sitzung im Unterhaus herzu¬ 
stellen. Der betreffende Abge¬ 
ordnete stützt sich dabei auf 
die Tatsache, daß die Ton¬ 
filme augenblicklich in England 
einem außerordentlich großen 
Interesse begegnen Er bittet 
MacDonald, die Angelegenheit 
mit den Führern der Opposi¬ 
tionsparteien zu besprechen, 
da sicher durch einen derarti¬ 
gen Film bei Tausenden van 
Leuten, die keine Ahnung von 
den Vorgängen im Unterhaus 
haben und die Abgeordneten 
nicht kennen, ein größeres In¬ 
teresse für die Politik geweckt 




Wettbewerb für 
Sprechfilmideen 

Der Filmidee „Was böse Zun¬ 
gen anrichten" wurde unter 
25 000 eingereichten Vorschlä¬ 
gen in einem von Cecil B. de 
Mille veranstaheten Wettbe¬ 
werb iür eine neue Sprechfilro- 
idee der erste Preis zuge- 
sprochen. 

Diesen Preis gewann Mrs. Marie 
Lozcalzo. New York. Sie er¬ 
hielt 1000 Dollar. S.e hatte 
ihrem Gatten verheimlicht, dali 
sie sich an dem Wettbewerb 
beteiligt hatte, weil er der Mei¬ 
nung war. daß alle Wettbe¬ 
werbe nur Bluff seien. 

Film - Windmaschine 
löscht Petrolbrand 

Ein Luftsti am von orkanarti¬ 
ger Gewalt, der von einer 
Film - Windmaschine erzeugt 
wurde, hat nach einem Bericht 
der Associated Press aus Santa 
Fe Springs (Cal.) c -folgreich bei 
der Löschung des Brandes von 
zwei Petrolquellen mitgewirkt, 
der bereits einen Schaden von 
3 Millionen Dollar angenchiet 
hatte. 

Joseph I. Schnitzer 
kommt nach Berlin 

Joseph 1. Schnitzer, der Pra 
sident der R. K. O. f America, 
ist Sonnabend in London aus 
New York kommend, eingetraf- 
ien. Sein Besuch in Europa gilt 
der Erledigung der schweben¬ 
den Verhandlungen mit d 
Ideal Film Cv. zwecks Produk¬ 
tion von 30 Tonfilmen nach 
R. K. O.-Verfahren. Anschlie¬ 
ßend daran kommt Mr. Schnit¬ 
zer nach Berlin, wo er persön¬ 
lich die Marktlage und die Ver¬ 
hältnisse der deutschen Ton¬ 
filmproduktion studieren will. 


Der weiße Flieder aui dem 
Meere. 

D er Norddeutsche Lloyd hat 
für das Bordkino seines 
soeben in Dienst gestellten Rie¬ 
sendampfers ..Bremen' als 
erstes deutsches Lichtspiel den 
Emelka-Filtn der Bayerischen 
„Wenn dei weiße Flieder wie¬ 
der blüht . . ." auf die Dsuer 
eines Jahres gemietet. 

..Was Tiere erleraen. 
pur den Ufa-Kulturfilm .Was 
* Tiere erlernen linden 
augenblicklich interessante Auf¬ 
nahmen im Ufa-Zoo von Neu¬ 
babelsberg statt. Dort ist die 
bekannte Colemannsche Dre;- 
surschuie für längerer Zeit ein- 
gezogen. An markanten Bei¬ 
spielen werden die heutigen 
DressurmethoJen von Füchsen. 
Katzen, Tauben und anderen 
Tieren gezeigt. 


„Hütet euch vor leichten 



” Ka't schreiben das Manu¬ 
skript für diesen neuer. Gustav 
Altboff-Film. 


Die neue Verleihorganisation der 
Terra - United - Arttsts 


Der Zusammenschluß der 
Verteil betriebe der Terra, der 
United Artists und der Film¬ 
haus Bruckmann & Co. A.-G. 
hat n; chstehend -erzeichnete 
Neuordnung des Verlcih-Zweig- 
stellennetzes erfordert. 

Zweigstelle Berlin, Pommern- 
Brandenburg-Osteni Leiter Ge¬ 
org Caiper, Vertreten Ulrich 
Herdt, Hermann Urbach, Willy 
Nietz. 

Zweigstelle Breslau: Leiterin: 
Frau Licie Hals. Vertreter: 
fsi Lachnann. 

Zweigstelle Düsseldorf Lei¬ 
ter: Carl Bragard. Vertreter 
Bruno Leuschner. Hermann 
Riesenberg 

Zweigstelle Frankfurt am 
Main: Leiter: Leo Leibholz, 
Vertreter: Schilling 

Zweigstelle Hamburg Leiter: 
L. O. Kunze. Vertreter: Arthur 
Eckler. 


Zweigstelle Leipzig: Leiter: 
Kurt Manasse, Vertreter: Al¬ 
fred Francke. Alfred Hurwitz. 

Zweigstelle München: Leiter: 
Leo Leibholz. Vertreter: Franz 
Wörtmann. 

Wie man aus dieser Aufstel¬ 
lung sieht, setzt sich der ne je 
Mitarbeiterstab der Terra-Uni- 
ted Artists-Verleihorganisation 
in Berlin und im Reiche aus 
Persönlichkeiten zusammen, 
die jahrelang eriolgreich in der 
Filmbranche tätig sind und die 
sich das Vertrauen der Thei- 
terbesitzer Deutschlands errun¬ 
gen und erhalten haben. — 
Auch das Programm des Ter- 
ra-United Artists-Verleih für 
die Saison 1929-1930 wird die¬ 
ses Vertrauen der Theaterbo- 
sitzer rechtfertigen und die 
guten Beziehungen zwischen 
dem Verleih der Terra-United 
Artists und den deutschen Tbe- 
aterbesitzerr. stärken und 
festigen. 


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Fachkenntnisse in Stark- und Schwachstrom (Radio 
Führerscheine der Klassen I. 2 und 3b 
Fachkenntnisse für Filmaufnahmen und Photoarbeiten 
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AkticngrsrlUchsfl 
0 It^Ki^eaickor ! 


Chevalier-Film 
in Paris 

Maurice Chevalier, der unbe¬ 
strittene Liebling von Paris, 
singt und tanzt jetzt in dem 
Pararaount - Sprechfilm „Die 
Unschuld von Paris“. 

In Amerika soll Chevalier 
mit diesem ersten Talkie einen 
sensationellen Erfolg gehabt 
haben, und es ist selbstver¬ 
ständlich. daß ganz Paris zu 
diesen Film strömt, weil jeder 
den beliebten Chansonier auch 
auf der Leinewand sehen will. 

Mit dem Manuskript ist man 
in Paris nicht ganz zufrieden. 
Man ist nicht immer mit der 
Art einverstanden, wie sich 
Hollywood Paris vorstellt. 

Außerdem ist es sehr schwer, 
sich ein wirkliches Bild von 
dem Film zu machen weil er 
zum größten Teil stumm läuft 
und nur bei den Gesangsnum- 
nern mit Text. Man muß 
schon deswegen zu d.esem Mit¬ 
tel greifen, weil es die Pari¬ 
ser Theaterbesitzer nicht lür 
angängig hallen, einen Film im 
Heimatmilieu zu zeigen, in 
dem die Franzosen Englisch 
sprechen. Damit man aber 
den Film in seiner Originalias- 
sung sehen und würdigen kann, 
soll er am Abschluß seiner 
I.aulzeit als voller Sprechfilm 


Einheitsapparatur 
in Australien 

Alle australischen Filmver- 
leihgesellschaltcn haben sich 
nach eingehender Prüfung dahin 
geeinigt. Tonfilme denjenigen 
Theatern zu liefern, die den in 
Australien hergestellten Ray- 
cophon-Wiedergabeapparat be- 


Engagcments. 

\fon der Ufa wurden ver- 
v pflichtet: Göry Maly, ein 
angesehener ungarischer Cha¬ 
rakterdarsteller. für eine tra¬ 
gende Ruße in „Melodie des 
Herzens", Oberst a. D. von En¬ 
gelhardt als künstlerischer Bei¬ 
rat tur „Hochverrat . Werner 
Brandes als Kameramann für 
„Der Bund der drei“. 

.Jenseits der Straße“ im 
Atelier. 

N ach Beendigung der Außen¬ 
aufnahmen zu dem Prome¬ 
theus-Film „Jenseits der 
Straße“ in Holland, wurde mit 
den Atelieraufnahmen in der 
Jofa begonnen. Hauptrollen 
Lissi Arna, Fritz Genschaw, 
Paul Kehkopf und Siegfried 
Arno. 

Harry Piel — „Ein kesser 
Junge“. 

H arry- Piel hat mit den Vor¬ 
arbeiten zu einem neuen 
D. L. S.-Film begonnen, der 
voraussichtlich den Titel „Ein 
kesser Junge“ führen wird. 



Auflage: 4900 


«F IIIMHFACHBU1T J 

VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 I-eL - 


23. Jahrgang 


Berlin, den 12. Juli 1929 


Neues Geld für alte Musik 


Es soll nicht unterlassen 
werden, nachdrücklich darauf 
hin/uweisen, daß die Be¬ 
mühungen um eine Verlänge¬ 
rung der Schutzfrist fur l r- 
heberrechte wieder in star¬ 
kem MaBc cinsetzen. 

Es handelt sich bekanntlich 
darum. daß Hühncnwerkc. 
Romane und Kompositionen 
nicht nur. wie bisher, dreißig 
Jahre nach dem Tode des 
Urhebers geschützt werden 
sollen, sondern noch zwanzig 
Jahre langer, also 50 Jahre. 

Die Diskussion über diese 
Angelegenheit ist gerade jetzt 
U-sonders lebhaft geworden, 
Weil eigentlich am Ende des 
Jahres die Werke vor 
Johann Strauß und Millöcke 
frei werden, die man in den 
Krei>cn der A. K M. und 
auch im Reich der Gema fur 
so wichtig hält, daß man nun 
h .,!!•• Mittel und 
Wege sucht, um eine Ver¬ 
längerung der Schutzfrist 
herbeizuführen. 

Es hat keinen Wert, im 
Rahmen des „Kincmato- 
graph die Gründe Für und 
Gegen eingehend zu disku¬ 
tieren. Es ist nur mehr als 
interessant, daß man jetzt 
mit einem Male die Kompo¬ 
sitionen Millöckers, der be¬ 
kanntlich unter anderem der. 
..Bettelstudenten" und den 
..Gasparone" geschrieben hat. 
als besonders heilige Kultur¬ 
güter reklamiert. 

I.-. wirkt allerdings über¬ 
aus überzeugend, daß gerade 
die ein Fall die Verlänge¬ 
rung dringend notwendig ist. 
* enn man sich einmal einen 
ugenblick daran erinnert. 
d *U unter diese Werke — 
d.c* in Österreich mit 
' r ‘|Aufwand an Stimmen 
£ nd Druckerschwärze ge- 

J“-npft wird, der kaum zu 
»iKrh.ei«, ist _ die k , ass . 


Amerikas Film-Export und -Import 


Departement o( Coi 
merce gibt bekannt, daß <1 
amerikanische Fitmausfihr i 
Jahre 1928 70 Millionen Dollar men Komment 
betrug gegen eine Filmiusfuhr minderem» de: 
in Hohe von 75 Milhonei Do!- t'ilmaustuhr rr 
lar im Jahre 1927. Dies*-. Es- daf» die amer 
Portverminderung von 5 Mil¬ 
lionen Dollar steht .-inr Ver¬ 
mehrung der pdnielnfuhr aus 


6 Mit! 


nen Dol 


i M.l- 


1927 

Amerikanische Pressevtim- 
diesc Ver- 
crikanischen 

lie amerikanische Regie¬ 
rung und die Kreise der ameri¬ 
kanischen Filmindustrie 
Bekämpfung der europ 
Konlir.gentierungsbe.t 


in der 


ich! 






Clara Bow heiratet den schönsten Mann 
von New York 


Em Kabel aus New York 
meldet uns. daß Clara 
Bow, die auch in Deu sch- 
land populäre Filmdarstellerin 

in ..Wings' | sich mit dem 
Operettenkünrller Harry Kich- 
mond verheiraten wird. Rich- 
mond. der als ..der schöiste 
Mann von New York" gilt, er¬ 
beut sich als Conferencier in 
den Revuen in George Wlutes 


„ScandaU in New York 
außerordentliche. Beliebtheit, 
er bezieht eine Wochengage 
von 5000 Dollar, ein Einkom¬ 
men. das sich durch seine Ton- 
filmtatigkeit bedeutend erhöhen 
wird. 


Clara 




amerikanischer. Frauen, die den 
schonen Harrv vergöttern, glü¬ 
hend beneidet. 


SowjetfHme für Japan 

Trotz der bestehenden japa- reist ein Vertreter einer der 
nisch-russischen Verträge ist es größten japanischen Filmgese' 
bisher, infolge der strengen schatten nach Moskau, um an 
Filmzensur in Japan nur in Ort und Stelle eine Auslese 
wenigen Fällen gelungen. Sow - unter der Produktion der Sosv- 
ictfilme auf den japanischen kino- und der Meshrabpom- 
Markt zu bringen. Nunmehr film für Japan zu (reffen. 


seilen Meisterwerke „Minna, 
zu dir ist mein liebster Gang" 
oder das Kulturgut „Kumm 
herab. Madonna Theresa" ge¬ 
hören. 

Es wäre kindisch, den all¬ 
gemeinen Wert und die große 
Bedeutung dieser beiden 
Komponisten herabzusetr.cn. 
Aber es ist lächerlich, gerad»- 
aus Anlaß des Ablaufs der 
Schutzfrist dieser beiden 
Leute ein eigenes Gesetz zu 
formulieren, daß die Tan- 
ticmcpflicht verlängert. 


In Österreich will man zu¬ 
nächst ein zweijähriges Pro¬ 
visorium schaffen und erst 
nach Ablauf dieser zwei 
Jahre das fünfzigjährige 
Schutzfrislgesetz im \ulio- 
nalrat verlegen. 

Das Provisorium soll, wie 
man in Wien authentisch er¬ 
klärt. deswegen eingeführt 
werden, damit Deutschland 
Gelegenheit hat, gleichzeitig 
auf p.iilainenUrischcm Wege 
eine ähnliche Aktion durch¬ 
zuführen. 


Allerdiigs werden die 
Kreis«, ucr A. K M , der 
ösle-reicnischcn Gema, an 
der Aktion keine reine 
Freud; haben, denn die 
oste reichische Regierung 
fordert, daß die Hälfte s .ält¬ 
liche- Eingänge, soweit sie 
aui Strauß und Millöcker 
enlfa len .zur Gründung und 
zum Ausbau eines Kün-.tlvr- 
hilfsfonds zur Verfügung ge¬ 
stellt werden, den die oster- 
reicfische Republik selbst 
verwalten will 

W er die Verhältnisse 
kenn', wird sich weiter nicht 
wundern, daß die überaus 
ideal ^ eingestellte A K M. 
mit dieser Zahlung nicht ohne 
weiteres einverstanden ist. 
sondern daß man zunächst 
noch darüber verhandelt, von 
wann ab überhaupt etwas ab¬ 
gegeben werden soll 

Selbstverständlich geht es 
nicht um den Fall Strauß 
und Millöcker. Darüber 
würde man sich schnell eini¬ 
gen. weil es sozusagen 
exeptionellc Fälle sind, aber 
man fürchtet das Prinzip und 
befürchtet vor allem, daß der 
Staat, zunächst in Österreich 
und später sicher auch in 
anderen Ländern, sich die 
heutige Tanticmewirtscliaf t 
etwas genauer ansieht und 
dann wahrscheinlich, genau 
so wie das Reichskartell der 
Musik Verbraucher, aul dem 
Standpunkt stehen wird, daß 
eine Änderung aus hundert 
und tausend Gründen drin¬ 
gend notwendig ist. 

Allerdings sollen unter den 
sieben Mitgliedern der Ver¬ 
waltung dieses Fonds drei 
Mitglieder aus dem Vorstand 
der Autorengesellschaft sein, 
während drei andere Funktio¬ 
näre vom Unterrichtsminis!? 
riutn zu wählen sind. 



Es sollen nicht nur Kom¬ 
ponisten, sondern auch Auto¬ 
ren unterstützt werden Des¬ 
halb werden in der Kom¬ 
mission zwei Komponisten, 
zwei Musikvcrleger und zwei 
Schriftsteller sitzen. 

Die Angelegenheit ist. so¬ 
weit wir informiert sind, im 
Augenblick zwar noch nicht 
beschlossen, aber es ist nicht 
daran zu zweifeln, daB sie 


Gesetz wird. Allerdings sind 
dam Millöcker und StrauB 
vorläufig nur für Österreich 
und für die jenigen Länder, 
d.t fünfzigjährige Schutzzeit 
hi Den, weiter geschützt. 

Vorläufig hat die Angclc- 
ge lheit also für Deutschland 
kc nc weiteren Folgen. 

Es wird hier auch nicht so 
ohne weiteres mit einer Ver¬ 


längerung zu rechnen sein, 
denn die großen Editionen 
haben bereits Vorbereitungen 
getroffen, um mit den freige¬ 
wordenen Werken möglichst 
bald auf dem Markt zu er¬ 
scheinen. 

Sie tun das nicht nur des 
schnöden Gewinnes wegen, 
wie man vielleicht behaupten 
wird, sondern weil sie popu¬ 
läre und beliebte Werke zu 


billigen Preisen auf den 
Markt bringen wollen. 

Man kennt ja, wie gesagt, 
die Argumente beider Par¬ 
teien, und es ist bei der ge¬ 
samten Einstellung der deut¬ 
schen Verleger und des deut¬ 
schen Buchhandels, bei der 
Auffassung prominenter deut¬ 
scher Bühnenleiter vorläufig 
keinerlei Aussicht, daB man 
den Spuren Österreichs folgt. 


Tschechoslowakische 

Von Dr. AI 


Kino- und Filmfragen 


positives Oc- Gebiet der Tschechoslowakei 
verbreitet« Verband hat auch in 
ist die Ent- den kleinsten Doriern seine An¬ 
seriösen und hänger. Dieser mächtige 

Auktion inner- Verband, der sich die Aufgabe 

Jahren sowie gestellt hat, die körperliche und 


Nicht zuletzt ist die Ent- den kleinsten I 

Wickelung einer seriösen und hänger. Di 

stabilen Eigenproduktion inner- Verband, der 
halb von wenigen Jahren sowie gestellt hat, di 
eine bedeutende Einfuhr von 
ausländischen Filmen auf die <-Mmwm 


werbe spielt. Die Zahl dieser 
Sokolkinos ist ständig im Wach¬ 
sen, und zwar ist ihre Ent¬ 
wickelung insofern erleichtert, 
als die Sokolorganisat-on in fast 
jedem Dorf ihre Zweigvereini¬ 
gung hat, wo sie ein Sokolge- 
bäude errichtet (zum Turnen. 


75 Prozent vermehrt; gegen 
768 im Jahre 1923 wu.den 1343 
für das Jahr 1928 gezahlt. Böh¬ 
men, Mähren und die Slowakei 
weisen nahezu eine Verdoppe¬ 
lung der Zahl ihrer Kinos auf 
(vgl. hierzu Tabelle I), aber 
auch Schlesien und Ruthenien 
haben Ihre Theater vermehrt. 


r«er heutige Stand des tsche- 



ständigen Wachsen, 
die verschiedensten 
zurückzuführen ist 
einmal ist der tsche- 


Theaterpark 
noch sehr ausbaufähig, wie aus 
einem Vergleich mit dem deut¬ 
schen Theaterpark hervorgeh*; 
tür 1000 Einwohner in Deutsch¬ 
land sind 30 Sitze vorhanden, 
während in der Tschechoslowa¬ 
kei our 24 gezählt werden. 

Des weiteren spielt für den 
Ausbau des Theaterparks in der 
Tchechoslowakei die Sokol-Or- 


ganzen Theaterbetrieb zu zen¬ 
tralisieren. Heute gehören der 
Sokol-Organisation 618 Kino¬ 
theater, das sind rund 46 
Prozent der Gesamtzahl der 
tschechoslowakischen Theater, 
an. Es ist augenschein¬ 
lich. welche bedeutende Rolle 
diese Organisation für das 
tschechoslowakische Filmge¬ 


die Förderung der heimischen 
Produktion zuzuschreiben ist. 
Für die BeurteUong des Film¬ 
absatzmarktes der Tschechoslo¬ 
wakei jedenfalls ist die Berück¬ 
sichtigung des Einflusses dieser 
Sektion unerläBlich. 

Insgesamt haben sich die 
Kinothealer in der Tschechoslo¬ 
wakei seit dem Jahre 1923 um 


dem Jahre 1925 durchschnitt¬ 
lich jährlich 504 lange Spi« 1- 
filme verbraucht — in Deutsch¬ 
land 512. 

Die eigene Produktion hat a® 
der Belieferung des eigen«® 
Marktes in der Tschechoslowa- 
kei einen Anteil von etwa* 
über 3 Prozent, während di«" 
jenige in Deutschland rund 30 
Prozent beträgt. 








































































Akzent ist stark ge¬ 
fragt - für Tonfilme 

In Hollywood hat der Sprech- 
film den ausländischen Schau¬ 
spielern eine neue Chance ge¬ 
geben. Wie Fred Datig, der 
Kompar-enleiter der Paramount 
mitteilf, verlangt fast ein 
Achtel aller Sprechfilmr allen 
irgendeinen ausländischen Ak¬ 
zent. Es wird kaum ein Film 
hergestelit, in dem nicht eine 
französische Zofe ein irischer 
Polizist, ein exotischer Mon¬ 
arch, ein italienischer Graf oder 
irgendeine andere Person aus¬ 
ländischer Herkunft auftritt. So 
wird z. B. russisch akzentuier¬ 
tes Englisch in verschiedenen 
Sprechfilmrollcn gebraucht. 
Selb?' verständlich müssen die 
ausländischen Schauspieler das 
Englisch so gut beherrschen, daß 
es trotz des Akzents klar ver¬ 
ständlich ist. Es hat sich 
jetzt eine Reihe Akzent-Spezia¬ 
listen hcrausgebildet, denen die 
schwierigen ausländischen Rol¬ 
len anvertraut werden. „Akzent- 
lose" Darsteller — beispiels¬ 
weise Clara Bow, Charles Ro¬ 
gers Nancy Carroli, Richard 
Dis, Gary Coaper — werden 
nur mit typisch amerikanischen 
Rollen betraut. 

Au‘landsfilmt* in 
Madrid erfolgreich 

In Kinoklub in Madrid fand 
im vorigen Monat eine Festvor- 
Mellcng statt, bei der einige 
künstlerisch hochstehende Filme 
gezeigt wurden. Als erster 
Film lief ein von Rene Clair 


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Vergessene Gesichter 

Fabrikat. Paramouni 
Verleih Parufamet 
Regie: Victor Scbertzingcr 

Haupt ollen Clivc Brook. Olga 
Baclanova 

Länge 2390 Meter. 8 Akte 
Uraufführung: Ufa-Palast am Zoo 

Was die Pararnou-it jetzt im 
Ufa-Palast zeigt, ist eine gute, 
routiniert gemachte Kriminal¬ 
geschichte, so recht nach dem 
Herzen des Kinopublikums. Eia 
Einbrecher erwischt eines 
Abends seine Frau, die ihn in 
aller Seelenruhe betrügt, weil 
sie glaubt, daß er infolge fhr;r 
Denunziation auf „Numero 
Sicher" gebracht worden ist. Er 
erschießt den Nebenbuhler, 
bringt sein Kind bei fremd.n 
Leuten unter und geht dann 
ins Zu:hihans. 

Aus dem kleinen Madelchcn 
wird eine große, hübsche Da¬ 
me, drren Lebensglück aber 
dadurch bedroht wird, daß die 
saubc-c Mama erpressen w l|. 

Seit stverständlich wird der 
Vater rechtzeitig begnadigt, um 
schützend dazwischenzutreten. 
Er bewacht als Diener uner¬ 
kannt seine Tochter, tritt sei¬ 
ner Frau entgegen als die den 
Pflegevater aulklären will. Wird 
aber erschossen, während sich 
die Mama aus dem Fenster 
stürzt. Was zurückbleibt. ist 
ein glückliches junges Paar 
und ein zu Tränen gerührtes 
Publikum. 



werk versteht und stellt erfreut 
fest, daß Clive Brook, W'ilKam 
Powell und Mary Bryan nett, 
gefällig, routiniert und liebens¬ 
würdig agieren. 

Im Ufa-Palast wird das Ganze 
in der Wirkung gestärkt durch 
Schmidt-Gentners ausgezeich¬ 
nete Begleitung, die nach dem 
Tonfilmlabyrinth des „Subma¬ 
rine" doppelt wohltcend be¬ 
rührt. Das Ganze wird ein- 


mit Orchester, das so gut ge¬ 
lallt, daß das Publikum sogar 
noch in den Film hinein applau¬ 
diert. 

Die Ufa-Wochen schau eröff- 
































Prager Produktion 


Fünfzigjährige Kino- 
freikarte 

Kaum 30 Jahre ist die Kine¬ 
matographie alt und doch 
wurde dieser Tage eine Frei¬ 
karte von einem Kinobesitzer 
anerkannt, die fast ein halbes 
Jahrhundert alt ist. Und das 
kam so. Henry de Mille, ein 
New-Yorker Bühnenschriftstel¬ 
ler von Erfolg der 70er Jahre. 
Vater von Cecil und William 
de Mille, hat vor etwa 50 Jah¬ 
ren einen Schirm mit goldenem 
Griff in einem kleinen New- 
Yorker Theater in Vergeßlich- 
keit stehenlassen, was er durch 
Inserat bekanntgab. Der Fin¬ 
der des Schirmes lieferte ihn 
auch prompt ab und erhielt da¬ 
für von de Mille ein Schreiben, 
worin es heißt. daß gegen Vor¬ 
zeigung desselben jedes Thea¬ 
ter, in welchem eines seiner 
Stücke zur Aufführung gelangt, 
eine Freikarte verabfolgen 
werde. Natürlich verrechnete 
die betreffende Direktion dann 
diese Freikarte mit dem Autor. 
Dieser Tage nun er>chien in 
einer entlegenen Stad: der 
Staatenunion ein Mann mit die¬ 
sem alten Schreiben in einem 
Kinotheater, das den Film „Kö¬ 
nig der Könige' zur Vorführung 
brachte. Der Besitzer des 
Schreibens hat in den Ankün¬ 
digungen den Namen de Mille 
gelesen, und darum präsentierte 
er hier das Schreiben Natür¬ 
lich erhielt er die gewünschte 
Freikarte. 

Neue Tonfilmgesell- 
schaft in England 

Unter dem Namen Talking & 
Sound Films Ltd. wurde eine 
Firma ins Leben gerufen zur 
Herstellung von Sprach- und 
Gerauschfilmen. Sie steht un¬ 
ter der Leitung von Sir A. Ne- 
ville Pearson und Mr. J. E. 
Harding. 


Rol Randolf beendete die 
letzten Freiaufnahmen des Ge¬ 
meinschaftsfilmes „Das Pan¬ 
zerauto '. Manuskript Dr AI- 
fieri und Bock-Stieber Be¬ 
setzung Carlo Aldini, Zet Mo- 
las, Hans Mierendorf, Jack 
Mvlong-Münz, Car! Walther 
Meyer, J. W. Speerger und Ida 
Fuchs. Kamera Georg Musch- 
ner. Bauten: Arch. Hacken- 
schmiec — An einem der letz¬ 
ten Aufnabmetage kam es zu 
einem Unfall, der leicht hätte 
schwerere Folgen nach sich 
ziehen können: Aldini hatte von 
einigen Metern Höhe auf einen 
Darstelle' (der Prager V. Pe- 
cian) herabzuspringen, riß die¬ 
sen aber so unglücklich zu 
Boden, daß er 20 Minuten be¬ 
wußtlos lag lind ins Kranken¬ 
haus übergefuhrt werden muß.e, 
wo es sich heraussteiltc, daß zr 
das Schlüsselbein gebrachen 
und eine Muskelzerrung erlit¬ 
te,! hatte. 

Karel Anton beginnt Milte 
August mit den Aufnahmen zu 
dem ersten P'ager Tonfilm 
..Galgentonis Himmelfahrt nach 
dem gleichnamigen Bühnen¬ 
stück son Egon Erwin Kisch, 
dessen Drehbuch von Willy 
Haas stammt. Der Film, der in 
Gemeinschaft mit der Firma 
Merkur-Film in Berlin herge¬ 
stellt wird, wird in den Haupt¬ 
rollen Ita Rina und Franz Le¬ 
derer beschäftigen 

Josef Medeotti beginnt in den 
nächsten Tagen mit den Auf¬ 
nahmen zu seinem Film ..Got¬ 
tes Mühlen' , dessen Drehbuch 
Josef Neuberg nach dem Ro¬ 
man son Jan Yrba geschrieben 
hat. Der Film wird folgende 
Besetzung aufweisen: Anita Ji- 
nova. J. W. Speerger. L. H 
Struna, Theodo- Pisti-k, V. 
Trebovsky und Marie Jansova. 


Regie: Josef Medeotti. Bauten 
Arch. Mecera. Der Absatz des 
Filins ui Deutschland ist bereits 
gesichert. 

* 

Oldrich Kminek beendete im 
A-B-Atelier die Aufnahmen zu 
seinem neuen Film „Hanla" 
nach dem gleichnamigen Ro¬ 
man von Wilhelm Neubauer mit 
folgenden Kräften: Jifina 

Scheibalova vom Nationalthea- 
ter, V'. Norman, Josef Roven- 
sky, Antonie Nedosinskä. 
Old rieh Kubec, an der Kame.a 
J. Brabec, Bauten Arch. Me¬ 
cera. Produktion .tirma: Elek¬ 
tra -Film. 


Mac Frc beendete für die 
neugegrundete Produktionsfii - 
ma Vladimir Strin.kr die Auf¬ 
nahmen seines neuen Films 
..Der Organist von St. Veit 
nach einer Idee von W. Was¬ 
sermann. Der Film, der in 
erster Linie alle architektoni¬ 
sche Schönheit Alt-Prags ein¬ 
fangen will, die bisher Umisch 
noch nie so richtig ausgenutzt 
wurde. beschäftigt folgende 
Künstler: in der Titelrolle Ka¬ 
rel Hasler, dann Suzanne Mar 
ville, L. H. Struna, Oscar Ma¬ 
rion und Otto Zahrädka. An 
der Kamera Jaroslav Bla/.-k. 
die Bauten errichtete der Be’- 
liner Architekt Gudert. Unte- 
anderem wurde im Atelier auf 
der Kavalirka das rühmlichst 
bekannte Alchimistengaßchen 
erbaut. 

Dieser Tage traf in Prag der 
erste Western Electric-Appa- 
rat ein. der zur Zeit im Erst- 
auiführungskino Lucerna ein- 
montiert wird. Das Theater 
will seine Tonfilmvorführungen 
Mitte September mit dem Uni- 
versai-Film „Show-Boat ’ be- 


Musiker und Tonfilm 

In dem Jahresberichte der 
Musikervercinigung von Neu- 
Süd-Wales wird hervorgehoben, 
daß der Tonfilm in Australien 
die Kinomusiker in ihrem Er¬ 
werb nicht geschädigt hat. 
Nachdem aber einzelne Licht¬ 
spieltheater Wochen hiadurrh 
bei sehr gutem Besuche Ton¬ 
filme vorführten, ist immerhin 
mit einem Umschwung in der. 
Verhältnissen zu rechnen, wenn 
auch der Bund der Theater¬ 
besitzer beschlossen hat init 
der Einführung der Neuheit 
mangels verfügbarer Apparatur 
und entsprechenden Ptogramm- 
wechsels der Angelegenheit 
erst im nächsten Jahr«, nähet- 
treten zu wollen Li Canada 
und in den Vereinig*en Staa¬ 
ten haben etwa 15 Proz. Kinos 
Tonfilmeinrichtungen, dagegen 
sind 20 Proz. der bisher in den 
Lichtspieltheatern leschtifiig- 
ten Musike- brotlos geuoidcn. 
Die Notlage, in welcher si.h 
manche Musiker in Australien 
befinden ist nicht dein Tonfilm, 
sondern den allgemeinen wirt¬ 
schaftlichen Verhältnissen zuzu¬ 
schreiben. Immerhin muß es 
sich zeigen, welchen Erfolg die 
Konkurrenz der Western-Elek - 
tric mr R. C. A Photophone 
haben wird, die jelzl in Austi i- 
lien mi aus Amerika herange¬ 
zogener technischen Kr.i>:.-n 
beginnt. 

Duncan-Schwesfcrn 
bei Mefro-Goldwyn 

Die bekannten Revuetänze¬ 
rinnen Duncan Sisters werden 
in einem der jetzt hier so sehr 
beliebten Artistenstücke die 
Stars sein. Es wird eine kleine 
Revue, untei Regie von Sam 
Wood. Angeblich wird es in 
dem Film das erste Mal sein, 
daß das Schwesternpaar nicht 
zusammen arbeitet, da sie in 
der Handlung jede einen eige 
neu Ak*. haben. 


„Die Frau ohne Nerven. 


D 


aus. dessen Handlung Anlaß zu 
einer abenteuerlichen Ver¬ 
brecherjagd durch Berlin. Ant¬ 
werpen. Brüssel. Paris gibt. 
Hauptrolle Ellen Richter, neben 

ihr Walter Janssen. Pointner. 

Henckels, Falkenstein. Regie 
Dr. Willy Wolff. Kamera 
Willy Hameistei. 

Ein neu: - Rin-Tin-Tin-Film 
jugendfrei. 

TV' Film ..Rin-Tin-Tins Mii- 

iionenhalsband ist von der 
Filmprufstelle Berlin zur Vor¬ 
führung auch vor Jugendlichen 
freigegeben worden. Dieser 
Film ciit dem klugen Wolfs- 

1 J c : . Dienstag. 


Hans Rosenberg bei Messtro. 

ly bekannte Verleihfach- 
mann Hans Rosenberg wird 

auch für die neue Saison im 

Rahmen der Messtro-Verleih- 

Organisation als Obervertreter 
tätig sein und je nach Bedarf 
die einzelnen Bezirke bereisen 
Hans Rosenberg war auch 
schon für die Saison 1928-29 
von Messtro verpflichtet. 

„Wilde Eben." 

F ür diesen Film der Europäi¬ 
schen Fi.mProduktion ist 
Hans Adalbert von Schlettow 

für die männliche Hauptrolle 

verpflichtet Regie Al Ihm 
Bergen. 

„Der Spieler" von Dostojcwsky. 

A is erster Film der deutschen 

Derussa - Produktion ist 
..Der Spieler" von Dostojewsky 

in Angriff genommen. Aufnah¬ 

men beginnen in Kürze. 


Sprengbagger in Tätigkeit. 

D r. Carl Ludwig Duisburg- 
Achaz. der Regisseur des 
Films „Sprengbagge: 1010' , der 
Produktionsleiter Hans von 
Wolzogen und die Hauptdarstel¬ 
ler Heinrich George. Ilse S*o- 
brawa, J. Kowal-Samborski und 

Viola Garden haben sich nach 

dem mitteldeutschen Braunkoh¬ 

lengebiet begeben, um Spren 
gungsaufnahmen iur diesen gro 
Öen Spielfilm, der im Verleih 

der Terra erscheint, zu drehen 

Aufgehobenes Verbot. 

D er Ideal-Film „Flucht in die 

Fremdenlegion wurde nach 

einmaligem Verbot von der 
Kammer unter Leitung des 
Herrn Oberregieiungsrats Mild- 
ner ohne Ausschnitte zur 
öffentlichen Vorführung zuge- 


I) 


cbdruch nur unirr Qudlrcsngsbt 
VurUg und Druck August Set 


die Reduktion - Dr 

:rl sagte buieuduugeu werd 
Berka SM'6a Scberibsus. 


Neue Produktion. 

Filmschauspieler Bob 
Stoll Leiter de- letzten 
Lola Kreulzberg-Indier-Expedi- 

t’on. stellt im Rahmen einer 

eigenen Produktion einen 
Sportscnsationsfitm her. Männ¬ 

liche Hauptrolle: Bob Stoll. wei¬ 
tere Rollen: die Chinesen 

Grace Chiang und Nien Sin 
Ling. Regie: Errö Metzner. 

Tintners neuer Film. 

H ans Tintner hat die Aufnah 
men zu dem Film ..Der 
Madchenhirt beendet und trifl* 
die Vorbereitungen zu der Ver¬ 

filmung eines neuen Filmes ..Die 
erotische Freiheit . 

„Die Halbwüchsigen. 

D er neue Gustav Althafi-Filo» 

..Die Halbwüchsigen er¬ 

scheint im Verleih der Messtro. 

Brrugspre.. Mb *'»» 
sch Tun!. - Posi 














































4^mema1tfgfapli 








Wt?- «. V I 


Mevex 

16-12 

— ein Aufnahme -Apparat, welcher 
klein, handlich, billig und so einfach 
zu bedienen ist, daß man ohne 
weiteres mit ihm filmen kann 


BERLIN SO 36 / Abt. Amateur-Kinegraphie 







W 



































i darf nicht verges¬ 
sen. daß dieses Spiel mit 
verhältnismäßig geringen 
Mitleln hcrgcstclll int, und 

kann mil Recht erwarten, 
wenn man diese beiden 
Teile eines Beefsteaks in 
einem „erstklassigen Film- 
rcstaurant" herausbringt. 
daß dann der Geschmack 
und die Wirkung noch ge¬ 
steigert und verbessert 


Die „Nachtausgabe", das 
bekannte Berliner Abend¬ 
blatt, vergleicht nicht mit 
Unrecht Siegfried Arno mit 
Buster Kcaton. während 
bei Gerron auf den dicken 
Falty exemplifiziert wird- 

Neben diese beiden 
männlichen Helden hat 
man die ausgezeichnete 
Adele Sandrock gestellt. 
Wenn sie die Posaune 
bläst. <{ibt cs einen Jubel, 
wie er selten im Theater zu 
hören ist. Neben ihr spielt 
die ausgezeichnete Trude 
Hesterberg. die als jugend¬ 
lich« Witwe auf der Män- 
ncriagd eine der besten 
Filmlcistungcn der letzten 
Zeit darbietet. 

Die jugendliche Lieb- 


*a «i. 













st unglaublich, und 
Neid. Heute (rage 


weiter kein Glück, daü 
Sie in .Unterwelt’ einen 
sulchen unerhörten Er¬ 
folg hatten", bemerkte ich. 

Fräulein Brent lächelic 
wieder — das -nacht sie 
ganrt bezaubernd! — und 
winkte einem untersetz¬ 
ten Herrn zu. welcher 
soeben das Lokal betre- 


Tisch vorbei und be¬ 
grüßte Evelyn mit: „Gr¬ 


oll feuriger Energie, die 
lets auf alle Mitglieder 


«^AUFSTIEG EVELYKT BRENT 


H ollywood ist nicht allein durch den Tonfilm umgekrcmpclt 
worden, sondern auch durch die l'atsachc. daß die alten 
Stars nahezu alle ihre Zugkraft cingebüßt haben und neue 
Namen an ihre Stelle getreten sind. Die Rolle, der glück¬ 
liche Griff nach einer entsprechenden Ta entprobe. so schreibt 
unsere Mitarbeiterin Gertrud Wiclhake, ragt einen Namen an 
die Oberfläche, und wenn das Publikum zustimmt, macht ein 
neuer Star seinen Weg. Eine der jüngsten Karrieren weist 


Hauptsache für ihren schnellen Aufstieg zum Ruhm ver; 
lieh war, aber sie lacht über diese Vermutung und spric 
nur dem Glück zu, das ihr in Hollywood beschiedcn ' 
„Ja und wirklich, ich hatte Glück", sagte sie. „Wie 
man es auch anders bezeichnen? Damals war es so 
beste Schulfrcundin und ich — Sie können sich gar nii 
stellen, was für glühende Filmvcrchrcrinncn wir wai 
schwänzten eines schönen Tages die Schule und ver 


Mlll 

































































Anny Ondra und Hermann Picha 










Künstlern von Montparnasse auf Kredit Modell stellt, ist Musette 
gezwungen, dem Bildhauer Mcunicr, der ihr zwar Arbeit, aber 
kein Brot gibt, zu erklären, daB er auf sie als Modell verzichten 
müsse. 

Damit ist die Zeit gekommen, in der Musette die Bekanntschaft 
des Herrn Joe Willings macht, der ein reicher junger Maler aus 
U. S. A. ist. 

Musette, mit einer gehörigen Dosis Keckheit ausgerüstet, schlägt 
alle Bewerberinnen, die sich auf ein von dem jungen Amerikaner 
aufgegebenes Inserat, in dem ein Modell gesucht wird, melden. 

Sie macht das auf sehr ergötzliche Weise, und der junge Herr 
interess : ert sich für Musette gar sehr, und es steht schon in Aus¬ 
sicht, da3 die liebe Kleine zur Dollarmillionärin avanciert, was 
aber zunächst einmal durch Zufälle, die das brave Muscttchcn in 
einem sehr ungünstigen Licht ei scheinen lassen, behindert wird. Wie 
es in einem Schlager früherer Zeit hei3t (seine Textgültigkeit hat 
er nicht eingebiiBt). sind die Männer im Liebcsfallc alle ein bißchen 
trallalala. und Herr Joe Willings aus U. S. A. macht darin wirklich 
keine Ausnahme. 

Was muß sich Musette alles nachsagen lassen, bis sich heraus- 
siellt, daß sie ein kreuzbraves Mädchen ist. 

Ls ist ja auch peinlich, wenn der Herr Joe Musette aufsucht, 
um ihr als Geschenk einen schönen Pelzmantel zu bringen und in 
ihrem Zimmer ein Baby findet (das die Nachbarslcutc. die aus¬ 
gegangen sind, da deponiert haben). Natürlich ist der gute Joe 
sehr empört, wenn er dann sehen muß. wie sich Musette auf 
Künstlerbällcn amüsiert, und sich um ihr (ihr angcdichtctcs) 
Baby gar nicht kümmert. 

Hs gibt noch viele, gar lustige Mißverständnisse und Verwick¬ 
lungen. die sich zum guten Ende entwirren, wobei es überflüssig 
ist. zu sagen, daß Musette die gute Partie doch noch macht. 

Es ist begreiflich, daß sich der reiche amerikanische Bov — 
von Andrg Roanne dargestellt in Musette, als die Ann> Ondra 
wirklich süß ist. verliebt. 

Die vielen übermütigen Situationen des von dem Regisseur Karl 
Lamac inszenierten, wirklich lustigen Films geben dieser reizen¬ 
den. jungen Darstellerin, die schon früher in manchem Film ihre 












wird. Kehle Bilde 
die Wände, kostbii 


s Theater 13 Milli 
Millionen Dollar 
blieb dem Film . 


.In Old Arizona" brachte allein in d< 
34 000 Besucher und 34 000 Doll: 


und Rekorde, di 
die „Kleinigkeiten 


uns märchenh: 
nehmen bei Ko: 


Linkt oben: Foyer-Foxlhealer — Delr 
thealer Washington. Rechts oben: A 
des Roxy Nt 



rjjl - 

Hljg 

^ 4%, 



























r kleine Clerk. d< 
arbeitet, sitzt hi 
lauch des Luxus 
lang als Million« 























allmächtige S. Kotharfcl selbst an ihm vorbei ins Theater. Aber 
der junge Mann, der seinen großen Chef rie persönlich gesehen 
halle, hielt ihn standhaft auf. bis der Irrtum sich klärte. Kotharfcl 
sah darin nur den Beweis für PflichtlrcJe und Zuverlässigkeit 
und ließ den jungen Mann so rasch wie m »glich avancieren. 

Ein anderes Beispiel lieferte das llosp lal. Es war lediglich 
als solches gedacht und eingerichtet, bis t ncs Tages ein junges 
Ehepaar auf die ingeniöse Idee kam. einer der Pflcgcschwcstcrn 
sein Baby ..zum Aufbewahren zu übergeben '. um der Vorführung 
beiwohnen zu können. In Deutschland hätte man sich vielleicht 
geweigert — „um keinen Präzedenzfall zu schaffen" — Roxy sah 
hier nur eine Möglichkeit, seinem Publikum noch besser dienen 
zu können, und seither können Babys im Hospital abgegeben 

Aber nicht nur New York hat solche Pr; chtpalästc —! Fox 
und die Paramount wetteifern darin, auch die großen Städte der 
Provinz mit solchen Theatern zu versehen. Jüngst hat St. Louis 


Zehn Kühe- und Verschöncrungsräumc für das weibliche und 
neun ebensolche für das männliche Publikum ergänzen den ge¬ 
waltigen Komfort, den das Theater seinem Publikum bietet. 

Man darf hierbei natürlich nicht vergessen, daß das ameri¬ 
kanische Kino mit anderen Verhältnissen rechnet als das deutsche. 

Das amerikanische Publikum ist unkomplizierter und verdient 
besser als das deutsche. Die Bühne ist in Amerika keine Kon¬ 
kurrenz. weil sic nicht so verbreitet ist. wie gerade in Deutsch¬ 
land. weil sic viel teurer ist und weil sic am Hauptgeschäftstag. 
am Sonntag, nicht spielt. Die Prohibition hat dem Kneipen- 
und ßarlebcn ein Ende gemacht — Jugendliche dürfen in Be¬ 
gleitung Erwachsener fast in allen Staaten der U. S. jederzeit 
ins Kino —, die schwerdrückende Lustbarkcitssteucr. die dem 
deutschen Lichtspieltheater täglich den siebenten Teil seiner 
Bruttoeinnahme wegnimmt, ist in Amerika bereits forlgcfallen! 
Das sind die Grundlagen, auf denen diese Paläste aufbaucn 
die im wahrsten Sinne des Wortes „Paläste der Massen" sind. 


2 ^ 


.Bücher- Ecke 






„Filmgegner 




n d o r f 


heute — Filmlreundc 

_ _ Verlag Hermann 

G. m. b. H.. Berlin, 1929. 

Seit Jahren schon bemüht sich eine kleine Gruppe von Künst¬ 
lern, den Film vom Industriellen loszulösen und ihn vom idcelsten, 
rein künstlerischen Gesichtspunkt aus zu betrachten. 

Es ist für den, der mit beiden Füßen mitten in der Praxis 
steht, natürlich klar, daß sich die Forderungen der jüngsten 
Filmgeneration nicht ohne weiteres restlos verwirklichen lassen. 


Jedenfalls gehört das Buch in die B : bliothek jedes Film¬ 
freundes, weil es zum ersten Male eine umfassende, klare und 
übersichtliche Darlegung der . künstlerischen Filmreform dar¬ 
stellt, die man selbst dann genauer kennen muß, wenn man ihr 
in ihrer augenblicklichen Form ablehnend gegeniibersteht. 

Vom Verlagsstandpunkt aus handelt es sich um eine mutige 
Tat und um die Aufwendung erheblicher Mittel, die es möglich 
machten, daß schon rein illustrativ ein kleines Kabinettstückchen 
entstand. 

















































































































Das Programm 

Sonntag, 

Vormittags: 

W—8.00 Uhr: Berlin: Früh- 
Konzcrt, ausgeführt vom Neuen 




lin: Tanzmusik. 

2 00 Uhr: Ber I i n: Übertragung von 
Leipzig' Mandolinen-Konzert des 
Deutschen Arbeiter-Mandolinen- 
Bundcs. 

2.00 Uhr: München: Standmusik 
an der Fcldhcrrnhailc. Ausge- 


luhrt von der Musik der Schutz¬ 
polizei. 

12.00—1.00 Uhr: Frankfurt: Von 
Kassel: Unterhaltungskonzert. 

Nachmittags: 

1.00 Uhr: Berlin: ttagskonzert. 

ausgeführt von der Kapelle Ma¬ 
rek Weber. 

LOS— 2.30 Uhr. Königsberg- 
Danzig: Mittagskonzert, Ka¬ 
pelle Perkull. 


Zoologischen Garten, ausgeführt 
von dem Musikkorps des III. 
Bats . 9. Inf.-Regt. Spandau. 

5 00—0.45 Uhr: Frankfurt: 
Vom Stadion Nürnberg: Endspiel 
Deutsche Fußballmeisterschaft 
5.<0 Uhr: D a n z i d — Könids. 


und Schilderung des Haupt 
..Der große Preis von i 
b00 Uhr: München N 


Aachen, Danzig 
Augsburg. Hann 


ter Hermann Schulze- 


Berlin O, Stetii 

er lin: Schallplattcn- 
Vorlrägc von: Yvettc 


Bremen 

Breslau 


Hamburg 
Kaiserslautern 
Kiel und Kassel 
Köln 

Kör igsberg 
Königs wüste rhs 
Langenberg 


Leipzig 

.Magdeburg 

München 



des Sonntags 

14. Juli 1929 
Abends: 

8 00 Uhr: Berlin: PoDuli 


Konzert. I. Aus Opern. II. Tanz 
Alexander Michael Szenkar m 
seinem Orchester. 

8 00 L'hr: Königsberg — Dan 
zig: Bunter Abend. Mitwii 
kende: Dr. O. Frederich a. < 


lezitat ). Gertrudc Joachim (Ge¬ 
ig). R. Balve. Funkkapcllc. 

„Paola - la - Torera", Ouver- 
re esp: gnole. — 2. Komm, laß 
s traunen. Lied d. Klupsch — 
Strandr ixen. Walzer. — 4. Ca -o 


„Drei-Groschen-Oper . — II. a) 
Das Lied der Liebe, von Rcbner- 
Irving. Berlin: b) Ein Stückchen 


8.05 Uhr: München: Szenen aus 
der Oper „Margarethe" von Gou- 
nod: Faust: Sandro Vitoschy. 

Margarethe: Maria Kiefl, Mephi¬ 
stopheles: Dr. Hans Th. Ducrue. 
Valentin: Wilhelm Bauer. Marthe: 
Leonorc Eichhorn. 

8.30—10.30 Uhr: Frankfurt: 
Konzert des Rundfunkorchesters 
Anschließend bis 12.30 Uhr: 
Tanzmusik. 

9.45—12.00 Uhr: München: 

Tanz- u. Jazzmusik Karoly La- 
jos Kiß mit seiner ungarischen 
Kapelle. Übertragung aus der 
Tanzgalerie Arkadia, München. 
10—12.30 Uhr: Berlin: Tanz¬ 
musik (Kapelte Gerhard Holl- 


























Montag, 15. Juli 1929 
Nachmittags: 

4.00 Uhr: München: Nürnberger 
Sendung: Nachmittagskonzert 

der Kapelle Erwin Häusler. 

5.00 Uhr: Berlin: Unterhaltungs¬ 
musik der Kapelle Emil Roösz. 

5 00—6.00 Uhr: K ö n i g s w u s t e r - 
hausen: Übertragung des 

Nachmittagskonzerts Berlin. 

6.00 Uhr: München: Hausmusik- 
stunde. Aus der Werkstatt des 
Komponisten: Einlührendc Worte: 
Dr. Ludwig Gerhäuser. Mitwir- 
kend: Anna Luise Holzel (So¬ 
pran). Willy Stuhllauth (Vio¬ 
line). Carl v. Perlall (Violine). 
Giacinta della Kocca (Bratsche). 
Joscl Köhler (Cello). Richard 
Staab (Klavier). 

6.00—6.30 Uhr: Königswuster¬ 
hausen : Deutsche Meisterko¬ 
mödien (II): Dr. Langhcinrich- 
Anthos. 

Abends: 

8.00 Uhr: Berlin: Anton Tsche¬ 
chow (zum 25. Todestag). I. Ein¬ 
führung: 2. a) Die Freude, b) Ja. 
das Publikum; 3. „Ein Heirats¬ 
antrag'', Scherz in einem Aulzug. 

8.00 Uhr: Berlin: Sonderveran- 
staltung I. Deutschlandsender: 
Konzert. Mitwirkende: Sela Trau 
(Cello), Jan Ode (Klavier) und 
Max Rostal (Violine). 

8.05 Uhr: München: Nürnberger 
Sendung: Bunte Stunde. Mit¬ 
wirkend: Adotl Rückert (Rezita¬ 
tion), Emmy Schwab (Sopran). 
Willi Sperber (Tenor). Edgar 
Grüber (Gitarre), M.u.G. Stratt- 
ner (Bandoneon), * Mischa Ru- 
basch (Klavier). 

8.15—10.00 Uhr: Frankluri: 
..360 Frauen", Lustspiel von Hans 
und Johanna von Wentzcl. 

9.00 Uhr: Berlin: Kammermusik: 
Prol. Gustav Havemann (Vio¬ 
line), Hans Mahlke (Viola). 
Adoli Steiner (Violoncello), Leon¬ 
hard Kohl (Klarinette), Prof. 
Paul Rerabt (Horn). Ludwig Fug¬ 
mann (Fagott), Gustav Krüger 
(Contrabaß). — Anschließend: 
Tagesnachrichten. Sportnachrich¬ 
ten. Danach bis 12.30 Uhr nachts 
Tanzmusik (Kapelle Otto Kerm- 
bach). Gesangseinlagen: Curt 
Schocnert (Tenor!. Am Flügel: 
Hermann Scheibenholer. 

9.00 Uhr: Berlin: Sondcrveran- 
staltung I. Dcutschlandscndcr: 
..Kalendcrgeschichten." Erzählt 
von Theodor Loos. Danach: 
Tanzmusik. 

9 00 Uhr: Königsberg — Dan¬ 
zig : Abendkonzert. 

9.50 Uhr: München: Klavier¬ 
konzert von Udo Dämmert. 

11.30—1.30 Uhr. Königsberg- 
Danzig: Nachtmusik: Kapelle 
Pcrkull und Balalaika - Kapelle 
Kasberk. 




Dienstag, 16. Juli 1929 
Nachmittags: 

4.00 Uhr: München: Nachmit¬ 
tagskonzert des Rundfunktrios. 

4 00—5.00 Uhr: Königsberg- 
Danzig: Unterhaltungsmusik. 

4.15— 5.00 Uhr: Frankfurt: 

Nach Stuttgart: Konzert des 
Rundfunkorchesters. 

1.30— 5.00 Uhr: K ö n i g s w u Sier¬ 
hausen: Die deutsche Ballade 
in Wort und Ton (II). Ob.-Stud.- 
Dir. Prol. Dr. Werner und Mit- 
wirkendc. 

>00 Uhr: Berlin: Übertragung 
von der Norag. Hamburg: Aus¬ 
fahrt des Dampfers „Bremen". 

»00 Uhr: Berlin: Klavier-Vor¬ 
träge: GertruJ Kamberger. 

7 00 Uhr: München: Pfälzische 

Sendestunde. Dr. Ernst Leopold 
Stahl- Das Jubiläum des Mann¬ 
heimer Nationalthcaters auch ein 
pfälzisches Fest. 

Abends: 

8 00 Uhr: Berlin: Übertragung 
aus der Staatsoper Unter den 
Linden: „Andre Chenicr", musika¬ 
lisches Drama von Umberto Gior- 
danc. Musikalische Leitung: 
Georg Szcll. Regie: Hürth. Per¬ 
sonen: Andre Chenicr (Jose Ria- 
vez), Charles Gcrard (Herbert 
Jansscn), Gräfin von Coigny (Ly¬ 
dia Kindermann), Madclcine von 
Coigny (Elfriedc Marherr), Bersi, 
die Mulattin (Gcnia Guszalc- 
wicz). 

8.00 Uhr. München: Augsburger 
Kammermusikslundc. Martha 
Nauen ISopran), Richard Staab 
(Klavier). Willy Stuhllauth 
iVioline), Carl v. Pcrfall (Vio¬ 
line), Giacinta della Kocca 
(Viola), Josef Köhler (Violon¬ 
cello), Ernst Brunbauer (Flöte). 
Josef Schmidt (Klarinette). 

8.00 Uhr: Danzig—Königs- 
Oer g : Übertragung aus dem 
Kurgarten in Zoppot: Opern¬ 
abend. Danzigcr Stadttheater- 
orchester. Leitung: Karl Tutcin. 
Solistin: Ilonka von Ferenczy. 

8.15— 9.30 Uhr: Frankfurt: 

Von Stuttgart: Volkstümliches 
Konzert. 

8.30 Uhr: Breslau: Amerikani¬ 
sche Rhapsodie. 3. Intermezzo, 
Indianermärchen ..Amerika ist 
anders." Herbert Brunar. 

9.20 Uhr: München: „Zehn 
Mädchen und kein Mann." Ko¬ 
mische Operette von Soppe. 

9.30— 10.30 Uhr: Frankfurt: 
Von Kassel: Bläser - Kammer¬ 
musik. 

11.30— 12.00 Uhr: Königsberg — 
Danzig : Unterhaltungsmusik, 

Leitung: Walter Kelch, und ver¬ 
suchsweise: Übertragung der Un- 
terhaltungs- und Tanzmusik vom 
Lloyddampfer ..Bremen". 


Mittwoch, 17. Juli 1929 
Nachmittags: 

3.05—3.35 Uhr: München: 

Stunde der Jugend: Lustige Bil¬ 
der und Geschichten. 

4.00 Uhr: München Das Rund¬ 
funkorchester für die Kinder. 

4.15—6.00 Uhr: Frankfurt: 

Konzert des Rundfunkorchesters. 

4.30- 6.15 Uhr: Königsberg- 
Danzig: Unterhaltungsmusik. 

5 00— 6.00 Jhr: K in i g i w u Sier¬ 
hausen. Übertragung des Nach¬ 
mittagskonzertes Hamburg. 

6.55— 7.20 Uhr K ö n i g s w u Sier¬ 
hausen: Die physikalischen 

und physiologischen Grundlagen 
des Singens und Sprechens (I). 
Akustik: Schallcrschcinungcn. 

B. K. Gracf. 

7-20 Uhr: Berlin: Bekannte Di¬ 
rigenten (Scha llplat tenkonzerl). 

Dirigenten: Eduard Mörike. 

i'ranz Schreker. Eugene Gooßcns 
mit dem Royal Albert Hall-Or¬ 
chester. Albert Coatcs mit dein 
Londoner Sinfonic-Orehester und 
Pietro Mascagni. 

Abends: 

8.00 Uhr: Königsberg — Dan¬ 
zig: „Die Schöne vom Strande." 
Musikalischer Schwink von Blu¬ 
menthal und Kadelburg. Musik 
von Viktor Hollacndcr. 

8.20 Uhr: München: „Die Krjut- 
schncidcrhäuslcr." Volksstück in 
4 Akten von Theo Tremmel. — 
Anschließend: Abcndmeldungen. 
Funkverbindung mit dem Damp¬ 
fer „Bremen". Übertragung des 
Bordkonzertes. Konzert und 
Tanzmusik. Quartett Carl Heinz 
Greincr. Übertragung aus der 
Gaststätte „Neue Burse" München. 

8.30 Uhr: Berlin: Übertragung 
des Konzertes aus dem Luna- 
park, ausgeführt von dem Luna- 
park-Orchcstcr. 

8.30- 9.30 Uhr: Frankfurt: 
Nach Stuttgart: S : nfonickonzcrt. 

8.30 Uhr: Köln : Für Deutsch- 

landscndcr: Der heitere Mitt¬ 

woch. „Eulenspiegeleien." 

9.30 Uhr: Berlin: Kammerge¬ 

sänge aus früheren Jahrhunder¬ 
ten. Leitung: Dr. Ernst Römer. 
Solistin: Lola Polajewer (So- 

fipran). Kammcrorchestcr. — Da¬ 
nach bis 12.30 Uhr nachts (0.30) 
Tanzmusik (Hans Schindler und 
sein Orchester). 

9.45 Uhr: München: Tempo- 
Tempo. Eine Stunde im neuen 
Stil. Kleiner Funkjazz. Am Flü¬ 
gel: Ludwig Schmidmeier. Mit¬ 
wirkend: Fritz Morrmann. 

10.30- 12.00 Uhr: Danzig —Kö¬ 
nigsberg: Unterhaltungs- und 
Tanzmusik. Leitung: Alois Salz¬ 
berg. 



Donnerstag, 18. Juli 1929 
Nachmittags: 

4.00 Uhr: München: Unterhal¬ 
tungsmusik des Kammerquartetts 
Anny Rosenberger. 

4 15—6.00 Uhr: Frankfurt: 

Nach Stuttgart: Konzert des 
Rundfunkorchesters. 

4.30—5.45 Uhr: Königsberg — 

Danzig: Unterhaltungsmusik. 

- 5.0 Uhr' Berlin : Sophie Krause 

|Sopran|. Am Flügel: Max Nah- 
rath. AnschlicBend: Übertragung 
der Teemusik aus dem Hole! 
Kaiserhol, Kapelle Manrois. 

- 5.00—6.00 Uhr: K ö n i g s w u s l er- 

hausen: Übertragung des 

Nachmittagskonzertes Berlin. 

6.00 Uhr: München: Kammer¬ 
musik mit Citarre. Mitwirkend: 
Elisabeth Mallstem (Koloratur- 
Sopran). Am Flügel: Richard 
Staah. Ausführende: F-mil Kraus 
(Flöte), Faul Keller (Viola). 
Heinrich Albert (Gitarre). 

Abends: 

I 8 00 Uhr: Berlin: Übertragung 

aus dem Berliner Leben. 

3 8 00 Uhr: Königsberg — Dan¬ 

zig: Carl Ludwig Schleich (zu 

seinem 70. Geburtstage). 

1 8.15—10.15 Uhr: Frankfurt: 

„Die Magd als Herrin." Inter¬ 
mezzo von Pcrgolesi. Darauf. 
„Basticn und Basticnne.' Sing¬ 
spiel von Mozart. Zum Schluß: 
..Die verwandelte Katze." Ko¬ 
mische Oper von Jacques Offen- 

I bach. 

8.15 Uhr: Königsberg — Dan¬ 
zig : Konzert. Werke aller Mei¬ 
ster. Dirigent: Ludwig Le sehr- 
titzki. Solist: "Egbert Grape. 
Köln (Klavier). 

9.00 Uhr: Berlin: Konzert. Am 
Flügel: Willy Jäger. Danach bis 
12.30 Uhr: nachts (0.30): Tanz¬ 
musik (Kapelle Gerhard lloff- 
mann). 

9.35 Uhr: München: Abcndkon- 
zert des Rundfunkorchesters. 
Leitung: Kurt Pastor. Solisten: 
Carl v. Perlall. Max Frulh (Vio¬ 
line). Georg Pregler (Fagott). — 
1. Ouvertüre Meeresstille und 
glückliche Fahrt, von F. Mendels¬ 
sohn. — 2. Sinfonie concertantc 
für zwei Geigen, von W. A. Mo¬ 
zart. — 3. Aus der Roscnkavalier- 
suite, von Rieh. StrauB. — 4. Kon¬ 
zern für Fagott und Orchester, 
von F. David. — 5. Moreska aus 
„Glasbläser und Dogarcssa", von 
Aug. RcuB. 

10.15 Uhr: Frankfurt: Kammer¬ 
musik: Johann Sebastian Bach. 
1.00 Uhr: Berlin: Übertragung 
vom Flughafen Tempelhof. 

12.30 Uhr: München: Nacht¬ 
konzert des Rundfunktrios. 


Freitag, 19. Juli 1929 
Nachmittags: 

4 00 Uhr: München: Unterhal¬ 
tungskonzert der Kapelle Hein¬ 
rich Frick. Übertragung a. d. 
Cafe Arkadia. München. 

4 30—6.15 Uhr: Danzig — Ko¬ 
ni g s b c r g : Übertragung aus 
dem Kurgarten Zoppot. Konzert 
des Danziger Stadltheater¬ 
orchesters. 

5 00 Uhr: Berlin: Unterhal¬ 
tungsmusik der Kapelle Biox. 

5 00 Uhr: Königs wüster- 

hausen: Übertragung des Nach¬ 
mittagskonzertes Leipzig. 

5 25—6.00 Uhr: Frankfurt: 

Von Stuttgart. Konzert des 
Rundfunkorchesters. 

Abends: 

8 00 Uhr: Berlin: „Sudsec." 1. 
Prelude ä Fapresmidi d'ur. faunc 
(Dcbussy): Alexander Michael 

Szenkar mit seinem Orchester. 
2. Briefe aus Tahiti (Gauguin); 
gelegen von Ernst Ginsberg. 3. 
Nacht im Busch (Stevenson); ge- 
l-sct von Meinharl Maur. 4. a) 
Beirr ersten Kuckucksruf im 
Frühling, b) Sommernacht am 
Flusse (Deliusi; Orchester. 5. 
Eine Südscc-Hochzcii (Steven¬ 
son); gelesen von Gertrud Ey- 
soldt. 6. Beim Wirbelsturm 
(Bruin); gelesen van Ernst Gins¬ 
berg. 7. La mer (Dcbussy); Or¬ 
chester. 8. „Unterm Karibischen 
Mond '. dramatische Studie von 
Fugen; G. O’Neill, übertragen 
•on Gustav Kaudcr. 

9 805 Uhr Königsberg—Dan¬ 

zig: Unterhaltungsmusik, Blas¬ 
musik. 

I 8 10—8.3t Uhr: Frankfurt; 

Film-Wochenschau. 

1 8.15 Uhr: Berlin: Sonderveran- 

staltung für Deutschlandsender: 
Übertragung aus dem „Theater 
am Bülowplatz": „Berlin, wie es 
weint und lacht", Volksstück mit 
Gesang in drei Aufzügen. 

8.15 Uhr: München: Sympho¬ 
niekonzert des Rundfunkorche¬ 
sters. Leitung: Hans A. Winter. 
Solist: Josef Köhler (Violon¬ 
cello). 

8.30— 9.30 Uhr: Frankfurt: 

Wiener Operettenabend vom 
„Bruder Straubinger" bis zur 
„Goldenen Meisterin". Leitung: 
der Komponist Edmund Eysler — 
Mitwirkung: Rosy Werginz und 
Kammersänger Rudolf Sulzer. 

9.10 Uhr: Königsberg — Dan¬ 
zig : Erinnerungen an Josef 
Kainz: Ludwig Klinenberger. 

9.15 Uhr: München: Friedrich 
Kaysler, 1. Chinesische Dich¬ 
tungen. 2. Aus eigenen Werken. 

10.30— 12.00 Uhr: Danzig — Kö¬ 
nigsberg: Unterhaltungs- und 
Tanzmusik. 


Sonnabend, 20. Juli 1929 
Nachmittags: 

4 30—6.00 Uhr: Frankfurt: 

Aus der Heidelberger Sladthallc 
Festakt zur Eröffnung der Hei 
dclbcrgcr Festspiele. 

5.00 Uhr: Berlin: Unterhaltungs¬ 
musik. ausgeführt von llanshcin- 
rich Dransmann mit seinem Ti¬ 
tania-Orchester. 

5.00—6.00 Uhr: K o n i g s w ii s t er 

V hausen: Übertragung des Nach¬ 

mittagskonzertes Hamburg. 

6.00 Uhr. München . Nürnberger 
Sendung: Konzert des Mandoli¬ 
nenklubs „Sivori". Nürnberg 

7.20—7.25Uhr: Königswuster¬ 
hausen: Theatererinnerungen 

eines alten Mannes (III). Dr 
Ludwig Herz. 

Abends: 

8 00 Uhr: Berlin: Sonderveran¬ 
staltung für den Dculschlandsen- 
der: Anckdo'cn. Fritz Kampers 
(Rezitation! Unter Mitwirkung 
von Konzertmeister Maurits van 
den Berg (Violine) und Georg 
Szell (Flegel). Anschließend 
Prcssenac iiichtcn. Danach: Tanz- 

8.00 Uhr: Canzig — Königs¬ 
berg: L'er Gassenhauer, seine 
Psychologie und Faszinations- 
kraft. Vortrag und Leitung: Mu- 
sikschriftstellcr Rudolf Senger 
Berlin. Solist: Flmil Schroers. 
Funkorchcslcr. 

8.15 Uhr: Berlin: Übertragung 
aus dem Iheater am Bülowplatz: 
„Berlin, wie es weint und lacht". 
Volksstück mit Gesang. — An¬ 
schließend: Zeitansage. Wetter¬ 
dienst. dri'tc Bekanntgabe der 
Tagesnachr chtcn. Sportnach¬ 
richten. Danach bis 12.50 Uhr 
nachts: Übertragung aus dem Ho¬ 
tel Esplanade: Tanzmusik (Ka¬ 
pelle Erichs-Alberli). 

8 15—10.45 Uhr: Frankfurt: 

. „Die Luftkulschc." FTink-Kaba-% 

reit. Spielleitung: Ben Spanier. 
Mitwirkendc u. a : Anna Marie 
Haase (Chansons), Gerd Fricke 
(Ansage und Rezitation). Mein- 
hart Maur (Rezitation). 

7 8 35 Uhr: München: Abendver¬ 

anstaltung. Ausgeführt vom Or¬ 
chester und Rundfunkchor. An¬ 
schließend: Tanzmusik. Kapelle 
Tanase Codolban. Übertragung 
aus dem Cafi „Der Reichsadler" 
München. 

10.30—12.00 Uhr: Königsberg 
— Danzig: Unterhaltungs- und 
Tanzmusik. 

10.45—11.45 Uhr: Frankfurt: 
Nelson-Kabarett. Ausführende: 
Mizzi Zampa. Harry Gondi. Ru¬ 
dolf Nelson und Walther Joseph. 
Anschließend bis 12.30 Uhr: Tanz- 




mawmm 


ich längst daran gewöhnt war, 
es überhaupt nicht mehr ver¬ 
nahm. Im ersten Augenblick 


lieh den Teufel um 
itz, drehte mit dem 
rissen der Welt; 


intersten Reihe konnte icf 
inmöglich jemandem die Ans¬ 
icht versperren. Worübei 


sich der Linienrichter auf mich 
und drohte, „mich vom Platze 
zu entfernen", wenn ich nicht 
augenblicklich „ruhig" wäre. 
Das also war's. Offenbar hatte 
man bei der Totenstille, die 
über dem Platze lag, das 
Schnurren meines 9,5 mm-Ap- 


’nahmt (9,5 Kamera) des Verfassers 


Rationelles Amateurfilmen 


F ragen Sic welchen jungen Mann, welches junge Mädchen und gesucht werden. Nehmen wir an. ein Amateur hat einen 

immer, und Sie werden hören, einen zukünftigen Filmstar selbsttätigen Apparat, weil) ihn fachgemäß zu betätigen, überläßt 

vor sich zu haben, talentiert, voller Ambitionen, nur auf den dann das Negativ und das weitere einem Fachgeschäft, so sollte 

Anlauf wartend. Jedermann, der „knipst", möente auch gern er vor allen Dingen darauf das Hauptaugenmerk richten, müg- 

„kuibeln", aber vom Wunsch bis zur Tat ist ein veiler, schwieri- liehst rationell zu arbeiten. Seinen Wunsch nach Handlung im 


Spiele oder man photograpi 
lebenden Photographie wird 


Man ist z. B. im Freien und will 
Gesichtsfeld festhalten. Wie der 


ns derselben, das ihre Kosten deckt, ist wohl kaum zu erwarlei 
■ber selbst die Ausnützung des Erzielten als Erfolgsobjekt, di 
l'rcude am Geschaffenen wird ihnen erschwert, fast unmiiglic 
gemacht Als vor mehr als 25 Jahren der erste deutsche Am; 


in einem Hausflur Position gefaßt, die Szenerie „visiert" hat 
und dann auf irgend etwas im Bilde Festzuhaltcndes wartet. 


■frieden, wenn man gute Aufnahmen 
n Fachmann entwickeln und kopieren 


er sich um die besten, genußreichsten, befriedigenden Früchte 
-einer Arbeit bringt. Denn für ihn ist das Filmen eine Arbeit, 
die er aus Liebhaberei leistet, die ihn sogar manchmal dazu 
treibt, sie sportmäßig zu betreiben. Darunter ist zu verstehen, 
daß fleißig geübt wird, was zu Materialverschwendung führt, daß 
es auf die Menge der Aufnahmen änkomrat, nicht auf Qualitäts- 
leistung, daß eige artige Gelegenheiten zu Aufnahmen bevorzugt 


Aufzunehmcndci 
ürlichcn Gehabci 


Regisseur spiel 
machen sollen, 
aufzunchmen. 
Aufnahme and« 
daß Kinder „b< 
katzc zu eigena 





















































A lso wirklich, mit dem kleinen Bildchen 
haben Sie mir viel Freude gemacht, bin 
überiascht. wie nett die Aufnahmen ge¬ 
worden sind Die Bilder sind ja ganz ausgezeich¬ 
net. Sie sind ein richtiger Künstler." — „Nicht 
doch, hören Sie nur auf. das ist zu siel des Lobes. 
Sie beschämen mich." — ..Aller Freund. Sic 
kennen mich doch und wissen sehr wohl, daß ich 
zu Ihnen nicht so rede, bloß um cu schmeicheln. 
Sie haben in der Tat bisher noch nie so schöne 
Aufnahmen gemacht wie diese." — „Das sind ja 
unglaubliche Wahrheiten, die Sie mir da sagen! 
Nun denn, die Aufnahmen sind überhaupt nicht 
'" n mir, sic sind von meiner Frau. Seit Weih 
nachten photographieren wir um die Wette, und 
was soll ich Ihnen sagen, meine Frau macht viel 
schönere Aufnahmen als ich. obgleich ihr Apparat 
'iel einfacher ist und viel weniger gekostet hat." 
Was soll man nur dazu sagen? Ausgerechnet die 
eigene Frau, und dann noch die einfache billige 
Kamera machen ihm solche Konkurrenz. — Das 
ist ja gräßlich! Vielleicht hat hier aber die Frau 
Weniger Schuld als der photographische Apparat, 
hört man doch so oft: „Ja. die einfache Kamera, 
wassen Sie. am besten solch ein Kasten, der macht 
schönere Bilder als ein anderer." Sie 
•* r werden sagen, das ist ja Unsinn, das ist doch 
«ar nicht möglich Natürlich ist das Unsinn, aber 
m dem Unsinn liegt trotzdem Wahrheit. 

oehen wir uns doch mal eine solche Kamera 
an. die da wenig Geld kostet und trotzdem gute 
• dei macht. Hs sind nur wenige Einzelteile an 


Aulnahmen aus dem 
fahrenden Zug 


Oben: ..Stalion über¬ 
hol". Zuggeschuun- 
digheit 20 hm 












ger stark abgcblendet wer¬ 
den muß, bet der also 
Objektiv weniger stark ab¬ 
geblendet, bei der also 
das Objektiv lichtstark ist. 
viel mehr plastische Wir¬ 
kung. Denn die Ausdeh¬ 
nung der Scharfe in die 
Tiefe ist bei einem licht¬ 
starken Objektiv geringer, 
besonders dann, wenn Auf¬ 
nahmen aus einer Entfer¬ 
nung von 2 bis 5 m ge¬ 
macht werden. 

Übrigens, was sind das 
für Eigenschaften, licht¬ 
stark. lichtarm oder licht¬ 
schwach? Die Erklärung 
ist hier am besten an Hand 
eines Vergleiches zu ge¬ 
ben. Stellen wir uns zwei 
Räume vor, z. B. ein Bade¬ 
zimmer und das große 
Gesellschaftszimmer mit 
den drei riesenhaften Fen¬ 
stern. „Nun, welch ein 
Unterschied", werden Sie 
sagen. Ja. dieser Unter¬ 
schied, daß eben das be¬ 
scheidene Fensterchcn den 
Baderaum weniger hell 
sein läßt, als cs bei den 
drei großen Fenstern im 
Gesellschaftszimmer der 
Fall ist. zeigt ungefähr 
den gleichen Effekt, wie er 
auch durch die unter¬ 
schiedliche Lichtstärke 
zweier Objektive hervor¬ 
gerufen wird: Dort wird 
mehr Licht durchgelassen 
als hier. Verdunkeln wir 
nun den dreifenstrigen 
Raum einfach dadurch, 
daß wir das Licht zweier 
Fenster durch Herunter¬ 
lassen der Jalousien ab¬ 
sperren, so haben wir im 
Verhältnis das gleiche, als 
hätten wir ein lichtstarkes 
Objektiv durch Abblen¬ 
den lichtarm gemacht — 
es geht nun auch hier we¬ 
niger Licht durch das Ob¬ 
jektiv. Die Eigentümlich¬ 
keit des photographischen 
Aufnahmematerials hat 
nun aber den Satz aui- 
kommen lassen: Je weni¬ 
ger Licht durch das Ob¬ 
jektiv hindurchgeht, um so 
länger muß belichtet wer¬ 
den. Die Lichtstärke eines 
Objektives wird durch 
Zahlen ausgedrückt: z. B. 
4,5; 6,3; 12, und zwar be¬ 
deutet die kleinere Zahl 
immer die größere l.iclil- 

Oben: „Wie heißt Du* Mitte: 
.. NacMrosch", Aulgenommen 
von Kunstmaler A. Schwoerer 
bei künstlichem Licht, Osram 
Nilraphol aul Naull Ulcroma 



stärke. So ist also 4.5 
lichtstärker als 6,3 und 
6,3 wieder lichtstärker als 
12. Die Kastenkamera, die 
zuvor erwähnt wurde, hat 
ein Objektiv Lichtstärke 12. 
Hieraus erklärt sich also, 
weshalb bei einer solchen 
Kamera nicht scharf ein¬ 
gestellt zu werden braucht 
und weshalb mit ihr Mo¬ 
mentaufnahmen nur bei 
gutem Wetter gelingen. Es 
soll nun Vorkommen, wie 
wir gehört haben, daß 
solche einfache Kamera 
bessere Bilder macht als 
eine andere. Zunächst wol¬ 
len wir berichtigen und 
sagen: Nicht die Kamera 
bloß ist es, die photogra¬ 
phiert, vielmehr doch der 
Mensch, der sie in der 
Hand hat. Er macht doch 
schließlich die Aufnahme, 
und von ihm hängt doch 
das Gelingen ab. Als.» 
kann auch die Kamera an 
dem Mißlingen keine 
Schuld haben (bei minder¬ 
wertigen Fabrikaten kann 
es allerdings auch der Fall 
sein). Weshalb aber gibt 
cs Mißerfolge gerade mit 
einer wertvollen, teuer er¬ 
worbenen Kamera? Nun, 
erstens, weil wir alle nur 
Menschen sind und der 
Mensch mitunter etwas zu 
tun vergißt, er versäumt 
eine kleine Überlegung 
und vergißt nochmals. So 
passiert unter Umständen 
folgendes — manchmal so¬ 
gar recht oft, und dann 
gleich während der gan¬ 
zen Sommerreise. Die Ka¬ 
mera wird herausgezogen, 
und es wird vergessen, die 
Entfernung abzuschätzen, 
oder wie es heißt, richtig 
cinzus'ellen, oder aber es 
wird vergessen, den Ver¬ 
schluß auf die richtige 
Geschwindigkeit einzustel¬ 
len, oder wie es heißt, die 
richtige Belichtungszeit zu 
wählen; womöglich wird 
noch ein Gelbfilter be¬ 
nutzt und dabei vergessen, 
daß sich dadurch die Be¬ 
lichtungszeit verlängert; 
vergessen wird, die rich¬ 
tige Blende zu ziehen. 

Zusammengefaßt: Die 

Kamera ist nicht immer 
ausschlaggebend für den 
guten Erfolg. 

Unten: Aulnahme Monica 

Johnson, Haynau, 9 y. 12 Klapp 
hamera. Blende 3,5. Tageslicht. 
3 Sekunden aul Haull Ultra 
Rapid-Platte 




















































Aufnahme vom Flugzeug 
mit gewöhnlicher Kamera 

Text and Bilder von Hant Schall *r 

F ilmaufnahmen' Ein neues, interessantes, aber 
auch kostspieliges Gebiet Tür den Amateur¬ 
photographen, denn einen Flug kann sich 
heute nicht jedermann leisten. Vielleicht kommt 


aut eine Siedlung und die Tragfläche im«i.r Ma¬ 
schine. Fine Aufnahme aus 1200 m wurde sehr 
klein, so daß sie beim Abdruck schlecht heraus¬ 
kommen vürdc. Die schwierigste Frage war die Bc- 
lichtungszeit. Ich rechnete mir schon vorher mittels 
einer Belichtungstabelle die Exposilionszcil wie folgt 
aus: Februar. 15 . klare Sonne. Schneelandschalt, 
und bekam: ' .... Sek. bei Bler.de 9. Nach der Ent¬ 
wickelung stellte sich heraus, da3 alle Negative 
unterexponiert waren. Auch hier mußte eine Losung 
zu finden sein. Es lagen zwei Gründe vor. 1. Die 
Belichtungszeit nach der Tabelle schien doch zu 
kurz gewesen zu sein. Also beim nächslenmal etwas 
länger exponieren! 2. Die Aufnahmen erfolgten durch 


ser nicht alltäglichen Eindi 
Bilde fcstzuhalten. Wir wis 


Fliegerei verwendeten Luftbild¬ 
geräte eine Länge von über 
einem Meter haben. Läßt sich 
nun mit einer Kamera von z. B. 
13 cm Brennweite eine Flugaui- 
nähme machen? Hat man Er¬ 
fahrungen? Nein. Welche Plat¬ 
ten oder Filme nimmt man? 
Das ist eine Reihe der Fragen, 
die wir nicht beantworten kön¬ 
nen. Als ich vor kurzem meine 
Kamera mit in die Lüfte nahm, 
dachte ich: „Ruhig knipsen, 
etwas wird schon heraus- 
kommen!" 

Die Aufnahmen wurden mit 
einer D. L. D.-Kamcra mit Stein¬ 
heil Anastigmat 1 : 4 5 ausge¬ 
führt. Die Brennweite des Ap¬ 
parates beträgt 13,5 cm. Als 
Negativmatcrial verwendete ich 
..Agfa" Chromo Isorapid-Platten 
(17 ), würde jedoch jedem für 
derartige Zwecke eine empfind¬ 
lichere Platte (20 ) empfehlen 
Da alles in tiefem Schnee lag. 
ist auf den Bildern nicht sehr 
viel zu sehen. Kleine Siedlun¬ 
gen und Laubenkolonien waren 
aus 1000 m Höhe kaum noch zu 
erkennen. Das erste Bild zeigt 
den Staakener Flugplatz aus 
etwa 800 m Höhe. Auf dem ver¬ 
schneiten Flugfeld landet gerade 
eine Junkersmaschine. 

Bei dem zweiten Bild, das 
ebenfalls aus 800 m Höhe auf¬ 
genommen wurde, blicken wir 



HAUFF-IEONAR AG 


bung und wirkte in diesem Falle 
als Filter. Folglich bei Auf¬ 
nahmen aus dem Flugzeug (vor- 


ROLLFILM 


Kabinenflugzeug handelt) da 
betreffende Fenster herunter 


zu photographieren 
Gegenstände auf 
Schaden werfen, di 


phie aus der Vogclscha 
Voraussichtlich folgt 
in der „Filmwclt" ein 
Bericht über weitere E 
gen auf diesem Gebiete. 
































bleiben. 


Kosmetische Chemie 

Von Dr. med. K. Moibachcr. Berlin. 


D er Gebrauch von Schönheitsmitteln ist uohl so alt als die 
Menschheit selbst. Ob die Verschönerungsbestrebungen 
schon zu der Zeit, als Adam nach allein im Paradiese, frei 
von Sorgen aller Art. lustwandelte, oder ob sie erst nach der 
»Schaffung Evas auftraten. laQt sich heute nicht mehr entschei¬ 
den. Jedenfalls waren den Naturvölkern Salben und Pasten aus 
Fetten und ölen. Schminke und Haarfärbemittel wohlbekannt, 
und auch das Anmalen des Gesichtes mit allen möglichen Farben 
war ihnen nicht fremd. Die primitiven Menschen bemalten und 
bemalen auch heute noch 
den ganzen Körper. 

Eine hochentwickelte Kos¬ 
metik ist schon bei den 
Assyrern und Babv Ioniern, 
bei den Ägyptern und Juden 
anzutrelfen. Griechen und 
Korner haben die Kunst des 
Jung- und Schönbleibens aus¬ 
gezeichnet verstanden. Das 
aszelische Mittelalter da¬ 
gegen ließ die Schönheits¬ 
mittel nicht recht aufkommen. 
eher schon bei den roma¬ 
nischen als be. den germani¬ 
schen Völkern. Jedoch höien 
wir. daß um die Milte des 
iß. Jahrhunderts Schminke, 

Puder und Schönheitspfläster¬ 
chen und andere kosmetische 
Mitte» an den Höfen Europas 
wie ui.ter der reichen Bürger¬ 
schaft festen Fuß gefaß'. 
haben. Wie die Gesetzgeber 
des alten Griechenlands, so 
versuchte sich damals auch 
das englische Pailament in 
strengen Schminkverboten, 
beide selbstverständlich mit 
negativ cm Erfolg. Seit der Nach- 
kricgsperiode dringen die kos¬ 
metischen Mittel in alle Schich¬ 
ten der Bevölkerung ein. und 
ihr \ erbrauch ist auf allen Kon¬ 
tinenten ins Riesenhafte gestie¬ 
gen. Das Pudern und Schmin¬ 
ken der Wangen, das Bemalen 
der Lippen mit dem ..ku߬ 
echten- Rotstift findet in aller 
Öffentlichkeit statt. Die Augen- 
brauen werden ausrasiert, und 
nurvindunkler, scharferTusche- 
oder Kohlestrich zeugt von entschwundener Pracht. — 

Die Industrie ist diesen Bestrebungen gern entgegengehoni- 
men. und die Zahl der Cremes, der Puder und Gesichtswasser, 
er Haarwässer, der Haarwaschmittel, der Haarpuder und Ent- 
laarungsmiltcl. der Mund- und Zahnpasten, der Farbstifte. Nagel- 
Policrungsmiltel usw. ist ins Ungemessene gewachsen. Trotz der 
'^'^‘«denartigkeit der w ohlklingcudcn Namen enthalten die 
u ichstcn Schönheitsmittel fast stets vorwiegend die gleichen 
c stund teile. sie unterscheiden sich nur durch Parfümierung und 
ar e. So bestehen Puder mineralischer Herkunft aus Talk 
'w. kohlensaurer Magnesia; Pflanzen- oder Stärkepuder aus 
I Un< * m *t Zusätzen ven Färb- und Riechstoffen, 

n den sogenannten Fettpudern ist noch Lanolin enthalten. Zur 
wehr allzu grellen Sonnenlichtes werden dem Puder Chinin* 
" r '"düngen und andere für ultraviolette Strahlen undurchlässige 


Stoffe zugesetzt. In den Schminken finden sich gleichfalls 
Puder; in den flüssigen Schminken vermischt mit Glyzerin und 
parfümiertem Wasser; in den Fettschminken vermengt mit Fett 
oder Wachs und einem relativ hohen Zusatz von Farbstoff. 

Die Gesichtscremes sind eigentlich nur dünne Salben, in 
denen Walrat. Wachs. Mandelöl und Wasser nach Art einer 

Emulsion aufs feinste verteilt sind; parfümiert mit Rosenöl. 
Bittermandelöl u. dgl. Auch Lanolin. Kakaobutter. Rizinusöl 

usw. dienen zur Herstellung von Fvttcreme, während die soge¬ 
nannten Trockencremes aus 
eincir Gemisch von Glyzerin. 

Gellt ne Traganth oder aus 

einer Pader-Vaselinsalbe be¬ 

stehe;., den Glyzeringelees ist 
bisweilen Honig und Zucker 
zugesetzt. Die Schönheits- 
ode-r Gesichtswasser enthal¬ 

ten oftmals Borax, Dopoel- 
kohlcnsaurcs Natron. Alkonol. 
die Toilettenessige bestehen 
aus re nstem Weinessig. Spiri¬ 
tus. F-clnisch Wasser. Kampfer. 
Benzoetinktur, parfümiert mit 
Lavendel-, Rosen- und Oran- 
genb'ütcnöl. 

Zur Herstellung von Haar¬ 
farbemitteln werden Pflanzen- 
Stoffe, wie Henna. Keng, Wxll- 
nußschalen usw., verwandt, 
andere Haarfärbemittel be¬ 

stehen aus anorganischen che¬ 
mischen Stoffen, die .Metall¬ 
salze z. B. Silbersalze 
enthalten. Auch zu den Haar 
Waschwässern werden pflanz¬ 
liche oder auch chemische 
Stoffe genommen Das Ent¬ 
fetten des Haares wird mit 
Hilfe spi.-ituöser Wasser. Ben¬ 
zin. Salmiakgeist. Puder 
(Trocken-Shampoonicren) er¬ 
reicht. Ein vorzügliches Haar¬ 
waschmittel ist der Seifen¬ 
spiritus. 

Mit Rücksicht auf die unter 
den Armen tief ausgeschnitte¬ 
nen Kleider, auf den auch tm 
Familienbade vielfach üblichen 
kurzen Badeanzug sind zahl¬ 
reiche Enthaarungsmittel im 
Gebrauch. Sie bestehen aus 
Kalzium- und Strontium-Schwefelverbindungen. Dunkler, auf 
fallender Fraucnbart wird mit Wasserstoffsuperoxyd gebleicht 
und mehr oder weniger unsichtbar gemacht. 

In Mund- und Zahnwässern finden sich Alkohol, aromatische 
Stoffe. Desinfektionsmittel und Cochenille als loter Farbstoff 
Die Desinfektionswirkung ist schon mit Rücksicht darauf, daß 
nur wenige Tropfen auf ein Glas Wasser genommen werden, 
mehr als zweifelhaft. 

Zahnpulver und -pasten enthalten Schlämmkreide (kohlen¬ 
sauren Kalk, kohlensaue Magnesia, doppelkohlensaures Natron 
und Holzkohle). Sie werden meist mit Ptcfferminzöl parfümiert. 

Und schließlich seien aus der Fülle der Schönheitsmittel hier 
nur noch Nagelpolitur und Nägelpoliersteine aufgeführt, die aus 
Lack oder Schleifmitteln (Zinnoxyd usw.) oder aus gefärbten 
Pasten mit Talk bzw. kohlensaurer Magnesia bestehen. 























































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___~'t‘i»^ , *Ä"V*'v«*BArSSich , *4“. Redaktion 

Nachdruck nur uolcr Quaönnangabr g.tl.tl.l Unverlangt« Einsendungen war 

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Berlin, den 15. Juu 1929 


Die Interchangeability kommt 


Endlich ist in der deut¬ 
schen Tonfilmen» Wicklung et¬ 
was Krfreuliches fcstzustel- 
len Heute abend läuft ein 
amerikanischer Tonfilm als 
richtiger photographierter 
Ton. also keine Platte, im 
Universum am l.ehmner 
Platz. 


Die Vorführung _ erfolgt 
auf der Klangfilm-Appara- 
tur. wie man annchmcn darf, 
nun im E nverständnis mit 
der Radio Corp. die ur- 
sprünglich bekanntlich pro¬ 
testiert hat. 


Damit ist allerdings eist 
• in kleiner Teil auf dem Weg 
zur Interchangeahility er¬ 
reicht, da bekanntlich zwi¬ 
schen Rad.o Corporation und 
Klangfilm ichon immer gute 
■Ä "Schaftuchc Beziehungen be¬ 
standen Wie sich Western 
zu dieser Frage stellt, ist im¬ 
mer noch ungeklärt, genau so 
wie niemand heute mit Si¬ 
cherheit sagen kann, ob man 
V'itaphone-Filme in Zukunft 
in Deutschland auf Western 
vorführen darf 


In dieser letzten Frag; 
wird man am Ende dei 
VVochc klarer sehen, w.ni 

die Gerichtsverfahren, die bc 

kannllich immer noch schwe 
h en. weiter gekommen sind 
Übrigens hegen in Englanc 
dlc genau so ungeklar 

U * c *’ cl uns. Drüben wach 
vet die Situation fast tag 


In den letzten Tagen la 
!"*" engl,sehen Fachblät 

*-rn. daü Western daran 
»•cstcht. daß die Filme vo 
Paramount, Metro. First Na 
11 mal, Warner und ein Tei 
' ’ n United Artists nach wi 
'"i , nur , u l* cr ihre Apparatu 
ren laufen dürfen 
. hat «war drüben pro 

Ier l. will die Regierun 
int gesetzlichen Einschrei 
veranlassen, aber wa 


ten 


Filmamerika nicht mehr auf Auslands¬ 
verkauf angewiesen 


Im Moving Picture Maga¬ 
zine erklärt dessen Herausgeber 
Quirk. die amerikanische Fite- 
Industrie sei seit dem lloc:- 
kommen des Tonfilms nich< 
mehr aut den Auslandsverkauf 
von Filmen zur ..Erzielung, von 
Gewinnen' angewiesen. 

Es ist sicher zu bezweifeln, 
daß Herr Quirk damit den 


maßgebenden Persönlichkeiten 
der amerikanischen Filmindu¬ 
strie aus de» Seele spricht 
Jedenfalls ist 1 ilman crika 
an den .-visIandvm.irTten sehr 
viel gelegen, auch wenn es 
diese nicht braucht, um die in¬ 
vestierten Kapitalien möglichst 
hoch z-i amortisieren und zu 


daraus werden wird, weiß 
heute noch kein Mensch 

Aus diesem Systc-mdilcmiii., 
erklärt es sich auch, daß 
man in Deutschland noch 
außerordentlich zurückhal¬ 
tend mit der Anschaffung 
von Apparaturen ist, ob¬ 
gleich das nicht der einzige 
Grund ist. 

Die Apparatcpreise sind 
tatsächlich für den grüßten 
Teil der deutschen Kinos 
noch zu hoch Man verlangt 
einen enorm hohen Preis, 
wünscht Vertragsabschluß 
auf zehn Jahre. Gibt in dieser 
Zeit, der Form nach, die Ap¬ 
paratur leihweise ah nimmt 
aber die dafür vorgesehene 
Miele — vor allem von klei¬ 
neren und mittleren Unter¬ 
nehmen — sozusagen iin 
ersten Jahr für die ganze 
zehnjährige Frist. 

Aber wer es mit der Ent 
Wicklung des Tonfilms gut 
meint und wer die Interessen 
der deutschen Apparatefahri- 
ken genau so vertritt wie die 
der Thcalcrbcsitzer. muß dar¬ 
auf hinweisen, daß es so im 
allgemeinen nicht geht und 
daß die Bedingungen über¬ 
haupt schon von Haus aus 
nur von einem so kleinen 
Teil der deutschen Theater- 
bcsitzer akzeptiert werden 
können, daß an ein<- Popu¬ 
larisierung des Tonfilms 


überhaupt nicht zu denken ist. 
Es darf nicht übersehen 
werden, daß für einen großen 
Teil der deutschen Theater 
neben dem Tonfilm vorläufig 
auch noch das Orchester 
nicht zu entbehren ist. 

Es ist einfach unmöglich, 
damit zu argument eren. daß 
ja an Stelle der Apparatc- 
kosten ein Fortfall der Mu- 
sikerhonorarc zu verzeich¬ 
nen ist Die Klangfilm wird 
sich darüber klar sein, daß 
ganz selbstverständlich Ton¬ 
filmprogramme teurer sind 
als die üblicher, Schlager 
Man rechnet in Amerika 
und ebenfalls in Deutschland 
mit einer Erhöhung der Pro¬ 
duktionskosten um hundert 
bis hunderlfunfzig Prozent 
Es ist klar, daß das auf die 
Leihnueten zurückwirkt, die 
entsprechend gesteigert wer¬ 
den müssen und für deren 
Mehrkosten natürlich irgend¬ 
wo Ersparnisse vorgenom¬ 
men werden müssen 

Wenn am Anfang gewisse 
Mehreinnahmen entstehen, 
weil die Neuheit des timen¬ 
den Films die Besucher mehr 
anzicht als sonst, so sind das 
eben Möglichkeiten, die zur 
Deckung der Apparatekosten 
ausgenutzt werden 

Jede*- weiß, daß dabei 
keine Stimmen erzielt wer¬ 
den. wie sie Klangfilm heute 


von mittleren Theater ver- 

lang . 

Es ist schließlich noch gar 
nicht so lange her. daß die 
Tobis durch den Mund des 
vcrslortx non Generalkonsul 
Brückmanri verkünden ließ, 
daß sic lir zehn- bis funf- 
zehntaus ,-rd Mark die voll¬ 
endete Appa,atur bereit- 
steilen köi nc 

Wir haben in diesen Spal¬ 
ten schoi damals in diesen 
Preis berechtigte Zweiiel ge¬ 
setzt und vorausgesagt, daß 
er sein bald teurer werden 
würde, wenn die Geschichte 
einmal läuft 

Das. was wir jetzt hören, 
iibertrifft aber unsere höch¬ 
sten Erwartungen 

Wir wollen nicht behaup¬ 
ten. daß man eine zu große 
Gewinnspanne einkalkulicrt. 
Vielleicht liegt es an der 
komplizie -ten Konstruktion 
oder auch daran, daß man 
heute hochwertigere Appa¬ 
raturen Feiert. 

Sollte diese unsere An¬ 
sicht richtig sein, so muß mit 
aller Energie an einer Ver¬ 
einfachung gearbeitet wer¬ 
den. da durch sie ja dann 
eine Preisseakung und damit 
die allgemeine Einführung 
möglich wird 

Amerika und England 
bringen ja. wie man drüben 
in den Fachb.altern lesen 
kann, schon billigere Appa¬ 
raturen auf den Markt. Es 
wäre zweifellos von größter 
Bedeutung, wenn sich Klang- 
film-Tobis zu dieser Seite 
des Problems sehr bald ein¬ 
mal authentisch äußern wür¬ 
den. damit hier die Unsicher¬ 
heit. genau so wie bei der 
Produktion, beseitigt wird, 
die ja noch vor ein paar 
Tagen nicht genau wissen 
konnte, was sie für Tonfilm¬ 
aufnahmen eigentlich zu 
zahlen hat 














Hilda Rösch 
in Strasburg 

Oer Besuch Hilda Rosclis in 
Slraßburg, wo sic der Premiere 
ihres Films „Zirkusprinzessin’ 
beiwohnte, gestaltete sieh zu 
einem großen Erfolg. Beim 
Empfarg am Bahnhof sah nun 
den • Generaldirektor der Pari¬ 
ser Aafa-Filiale. Herrn Roger 
Weil, den Regisseur der Pari- 
scr Super-Film, Georges Lan- 
ne\ die Vertreter der Tages¬ 
und Fachpresse sowie promi¬ 
nente Fiimlcutc des elsaß- 
lothringischen Bezirks. 

L'. Galavorstellung im Arta- 
des-kno wurde zu einem sel¬ 
tenen Erfolg. Nachher war 
man zu einer kleinen Feier zu¬ 
sammen, bei der der Kabinetts¬ 
chef des Präsidenten ein paar 
Begrüßungsworte in deutscher 
Sprache an Hilda Rosth rieh- 


Lubitschs Tonfilm- 
Operette 

Ernst Lubitseh beginnt in 
Kürze mit den Aufnahmen zu 
der Tonfilm-Operette ..The 
Love Parade" (Die Licbes- 
paradc) nach dem Lustspiel 
,.i)er Prinzgemahl". Maurice 
Chevalier, der die Hauptrolle 
spielt, wird als Partnerinnen 
die beiden beliebten Revue- 
sül. rinnen Jeannette Mac Do- 
rald und — Lillian Roth haben 

Kaj>italcrhöhung 
«ei Leo-Film 

De für den 24. August ange- 
retzte Generalversammlung der 
I.eo-Film A.-G. wird unter an- 
dcrni über die Durchführung 
der bereits im Juni 1927 be¬ 
schlossenen Kapitalerhohung 
um 200IX» Mark endgültigen 
Bccchluß fassen. 


ixudolf Waurisch, 
Dresden — 50 Jahre 

ln diesen Tagen feierte der 
1 he ilcrbesilzer Rudoif Wau- 
r sch-Dresden, der Inhaber der 


• Stcphcnson-Lichtspiele", Dres¬ 
el- n-Leuben. seinen 50. Geburts¬ 
tag Herr Waurisch begann 
seine lätigkeit als Thcalcrbe- 
sitzcr im Jahre 1910 als In¬ 
haber der ..Germania-Licht¬ 
spiele ’ in der Sehcffclstraßc. die 

• r bis zum Kriegsausbruch be¬ 
trieb Dann baute er in Leuben 
sein Ihcatcr. das er auch heute 
noch betreibt Der Fünfzigjäh¬ 
rige trat von jeher mit großem 
Elier für die Interessen des 
guten Filmes ein. 


Jungfernstieg 

Das ist der Titel eines 
zulen Films, den Jane Bcss 
r . cd Sa«" für Hegewald- 
*' h . re,b f n - Untertitel: „AI 
»•*hcnde Mädchen.“ 



SCI1MELING PAOLINO 

(Fünfte Runde aus dem Boxkampf-Film der Universal) 


Boxkampf Scbmeling - Paolino jugendfrei 


Der von allen Boxfreunden 
mit großer Spannung erwartete 
Film des Boxkampfes Sehnte- 
ling-Paolino, den die Universal 
gedreht hat, ist von der Film- 


prüfstclle Berlin ohne Aus¬ 
schnitte zur öffentlichen Vor- 
fühtung freigegeben worden. 
Der Film darf auch vor Jugend¬ 
lichen vorgeführt werden. 


Auftakr zur Saison 


Alljährlich im Sommer, bevor 


die Yerkaufssaison cüisctzl, 
versammeln die großen F-.lm- 
unternehmungen ihten Stab um 
sich unu veranstalten Konven¬ 
tionen, die mit großem Pomp 
und viel Lärnt inszeniert, die 
nötige Begeisterung den Ver¬ 
käufern cinimpfen sollen. E'cn 
Anfang hat die Universal ge¬ 
macht, die in Kansas City und 
A'Iantic City ihren Stab zu- 
sanimengetrommelt hat. Eie 
Universal hat diesmal drei 
mächtige Eisen im Feuer. 
„Show Boat", „Broadway" urd 
„Der Jazzking', die, soweit 
sich die Situation überblicken 
läßt, ein Bombengeschäft 
machen und der Universal Ru- 
kordeinnahmen bringen. Die 
Paramount hält ebenfalls in 
Atlantic City im fashionabfzn 
Hotel Ambassador ihre Konven¬ 
tion ab. in der eine wichtige Er¬ 
klärung Laskys erfolgte Die 
Paramount hat nicht weniger 
als 200 „Talkies ' auf ihrem 
Kerbholz, die nach Las.ey am 
1. August auf das Publikum 
losgelassen werden sollen Viel 
war auf der Konvention von 
dem Verhältnis des Films zur 
legitimen Bühne die Rede, über 
dessen finanziellen Effekt sich 
die Gelehrten noch nicht recht 
im klaren sind. 

Paramount hat zur Abwechs¬ 
lung einen stummen Film „The 
lour Feathers" (Die vier Fe¬ 
dern) herausgebracht, dessen 
Regisseure Cooper und Schoed- 
sack sind, bekannt durch den 
fierfilm „Chang" In der Tat 
spielen die Tieraufnahmeo in 
Afrika eine große Rolle. Es 
scheint, daß Tieraufnahraen das 
Ursprünglichere und Wichtigere 
waren und dann eine Erzäh- 


er Korrespondenten. 

fung h ncinkoi lpouierl wurde. 
Die weiße Feder ist das S>m- 
bol cer Feigheit, oie in der bri¬ 
tischen Armee demjenigen ge¬ 
geben wird, der s eh einer fei¬ 
gen Handlung schuldig gemacht 
hat. Der Empfänger muß ent¬ 
weder eine Tat begehen, die 
die Schmach von ihm nimmt, 
oder sich selber ms der Well 
schaffen, um die Ehre der Ar¬ 
mee zu erhalten. Der Held 
des Stückes erhält gleich vier 
weiße Federn, drei von seinen 
Kameraden und eine von sei¬ 
ner Braut. Das war genug für 
ihn. Er bemüht sich, die 
Schande auszulöschen, was ihm 
gelingt, indem er das Leben sei- 
schließlich für seine Tapferkeit 
dekoriert von Afrika nach Eng¬ 
land in die Arme seiner Braut, 
die an seine rasch erworbene 
Heldenbrust sinkt, zurückkehrt. 
Die Darstellung ist ausgezeich¬ 
net. Richard Arien, William 
Powell, Clive Brook und die 
hübsch aussehende Fay Wray 
spielen mit Temperament. D : e 
Tier- und Kampfszenen interes¬ 
sieren am meisten. 

Das Roxy-Thealcr hat dem 
Film„VierTcufel". der als 25proz. 
j^ialogfilm klassifiziert ist, seine 
F,orten geöffnet. Der Film, 
von Murnau hcrgestellt, lief 
ftüher als stummer Film mit 
Begleitmusik am Broadway und 
erhielt jetzt den vielfach ver¬ 
langten Dialog Janet Gaynor, 
deren Stimme nicht gerade 
übermächtig ist, entledigt sich 
trotzdem ihrer Sprechaufgabe 
recht gut. Weniger glücklich 
warm ihre Mitspieler Charles 
Mort in und Mary Duncan. 
deren Stimmen wie aus einem 
hohlen Faß kamen. 


„Equity" schliefet ange¬ 
sehene Schauspieler aus 

Ein Kabel meldet un; ms 
Hollywood, daß die Schauspie¬ 
ler-Vereinigung (Aetors Equi(y) 
die Filmdarslcllcr Louise Dres- 
ser, Tully Marsiiall sowie drei 
andere von der Mitgliedschaft 
ausgeschlossen haben. Der 
Grund für den Ausschluß soll 
sein, daß die Genannten ohne 
Einwilligung der „Equity" Kon¬ 
trakte für die Mitwirkung an 
Sprechfilmen abgcsclih • ■ ■ n 
hätten. 

Gründung der 
Vereinigten Star-Film 

ln diesen Tagen wurde die 
Vereinigte Stcr-Film G. m. h. 
H. von der Ncro-Film A.-G. 
und der Hcnny Port, :i - 1 tlri- 
Produktion G. m. b. fl.. die 
beide als Gesellschafter auflrc- 
(cn, gt’rincl >. 

Die Vsreiligte Star-Film C. 
m. b. :L wird die Filme der 
Gründungsgescllschalten für 
Deutschland verleihen. 

Das Drcktoriuin setzt sich 
aus Heim Direktor J. Glas als 
kaufmär.n schem Leiter urd 
Herren Direktoren Dr. von 
Kaulraarr, Hermann Roscnfeld 
und Wilhelm Graf zusammen. 

Miramar - Lichtspiele 
Königsberg i. Pr. 

Die Direktion der Miran . r- 
Lichtspi.lc Königsberg i. Pr. 
teilt roi.. daß sic ihr Theater 
unter Heranziehung erster 
Kräfte einer völligen Renovie¬ 
rung unterziehen, bei weither 
das Theater im modernsten 
Sinne in Farbe und Licht aus- 
gestattet und eine wesentliche 
V'crbcsscr ang der Luft-, Maschi¬ 
nen- und Projcktorcnanlagen 
vorgenon-.men wird. — Di« 
Außenfassade erhält in der 
Höhe des ganzen Hauses und 
in einer Freite von 65 Metern 
PulzbekU-idung neuzeitlichen 
Stils. 

Fritz Kampers bei der 
Aboag 

Am Dienstag, dem 16. Juli, 
wird Fritz Kampers, der eine 
der Hauptrollen in dem Film 
„Autobus Nr. 2" (Terra) spielt, 
anläßlich der Außenaufnahmen 
zu diesem Film unter Regie von 
Max Mack auf der Fahrtstrecke 
des Autobus Nr. 2 zwischen 
Kurfürstendamm und Landsber¬ 
ger Allee Dienst als Fahrer und 
Schaffner tun. Die Berliner 
werden also Gelegenheit haben, 
von einem ihrer Filmlieblinge 
einen Fahrschein für eine Fahrt 
auf Autobus Nr. 2 kaufen zu 
können. 

Kampers hat von einem Chef¬ 
ingenieur der Aboag gründlichen 
Unterricht in allen Funktionen 
eines Fahrers und Schaffners 
auf Berliner Autobussen erhal¬ 
ten. Er hat seine Prüfung er¬ 
folgreich bestanden 




unser «a*as B» s i «e fa- «£ a* «e s 



Viprteit» - P>roi|raiiiiivi 

uiiu beginnen a m gleichen ifuiu Mn 

m i t der Wes* m i « i u n ö: 





Auflage : 4900 

V FILM-FACH BLATT V 


i SCHERLS BERLIN S W 68 ■ 


23. Jahrgang 


Berlin, den 16. Juli 1929 


Tönende Wellen von hüben und drüben 


Nun lauft zum erstenmal 
in Berliner L ichtspielhäusern 
ein vollständiges — man 
möchte wohl sagen univer¬ 
selle i Tonfi'mprogramm 

Nicht nur, weil der Haupt¬ 
film von Schmeling-Paolino 
von der Universal stammt, 
sondern weil man beinah alle 
Systeme nebeneinander sieh! 
und hört, so daß sich inter- 
e . .ante Vergleiclismöglichkei- 
ten ergeben, vielleicht besser 
und klarer als bisher. 

Es muH zunächst fcstgi*- 
slcllt werden, daß alle diese 
Bilder, ganz gleich, ob sie 
nach dem Klangfilmsystem, 
nach der Art des Lignosc- 
Breusir.g-Patents oder durch 
die Amerikaner aufgenommen 
wurden, absolut publikums¬ 
wirksam und nach dem heu¬ 
tigen Stand de- Technik ab 
vollendet anzusprechen sind. 

Wenn man abwägen wollte, 
müßte man dem Plalten- 
system vielleicht doch einen 
kleinen Vorsprung geben. 


lach auseinandergesetzt wur< 
die Reproduktionstechn 
Tons auf der Platte alle 
verfeinerter und fortgescliri 
tener ist. 

Der Vortrag der Yvct 
Guilbert auf Lignose-Brei 
sing auigenomtnen, erziel 
stärksten Beilall Wer d 
berühmte Sprecherin seht 
einmal in Wirklichkeit gehö 
hat wird überrascht sein v< 
dtr Intensität, die aus di 

Sem Vortrag spric ht. Gen; 

^ wie die Arnaut Bros., d 
bekannten musikalisch 
J-Iowns, mit ihrer Nachtiga 
™*»« in, Kino viellcicl 
noch besser wirken als ai 
den großen Variete-Bühne 
Man kann hier aus de; 
Grunde besonders gut ve 
Bleichen, weil man diese b< 
kannte Nummer schon hat 


Da» Leben Shakespeare» als Tonfilm 


Maurice Elvey soll n 
einer Londoner Meldung \ 
trauensmann einer britisc 
Finanzgruppc sein, die ei 1 i 
pital von zwei Millionen I 
Sterling zur Slabilisic. um 
britischen Filmindustrie 
bringen will. Innerhalb 1 i I 
natcli hofft die Gesell-c! 
sich derart entwickeln zu k 


Verleih und Produktil «i 
erste Glied der Ket 
Kaycol British Corpora 


300 000 Pfd. St. zur Heraus- 
brir.gung von Karbeniilmen 
nach eigenem Verfahren ge¬ 
stünde! orden. Eine zweite 
Gesellschaft, *te bis jetzt noch 
keinen Namen hat, wird einen 
Großtonlilm über das Lehen 
Shakespeares herausbri.vgen 
tmd hierfür i iOOOO Pid. St. 
aufwenden. Die Regierung soll 
bereits die Lmwilligung zur 
Verfilmung der _ historischen 
Stil eil gegebe i haben Als 
Präsident des Vcrvaltungsrales 
wird der Herzog von Rieh- 
niond anj Gordon genannt 


62 Tonfilm-Systeme 

Die Zersplitterung im Ton- nen ausgestatteten Theat 


wird 


:ht am besten zur Zeit auf rund 60k* 
durch die Tatsache illustriert, schätzt Den Hauptanteil hieran 
daß augenblicklich in Amerika hat die Western Electric mit 
nicht weniger als 62 verscitie- rund 3000, etwa 1200 Theater 
dene Tonfilm-Apparaturen in hat die R C A eingerichtet 
Gebrauch sind. — Die Zahl der und in den Rest teilen sich die 
mit Tonfilm-Viirfuhrungsmas :hi- 60 anderen Systeme. 


ftg auf den großen Berliner 
Bühnen sah. 

Das Variete mit seinem 
großen und sich immer mehr 
vergrößernden Bühnenaus- 
sebnitt, kann eben nicht je¬ 
dem Beschauer Großauf¬ 
nahme bieten, die merkwür¬ 
digerweise auch an ganz be¬ 
stimmten Stellen die Deut¬ 
lichkeit des Tons, vielleicht 
unbewußt, verstärkt. Neben 
diesen Platten steht der ton- 
verfilmle „Kater Murr", eine 
hübsche, liebenswürdige Kom¬ 
position von Becce, bei der 
sich Trickbild und Ton zu 
einer wirkungsvollen Einheit 
zusammenfinden. 

Man kann, gerade wenn 
man diese deutschen Kurz¬ 
filme mit den amerikanischen 
Ausschnitten vergleicht, der 
Entwicklung des deutschen 
Kleinfilms mit Ruhe entgegen¬ 
sehen. Ganz abgesehen da¬ 


von. daß die Amerikaner die 
Bilder schauderhaft viragie- 
ren, was übrigens vielleicht 
nur an der F.inzelkopie lie¬ 
gen kann, ist auch die Zu¬ 
sammenstellung der „Reise um 
E'uropa in fünf Minuten“ 
nicht restlos geschickt. 

Wir erwarten gerade vom 
Kulturfilm und vor allen Din¬ 
gen vom tönenden Bild viel, 
viel mehr und sind überzeugt, 
daß die tatsächlichen Leistun¬ 
gen der deutschen Industrie, 
die man aul diesem Gebiet 
demnächst sehen wird, über¬ 
ragend über diesen Palhe- 
proben stehen werden. 

Es wäre wünschenswert, 
daß wir von diesen amerika¬ 
nischen Beiprogrammfilmen 
sehr bald eine größere Zahl 
sehen, damit man sich in der 
Koatingentierungsfrage ein 
klares Bild machen kann 

Handelt cs sich um Schla¬ 


ger, dir Gigli singt, die immer 
starke künstlerische Werte 
haben, so soll man so gro߬ 
zügig seir, wie cs die gegen¬ 
wärt ge Wirtschaftskonstella¬ 
tion irgendwie erlaubt. 

Sind aber die Pathe-Wochen • 
keine kulturelle und tech¬ 
nische Höchstleistungen, so 
ist a:i ihnen nicht viel ver¬ 
loren. es sei denn, daß cs 
sich tim Aktualitäten han¬ 
delt. iie auch tatsächlich ak¬ 
tuell zu uns kommen. 

Nebenbei sei erwähnt, daß 
es nicht gerade opportun ist, 
„Goc save the King" zu Pa¬ 
riser Bildern zu spielen. We¬ 
nigstens nicht in deutschen 
Kinos, weil das immerhin 
hier und da zu unliebsamen 
Szenen ini Publikum Anlaß 
geben könnte. 

Genau so, wie die bayeri¬ 
schen Bierszenen in einem 
ausländischen Erzeugnis nicht 
unbedingt freundlich an¬ 
muten. 

Blc bt noch der Hauptfilm 
des Abends, der Kampf 
Sclimeling — Paolino. Ein 
wirklich instruktives Bild, 
das einen einzigen kleinen 
Regiefchler hat, nämlich, daß 
man Schmcling und Paolino, 
selbst wenn man den deut¬ 
schen Meister gut kennt, sehr 
schwer im Bild auscinander- 
halten kann. 

Die Titel erläutern nach 
dieser Hinsicht recht glück¬ 
lich und bieten die Esels¬ 
brücke, auf der man das Ton¬ 
filmland betreten kann. 

Es ist sicherlich der in¬ 
struktivste Boxfilm, der bis 
jetzt über die Leinwand ge 
gangen ist. Man erlebt den 
Kampf tatsächlich mit, und 
cs gab im Publikum bei der 
Uraufführung im Universum 
mehrfach diesen berühmten 
Ruck und das gewisse Ge- 
raune, an dem der kundige 










Kinonvmn erkennt, daß das 
Publikum m:t innerer Anteil¬ 
nahme den Vorgängen auf 
di r Projektionswand tolgt. 

Die timende Begleitung 
kann naturgemäß keine be¬ 
sonderen L'cberraschongen 
bringen. Sic unterstreicht den 


Hindruck des Bildes, schafft 
in ledern Kinos aal ungefähr 
die gleiche Stimmung, wie 
.ml dem eigentlichen Kampf¬ 
platz. 

Nur eines fehlt, wenn man 
bis in die letzte Konsequenz 
überlegt, nämlich der Ein¬ 


druck des Großen, Giganti¬ 
schen. Ein paar Totalaufnah¬ 
men von dem Raum, in dem 
unzählige Tausende Menschen 
erregt als Zuschauer eines 
weltbcdcutendcn Kampfes 
sitzen. 

Wahrscheinlich aber wäre 


die Technik noch schlechter 
Weggekommen, wenn man 
»ich mit solchen Totaleinstcl- 
lungen abgegeben hatte 
Schließlich handelt es sich 
ja um den Boxkampf selbst 
und dieser ist ausgezcichns t 
wiedergeghen. Ar 


Heute Premiere .Elf fache 
Witwe' und ,,R<ntintins 
Mtllionenheisband" 


Operette oder Tonfitiriihcater? 


Meute, Dienstag, findet i-.i 
Titania-Palast Steglitz die Ur¬ 
aufführung des großen Sport- 
hi*‘ rief« -Die clffacfic Witwe 
not Dolores Costello in der 
Hauptrolle statt. Der Film 
btmgt interessante und span¬ 
nende Bilder aus einem großen 
Fußballwett kämpf 
Zu gleicher Zeit läuft auch 
ein neuer Film mit Rir.tmlm 
unter dem Titel ..Mrllioncnbals- 
baml '. Beide Filme sind zur 
Vorführung vor Jugendlichen 
fi e'gegeben. 


Ein Wettbewerb für 
Reklamefilms 

j D« r Hund Deutscher Lehr- 
| ""d K ilturfilmhersteller ver- 
■iii'taitet einen RekUraefilm- 
I V etlbewcrb, der wahrend der 
Reklamemesse zum Austng ge- 
bi„. hi werden solf. Es sind 
ä Zeichentrickfilme, Puppenspicle. 
I ' X rbespielfilne. Werbckultur- 
■ tilne. also acch Tonfilme zu 
j 'bezwecken zugelassen. In¬ 
nerhalb der einzelnen Klassen 
I ' s * die Zahl der Filme, die von 
dir einzelnen Firma eingereicht 
Werden darf, begrenzt. Amncl- 
de chhiß ist der 31. Juli. Die 
rugelassenen Bilder werden 
dem Wcltreklamekongreß an 
! ' ' ’’ » der JEhM n 

nter den Linden, vorgefuhrt. 
er die näheren Bedingungen 
■orientiert der Bund Deut-cher 
I Jnd Kulturiilmhersteßer, 
er.,„ SW 48, Friedrichstraße 
W' r 25-26. 


Central -Theater 
>n Altena 

Lichtspielhaus „Central 
— JT 10 Altena in West 
n hat sich entschlossen, eic 
Theater :tn Rahmen eine 
"-chausneubaus im Ver- 
Mittelpunkt der Stadt ein- 
■'Uten Das neue Theater 
a, len Neuerungen mo- 
n;cr Kinotechnik ausgestat- 
°den- Der Neubau wiri 
f,, m Angriff , 




»erd cn Die Geschäfts 
behalt Herr Zeppen 


Wieder -uima! stehen die 

W icner brachliegenden Thcatcr- 
gebaudo im Mittelpunkt von 
Ktnr.pljnen, deren Realisierung 
auf grüßen Widerstand stößt. 
Diesmal handelt es sich wieder 
um d.c Volksoper und haup.- 
sächUch um da« Car’ Theate- 
gegen dc»»en Umwandlung n 
ein Toniitmtheater nicht nur die 
W.encr icinobc-»itzcr«chaft, »oii- 
lern auch der Österreichische 
Huhncnvcrein heftigen Protest 
einleg!. Der Österreichische 
ßuhncnicrein verkündet, daß er 
allen einen Einfluß aufvs enden 
werde, um das Carl-Thealcr 
der Thcaierkunsl zu erhaltet, 
und dafür Sorge tragen -.t’rdc. 
daß die neuen Pachter de» 
Carl-Theaters von der Ge¬ 
meinde nur eine Theater- abc - 
keine Kinokonzcssion erhallen 
'ollen, denn das Carl-Th« utei 
dürfe nur als Sprechbuhnc sei 
tergefuhrt werden! 

Um das Carl-Theater bewer¬ 
ben -ich aber auch die bekann¬ 
ten Brüder Rotter aus Berlin, 
die aus dem altbewahrten Ope¬ 
rettenbaus eine Operettenbühne 
machen wollen. Der dritte Be¬ 
werber um das Carl-Theater ist 


Direktor Jarno von der Re- 
naissanccbuhne. de.- das C«rl 
Theater als Sprechbuhnc fuh¬ 
ren will. Die Entscheidung aber 
. <ic die - c I hez'erpt-nc wird 
bere.ts i den nächsten Tagen 

Bi- jetzt sind i, ur »ceb« K.r.o« 
bekannt gcv. erden. die mit Bc- 

•i!m i ts Wien emfui-ri.i wollen. 
Es ind dies die I rma Hugo 
Engel gehörige i Theater. da- 
Mottenkino und das Lustspiel- 
tbenter, die Warner-Brothirs- 
Progr.i nm a'if Western-Elektric 
»rieten werden, owie die der 
Kiba gehörigen Lichtspielhin- 
«r. das Schwedcnkino ind da- 
Apollothezterkinc, dis eben¬ 
falls die Western-Elektric-Ap¬ 
paratur anfcschafft haben. Fer¬ 
ner werden loch da- größte 
Kinotheater Aiens, da« Busch 
simo Tonfilme auf Western- 
ekl ruf da« Ufa-Zentral- 
► mo auf Kfangfilm spielen. 

Die ersten Tonfilme, die in 
Kerbst .n Wien gezeigt -.erden, 
«md Die ungekrönte Königin" 
(synchronisiert) und . Stnging 
?ool", „Sbowboat" und „White 
Shadows". 


Die französische Radio-Cinema-Gründung 


Unter der Führung der Cie. 
Generale de Telegraphie San« 
Fit hat sich mit einem Kapital 
von 10 Millionen Francs die 
Cie. Radio - Ctnc-ma gebildet, 
deren Gcscbaftszweck die 
Schaffung eines technischen Or¬ 
ganismus ist, um der französi¬ 
schen Filmindustrie Produktion 
und Vertrieb des Tonfilms zu 
erleichtern Man glaubt in der 
Lage zu sein, sich vom Joch 
der auständi eben Gruppen 


freimachen zu können dank der 
..Fortschritte französischer 

Technik in de- drahtlosen Ta- 
Icphonie". !m Verwaltung* rat 
der neuen Gesellschaft befin¬ 
den sich aus der französischen 
l.mematographisrhcn Industrie 
de Caplanc, Huret, Haik usw. 
Die T. S. F , die den Präsiden¬ 
ten des Verwaltungsrates stellt, 
bat bekanntlich die drahtlose 
Telephons er bindung Frankreich 
— Argentinien über 12 003 Kilo¬ 
meter eingerichtet. 


Quofengesefz in England und Dominions 


In Beantwortung einer An¬ 
frage erklärte der englische 
Staatssekretär für die Kolo¬ 
nien. Ponsonbv, im Unterhaus, 
daß lediglich Neuseeland und 
Victoria ein gleiches Quoten- 
gesetz vwc Großbritannien cingc- 
führt hätten. Alle übrigen Do¬ 
minions hätten die im Januar 


1928 abgesandic eilige Anfrage 
bisher nicht beantwortet. Im 
übrigen sei keines der Domi¬ 
nions aufgefordert worden, «ich 
der englischen Gesetzgebung 
nnzuschtießen: dies sei eine An¬ 
gelegenheit. aber die ausschlie߬ 
lich dir betretenden Lander zu 
entscheiden hätten. 


Deutsche Schau¬ 
spieler in England 

■ ■ i schreibt, 

i - bli nde sich eine Grupp«? 
deutscher Schai.-piclkrä(tc :n 
England, um Englisch zu ler- 
rv«i. und dadurch für die Tor- 
l improdukiu n verwendbar z;r 
' erden. Sie ittn überzeugt 
davm. daß d - Tcnfilm da: 

i r« Hc dramatische Vehikel * 
urr Zukunft sei. Unter den 
Spraehsti-dcnici- s« i auch Eli¬ 
sabeth Bcrgn. r Bc lin genannt. 
. Manchester Guardian bringt 
d C Dmge nflcr bar etwas unlir- 

der Notiz so au», als ob 
d< - t-chc Schauspieler, die hc- 
n.tr zur Produktion v.,n Ton¬ 
filmen in England sind, ver- 
• -chcn wollt er, .m cmjiscben 
Toniilm Unterkommen zu fin- 

Dcr ungarische Film¬ 
fonds 

Nach der n«-u;n Verordnung 
des Ministers des Innern durf¬ 
ten dem ungarischen Frlmioncl 
iahrlicia 1 200 000 Pcngö zur 
Verfügung steherc Was soll mit 
dem Geldc ges .heben? Laut 
Vorschrift sind auf je zwanzig 
cmgelührte Au .landsfilme je 
ein heimischer Film hcrznstcl- 
Icn. doch bieten (so glaubt man 

— wahrscheinlich unberechtigt 

— im Augenblick) stumme 
Filme nach der gegenwärtigen 
Sachlage keine Aussicht auf 
Rentabilität. Tonfilme sind hin¬ 
gegen in Ungarn nicht herzu¬ 
stellen. weit dazu die ent¬ 
sprechenden Ateliers fehlen. 
Es bietet «ich vielleicht die Mög¬ 
lichkeit, ungarische Filmauf¬ 
nahmen im Auslande zu syn¬ 
chronisieren. so daß Dialogfilmc 
ganz ausgcschaltct w ürden, 
doch würde dann das Kapital 
des Filmfond« höchstens zu 4 
bis 5 derartigen Filmen aus- 
reichen. die man allerdings 
(vielleicht) aus dem Auslands¬ 
märkte unterbringen könnte. 

Ein russischer 
Kinderfilm 

Die Meshrabpom stellt einen 
Film für Kinder, „Arischkas 
Abenteuer", her. dessen Haupt¬ 
rolle von einer Äffin, namens 
Geisha" verkörpert wird, die 
bereits in mehreren Filmen mit- 
gewirkt hat. 










~r VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 

23. Jahrgang Berlin, den 17. Juli 1929 Nummer 164 


Kleine Politik in großen Angelegenheiten 



Ihr Verein Bayrischer 
Licht spielthcaterbcsitzcr hat 
dieser Tage beschlossen, den 
Beilragspassus für dicSpitzcn- 
org.nisation aus seinen Vor 
tragen zu streichen, weil man 
»s in Berlin abgelehnt liat. 
die letzte Münchner Aktion 
direkt zu unterstützen. 

Ganz abgesehen davon, dafl 
das gar nicht ohne weiteres 
duiclizuiühren ist, und dall 
auch der Reichsverband nicht 
unerhebliche Vorteile vom 
jetzigen System hat, muß man 
sich dagegen wenden, daß 
derartige Beschlüsse, die ohne 
Zustimmung des Zentralvor¬ 
stands unseres Erachtens 
überhaupt nicht gelallt wer¬ 
den können, nun auch noch 
publizistisch verbreitet werden 
l>ie Bekanntgabe derartiger 
Maßnahmen in der Öffent¬ 
lichkeit schwächt zweifellos 
die Stoßkraft der Mauptorga- 
nisation unserer Industrie und 
erschwert ihr — woran die 
Münchner sicher nicht ge¬ 
dacht haben — die Arbeit 
he* den Zentralstellen dec 
Reiches, wo schließlich lelz- 
len Endes Joch die endgül- 
hgc Entscheidung in der Lust- 
harkcitsstcucrfrage lallt Am 
gleichen Tage wünschte man. 
daß die Ortsgruppe der Ar¬ 
beitsgemeinschaft der Filnt- 

' erleiher in München sich 
durch Markenkleben an der 
Schaltung eines lokalen 
Kampffonds beteiligt 

Selbstvci stündlich ist diese 
Ahsicht unbedingt zu be¬ 
grüßen Aber Sie bildet 

doch eine Angelegenheit zwei- 
,cr ° r dnung, den schließlich 
muH tl t . r Eni scheid ungskatnpf 


Es ist leicht, über man- 
ßelnde Unterstützung durch 
da- Spm z u sprechen und 
Mell darüber zu beklagen, daß 
m an von Halbjahr zu Halb¬ 


jahr stets neu vertröstet 

Aber hier in Berlin an der 
Quelle kann man genauer 
hinter die Kulissen sehen ur.d 
vor allem erkennen, daß die 
Schwierigkeiten selbst darn 
noch ungeheuer sind, wenn 
dicKcichsstellen helfen wollen 

Es ist kein Geheimnis, daß 
das Haupthindernis an der 
Herabsetzung der Lustbar- 
keitsstcuer der sogenannte 
Finanzausgleich ist, nämlich 
jene staatlichen AfaSnahmcn, 
die den Kommunen auf der 
einen Seile ihre Einnahmen 
beschnitl, ohne auf der an¬ 
deren genügenden und voll¬ 
wertigen Ersatz zu leisten. 

l's handelt sich heute gar 
nicht mehr für das Reich dur¬ 
um, ob die Lustbarkeitssteucr 
berechtigt oder unberechtigt 
ist, sondern vielmehr um die 
Frage, wie man den Kommu¬ 
nen Ersatz für die ausfallen¬ 
den Einnahmen bietet 

Gewiß ist es richtig, wenn 
man den Standpunkt vertritt, 
daß diese ausfallenden Sum¬ 
men gering seien. Aber wer 
die Dinge richtig siebt, weiß, 
daß cs bei diesen großen Fra¬ 
gen des Finanzausgleichs bei¬ 


nahe um Pfennige geht und 
daß selbst die geringen un¬ 
zulänglichen Vergünstigungen, 
die wir nun jetzt vielleicht 
erhalten, nur mit außer¬ 
ordentlichen Schwierigkeiten 
durchzusetzen waren. Wir 
können aus eigener Erfahrung 
auf das bestimmteste ver¬ 
sichern. daß hei der Spitzen¬ 
organisation mit allen nur 
möglichen Mitteln an einer 
Erleichterung der Steuer ge¬ 
arbeitet wird l)-e Ecitung 
des Reichsverbandes ist von 
allen diesen Schritten genau 
unterrichtet, und ein so klu¬ 
ger Führer wie Ludwig 
Sclieer. der doch das volle 
Vertrauen der Theaterbesilzer 
genießt, hat cs wahrschein¬ 
lich aus densellien Gründen 
abgelehnt, vom Reichsver¬ 
bandsvorstand aus in die ört¬ 
lichen Kampfe einzugreifen. 
Man hatte sich in München 
zweckmäßig einmal mit der 
Ecitung des Reichsverbandes 
in Verbindung setzen sollen. 
Man hatte dort ungefähr das¬ 
selbe gehört und noch eine 
Reihe anderer Gründe mehr, 
die dann sicherlich diesen 
Münchner bedauerlichen Ent¬ 
schluß unmöglich gemacht 


hätten. Schließlich ist München, 
wenn man es genau besieht, 
sogar .loch etwas he-ser weg 
gekommen als z B. Berlin 
Hier ist praktisch gar nichts 

ganz he- mders harten I allen 
traten vielleicht Erleichterun¬ 
gen eir.. und hat man trotz¬ 
dem den Schließungsbeschluß 
uufgehob -n. weil man einsal., 
daß mau nicht mit dem Kopf 
gegen die Wand rennen kann 

Es siel i sich manchmal in 
der Theorie vieles schön an. 
das praktisch schwel durch- 
zu fühien ist. Das können 
die Theaterbesitzer am besten 
an ihrem D. L. S erkennen. 
1k* i dein auch nicht alle Blü- 
tenträuni-- reiften, selbst wenn 
man von den persönlichen 
Differenzen ahsicht. die jetzt 
zwischen der Ecitung und den 
Münchner Theatcrbcsitzcrn 
entstanden sind. Die Dinge 
Itcgen bei dieser Organisation 
genau so, wie wir sic damals 
schilderten und wo man ent¬ 
rüstet war. als man nicht 
gleich mit '’osaunentönen und 
Hosiannah das neue Heil mit- 
verkünden half. Man macht 
in diesem Fall genau so wie 
immer den Fehler, daß wir 
mit dein Kopf die Wand 
einrennen, obwohl eine Um¬ 
gehung der Mauer oder 
ein richtiger handwerksmäßi¬ 
ger Durchbruch das Gege- 
lK*ne ist. 

Es ist schade um die Kraft¬ 
vergeudung. um den Auf¬ 
wand an Zeit und Papier, der 
in solchen Fällen getrieben 
wird. So bedauerlich cs ist, 
so wahr ist es aber auch, daß 
man praktische Resultate nur 
auf dem Wege de- vorsich¬ 
tigen diplomatischen Ver¬ 
handlung erzielen kann, die 
vielleicht durcli solche Mani¬ 
festationen. wie sic in Mün¬ 
chen beliebt wurden, eher ge¬ 
stört als gefördert werden. 




Tschechoslowakische Kino- und 
Filmfragen 


Kinokrieg 
in Augsburg 

Die Arbeitsgemeinschaft der 
Augsburger Lichtspieltheater- 
Besitzer hatte vor längerer Zeit 
ein Abkommen getroffen, »so¬ 
nach das Plakatieren an Säulen, 
in fremden Schauladen und 
Straßenbahn»» agen verboten 
war, wahrend die Inserate in 
den Tageszeitungen nur bis zu 
einer Höchstgrenze von zwei¬ 

hundert Millimetern zugelassen 

Sämtliche Unternehmen hiel¬ 
ten sich an diesen Beschluß ge¬ 
bunden, bis auf das Emelka- 
Theater — für das aber nicht 
der bekannte Münchener Kon¬ 
zern verantwortlich ist. son¬ 
dern das Herr Wilhelm Sensburg 
in Augsburg gepachtet hat und 
durch Herrn Heinrich H.rdt als 
verantwortlichen Geschäftsfüh¬ 
rer leiten läßt. 

Die Vereinigten Theater in 
Augsburg haben daraufhin eine 
einstweilige gerichtliche Verfü¬ 
gung erwirkt, die jetzt das 
Scnsburg-Theater zwingt, die 
verschiedenen Vereinbarungen 
zunächst bis zum 30. September 
c inzuhalten. 

Das Gericht steht auf dem 
Standpunkt, daß der Bruch des 
Abkommens ein Verstoß gegen 
das Gesetz gegen unlauteren 
Wettbewerb sei. eine Auf¬ 
fassung, der sicherlich alle An¬ 
gehörigen des Kinogew erbcs 
bcipflichten. 

Wenn ein Theater glaubt, 
derartige Abmachungen nicht 
mitmachen zu können, so muß 
er das vorher rund heraus er¬ 
klären. Hat man aber einmal 
gemeinsam V< einbarungen un¬ 
terschrieben, müssen sie auch 
gehalten werden. Das ist eine 
Auffassung, die in anderen In¬ 
dustrien und Erwerbszweigen 
selbstverständlich ist und an 
die sich auch die Kinos gewöh- 

Interesseagemein- 

schaft 

Die von anderer Seite be¬ 
reits vorzeitig gemeldete In¬ 
teressengemeinschaft zwischen 
Germania-Palast, Frankfurter 
Allee. Luna-Palast, Gr Frank¬ 
furter Straße. Piccadilly und 
Alhambra, Ckariottenbnrg. kam 
gestern abend tatsächlich zu- 

Die einzelnen Firmen Ger- 
mama-Palast. G m. b. H.. Hein 
Sr Kreisle, G. m. b. H., Dames 
& Kreisle bleiben in sich selb¬ 
ständig besteben, dagegen 
wurde durch Austausch von Ge- 
sellschalteranteilen eine enge 

innere Interessengemeinschaft 

geschallen. 

Die Hauptverwaltung liegt in 

den Händen der Herren Willy 

Hein, F. Liebeothal und Fritz 

Kreisle gemeinsam. 


Zu unserem statistischen Ar¬ 
tikel in Nr 160 teilt uns unser 
Prager F. A. - Korrespondent 

Herr Dr. Jason benützte als 
Grundlage zu seinem Artikel 
zwar die 'etzte offizielle Sta¬ 
tistik der tschechoslowakischen 
Lichtspieltheater, aber nach 
neueren ptivaten Verzeichnis¬ 

sen erhält man folgende Zah¬ 
len, die zui Zeit auch wohl die 
richtigsten sind: 

Prag.10« 

Böhmen .... 82t 
Mähren .... 423 

Schlesien ... 74 

Slowakei ... 215 
Karpat »enrußland 22 
da« heißt insgesamt 1069 Kino- 
lizci.zcn. Darunter sind: 

60 Rcisekinos, 

6 Saisor-Theater, 

13 Unternehmen im Bau, 

17 Häuser außer Betrieb. 

Der Sokol-Vcrband besitzt 
davon 646 Lizenzen. 

Was die Bio-Sektion des So- 
kol - Verbände s anbelangt, be¬ 
steht zwischen ihr und den Ver¬ 
leihern seit längerer Zeit eine 
recht peinliche Spannung. Die 
Verleiher werfen der Bio-Sek¬ 
tion |C. O. S.), die bemüht ist. 
für alle ven ihr kontrollierten 
Soko! - Kinos Kollektiv - Ab¬ 
schlüsse zu tätigen, ein un¬ 
reelles geschäftliches Vorgehen 
vor. Schon voriges Jahr hat da¬ 
her der Prager Verband für 
Filmindustrie und Filmhandcl 
bcrchlosscn, mit der C- O S. 
keine Kollektiv-Verträge mehr 
abzuschticßcr, sondern den Ver. 
leih mit iedem Sokol-Kino in¬ 
dividuell zu tätigen. Die Mehr¬ 
zahl der VerlcihFrmen hat sich 
an diesen Beschluß gehalten, 
nur etwa zehn P-czent der Vcr- 
bandsmitglicdcr hat mit der 
C. O S. weiter Kollektiv, 
geschälte abgeschlossen. 

Die Bic-Scktion des Sokol- 


Vcrbandcs hat vor kurzem 
allen Sokol-Kinos einen Frage¬ 
bogen mit dem Verzeichnis 
aller Verlcihfirmcn und deren 
gesamten Produktion zuge¬ 
schickt und die Kinolcitungcn 
aufgefordert, der Bio - Sektion 
jene Filme bekanntzugeben, 
welche die Kinos in ihr Reper¬ 

toire aufnehmen wollen, damit 
diese Filme von der Bio-Sek- 
hon bei jenen Firmen termi¬ 
niert werden können. Die Ver¬ 
leiher verurteilen diesen „Ge¬ 
schäftstrick" (wie dieses Vor¬ 
gehen in ihrem Fachorgan qua¬ 
lifiziert wird) mit dem berech¬ 
tigten Hinweis auf den voriges 
Jahr gefaßten Beschluß, mit der 
C o. S. die geschäftlichen Ver¬ 
bindungen abzubrcchcn, und 
fragen: Wie kann die 0 O. S. 
ihren Kinos Filme anbietm, die 
sic überhaupt nicht bekommen 
und r.ic liefern kann? M t wel¬ 
chem Recht kann sic in den 
Fragebogen Verleiher aufneh¬ 
men, von denen sie mit Be¬ 
stimmtheit weiß, daß diese 
schon voriges Jahr eine Ge¬ 
schäftsverbindung mit der C-O.S. 
abgclcknt haben und auf die¬ 
sem ablehnenden Standpunkt 
auch noch heute stehen? — Es 
ist selbstverständlich, daß der 
gerechte Kampf der Verleiher 
gegen den Sokol-Verband, der 
eine der wichtigsten und vom 
Staat bei jeder Gelegenheit pro¬ 
tegierten Institutionen der 
Tschechoslowakei ist, die einen 
allnationalcn Charakter trägt, 
sowohl für die Filmbranche 
selbst als auch für die Allge¬ 
meinheit eine recht peinliche 
Angelegenheit bedeutet, wenn 
auch objektiv zugegeben wer¬ 
den mul}, daß cs im Geschäft 
weder diese roch jene Rück¬ 
sichten geben kann und darf, 
und daß die Verleiher daher mit 
voller Berechtigung eine abso¬ 
lut e’n wandfreie und reelle 
Geschäftsgebarung verlangen 


Hauptversammlung der 
Chemnitzer Theater¬ 
besitzer 

In der diesjährigen ordent¬ 
lichen Hauptversammlung er¬ 
stattete der erste Vorsitzende 
den umfangreichen Arbeitsbe¬ 
richt, der ich der überaus viel¬ 
seitigen Arbeit Zeugnis ablcgtc. 
Herrn Häufte wurde iür seine 
verdienstvolle Arbeit der Dank 
der Versammlung zum Aus¬ 
druck gebracht. 

Herr Häufle erklärte zwar, 
aus gesundheitlichen Rücksich¬ 
ten zurücktreten zu müssen. Fr 
ließ sich schließlich aber doch 
bestimmen, diese Absicht auf¬ 
zugeben. Der neue Vorstand 
besteht aus den Herren: Otto 
Hauffc (1. Vorsitzender). Max 
Krell (2 Vorsitzender). Max 
Geißler (Kassierer), Georg Beil 
(Stellvertreter). Max Itcimg 
(Schriftführer), Richard Laux 
(Stellvertreter). 

In der Steuerfrage wurde eine 
Entschließung angenommen, die 
in der Forderung gipfelt. 

Hier muß endlich einmal 
das Reich eingrcifenl 

Die Spitzenorganisation und 
der Reichsverband müssen bei 
der Reichsregicrung auf das 
ernsteste vorstellig werden und 
auf allcrscl.ncllste Änderung 
der Vergnügungsstcuerbestim- 
niungcn dringen 

Italienischer Steuer¬ 
kampf 

Das italienische Lichtspielgo- 
werbe befindet sich genau so 
wie in den übrigen europä¬ 
ischen Ländern in einer außer¬ 
ordentlich prekären Lage. Die 
Steuern und Abgaben führen 
auch im Lande Mussolinis dazu, 
dal) fast täglich Lichtspielhäu¬ 
ser ihre Pforten schließen müs- 

Zu dieser verhältnismäßig 
hohen Ster.eilast kommt auch 
noch ein Nachlassen der Bc- 
«ucherziffern, so daß die Fede- 
razione Nazionale de! Teatro e 
del Cinematografo beim Finanz¬ 
minister Senator Marccni um 
eine Herabsetzung der Steuern 
und Abgaben gebeten hat 
Der Finanzminister hat n 
Anerkennung der großen Be¬ 
deutung der Lichtspieltheater 
in Gemeinschaft mit dem 
Wirtschaltsministerium eine 
Konferenz einberufen, in der 
die Lage des italienischen 
Kinogewerbcs eingehend durch¬ 
gesprochen wurde Bei der 
ersten Besprechung ist es aller¬ 
dings noch nicht zu einem Re¬ 
sultat gekommen Man will 
vielmehr noch genauere Er¬ 
hebungen ansteilen 

Die leitenden Stellen haben 
aber keinen Zweifel darüber ge¬ 

lassen, daß sie alles tun wol¬ 
len, um dem italienischen 
Lichtspielgewerbe zu hellen. 


Ein Tonfilm aus der Zeitungswelt 


Unter dem Titel „Gcntlemen 
ol the Press" rollt in London 
ein Tonlilm ab, der den Be- 
ruisjournalisten, wie er ist und 
wie er arbeitet, wiedergibt. Die 


Londoner Kritiken charakteri¬ 
sieren den Film als eine mehr 
oder minder glückliche 
Mischung von „Wahrheit. Satir* 
und Tragik". 


KOMMEN SIE ZUM I 
WELT“ REKLAME-KONGRESS? 


Er findet vom 11. IS. August 19» in Berlin 

statt und wird eine machtvolle Kundgebung 

für Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit 
der Reklame darstellen. Rechtzeitige Be¬ 
stellung Oer Unterkunft n Berlin ist unbe¬ 
dingt notwendig. Anfragen über Einzelheiten 
des Kongresses sind zu richten an das Welt- 
iro. Berlin w». Kanonier 
le der Deutschen Bank) 





















Der Küchenmeister-Konzern 
organisiert sich 


Zehn Jahre Schutzver¬ 
band Deutscher Film¬ 
kopier-Anstalten E. V. 

in diesen Taljen hat der 
..Schutzverband Deutscher 
Filmkopier-Anstalten E. V." in 
Berlin das erste Jahrzehnt sei¬ 
nes Bestehens zu verzeichnen. 
Her vor gegangen aus dem 1918 
gegründeten „Syndikat Deut¬ 
scher Filmdruckereien", wurde 
der Schutzverband 16. Juli 1919 
unter seinem jetzigen Namen in 
das Vereinsregister eingetragen 

Er umfaßt die maßgeblichen 
deutschen Filmkopier-Anstalten 
Geyer. Afifa, Droege. Tesch, 
Emelka, Feka. Film-Titel u. 
Kopier-Ges. sowie die Alpha 

Der Verband ist die einzige 
Zusammenfassung der deut¬ 
schen Filmkopier-Anstalten und 
der Vertreter dieser Sparte der 
deutschen Filmindustrie in der 
..Spitzenorganisation der Deut¬ 
schen Filmindustrie' und im 
..Arbeitgeberkartetl der Filmin¬ 
dustrie". Langiahriger Vor¬ 
sitzender war Herr Droege. de. 
besonders die AußenhandcNin- 
teressen des Verbandes »or¬ 
derte. Jetzt besteht der Vor 
stand aus den Herren Geyer 
U- Vors.). K. Waschneck (stel 
vertr. Vors.). Droege und Tesch 
sowie Dr Joachim GraL'mann. 
der seit 1923 der Geschäfts - 
führende Vorstand de, Schuf :- 
veibandes ist. 

Unter Vermeidung jedweder 
kartellmäßigen Bindung wird 
der Verband auch weiterhin 
„unsichtbare Filmarbeit" zum 
Nutzen der deutschen Filmindu¬ 
strie leisten. 

Dupont’s „Zwei Welten' 

Norbert Falk schreibt das 
Manuskript für diesen Dupon! - 
Film der Grccnbnum. 


„Der weiße Teufel 1 ' io 
Petersburg. 

TV* letzten Großaufnahmen 
ru dem Ufaton-Film ..Der 
vceilie Teufel" finden augen¬ 
blicklich an einigen markanten 
historischer. Statten Peters¬ 
burgs statt. Die Architekten 
A. Loschakoff und W. Mein- 
hardt haben auf dem Uf.-Ge¬ 
lände in Neubabelsberg histo¬ 
rische Stätten Petersburgs u. a. 
Teile der Kasan-Kathedrale, 
das Denkmal der Sphinx, einen 
Teil des Winter-Palais und das 
Denkmal Peter des Großen er 
stehen lassen. An diesen histo¬ 
rischen Statten spielen sich eine 
Reihe wichtiger und interessan¬ 
ter Spiel-Massenszenen mit 
Iwan Mosjukin in der Titelrolle 
des „W'eißen Teufels". Lil Da- 
gover als Fürstin Kelidowa und 
Betty Amann tU Ballerina de r 
Petersburger Hofoper ab. 


Di; Erwerbung der Tobis-Ak- 
tienmujorität durch die hollän¬ 
dische Küchenm rister - Gruppe 
scheint sich letzt praktisch aus- 
zuwirl.en. Die neue Majoritäts¬ 
besitzerin. die N. W. Küchen¬ 
meisters Internationale Mij. 
voor /- ccoustiek tritt jetzt eben¬ 
falls offiziell als geschäftsfüh¬ 
rende Partei an die Öffentlich¬ 
keit und gibt im Deutschen 
Handelsdienst ihr offizielles 
Produktionspragramm bekannt. 
Danaer steht z inächst folgendes 
lest: 

In Gemeinschaftsproduktion 
werden hergestellt 

Greenbaum 2 Großhirne 
En etka 1 Großhirn 
Aaia 1 Großfilm 

Fert ggesteilt sind bereits in 
Zusammenarbeit mit Fellner & 
Somlo das Bild ..Brau: Nr. 68" 
mit Conrad Veidt in der Haupt¬ 
rolle. Dann unter der Regie 
von Reichmann ein Film, in den: 
Richard Tauber spielt und singt 
Mit der Derussa plant man 
zwei rassische Geräuschfilme. 
Außerdem ist die Produktion 
'ob Beiprogrammfilnien in gro- 
I rm Stil bereits aufgenon-.men. 

Es besteht bekanntlich ein 
Vertrag mit der D L. S A.-G . 
der sich auf die Lieferung van 
zw-eiundfunfzig Beiprogramm- 
filmen bezieht, von denen wö¬ 
chentlich ein Bild herzustellen 

Dieser Vertrag wird bereits 
seit längerer Zeit praktisch 
curchgefuhrt und hat mit den 
bekannten Differenzen zwischen 
D. L. S. und Tobis, die übrigens 
in aller Kürze durchaus gleich 
erledigt werden sollen, nichts 
zu tun. 

In Paris werden durch di: 
F’ims Sonores Tobis. die eine 
Tochtergesellschaft des Deut¬ 
schen Tonbi.dsyndikats ist, zwei 
Filme aufgenommen. 

Der Bericht bemerk!, daß 
bis zum Ende des Jahres in 
Deutschland zweihundertlünlzig 
Theater mit den Einrichtungen 
zur Vorführung von Tonbild- 
Filmen ausgerüstet werden 
sollen. Ob das tatsächlich der 
Fall sein wird, erscheint — 


wenigstens nach Ansicht ma߬ 
gebender Theaterbcsitzer — 
fraglich Jedenfalls war; es 
dringend zu wünschen, dimit 
die deutsche Tonfilm'abrikatian 
wenigstens einen einigermaßen 
gesicherten finanziellen Rück¬ 
halt hat. 

Der Küchenmeisterkor zern 
befaßt sich bekanntlich jetzt 
auch mit der Herstellung von 
Schallplatten. Die Ultraphon- 
Gesellschaft. die seinerzeit den 
bekannten Apparat herausge 
bracht ha’., wird auf der kom - 
menden Leipziger Herbstmesse 
mit ihrer ersten 112 Neuauf¬ 
nahmen verschiedenen Genres 
hervortret en. Als besondere 
Spezialität piant man die Hei - 
Stellung von Radioempfangs- 
apparaten, du mit elektrischen 
Sprechmaschinen kombiniert 
sind. 

Man wiil wissen, daß diese 
Kombination zu einem außer¬ 
gewöhnlich niedrigen Preis zut 
Verkauf kommen soll 

Es ist dann nicht ganz ohne 
Interesse, in dieser offiziellen 
Mitteilung zu hören, daß die 
Kuchenme.stergruppe mit Zeili- 
ikon über die Herstellung von 
Tonfilraprojektsren für den 
Hausgebrauch verhandelt. 

Bekanntlich werden Tobt« 
Klangfilm-Apparate mit beson¬ 
derer Vorliebe n Verbindung 
mit A. E. G.-Projektoren ge¬ 
liefert. Für den Hausgebrauch 
will man deswegen wahrschein¬ 
lich als Ausgleich Zeiß-Ikon den 
Vorzug geben. Der Einzel¬ 
handelspreis dieser Heimappa 
rate wird sich zwischen sechs- 
hundertfünfzig und sieben¬ 
hundert Mark bewegen. 

In England und Frankreich 
will man -w-ei Tochterunternch- 
mungen für die Herstellung von 
Ultraphon-Schallplatten grün¬ 
den. Die entsprechenden Ver¬ 
handlungen sollen einen gün¬ 
stigen Verlauf nehmen. In Ame¬ 
rika haben auch bereits einlei¬ 
tende Besprechungen stattge- 
funden. jedoch liegen greifbare 
Ergebnisse aus diesen Bespre¬ 
chungen noch nicht vor. Man 
rechnet mit irgendeiner Ver¬ 
ständigung zum Herbst 


Die Ufa auf dem Welt - Reklame - Kongreß 


Zu den Mitteilungen des 
Bundes deutscher Lehr- und 
und Kulturf-lmhcrstellcr c V 
über seine Beteiligung am Welt- 
rcklamckongreß erklärt die 
Ufa. daß sie sich an dem in 
Aussicht genommenen Wettbe¬ 
werb für Werbefilme, Werbe - 
kulturfilme und Werbetonfilme 
nicht beteiligen wird. Die Ufa 
ist auf der mit dem Kongreß 


verbundenen Reklamcscliau mit 
einem eigenen Pavillon in 
Halle II vertreten und veran¬ 
staltet außerdem im Universum 
am Lehniner Platz am IS.August, 
16.15 Uhr. eine Vorführung von 
eigenen Werbe-, Wcrbekultur- 
und Werbetonfilmen vor Mit¬ 
gliedern des Kongresses und 
geladenen Gästen. 


Hupfcld -Orgeln 
überall 

Das Interesse für die auch in 
dieser Zeitschrift schon ver- 
schicdcntlich erwähnten Hup- 
Icld-Solo- und Orchcslcr-Orgel 
ist nach wie vor anhaltend 
groß. 

Nachdem Mitte Juni in den» 
Lichtspielhaus 11. Vogel, Selb i 
Bay.. die erste Orgel mit großen 
Erfolge einge weiht worden i,l 
und don allgemeine Ancrkcn 
nung seiten, der Presse und der 
Besucher des Theaters gefunden 
hat, konnte nun auch in der- 
Alhambra-Lichlspielen. Barmer, 
wieder eine H.ipfcld-Orgcl in 
Benutzung genommen werden 
die aul alle Besuch,- nachhalt: 
gen Eindruck gemacht hat 

Eine ganze Reihe von Auf 
trägen liegen noch vor. Im Mn 
nat August wurden Hupield 
Orgeln eingebaut ir die Schal 
tnirg. Ch. -nniiz i. Sa., in d.> 
Prinz-Georg-Theater. Dussel 
dort, in das Apollo - Theater. 
Cassel in Jie Palast-Lichtspiel 
Stettin und in den neuen groß.- > 
Eraclk.-Pal.st ..Capitol. Lcif 
zig. Besonders auf diese Org, 
die Mitte August bei Lröffpur : 
des Theater, in Benutzung g< 
nomm.-n wird, sei schon heut.* 
langes.ieser: sie svird zu d.-n 
größten und schönsten Kino- 
Orgeln Deutschlands zu rechne 


Filmatelier in -Sibirien 

Die „Kino-Sibir '-Filmgese! • 
schal' errichtet in Nowosibirsk 
der neuen mächtig : empo 
blühenden Hauptstadt Sibirien- 
ein großes Filmatelier, das r it 
den modernsten technisch n 
Hillsmitteln ausgestattet wer¬ 
den wird. 


„Seio bester Freund." 
J^nd.- dieser U oche beg' 

* A harry Pit* mit den Autn ik 
men zu seinem Film ..Sei» 
bester Freund', Her tirsprüae 
lieh unter dem Titel ..Ein lo¬ 
ser Junge' angekcndigt war j 
"uerst wird Harr< Piel etwa I 1 
Tage Außenaufnahmen :n ver- j 
schiedenen Gegenden Bor n> I 
drehen Der Film erschein! I 
Verleih des Deutschen licht- 
spiel-Syndikats 

„Jenseits der Straße. 

D ie Aufnahmen zu dem I. "" 
Arna-F'ilm der Piometh*“ 4 
„Jenseits der Straße' sin: |B 
Gange. Manuskript Jan I' 1 ' 
ke und Willi Doll Außer Li* 
Arna sind Fritz Genschow. l’-" 1 
Rehkopf und Siegfried '‘ rn * 
beschäftig! Regie: I eo Miß 
ler und Willi Doll Ka- '•«** 
Friedei Behn-Grur.d 
Scharfenberg und Hacker 


D«r ..Kiacautograph" 

|Tl.rtrl,.hrl.ch AuMiipe 

(«V«»kl.lo Bert, (fin.* 


_ _I - Filialen. Bochh.ndlo.cr« 

^bole 25 PI». StrUnCruu' 

r Qurüro.ocsbr *ctLH*t Uo».- - 

Auc.,1 Scbcrl C mb II. Brrho SWM, S 


I II PoitieitooCshOr B r io y oc«^ f 





4 ^ 




■ DAS DTESTEH 
FILM-FACH BU1T 


f'H 


VERLAG SCHERL* BERLIN SW 68 : 


Berlin, den 18. Juli 1929 


Die Gema wird kleiner 


Bekanntlich hat sich der 
Verband zum Schutze musi¬ 
kalischer Aufführungsrechte, 
die Gema und die A K. M . 
bisher immer auf den Stand¬ 
punkt gestellt, jeder müsse 
-schon selber wissen, was tan- 
iiemi-pUichtig sei und was 
nicht, und ist mit diesem 
Standpunkt leider auch 
manchmal bei Gericht durch¬ 
gedrungen. 

Nachdem aber die Genos¬ 
senschaft Deutscher Ton- 
setzer. sofort nachdem sie 
aktiv in die Tantiemebewe¬ 
gung eingegriffen hat. in ver 
haltnismäßig kurzer Zeit ein 
genaues Verzeichnis der ihr 
geschützten Rechte heraus¬ 
gebracht hat. haben wahr¬ 
scheinlich die Gerichte er¬ 
kannt, daß die Behauptung 
der Gema, sie könne so et¬ 
was nicht herausgehen, nichts 
mehr als eine faule und 
schlechte Ausrede ist. 

Vor dem Amtsgericht in 
Papenburg wurde neulich 
wieder einer der berühmten 
Schadenersatzprozesse gegen 
eine kleine, ländliche Gast¬ 
wirtschaft betrieben. 

Die Gema wurde abgewie- 
' n mit folgenden beachtens¬ 
werten Ausführungen: 

..Von einem schuldhaften 
Verletzen des Rechtes der 
Klägerin kann nicht die Rede 


Sein, da d.c Wirtschaft de 
Beklagten in einem abgelegc 
nen ländlichen Bezirk lieg 
l| nd von ihm billigcrwcisi 
rclit gefordert werden kann 
aß er bezgl. der gespielte! 
spucke ein noch geschützte: 
rheberrecht kennen müßte 
Aus diesem Grunde mußt« 
mangels Verschulden des Be 
agten die Schadenersatz 
k <age abgewiesen werden.” 
Auch mit der Aktivlcgiti 
» ion sicht cs noch immei 
. nau so düster aus wie vot 
t,n ‘* en Wochen. Das Meck 


Ein Autounfall William Fox 


Fin Kabel aus New York mel¬ 
det uns: William Fo* halte auf 
Long-Island einen Autounfall 
Ei und ein Mitarbeiter wurden 
verletzt ins Krankenhaus ge- 
‘ 'acht, der Chauif.’ur wurde 
solert getötet. 

Die Äri!f hoffen, daß Fou in 
einigen Tagen wieder herge- 
f.ellt sein wird 


Es 


SlattrarsiuMon 


an ihm ausgefühi t w orden. w eil 
er durch einen tiefen Rill am 
Kopf starken Blutverlust hatte 
Außerdem kor.stateren die 
Arzie einen Nervenschock. Sein 
Befindet- ist dm Umständen 
r>- n zu!n -denst« llend Gene¬ 
raldirektor Stieelpjn telegra¬ 
phier' aus New ' ork, daß der 
Chef des Hause 1 bereits mor¬ 
gen aus der Klin k in seine 
Privat« ohnunc über siedeln soll. 


Kein Schau »pieler-Tarifvertrag 


Bekannt'ich hatte die Genos 
senschaft Deutscher Bühnenan¬ 
gehöriger sich an den Verband 
der Filmindustriellen gewanct, 
weil sic der Meinung war. daß 
man auch für Soloschauspiel i r 
beim Film Tarifverträge al - 
schließen könne. 

Im Laufe der Verhandlungen 
hat der Schlichtungsausschuü 
einen Schiedsspruch gefällt, der 
zugunsten der Genossenschaft 
ausfiel. 

Es war anzunehmen, daß die 
beiden Stimmen, die gegen eine 
derartige Tarifierung waren, 
von den Industrievertretern 
Corell und ßolten-Baeker: ab¬ 
gegeben waren, während für die 
Abmachung die Vertreter der 
Genossenschaft sowie der Vor¬ 
sitzende des Ausschusses ge¬ 
wesen isl. 


Der Verband der Filmindu- 
striellen lehnte die Annahme 
dieses Schiedsspruches ab Die 
Bühnengenossenschaft bean¬ 
trage die allgemeine Verbind¬ 
lichkeit. die nun aber vom 
Schlichter nicht ausgesprochen 
isl. 

Der Grund dafür ist in der 
Hauptsache darin zu suchen, 
daß in dem Schiedsspruch der 
Ausrchluß der Arbeitsgerichts¬ 
barkeit unter gewissen Voraus¬ 
setzungen vorgesehen war. 

Diesen Standpunkt konnte der 
Schlichter, schon aus grund¬ 
sätzlichen Erwägungen heraus, 
nicht teilen. Die anderen Be¬ 
stimmungen scheinen aber dem 
Richter so wenig bedeutsam, 
daß er eine Durchsetzung im 
Wege des staatlichen Zwangs 
nicht für nötig erachtet-’. 


lenburger Amtsgericht in Rih- 
nitz hat in einer Urteils¬ 
begründung erklärt: 

„Da der Beklagte die Ak¬ 
tivlegitimation bestritten hat. 
hätte die Klägerin sic nach- 
weisen müssen, und . zwar 
durch eine bis auf die Ur¬ 
heber zurückzuführende Kctfe 


von Urkunden. Der zum 
Nachweis der Aklivlcgitinia- 
tion angetretene Beweis kann 
in keiner Weise als genügend 
angesehen werden. Die Aus¬ 
sagen der Zeugen sind so 
unbestimmt, daß ihnen ein 
ausre-.chender Beweiswert 
nicht beigemessen werden 


k.-nn. Ehe Klage war infolge¬ 
dessen mangels nachzuwei- 
sender Aktiv legitimatmn ab- 

Yiells-ich. veranlassen die 
dauernden Mißerfolge die 
Gema. nunmehr eine andere 
1 aktik einzusclilagen und 
sich auf einer vernünftigen 
Basis mit den Musikverbrau- 
cliern zu verständigen Sie 
schadet sich selbst von Tag 
zu Tag mehr, denn es steht 
jetzt einwandfrei fest, daß 
man auch mit G. d. T.-Ma- 
terial allein ausgezeichnet 
illustrieren kann 

Dei Gloria-Palasl in Mün¬ 
chen benutzt seit drei Mona¬ 
ten ntr Gema-freie Musik 
und kommt nur mit den Wer¬ 
ken der G d. T. aus Der 
Kapellmeister dieses Theaters 
weist allerdings in einem 
Schreiben an die G. d. T. dar¬ 
auf bin daß vorläufig noch 
ein Mangel an Kinotheken 
und an moderner Atusik vor¬ 
handen sei. Der sei zwar fühl¬ 
bar, aber doch nicht so 
schwer, daß man sich nicht 
anderweitig behelfen könnte 
Der Kapellmeister weist mit 
Recht dara if hin. daß es 
nicht unbedingt notwendig 
ist. zur Illustration eines 
Films sechzig bis achtzig 
Piecen zu verwenden. son¬ 
dern daß sich vielfach durch 
Tempowechsel und Verset¬ 
zung der dynamischen Zei¬ 
chen eine vielfache Verwen¬ 
dungsmöglichkeit ein und 
desselben Stücks ergäbe 

Natürlich können die 
Theaterbesitzer den Kapell¬ 
meistern ihre Arbeit zunächst 
erleichtern dadurch, daß sie 
ihnen größere Mittel zur Be¬ 
schaffung des Nolenmateriafs 
zur Verfügung stellen. 

Das können sie um so eher, 
wenn di6 Geroa-Abgabe fort¬ 
fallt 



stomM DAS fr 

GREENBAUM-PRG 


E. A. DUPONT 


INSZENIERT IN DEUTSCHLAND! 


Zwei Welten 

MANUSKRIPT: NORBERT FALK Drehbeginn 

_ IS. Oktober 


IVAN PETROVICH LIL DAGOVER 

Der Günstling von Schönbrunn 

MANUSKRIPT: L. VAJDA ✓ RE6IE: ERICH WASCHNECK 

IM VERLEIH DER BAYERISCHEN FILM-6ESELI SCHAFT MBH. 

_ Fertigges teilt . 1 

IVAN PETROVICH 

Es gibt eine Frau, die dich niemals vergibt...! 

IDEE: E J 6 E N SZATMARY 

MANUSKRIPT: L. VAJDA - A. ZSOLDOS 

IM VERLEIH DER BAYERISCHEN FILMGESELLSCHAFT MBH. 

In Arbeit/ 

VERTONUNG DUII 

greenbaum-filiAJ 

P R i kl 7 ■ n ■■ ■ c ccDnauAMn.CTDACS^ 





ir DAS is* 

3RAMM 1929-1930 


IVAN PETROVICH 

Rakoczy-Marsch 

(MARCHE HON6ROISE VON BERLIOZ) 

BUCH: FERENZ HERCZEG 
MANUSKRIPT: 

LADISLAUS VAJDA - ANDRE ZSOLDOS 
IM VERLEIH DER BAYERISCHEN F I L M - 6 E S E L L S C H A F T MBH. 

ln Arbeit/ 


LII DAGOVER 

Spielereien einer Kaiserin 

NACH DAUTHENDEY 

MANUSKRIPT: M. LINSKI 
REGIE: WLAD. v. STRISCHEWSKY 
>M VERLEIH DER SÜD FILM A. 6. 

In Arbeit/ 



TOBIS-SYSTEM 



Die elffache Witwe 

Fabrikat Warner Bro- 

Verleih . National 

Läng« : 2049 m 7 Akte 

Urauliuhrung: Titania-Palast 

Dolores CoslcUo ist jetzt 
also zum Star geworden, der 
Anspruch auf die größten Buch¬ 
staben hat, die man aut der 
Leinwand zeigen kann. Die 
.Warner-Dramaturgen verstehen 
es ausgezeichnet, für diese 
nicht sehr wandlungslähige und 
ausdrucksarmc Schauspielerin 
Handlungen zurechtzuschncidcn. 
in denen der Ablauf der Dinge 
von der Schönheit des Stars 
angeregt wird, ln dem Sport- 
lilm \.«n der clffachen Witwe, 
der das populäre Rugbyspiel 
verherrlicht und der in den 
Szenen vom Kampf um den 
Ball ausgezeichnet gemacht 
und temperamentvoll angekur- 
bclt ist. muß Dolores Costello 
die Tochter eines Universitäts¬ 
lehrers darstellcn, der eine be¬ 
rühmte Ballmannschaft an sein 
Institut fesseln möchte. Das 
Leben der amerikanischen 
Sportstudenten wird in allen 
seinen Einzelheiten mit Humor 
gezeigt, cs sind erfreulich siel 
hübsche Einfälle von der Regie 
eingestreut worden. 

Besondere schauspielerische 
Leistungen sind nicht zu ver¬ 
zeichnen. Dolores Costello, die 
groß hcrausgestellt wird, ist er¬ 
freulich einfach und glück¬ 
licherweise nicht, was ein 
..poetisch" angehauchter Presse¬ 
chef von ihr schrieb, ein ..süßer 
sinnlicher L’n-chuldskelch'. 

Badener 

Generalversammlung 

Der Verein der Lichtspiel¬ 
theaterbesitzer Badens und der 
Pfalz hält seine diesjährige Ge¬ 
neralversammlung am 30 Juli 
um 2.30 Uhr in den oberen Räu¬ 
men des Kurhauses von Baden- 
Baden ab. Vormittags wird 
eine Tonfilmvorführung statt¬ 
finden. deren genaues PrD- 


Olga Tschechowa vor dem Arbeitsgericht 


Ja. u, die ..Filmkammer' am 
Arbei sgericht. die Herr Amts- 
gerichtsrat Dr Franke mit be- 
-anderer Geschicklichkeit lei¬ 
tet. ha cs gut. Soviel Promi¬ 
nente sann man ander:, wo gar 
nicht auf einem Fleck ent¬ 
decken. 

Diesmal war es Frau Olga 
Tscbei aowa, die in einem 
schicken taubenblauen Kostün. 
mit dito Hut und Schuhen er¬ 
schien. Ein freundliches Lä¬ 
cheln wurde aufgesetzt, und 
dann: Achtung! Großaufnahme! 
Die Kur stierin muß 90 000 Mark 
als Spiel- und — ein Novum — 
Regissetrhonorar einklagen. 

Ihre eigene Gesellschaft, di« 
Tschec lowa-Film-G. m. b. H.. 
steht an dem Pulle des Beklag¬ 
ten. Frau Dr. Friedmann hat 
die ar genehme Aufgabe, die 
beklagt- Gesellschaft zu vertra¬ 
ten. Mit sehr viel Tempera¬ 
ment und juristischem Scharf¬ 
sinn sucht sie die Forderungen 
der Diva zu bestreiten. Nicht 


die künstlerischen Qualitäten 
der Klägerin, auch nicht ihre 
tatsächliche Betätigung als 
Star der Leinwand bestreitet 
sie, wohl aber ihre Regietätig- 
keif und vor allen Dingen das 
Vorliegen einer Abmachung 
über deren Honorierung. Nun 
ist aber der Vertrag so gefaßt, 
daß Dr. Franke sich genötigt 
sieht, F'rau Dr. Friedmann car- 
auf aufmerksam zu machen, 
man könnte vielleicht doch der 
Ansicht der Klägerin sein. Sei 
dem. wie es wolle. Es blieben 
noch genug Unklarheiten zu¬ 
rück. Eine Einigung in der 
Güteverhandlung kam nicht zu¬ 
stande (während draußen auf 
dem Flur die beiderseitigen 
Anwälte sich so gut wie einig 
sind), die Verhandlung wird 
auf den 26. Juli vertagt. Zahl¬ 
reiche Zeugen werden aufmir- 
schieren. unter ihnen Frau Jo¬ 
hanna Marbach, wenn, ja wenn 
nicht die Herren Anwälte die 
Sache anders lenken, als die 
Herren vom Gericht denken. 


George Eastman 75 Jahre 


kor einigen Tagen feierte 
George Eastman, der Leiter der 
F.astman-Kodak Company von 
Rocheste- (New York), seinen 
ftnfundsiebzigsten Geburtstag 
Eastmaas Name ist in der Welt 
so bekanntgeworden, daß man 
über ihn kaum ein Wort zu 
verlieren braucht. Eastman 
machte seine erste Erfindung im 
Jahre 1880. als er eine Vorrich¬ 


tung konstruierte, mit deren 
Hilfe Trockenplatten unter 
Ausschluß der Handarbeit her- 
gestellt werden konnten. Sei¬ 
nen Weltruhm begründete 
Leastman mit der Erfindung 
der Rollfilmkamera im Jahre 
1384, deren System sich bei 
allen „Knipsern' der größten 
Beliebtheit erfreut. 



Vorführer 

sucht gute Vertrauensstellung. 
Fachkenntnisse in Stark- und Schwachstrom (Radio* 
Führerscheine <Kt Klassen I. 2 und 3b 
Fachkenntnisse für Filmaufnahmen und Photoarbeiten 


Rin-Tin-Tins- 
Millionen - Halsband 

Länge: 1580 m, 6 Akte 

Uraufführung: Titania-Palast 

Filme mit Rintintin, der sich 
unverändert in der Gunst des 
Publikums hält, sind in der 
Regel Kriminataffärcn, in 
denen er den Retter im letz¬ 
ten Augenblick spielen muß. 
In der Geschichte vom Millio- 
nenhalshand hat er noch weni¬ 
ger als sonst zu spielen, denn 
die Handlung geht zwischen 
William Holmes und Evelyn 

der dritten Wamer-Garnitur. 
zu und bringt den berühmten 
Schälerhund nur in knappen 
Episoden auf die Leinwand 
Kinly ist diesmal der Hi nd 
eines Verbrechers, der mit 
seiner Hilfe Gaunereien verübt 
ind in Rintys Halshand eins 
Perlen kette verbirgt. Unter¬ 
wegs gerät der Verbrecher in 
„gehobenem" Zus and mit 
seinem Auto in den Fluß denk: 
nur an seine Rettung, so daß 
Rinty ertrunken wäre, wenn 
nicht ein arbeitsloser, aber bra¬ 
ver junger Mann ihn aus dem 
sinkenden Auto fcrausgehol' 
hätte. Dieser forsche Junge 
kommt mit dem Hund in ein«' 
abgelegene Waldschcnke. di. 
von .incro abgefeimten Schur¬ 
ken in Gemeinschaft mit seiner 
cngclrcinen Schwester geführ 
wird. Man braucht nicht wei¬ 
ter zu erzählen, denn alle 
kommt. Wie es tausendmal d< 

pcramcntloscr als sonst. Mach 
dies das Aller, oder aber spiel 
an seirer Stelle bereits eine: 
seiner zahlreichen Nach 


Filmlee am Vormillaß 

Die immer etwas extravagan 
ten Darren vom Film kommen 
auf die merkwürdigsten Ideer. 
So veranstaltete Olga Tsche 
chowa gemein.am mit Herti 


Film - Pa’asl Friedrichs¬ 
hafen 


Gepr. Vo rf Ü h r e r Reichsgeprüfter, lediger 


Elisabeth Pinajeif einen T 
in dem größten Flugzeug d 
Lufthansa, in c’em prächtige 


pflichtungen. die Filmabschlüss« 
usw. betreffen, übernommen 
Die Arbeiten für die 
igstellung des neuen Film- 


und Chauffeur 

hl Stell 


Reisevertreter 

zum Abschluß für Filme etc., frei asb sofort 


Bilde festhiell. 

Es wäre kein Wunder, wenn 
dieser Tee am Vormittag s r 
schließlich als eine Aufnahme 


















Auflage; 4900 ^ J 

•r IlLM-fACH BUTT V 

{ VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 - 


Berlin, den 19. Juli 1929 


85 Millionen Dollar Produktionskosten 


Vergrößerte Leinwand Verbreiterter 


Im Augenblick, wo man in 
Deutschland über das Kxport- 
kontingcnt für Tonfilme ver¬ 
handelt, ist eine Aufstellung 
interessant, die aus halbamt¬ 
licher amerikanischer Quelle 

Danach beherrscht das Tal- 
kie den gesamten amerikani¬ 
schen Markt. wehrend der 
■i'jminc Film von einigen Ge¬ 
sellschaften noch nebenbei 
hergestellt wird, hauplsach 
lieh für den Export und für 
die ganz kleinen Theater 


Die Paramount zeigte, wie 
ans ein Telegramm au» New 
York meldete, im R.volt ihrer* 
ersten Magna-Kilm Selbstver¬ 
ständlich ein tunendes Hilf mit 
dem Titel „Vor aure in the at- 
rnv now . der auf einer vergrö- 
Uc-rlen Leinwand, die vierzig 
mal zwanzig Full mißt abrolll. 

Der Filmvtreilen selbst ist 
sechsundfünizig Millimeter 

bre t Die New-'orker Presse 
ist sich über die Bedeutung 
und d.c endgültige Wirkung 
dieses Ausmaßes noch i.ht 


ganz klar. Sie nimmt im allge- 
meiaen eine abwartende Stel¬ 
lung ein und betont mebr die 
Neuheit der Technik als den 
Film selbst. 

Paramount gibt bekannt. daB 
derar,igc Magna-rilme aut ver- 
gruBerter Leins-and in Laute 
der na.lut za echs Monate in 
säm.lieben Paramount-Theatern 
des ganzen f.andes ab 
werden. Mit der. notwemii... u 
technischen Einrichtungen wird 
in den einzelnen Lichtspielhäu¬ 
sern sofort begonnen. 


Diese- Tatsache- ist im er¬ 
sten Augenblick verblüffend, 
weil man hier in Europa im¬ 
mer noch annimmt, daß die 
Zahl der Tonbildtheater drü¬ 
ben noch verhältnismäßig ge¬ 
ring sc ; . Man vergißt aber 
<!abei, daß die meisten to¬ 
nenden und sprechenden 
Filme, wie etwa ..Hochzeits¬ 
marsch", ..Arche Noah" und 
..Schauboot", ohne weiteres 
a uch stumm laufen können 


Die auf gewendeten Produk¬ 
tionskosten gibt die Stati¬ 
stik, die uns aus Washington 
zugebt, mit rund fünfundacht- 
zig Millionen an. Fs wird 
dabei ausgeführt, daß cigcnl- 
bch eine Abmachung der 
rilmproduzenten besteht.keine 
Angaben über die Herstel¬ 
lungskosten der Filme zu 
machen, daß aber trotzdem 
einige d«.i bekannteren Film¬ 
gesellschaften nicht gezögert 
‘äben. Näheres über Umfang 
bnd Kosten ihrer neuen Pro¬ 
duktion mitzuteilen. 1929 30 
werden danach hcrstellen: 
Warner: 40 Filme 

«ür 15 Mill. Dollars 
Metro-Goldw.: 230 Filme 
n »*ir 13 Milk Dollars 
Paramount: 200 Filme 
,fi r 10 Milk Dollars 


Fox: 48 Filme 

für 12 Milk Dollars 

Die beiden Firmen Fox 
und Warner erklären, daß sie 
nur noch Tonfilme drehen 
werden, die aber ic-weils ei: c 

» 

Ausgabe für das Ausland ha¬ 
ben. Mctro-Goldwyn betont 
erläuternd, daß in ihrem Pro¬ 
duktionsprogramm ‘ vierzig 
reine Tonfilme mit I.aut- und 
Farbeneffekten sind. Para¬ 
mount verzeichnet aclitund- 
sechzig lange Tonfilme neben 
den zweiundfünfzig Ausgaben 
ihrer Wochenschauen, die 
jetzl durchweg als Tonfilme 
mit Dialogszenen hergestellt 

Von der Produktion der 
übrigen Firmen hört man. 
daß L'nitcd Artists ..Der Wi¬ 
derspenstigen Zähmung" nach 
Shakespeare mit Douglas 
Fairbanks und Marv Pick¬ 
ford vorbc-rcitc-n, der mit ei¬ 
nem Kostenaufwand von ei¬ 
ner Million Dollar als Ton¬ 
film gedacht ist. 

In einem sozusagen offi¬ 
ziösen Bericht aus Holly¬ 
wood, der gleichzeitig bei 
uns eingcht. wird bemerkt, 
daß die technische Ent¬ 


wicklung des Tonfilm: noch 
keineswegs abgeschlossen sei 
Die Aufnahmemethoden und 
Apparate würden ständig ver¬ 
bessert. ‘ Außerdem weist 
inan darauf hin. daß die ge¬ 
samte Fabrikation dutch den 
c-rormc-n Fortschritt des far¬ 
bigen Films .'n der jüngsten 
Zeit weiter kompliziert sei 
Warner und Fox wollen für 
die Verbesserung ihrer Auf- 
nahmeatclicrs und für die 
Limstellung auf den farbigen 
Film zusammen etwa acht¬ 
zehn Millionen ausgeben 

Diese Summe ist gar nicht 
so hoch, wenn man bedenkt, 
daß die Kosten eines einzigen 
Tonfilmatelicrs in Amerika 
mit rund einer Million Mark 
veranschlagt werden, wobei 
noch zu berücksichtigen ist 1 
daß cs sich hier um Anlagen 
handelt, die jeweils für die 
Arbeit an einem Film be¬ 
stimmt sind. 

Warners errichten zur Zeit 
auf ihrem Gelände drei der¬ 
artige Aufnahmehallen. 

Es ist klar, wenn man diese 
Tatsache genauer beachtet, 
daß Filmeuropa und Film- 
deu schland sich durch solche 
Riesenpiänc irgendwie be¬ 
droht fühlt. 


Film 

Des hat einen tieferen 
Grurd w.e immer wieder be¬ 
tont werden muß, dann, 
daß e dem deutschen, fran¬ 
zösischen und englischen 
Film nur sehr schwer gelingt, 
drüben Fuß zu fassen, wäh¬ 
rend Amerika seine Filme, 
nachdem sie im eigenen 
Land bereits amortisiert sind, 
auf der ausländischen Markt 
bringen kann. 

Di-. Kontingentdebatten in 
Deutschland erscheinen unter 
Berücksichtigung dieser Zah¬ 
len natürlich auch in einem 
ganz anderen Licht Und 
selbst die begeistertsten Vor¬ 
kämpfer der freien Einfuhr 
werden unter dem Eindruck 
solcher authentischer Mittei¬ 
lungen nachdenklich 

F.s darf nicht verkannt wc.- 
den, daß die Situation für 
uns in Deutschland wieder 
einmal außerordentlich pre¬ 
kär ist. 

Wir sehen auf der einen 
Seile ein starkes Vordringen 
der Amerikaner und finden 
auf der anderen Seile selbst 
in Europa stärkste Behinde¬ 
rungen. 

Selbstverständlich würde 
irgendeine Kontingents er- 
schärfung oder -cinschrän- 
kung in Deutschland nicht 
alle Kreise, die zur Zeit bei 
uns arbeiten, sympathisch be¬ 
rühren. aber schließlich be¬ 
finden wir uns im eigenen 
Land augenblicklich wieder¬ 
um in einer Situation, wie sie 
vor ein bis zwei Jahren be¬ 
stand. Wir waren auf dem 
besten Weg. die deutsche 
Filmindustrie zu konsolidie¬ 
ren und konnten mit Kühe 
einer glücklichen, zufrieden¬ 
stellenden Entwicklung ent- 
gcgcnschcn. Der Tonfilm 
wirft uns wieder in die Zeit 





JFilm-Produktion G. m. b. H. 

Produktionsleitung: Dr. Wilhelm v. Kaufmann 


Der 1. Großfilm unserer Produktion 1929/30 



Nach einer Idee von Henny Porten 
Manuskript: Friedrich Raff und Julius Urgifi 


Regie: GEORG JACOB Y 

ist fertiggestellt 


Hauptrolle: 

HENNY PORTEN 

Ferner wirken mit: 

Elisabeth Pinajeff / Ibolya Szekely / Hilde Maroff 
Gustav Diessl / Paul Hencke/s / Ernst Stahl-Nachbaur 
Hugo Werner-Kahle / Peter Leska u. a. 

In einer Kinderrolle . Inge Landgut 


; 


Bauten: Knauer und Schiller. Fotografie: Karl Puth 
Aufnahmeleitung: Helmut Schreiber 


In Vorbereitung: 

Zwei weitere große Henny Porten-Filme 
* 

Verleih für Deutschland: 

Vereinigte Star-Film G.m.b.H. 

Auslandsvertrieb x Nero-Film A. G. 












7 : raide, ho du- Ji ulsdie 
Filmfahnliatinn ohne Kontin¬ 
gent « 'nfi.ch verloren gewesen 
««rr. Vielleicht liefen die 
L’nfe heute r.oJi kompli¬ 
zierter als früher. Man 
hi. ucht sich nur daran zu 
<’i’tl« rn, dal) his jet/t die 
... 's.che iir-widirprochcri 

gcbli« U-n ist, datt Iran),reit h 


\<>n uns ein Kontingent von 
vier zu eins verlangt, wah¬ 
rend cs Amerika kontingent- 
frei rinfiihrcn Kissen will. 

I ■■ hat heute keinen Zweck, 
positive Vorschläge in der 
Offcnlliehki it /.u machen, ge¬ 
nau >n wie cs uns nicht 
zweckmäßig erscheint, die 
tu,reinen Ansichten zu di«- 


kuticcn. Man mul) nur ge¬ 
rade unter dem I indruck 
dieser Zahlen offen betonen, 
daß s ic bedenklich stimmen 
und dat irgend etwas ge¬ 
schehen muß, »ei es durch 
private Verständigung, sei es 
durch gesetzliche Regelung, 
Jas uns vor einer Über¬ 
schwemmung des Marktes 


schützt, tdion deswegen, 
weil nicht jeder Tonfilm aus 
L* S. A. ein ..Smging Pool" 
ist und weil, auf lange Si-.M 
gesehen, der amerikanische 
vertonte Durchschn. film 
kein großen c und ke.n klei¬ 
neres Geschäft ist die 

amerikanischen Film* iber« 


Tonfilm-Premiere 

..Drcima! Kccbzcit. * 

Am Sonntag, 21. JuK. findet 
im Ufaf'ut«-! am Zoo die- Pre¬ 
miere des nach dem huhnen- 
•stltcrfolg von z\nr.c vichols 
• Drcim.l Hoch/cl i-eigcrle't- 
I« n gle-ichnat,ugen 1 - r-iounl- 



Bcrlincr Verband bei 
Steuordcputation 




-Tempo! Tempo! reichszensiert. 


IRcgi« 

Üben* 


‘"m«, 


Alber 


< Obal) hat die Zen- 

— * un *t 'Sl zur offent- 

v Vorführung, jedoch nicht 
Jugendlichen, zugelassen 
"'rden Uraufführung, w.e bc- 
ckanntgegehvn. Anfang 
dam“*' ^^' m ‘ u ' t 'nl*il. Pols- 


F indvogef .!s Film. 
i l‘'? ns a Ewers' letzte 

V-oBcr P.omancrfotg „Fund 
wird von der Merkurf.ln 
m v"‘ ' e ?* r Film erschein 
Verleih der Bayerischen. 
KmÜj erfolgreiche Romai 
..fundvoge 1 ' von Hanns Hem 
i.V vv ,‘ r t d von der Merkur 

: r rf,ln :'' D " « 

•tUr rr-T* V,,lr,h d " Bayer. 

hcn F, lnigetellschah. 


Neun Namen — Neun Schlager 


Es handelt sieb uni neun 
Dar-tcller, die in neuen H ihnen 
de: Ufa in Hauptrollen erschei¬ 
nen, neun Dir'teller, die sich 
wirklich zu Lieblingen des Pu¬ 
blikums rechnen diirfcn. 

In der Aufzahlung beg.rncn 
V ,r na< li dem Alphabet r it 
Betty An.arm, die nach ihrem 
• lolf reichen Debul in ..Asphalt", 
n Oer v. eitle Teufel" und 
IXr Sträfling von ‘‘tambul' n 
.'iinden Köllen irscheincn 
ird. 1.11 Dagover, deren i' r 

• i lau Micher Schdrm zulet.'t 
in dem Ufa-Film ..Die Ungar • 
che Rhapsodie" zu bewundern 
. .11, fielt eine Hauptrolle n 
..Der weilic Teufel", l.ilian Hai- 
. ey i-ndet noch den» „Dunk- 
n Punkt", in .Adieu Mas- 

■ olle“ und „Wenn du einmal 
drin Herz verschenkst' reich,: 
Gelegenheit zur Entfaltung 'hrc 

ihcns würdigen Talente. Br igitt, 
ilclni hat in „Manole«cu ‘ un-i 
Sklaven der !.eidenscna»t 

■ rolle wirkungsvolle Rollen die 
ihre r Kigenart besonder' enl- 

sgrnkommcB, Maria Jacobini, 


eie s ndrucksvolle Gestalten«, 
die bei der Ufa zuletzt in 
Schuldig" erschienen wir, ist 
•1 Madame Colibri” eine dank¬ 
bare Aufgabr gestellt, Jenny 
iio fOmrr.l nach ihren Erfol¬ 
gen ri Carn.cn on St Pauli' 

. J Blaue Mau" m Der 
B ir.d der Drei , ..Die Schmugg¬ 
le rbraut ton Mallorca' und 
Flucht vor der Liebe" in gro¬ 
ßen hollen bereut, D ana Ra¬ 
rer, n •. die Darstellerin inler- 

f.-r:n Jer weiblichen Hauptrolle 
ir. das tial'band de Königin . 
Uerda .Maurus, ciz sich in 
..Spione' -ehnelt »mn N'ainen 
tuschte, wird u» ..Hochverrat ' 
wieder eine •’robe ihrer star¬ 
ken Oe staltungskraft ablvgcu. 
:rd Dita Parlo. nie -ich in 
Heimkehr" und .Ungarisch. 
Rhapsodie ah ..Treffer " erw ic«. 
kann n Je*n Aufgabe n, die ihr 
in ..Monolesen" und ..Meiodia 
des Herzens" gestellt "inet 
Zeugnis ablegen von der I r.t 
Wicklung ihrer 'iaiken Bei’ i 


K«mpcrs auf dem Aboag 


Auf dem Kurfürstendamm 
v tbl es jetzt eine kleine Sen- 
Mion. Ab und zu halt ein 
Autobus an den Haltestellen, 
aber niemand kann mitfahren, 
weil der Wagen überfüllt ist 
und nur für den Bruchteil einer 
Sekunde stoppt. 

Die regelmäßigen Aboag-Fah- 
rer uhtitleln den Kopf und 
wundern sich über den wilden 
Schaffner, der sich über die 
erstaunten Gesi.hter dtr Fahr¬ 

gäste anscheinend noch lustig 
macht. 

Sie würden über die Ge- 
'chichte anders denken, wenn 
'ic beobachteten, daß nebenher 
ein Auto mit dem Kurbc-Ikas<en 

fahrt, denn es handelt sich 

wahrend der ganzen Tage um 

Aufnahmen, die Mas Mack für 

•einen Film „Autobus Nr. 2*. 

der nach einem Roman von 

Schirokauer gcschi leben ist. 

Heute morgen gab es ein 
großes Hailoh an der llalcn- 

•cer Brücke. Ein behäbiger 

Spießbürger mit einem großen 
Pappkarlun unter dem Arm 

konnte das beliebteste Berliner 


Verkehrsmittel nur mit gn Ücn 
Schwierigkeiten besteigen. 

Irgendein Witzbold meint, das 
'Ci der Grund, warum Tiedtkc 
sonst überhaupt nicht Autobu- 
fährt. 

Schließlich steigt eine ele¬ 
gante, nette junge Dame, Elisa 
Tcmari, in den Bus. der n 
kühnem Schwung cm junger 
Mann mit Schillerkragen folgt, 
'o schnell, daß selbst der lilm- 
kundigc Chronist nicht fest¬ 
stellen kann, wer es ist. 

Kampcrs hat, wie bereits be¬ 
kannt, eigens seine Führer- 
piüfung machen müssen. Er 
rahm vierzehn Tage lang Un¬ 

terricht über den Umgang von 
Schaffnern mit Menschen und 

tatsächlich zwischen Halenscc 

und Gruncwald diesen großen, 
•chweren, komplizierten Wa¬ 
gen, ohne irgendeinen Laternen - 
mast oder einen Baum timzi - 
(ähren. Seitdem der Chefin¬ 

genieur der Berliner Verkehrs- 
gc-ellsshatt diese Lci'tung eines 

Filmschauspielers gesehen hat. 

'oll c - sich vom Gegner des 

Films zun begeisterten Freund 

bekehrt haben. 


Friedrich A. Wcinmann-f 

Wer d enn au gezeichneten 
Kameramann kann'e, wußte, 
daß eir schleichendes Leiden 
••■ne Kraft unterhohltc. Aber 
er gab nicht wehleidig klein bei, 
bis es nieft mehr ging, blieb 
c- 'einer K imer arbcit in .ot- 
bildlicher Gew i'senhat'igKcit 
"io. m Je- er zwanzig Jahre 
' ng und rech Jambe. wirkte. 
Er war e.r .nsgrzeichne'er Ka- 
asramann der ,r. einer Bc- 
hcidvrhu! tu: große' \Vcsen 

■ on 'einem Können nachte. 
Aus der Arbeit heraus, von den 
Aufnahmen zu ..Hochverrat* 
’• eg. wurde er in« Krankenhaus 
gebracht, wo die Operation, die 
: -ht mehr langer auige«chobcn 
’■ erden konnte, vorgenommen 

Leider war das Leiden zu 

■ e st vorgeschritten, so daß die 

• Ipcration keine Hilfe bringen 
: < nnle Am Sonnabend uach- 

ttags )!• Uhr, wird die Bei- 
■ t/ung auf dem Gethsemane- 
1 ■ rdhof. Nordend, •lattfinden. 

Sein ged egenes Können, die 
'v inpathiscl en menschlichen 
Eigenschatten machten ihn zu 

• ncr geschn’zten und beliebten 
Pc'sdnlichkeit. der seine 
Freunde au* der Filmindustrie 

• nd der K.ncmatographic ein 
ehrendes Andenken bewahren 

Boxkampf Schmcling — 
Paolino als Lehrfilm 

Der von der Universal ge¬ 
drehte Film . ‘schmeling schlägt 
Paolino" ist vom Lampe-Aus- 
•chtili als Lehrfilm anerkannt 
worden und gewahrt demgemäß 
Steuerermäßigung. 


„Die Halbwüchsigen. ’ 

D er im Orplid-Messtro-PrO- 
gramm 28-29 gemeldet« 
Film ..Die Halbwüchsigen", der 
das Scxualproblem der heran- 
wachsenden Jugend iin Rahmen 
einer aus dem täglichen Leben 
genommenen Handlung, behan¬ 
delt. wird als Gustav Altholf- 
Fdm der Orplid-Produktion int 
Me"t.-o-Verljih hergvUdlt Die 
Aufnahmen finden in den St.-ra- 
kener Ateliers statt. 


Schilf der verlotcnen Menschen 

dem großen Erfolg mit 

..„ubmarinc" wird Messlro 
den Maiiricc-Tourneur-f dm der 
Max - Glass • Produktion „Da* 
Schiff der verlorenen Men¬ 
schen" mit Fritz Kortner. Mar¬ 
len« Dietrich starten. 


N 




























Ihre g roße Chance 

wmammmmmmmammmmmmmmmsrnmasamammmmmmsi 

CONRAD VEIDT 

in 

Das Land ohne Frauen 


(Braut Nr. 68) 



Der erste in Deulschland heraesrellle abendfüllende Tonfilm 

Verfahren der Tonherstellung: Tonbild-Syndikat H.-G . 

Ein F.P.S.-Tobis~Film 

F.P.S. Film - Gesellschaft m. b. H., Berlin SW 68 

Generalvertreter: HERMANN ROSENFELD, Direktor der Vereinigten Starfilm - G. m. b. H. 










inemategraph 



HEIRATET, 
DfN-- 















itfßk 

fljhiiKimGtoM 

\ütvex 



16-12 


— ein Aufnahme-Apparat, welcher 
klein, handlich, billig und so ein fach 
zu bedienen ist, daß man ohne 
weiteres mit ihm filmen kann 



BERLIN SO 36 / Abt. Amateur-Kinegraphie 










and als sich selbst und dulden der 
licht als Herren. Nur der Covibos 
nach und fängt sich ein von dei 









Der Mann, der die Masken macht 

Von Gertrud Wielhake, New York 


E s gibt Gesichter, die sich schlecht photographieren, 
so daß relativ hübsche Menschen im Lichtbilde 
unansehnlich werden. Ihnen könnte man helfen, 
wenn man sie zu einem jener Schminkkünstler schickte, wie 
sie jedes Filmatelier braucht, damit die Darsteller gut her¬ 
auskommen. Im Paramount-Studio gilt Jim Collins als der 
Meister der .Maskenkunst — und es ist stets anregend und 
lohnend, ihn in seiner „Malstube“ zu besuchen. 

Man findet Collins im obersten Stockwerk der Star¬ 
garderoben. Blickt man aus dem einen seiner großen 
Fenster, so gewahrt man Bebe Daniels' entzückenden Bun¬ 
galow, der ihre Ankleideräume enthält, und die Zimmer von 
Richard Dix, Clara Bow und Adolphe Menjou. Schauen 
wir aber aus dem Fenster zur rechten Hand, so gewahren 
wir die lange Reihe der Komparsen, die Tag für Tag am 
Stargebaude vorbeizieht. 

Jim Collins ist, wie alle Menschen seines Schlages, etwas 
philosophisch angehaucht. Wenn man seine „Werkstätte“ 
betritt, so ist er entweder mit dem Schminken von Schau¬ 
spielern beschäftigt oder er macht allerlei Experimente mit 
rettfarben und Haaren. 

„Ich muß mit der Zeit Schritt halten", sagt er, „denn es 
•st im letzten Jahre ein vollkommener Wechsel in der Art 
des Schminkens eingetreten." 

wir bleiben eine Weile bei ihm, denn wir wollen gern 


mit ihm plaudern und ihm bei der Arbeit zuschaucn. Col- 
lins will gerade mit dem Schminken eines jungen Mädchens 
beginnen. Nachdem sie jahrelang in winzigen Röllchen 
tätig war. ist sie nun entdeckt worden und soll ihre erste 
größere Rolle spielen. Vorher aber muß sie sich bei dem 
Schrecken aller Filmneulinge — der Filmprobe — be¬ 
währen. Die Produzenten lassen sich den Filmtext in ihren 
privaten Vorführungssälen zeigen und begutachten ihn, be¬ 
vor sic ihre guten Dollars in die neue Produktion hinein¬ 
stecken. Eine Frau muß. um allen Anforderungen gerecht 
zu werden, nicht nur mimen können, sondern auch vom 
photographischen Standpunkt aus vollkommen sein. Da 
nun aber doch kein Mensch ganz vollkommen ist, so hilft 
Collins ctw r as nach und täuscht dem scharfen Auge der 
Kamera eine in jeder Beziehung vollkommene Erscheinung 

Die meisten Kandidaten sind, wenn sie zu Collins 
kommen, weiter nichts als ein Nervenbündel. Sie wissen, 
daß alles von dieser Probe abhängt und daß mangelhaft 
aufgetragene Schminke ihre ganzen Hoffnungen zunichte 
macht. Der Mann, der sie für ihre Rolle herrichtet, ist 
ihnen vollkommen fremd. Da ist nun Collins derjenige, 
welcher ihnen Vertrauen einflößen muß. Daß er daher ein 
großer Menschenkenner ist und Philosophie als Neben¬ 
beschäftigung pflegt, ist nicht weiter zu verwundern. 





loch so ausgezeichneter Schauspielet 



Für den Laien ist das Mädchen, welches Collins soeben auch wenn 
herrichten soll, hervorragend schön, soweit ihre Phvsio- ist." 
gnomic in Frage kommt. Sie ist eine zarte Blondine mit 
kameenhaftem Antlitz. Ihr Teint ist blendend, und man 
denkt unwillkürlich hei sich, die schafft's ganz sicher. Das 
heiBt. so lange, bis Collins mit seiner Analyse beginnt. 

..Fntfcrnen 


alle Schminke!" 
sagt er. und dann 
geht die Arbeit 
los. 

Die meisten 
Schönheits¬ 
begutachter 
entfernen sich 
einige Schritte, 
um ihr Kunst¬ 
werkzumustern, 
doch nicht der 
Schmink Künst¬ 
ler der Para¬ 
mount. Er sagt: 
„Die Linse der 


„Wir Schmmkkünstler legen nur auf drei Dinge Wert", 
fahrt Collins fort....und zwar auf Augen. Mund und Nase. 
Alles andere ist Kinderspiel." Nun wendet er sich an die 
Friseuse. „Das Gesicht ist etwas rund, lassen Sie das Haar 
über die Wan- 


Harry l.iedlltr und tritt Fablolt, 


eigentümliche 
Mucken und fin¬ 
det. obwohl die 
Schönheit dem 
hloBen Auge feh¬ 
lerlos erscheint, 
überall etwas zu 
tadeln, da sie 
viel schärfer 
sieht. Aus die- 
.emGrunde mul) 

Jas Gesicht aus 
nächster Nähe 
betrachtet wer¬ 
den." 

Und während Collins hier eine Linie zieht, die unserer 
Ansicht nach gar nicht nötig ist, und dort etwas Farbe 
auflegt, erzählt er: „Sie würden cs gar nicht für möglich 
halten, wenn ich Ihnen sage. dnB die Augen eines unserer 
bekanntesten Stars nicht gleich groß sind Wir merken 
es nicht, aber die Kamera fängt es sofort auf. Manchmal 
ist ein Augenbrauenbogen höher als der andere. Es macht 
nicht eher etwas aus. bis sie vor die Kamera kommen. 
Auch der Mundwinkel einiger Leute ist oft an der einen 
Seite anders geformt wie an der anderen. Niemand ge¬ 
wahrt es. aber die Kamera bringt diese Abweichung auf 
der Leinwand klar zum Ausdruck. Wenn ich aber diese 
unscheinbaren Dinge nicht alle beachte, so ist es mit dem 
großen Tag des Anfängers schon von vornherein verpfuscht. 


ihr. ob sie be¬ 
steht oder nicht. 
Collins jeden¬ 
falls hat ihr 
einen guten Vor¬ 
sprung mit auf 
■den Weg gege¬ 
ben. 

„Auch die Be¬ 
leuchtung muß 
bedacht werden, 
denn sie hat 

Jahre total ge¬ 
ändert Glüh¬ 
birnen haben die 

pen ersetzt, und 
die Schminke 
muß daher 

n dunkler sein. 

Eine andere Neu¬ 
heit ist die Bc- 
1 panchromatischem Film, der augenblicklich 
Verwendung findet. Panchromatischer Film 


gen fallen, so 
daß es schmäler 
erscheint.“ 

Dreißig Minu¬ 
ten später befin¬ 
det sich die Kan¬ 
didatin auf dem 
Wege zur Film¬ 


nutzung Vl 
allgemeine 

verlangt, da er auf rot cinwirkt und ein häßliches Schwarz 
erzeugt, nicht mehr den gewöhnlichen roten Lippenstift, 
sondern braunen. In Farbfilmen werden natürlich nach wie 
vor die natürlichen Farben verwandt, aber in Form von 
Fettfarben benutzt, denn diese geben Leben. „Doch das 
sind beileibe nicht meine ganzen Sorgen", erzählt Collins 
weiter. „Nehmen wir zum Beispiel d e Novize, die ihr Ge¬ 
sicht andauernd mit den Fingernägeln bearbeite!, nachdem 
sie endlich zurechtgeschminkt ist. Sie wissen ja selbst, daß 
die Fettfarben recht unangenehm sind, b.s man sich daran 
gewöhnt hat. Während ein erfahrener Schauspieler sein 
Gesicht sanft betupft, zerkratzt sich der Neuling. 


Dös Gedächtnis 


D em Schauspieler Max Laurence stieß am Abend seiner Kar¬ 
riere das Mißgeschick zu, das Gedächtnis zu verlieren. Sein 
Auftreten in Kabaretts wurde zu einer Qual für die Zu¬ 
hörer, die jedoch sein Alter respektierten und sich ruhig verhiel¬ 
ten. Weinend kam er eines Tages zu Rudolf Neläon gestürzt. 

„Herr Nelson, ich weiß, man hat Ihnen gesagt, daß Sie mich 
nicht engagieren sollen, man hat mich verleumdet, meine Feinde 
haben Sie belogen." 

„Niemand hat mir etwas erzählt", erklärte Nelson. 

„Doch. doch, ich bin darüber unterrichtet, alle Welt redet da¬ 
von, und tretzdem ist es eine gehässige Lüge, eine faustdicke 
Unwahrheit, ein Schurkenstreich meiner Neider. 

„Was soll man mir denn gesagt haben? ' 

..Man hat Ihnen erzählt, daß ich das Gedächtnis verloren habe!' 


antwortete Laurence schluchzend, „aber glauben Sie mir, es ist 
durchaus unwahr, ich kann jedes Engagement annehmen." 

So gut es ging, beruhigte Rudolf Nelson den alt;n Schauspieler, 
vor allen Dingen mit einer guten Zigarre, denn Laurence war 
leidenschaftlicher Raucher, und gab ihm die Versicherung, daß 
er ihn gewiß engagieren werde, sobald er sich über das neue 
Repertoire in seinem Kabarett „Chat Noir" schlüssig sei. Um 
den immer noch sehr aufgeregten Besucher zu beruhigen und 
auch, um ihn loszuwerden, fügte Nelson hinzu: „Ich lasse Ihnen 
bald schreiben, geben Sie mir doch Ihre Adresse an." 

„Herr Nelson," rief Max Laurence ganz,aufgeregt, „ich kann 
Ihnen im Augenblick nicht sagen, wie die Straße heißt. Aber im 
nächsten Cafähaus fällt es mir wieder ein. Ich telephoniere Sie 
gleich an. Nur glauben Sie bloß nicht, daß ich das Gedächtnis 
verloren habe." 








A ufstande von Eingeborenen gegen euro¬ 
päische Kolonisation oder gegen Be¬ 
drücker aus den eigenen Keihen sind 
sehr oft von europäischen Abenteurern angc- 
zctlclt worden. Der Fall des Obersten 
Lawrence, der Arabien gegen die Türkei in 
Bewegung brachte, ist der bekannteste Fall 
aus der Neuzeit. An ihn haben wohl die 


Wochen nach der Aufnahme mit Tode abging. 
Die Begegnung mit diesem großen Schau¬ 
spieler ist gespenstisch, wobei die Trauer 
darüber Uleibl, daß kein deutscher Regisseur 
genug Einsicht hatte, einmal auf ihn einen 
Film zu stellen, sondern daß er immer nur 
in Chargcnfigurcn erschien. Die andere 
Ub.-rr; schung ist Maria Paudlcr. Nicht mehr 
dei schelmische Trolzkopf blickt von der 
Leinwand, sondern das Gesicht einer großen 
Charakierdars'.ellerin erblüht in nordischer 
Herbheit. Sie hat Szenen, in denen sie nicht 
nur im Spiel, sondern auch im Profil an Asla 








ahrun Lya d- Pi 
i zu .Charlott ul 
rlclzic. mußte eu 
Agaroff. lür sie 


den so plötzlich Verstürbe 


Alice White 


































T ieckstraßc 39. erster 
Stock, in der Nähe des 
Stettiner Bahnhofs in 
Berlin oder sogar am Wed¬ 
ding; hier erblickte Conrad 
Veidt, Sohn eines Soldaten, 
die Welt zum ersten Male. In 
dieser Gegend verbrachte das 
Kind seine ersten Jugend- 
jahre, dann ging es nach 
Jüterbog, immer umgeben 
vom Militär. Der Vatzr 
wurde Beamter, kam nach 
Schöneberg, und es war in 
Schöneberg, wo Conny sciae 
Jugend vom sechsten bis 
etwa neunzehnten Jahr er¬ 
lebte. Hohenzollernschuic. 
aber beim Abitur wollte es 
nie klappen. 

In einer SchülervorstellunK 
wurde der Schauspieler Ve ; dt 
geboren. Zwar wirkte er 
nicht darstellerisch mit; aber 
sein Vortrag eiifes Gedichtes 
trug ihm Beifall über Beifall 
ein. Da begann die Begeiste¬ 
rung für das Theater wach 
zu werden, die Zeit der 
Galeriebesuche begann. Ga¬ 
lerie bei Reinhardt natürlich, 
für eine Mark, stundenlanges 
Anstellen vor dem Deutschen 
Theater, Erkämpfen des gün¬ 
stigsten Stehplatzes. 

Der Vater hätte gern 
seinen Sohn Arzt werden ge¬ 
sehen. dieser zeigte auch 
viele Neigung dazu und 


pflegte als Knabe Puppen 
auf ihren Gesundheitszustand 
zu untersuchen. Erste Be¬ 
mühungen, über die Anatomie 
etwas zu erfahren — aber 
dabei blieb es. Das Theater 
lockte mehr. Doch wie dort¬ 
hin kommen? 

Zimmcrmann, weltbekann¬ 
ter Pförtner des Deutschen 
Theaters, verhalt dem jun¬ 
gen Kunstbeflissenen dazu. 
Empfahl ihn einem Nach- 
mittagsregisscur, der sich 
Conny anh.'irtc und ihm 
Unterricht gab. Die Stunde 
zu sechs Mark; zehnmal so¬ 
viel mußte die Müller heim¬ 
lich — der Vater durfte auf 
keinen Fall etwas davon 
wissen — hergeben. Dann 
war cs, wie der Berliner zu 
sagen pflegte, ocke; brenz¬ 
lig. Doch das Glück half 
weiter. 

Max Reinhardt ließ sich 
gerade zu dieser Zeit von 
Anwärtern auf Mitgliedschaft 
seiner Bühne vorsprechen, 
und der Lehrer Veidts - 
sein Name stehe hier: 
Blumenreich — schob seinen 
Zögling unter. Und Conny 
bestand. Er gefiel Reinhardt 
zwar nicht gleich für eine 
Riesenrolle, aber doch immer¬ 
hin für ein festes Engage¬ 
ment als Statist, monat¬ 
liches Einkommen fünfzig 










sein lehrten. Mit ..Cali* 
)jari" ging Veidts Name 
über die Grenzen 
Deutschlands, und diesei 
Film wird heute, nament¬ 
lich in Paris. New York 
und Tokio, noch in le¬ 
dern .lahrc wieder in das 
Programm gesetzt Con¬ 
rad Veidt wird jetzt 
wieder dem europäischen 
Film angehören, nach 
dem er Hollywood de.. 
Rücken kehrte. 

















>lOH DEUTSCH^ 


g 1 Ein Film vom deutschen Hund 
r Commerz-Film hergestellt wurde 
ils Propagandafilm gedachte Bild- 


»d Schaffen vor Augen füh- 
elnen Vorgänge bei Sendung 


Kehlkopf, lernen 










































n der Frühe die Tui 

i Haisfrau, der Sch 
de. die Jugendbuhi 


itlichen Wel 
e Meldung» 


digkeil dieser Wellen kennen, 
und »»»js es heißt ..Wellenlänge 

Nach der Welle' wird dei 

elektrische Strom behandelt, 

di»? I'.lcktronen. der Gleich- 
und Wechselstrom. die Kre- 


E5jj§glM| 

£ kgL mi 

* ygF^Pi 

% 9 

P Jjt Vj 

Mii 





























'■«»FRAUEN 


Den Frauen schmeichelt zuerst 
immer der Respekt, ir.it dem 
ihnen manche Reisende begeg¬ 
nen. aber sie finden ihn noch 
schneller langweilig, wenn er sich 
nicht bald in Galanterie verwan- 


REISEN 

Minner besteht darin, daU sie 
sich für witzig und interessant 
halten, sobald es ihnen gelingt, 
mit reisende Damen zu anhalteu- 
























Das Programm 

Sonntag, 

Vormittags: 

6.30 800 Uhr: Berlin: Früh¬ 
konzert des neuen Berliner 
Symphonischen Blasorchesters 

7.00 8.00 Uhr: F r a n k I II r t : Von 

Hamburg: Hafenkonzert. 

11.33 Uhr: Königsberg-Dan- 
zig: Vormittagskonzert. 

Nachmittags: 

12.00 Uhr: Berlin: Mandolinen¬ 
orchester-Konzert Vereinigte 
Firkcschc Mandolincnchürc). 
München: Nürnberger Sen¬ 
dung. Konzert, ausgeführt von 
der Fürlhcr Jung-Baycrn-Ka- 
pelle. Leitung J. Körnlein. 
Leipzig: Kurkonzert aus 

Bad Kosen. Anschlieliend: Zeit¬ 
angabe und Wettervoraussage. 
Stuttgart: Vom Schlobplatz 
Stuttgart: Promenadenkonzert. 

1.00 Uhr: Berlin: Unterhal¬ 
tungsmusik der Kapelle Em:l 
Roösz. 

1.03—2.13 Uhr: Königsberg- 
Danzig: Mittagskonzert. Ka¬ 
pelle Perkull. 

4 00 Uhr: Berlin: Sonaten. 
Georg Beerwald (Violine) und 
Prof. Walter Kehberg (Flügel). 
München: Teekonzert des 
Rundfunktrios. 

Breslau: Übertragung aus 

dem Stadion Breslau auf die 
Sender Breslau, Gleiwitz, Frank¬ 
furt a. M., Köln und Stuttgart: 
Deutsche Leichtathletik-Meister¬ 
schaften. 

•1.00—5 40 Uhr: Königsberg- 
Danzig: Unterhaltungsmusik. 

4.30 Uhr: Breslau: Fortsetzung 
der Übertragung aus dem Stadion 
Breslau. 

4.10 Uhr: Berlin: Ubei tragung 
von der Rennbahn Berlin-Grune - 
wald. Die Hauptprüfung der In¬ 
ternationalen Rennwoche. St. 
Simon-Rennen. Anschließend: 
Übertragung des Konzertes aus 
dem Lunapark. 

5.15 Uhr: Leipzig: Russische 
Musik. Das Leipziger Sinfonie- 
Orchester. 

5 20 Uhr: Breslau: Übertragung 

aus dem Hotel und Cafe „Vier 
Jahreszeiten": l 'nterhaltungs- 

kunzert der Kapelle Fred Milton. 


Aachen, Danzig 
Augsburg. Hann. 
Berlin 

Berlin O, Stettin 

Bremen 

Flcnsb zrg 
Freibuig 
Frankl -irt 
Gleiwitz 
Hambu-g 
Kaiserslautern 
Kiel und Kassel 
Köln 

Königsberg 

Königswusterhs. 

Laogenberg 

Leipzig 

Magdeburg 

München 

Münster 

Nürnberg 

Stuttgart 



des Sonn/ags 

21. Juli 1120. 

Abends: 

7.00 Uhr Berlin: Ouvertüren 
und Lieder (Schallplatten-Kon- 
zert). 

7.30 Uhr: Leipzig: Die Opcrn- 
ptubc. Komische Oper in einem 
Aufzug von Lortzing. 

7.40 Uhr: Breslau: Lieder am 
Sommerabcrd. Erwin - Konrad 
Strecker (B:rilor). 

8.00 Uhr: München: Bunte 
Pfälzische Stunde. 


ig-Kö 


i g s b e r g : Der 


Hans Brenner!. der auch alt Film- 
aulur sehr bekannte Schriftsteller, 
kommt irn Rundfunk mit seinem Fin- 
akter „Die Hasenpf-ile“ zu Worte 


■■MH 


Gassenhauei, seine Psychologie 
und Faszinationskraft. Vortrag 
und Leitung Musikschriitsteller 
Rudolf Scnßcr. Berlin, Solist: 
Emil Schrocri. Funkorchcstcr. 

8.30 Uhr: Ber inundDeulsch- 

landsender: Bunter Abend. 
Mitwirkende: Frida Weber-Fleß- 
burg, Otto Fassel, Senff u. a. 
— Danach bis 12.30 Uhr 
nachts: Tanzmusik (Kapelle Ger¬ 
hard Hoffmann). Gesangsein¬ 
laßen. Engelbert Milde. 
Frankfurt: Konzert des 

Rundfunkorchesters. Anschlie¬ 
ßend bis 12.33 Uhr von Berlin: 
Tanzmusik. 

Breslau: Wochenende. Hei¬ 
tere Hörfolge 

8.45 Uhr: Stuttgart: ‘s Her- 
zensglöckle. Schwäbische Ope¬ 
rette von Carl Remshardt. Mu¬ 
sik von M. O. Schlessinger. 

9.30 Uhr: München: Allerhand 
Geister. Eine bunte Konzert¬ 
stunde des Rundfunktrios. 

9.45 Uhr Stuttgart: „Rot- 
Weiß und Weiß-Blau . Heitzrer 
österreichischer und bayerischer 
Dialekt-Abend. 

10.30 Uhr: Breslau. Übertra¬ 
gung aus Hamburg: Überm 

Ozean. Grüße des deutschen 
Rundfunks zur „Bremen'-Fahrl. 
Königsber g-D a n z i g:Unler- 
haltungs- und Tanzmusik. 

10.50 Uhr: München: Funk - 
Verbindung mit dem Dampfer 
„Bremen". Übertragung des 
Bordkonzertes. Anschließend: 
Tanzmusik, Tanz- und Jazz¬ 
orchester Heinrich Frick. Über¬ 
tragung aus dem Cafe Arkadia, 
München. 

11.30 Uhr: Stuttgart: Aus 
dem Kurhaus in Baden-Baden 
Tanzmusik der Alexander-Band. 






Montag, 22. Juli 1929. 

Nachmittags: 

5.00 Uhr: Berlin: Unterhal¬ 
tungsmusik des Capitol-Or¬ 
chesters Schmidt-Boelke. 
Königswusterhausen : 
Übertragung des Nachmittags¬ 
konzertes Berlin. 

6.00 -6.30 Uhr: Königswuster- 
hausen Deutsche Meister¬ 
komödien (III), Dr. Langheinrich- 

6.30- 7 00 Uhr: Frankfurt: * 

Höchster Scherwe, Dialektvor¬ 
träge von F. Heuling. 

Abends: 

7.30 Uhr: Berlin: Wesen und 

Werden des Toniilms. 4. Vor¬ 
trag. Erich Pommer: „Der Ton- H 

film. Seine Ziele und Möglich¬ 
keiten." 

München: Unferhaltungs- '. 

Konzert des Rundfunktrios. 

7.45 Uhr: Stuttgart: H. S. ; 

v. Heister: Kritische Marg nalien < 

zum Tonlilm. 

8.00 Uhr: Berlin: Sondervei - 
anstaltung für den Deutschland¬ 
sender, Blasorchester - Konzert, 
ausgeführt von dem Adolf Becker- 
Orchester. 

Königsberg-Danzig: Ori¬ 
ginal-Lautenmusik aus dem 17. 
Jahrhundert auf der 24$aitigen 
alten Laute. 

8.10 Uhr: Breslau: Serenade, 
Schlesische Philharmonie. 

8.15 Uhr: Stuttgart: Aus W. 

A. Mozarts Lebenswerk. 

8.30 Uhr: Berlin: Internationa¬ 
ler Programmaustausch. Über¬ 
tragung von der Polskie Radio 
Warszawa (Warschau). Danach 
bis 12.30 Uhr nachts Tanzmusik 
(Egon Kaiser mit dem Orchester 
der Jazz-Union). 

München: Liederst'inJc Hans 
Hermann Nissen. Staatsoper 
München (Bariton), am Flügel 
Richard Staab. 

8.45— 9.45 Uhr: Frankfurt: Von 
Kassel: Alte Streichmusik. 

9.15 Uhr: München. Konzeit- 
stunde: t icco Amar, Frankfurt 
a. M. (Violine), Richard Staab 
(Klavier). 

9.30 Uhr: Berlin: Sonderveran¬ 
staltung für Deutschlandsender: 

„Die Hasenpfote", Tragikomödie 
von Hans Brennert. Danach: 
Tanzmusik. 

9.45- 10.45 Uhr: Frankfurt: 

Schallplattenkonzert: Weltbe¬ 

kannte Orchester und Dirigenten. 

10.00 Uhr: Leipzig: Presse¬ 
bericht und Sportfunk. An¬ 
schließend bis 12.00 Uhr: Tanz- gS 

10.45 Uhr: Stuttgart: Aus j* 
Freiburg: Unterhaltungskonzert. ! 

11.30- 12.00 Uhr: Königsberg. 
Danzig: Abendkonzei t. 


■ s» 

Dienstag, 23. Jnli 1929. 

Nachmittags: 

5.00 Uhr: Berlin: Aus dem 
ressoir-Album. Konzert. Mit¬ 
wirkende: Emmy von Stetten 
(Sopran). am Flügel: Theo 
Mackeben. Anschließend: Über- 
Iragung der Nachmittagsmusik 
aus dem kroll-Carten. ausge¬ 
führt von den Kapellen a) des 
Musikkorps des 1. Ball., 9. Inh- 
Regt., Potsdam. Leitung: Ober¬ 
musikmeister Wilhelm Hagemann, 
b) Julian Tomsen. 

6.00 Uhr. München: Haus¬ 
musikstunde. Das polyphone und 
das monodische Prinzip. Einlei¬ 
tende und verbindende Worte 
von Dr. Ludwig Oerheuser. Aus¬ 
führende: Margot Leander (So¬ 
pran). Paula von Hentke (So¬ 
pran), Christian Dietzel (Tenor), 
Willy Stuhlfauth (Violine), Carl 
von Perfall (Violine), Josef Köh¬ 
ler (Cella), Richard Staab (Kla- 

6.15 Uhr: Stuttgart: Vortrag 
von Frank Warschauer: Jazz¬ 
musik, Zeitmusik I. Entwick- 
’ung und Eigenart der Jazzmusik 
(mit Schallplatten). 

6.25 Uhr: Breslau: Abteilung 
Musik. Hermann Zanke: „Aus 
dem Künstlerleben. ’ 

Abends: 

7.30 Uhr: Stuttgart: Vortrag 
von H. S. v. Heister: F'unkthca- 
tcr der Zukunft. 

8.15 Uhr: Stuttgart. Nach 

Frankfurt: „Die Glocken von 

Corneville", komische Operette 
in 3 Akten von Robert Plan ■ 

8.00 Uhr: München: (Übertra¬ 
gung auf Deutschlandsender). 
Abendveranstaltung, das Rund- 
fuakorchester. Mitwirkend: Irma 
Drummer (Alt). Willy Stuhlfauth 
(Violine). Prof. Ludwig Jaeger 
(Kontrabaß), Rudolf Hoch, Albert 
Spenger (Rezitation). 

Leipzig: Übertragung aus dem 
Neuen Theater in Leipzig: Der 
letzte Walzer, Operette in drei 
Akten von Oscar Straus. 

8.05 Uhr: Königsberg-Dan¬ 
zig: Vortragsabend Dr. Erich 
Fortner, Berlin. Geschichten aus 
den Bergen, a) Ouvertüre Edel¬ 
weiß, von Komzäk; b) Ein Sonn¬ 
tag auf der Alm, F'unkkapelle. 

8.15 Uhr: Breslau: Zur Unter¬ 
haltung. Erna Mahere (Heiteres), 
Alexander Runge (Conference), 
Richard Odda (Chansons), Ernst 
August Voelkel (Klavier). 

9.15 Uhr: Breslau: Tanzspiel. 
Schlesische Philharmonie. 

11.30 Uhr: D a n z i g - Königs¬ 
berg: Tanz- und Unterhal¬ 

tungsmusik. 

12 30-1.20 Uhr: Frankfurt: 
Nachtkonzert. 


Mittwoch, 24. Juli 1929. 

Nachmittags: 

4.00 Uhr: München: Unter¬ 
haltungskonzert des Kammer¬ 
quartetts Anny Rosrnbeigcr. 

•1.30 Uhr: Leipzig: Das Leip¬ 
ziger Sir fonie-Orchester. * 

3.00—b.00 Uhr: Königswuster- 

hausen: Übertragung des 

NachmiLagskonzertes Hamburg. 

6.00 Uhr: Stuttgart: Vortrag 
von F'rank Warschauer: Jazz¬ 
musik, Zeitmusik 11. Jazz im 
zeitgenössischen musikalischen 
Schallen (mit Schallplattcn). 

Abends: 

7.45 Uhr: Stuttgart: Vortrag 
von Dr. Curt Berendt. Berlin: 
Vom Manuskript zur Urauffüh¬ 
rung. Eine Plauderei. 

8.P0 Uhr: München: (Uber- 
’ragung nach Frankfurt): Madi. 
Operette in drei Akten von Ro¬ 
bert Stolz. Anschließend bis 
12 Uhr Abendmeldtingcn und 
Tanzmusik, Kapelle ’anase Co- 
dolban. Übertragung aas dem 
Cafe „Der Reichsadler", Mün- 

Leipzig: Licderslunde. Mit¬ 
wirkende: Acnne Co'ombara 'So¬ 
pran) und Wilhelm Bauer (Bari¬ 
ton). Manchen. Am Blüthncr. 
Wilhelm Rettich. 

Frankfurt: Von München- 

Mädi, Operette von Stolz. 
Königsberg - Danzig: 
Schlager-Abend Kammersän¬ 
ger Arthur Kislcnrnacher, Ber¬ 
lin. F'unkkapelle. 

8.15 Uhr- Stul Igart: Aus 

dem Kursaal Cannstatt: EJniund 
F'ysler-Abend. „Von Bruder 
Straubinger zur goldnen Meiste¬ 
rin". Mitwirkende: Das Philhar¬ 
monische Orchester, Stuttgart. 
Leitung: Edmund Eyslcr. So¬ 
listen: Rosy Wergirz (Sopran), 
Kammersänger Rudolf Sulzer. 
Breslau: Einfälle um Svhall- 
platten von Anton Schnack und 
F. W. Bischoff. Hans Schji'a. 

3.30 Uhr: Berlin: (Übertragung 
auf Deutschlandsender). Franc 
Wedel;ind. Zur Feier seines 65. 
Geburtstages. „Der Marquis von 
Keith '. Anschließend: Tages¬ 
nachrichten, Sportnachrichten. 
Danach bis 12.30 Uhr nachts 
Tanzmusik (Kapelle Ollo Kerm- 
baeh). 

9.00 Uhr: Leipzig: Gustav 
Jacnby mit eigenem Programm. 

9.10 Uhr: Breslau: Improvi¬ 
sationen am Meisterharmonium. 
Fritz Wenneis. 

11.00 Uhr: Leipzig: Preise¬ 
bericht und Sportfunk. Anschlie¬ 
ßend: Tanzmusik. Kapelle Ki¬ 
lian. Dresden. 

11.30—12 00 Uhr: Königsberg- 
Danzig: Übertragung aus 

Berlin. Tanzmusik. 









Donnerstag, 25. Juli 1929. 

Nachmittags: 

5.U0 Uhr: Berlin: Unterhaltungs¬ 
musik der Kapelle Emil Koösz. 

Übertragung des Narhmiltags- 
k*.inertes Berlin. 

Abends: 

7.15 Liir: Stuttgart: Vortrag 
' «n Dr. C. Berendl. Berlin: Ku- 
itiodian len Schicksale. Bilder vom 
Glück und Ulend großer Bühnen¬ 
künstler. 

8.' 0 Uhr: Berlin: „Theater bei 
Tage", eine Plauderei von Ar¬ 
thur Kahane. 

Berlin für Deutschland- 
sender: Oscar Straus. Artur 
Guttniann mit seinem Orchester. 
Solisten: Marianne Alfermann 
(Sopran), Eduard Lichtenstein 
(Tcnor|. 

München: Symphonieknnzcrt 
des Kundfunkorchesters. Leitung 
Hans A. Winter. Solisten Wil¬ 
helm Bauer (Bariton) — Josef 
Schinid (Klarinette). 

Leipzig: Deutsche Volkslie¬ 
der. Mitwirkende: Olga Ronn- 
thalcr, Dresden (Sopran). Otto 
Carl Zinncrt (Bariton). Marianne 
Gohlcr (Violine). Nino Neidhatdt 
(Klavier). 

Königsberg.Danzig: Ein¬ 
akter-Abend. a) „Das Tier *. 
Sketch von Hans Auer, b) „Atnc- 
rikaflieger". 

8.15 Uhr: Frankfuit: Die Luit- 
kulsche. Rundfunk-Kabarett. Mil¬ 
ls irkende u. a.: Paul Gractz, The 
two Jazzers (mit neuem Pro¬ 
gramm). 

Breslau: Uebertragung aus dem 
Restaurant ..Südpark : Volks¬ 
tümliches Konzert. Musikkorps 
des 3. Balls. 7. (PrcuU.) InL- 
Rcgts. 

8.30 Uhr: Berlin für Dcutsch- 
landsender:Mozar t-Abend) K unst- 
lernachwuchs der Staatlichen 
akademischen Hochschule für 
Musik, Berlin). Das Konzcrt- 
»rehester und die Kapellmcislcr- 
klasse. — Danach bis 12.30 Uhr 
nachts: Tanz - Musik (Hans 

Schindler und sein Orchester). 

9.G0 Uhr: Königsberg-Dan- j 
1 * g : Konzert. Russische Musik. g 
Lugen Transky-Bcrlin ,Tenor). 

Georg Bccrwald-Stuttgart | Vio¬ 
line;). Am Flügel: Carl Ninkc. 

9.20 Uhr: München: Funkscre- 
nadc. 

10.15 Uhr: Frankfurt: Unter¬ 
haltungskonzert des Rundfunk¬ 
orchesters. 

Stuttgart: Ein Konzert im 
Saal „Zum Spiegel" zu Stra߬ 
burg um das Jahr 1758. 

10.30—12.00 Uhr: Breslau: 

Übertragung aus der „Bonbon¬ 
niere", Breslau. Tanzmusik. 

W-« / .Hlfep 


Freitag, 26. Juli 1929. 
Nachmittags: 

4.00 Uhr: München: Unterhal¬ 
tungskonzert der Kapelle Otto 
Weber. 

4.30 Uhr: Leipzig: Mundharmo¬ 
nika-Konzert. (Von 5.00—6.00 
Übertragung auf den Deutsch- 
landsender ) Ausgeführt vom 
Chemnitzer Mundharmonika- 
Orchester. 

5.00 Uhr: Berlin: Lieder. Mary 
Wurm-Meisenberg (Sopran). Am 
Hügel: Karl Rockslroh. — An¬ 
schließend: Unterhaltungsmusik 

der Kapelle Thilo Runge. 

Königs» usterhausen: 
Übertragung des Nachmittags- 
Konzertes Leipzig. 

5 30 Uhr: München: Tragisch 
und komisch. Plauderei von 
Friedrich Märker. 

6.00 Uhr: München: Kreutzer- 
Sonate von L. v Beethoven. Willy 
Sluhllauth (Violine) — Richard "» 
Staab (Klavier). 

Abends: 

7.30 Uhr: München: Wunsch- | 

Abend. Das Rundfunkorchester. 
Solisten Elisabeth Hallslein (So¬ 
pran) — Wilhelm Bauer (Bari¬ 
ton). 

8 00 Uhl: Berlin: Aus den Ar- # 

chiven der Opcrcttenlitcratur. f 

Dirigent: Dr. Ernst Römer. So- y 

listen: Else Kochhann (Sopran) ' 

und Kerl Ziegler (Tenor). 

Leipzig: Sinfonie - Konzert. 

Das Le pziger Sinfonic-Orchcsier. 
Dirigcn : Alfred Szendrci. 

8.05 Uhr Frankfurt: Film- 
Wochenschau. 

Königsberg — Danzig: 
Unterhaltungsmusik. 

8.15 Uhr: Stuttgart: Nach 
Frankfurt: Unterhaltungskonzert 
des Philharmonischen Orchesters 
Stuttgart. 

8.25 Uhr: Breslau: Die schöne 
Galathce. Operette in einem Akt 
von Franz von Suppe. — Venus 
im Grünen. Ein Fastnachtsspiel 
in einem Aufzug von Oscar Straus. 

9.00 Uhr: Berlin: Für den 
Deutschlandscnder: Kam¬ 
mermusik. 

Leipzig: Zwei Einakter von 
Herbert Schönlank. I. Der Tunnel 
von Coroie. 2. Wiedergeburt. 

9.15 Uhr: Frankfurt: Der Vet¬ 
ter. Lustspiel in drei Akten von 
Rodcrich Bcncdix. 

9.30 Uhr: Stuttgart: Hörspiel- 
Abend. I. Spiel zu Dritt. II. Auf¬ 
ruhr über uns. 

10.30—12.00 Uhr: Danzig — Kö¬ 
nig s b c r g • Untcrhaltungs- und 
Tanzmusik. 

11.00 Uhr: Leipzig: Pressebe¬ 
richt u. Spott)funk. Anschließend 
bis 12.00: Tanzmusik. Neue Leip¬ 
ziger Jazz-Sinfoniker. 


Sonnabend, 27. Juli 1929. 
Nachmittags: 

5.00-6.00 Uhr: Königs wüster- 

hausen : Übertragung des Nach¬ 
mittags-Konzertes Hamburg. 

5.30 Berlin: Unterhaltungsmusik 
der Kapelle Lugen Sonntag. 

6.45 Uhr: Breslau: Blick auf 
die Leinwand. Die Filme der 
Woche. 

7.20-7.45 Uhr: K ö n i g s » u ster¬ 
il a u s c n : Theatererinnerungen 
eines allen Mannes (IV). 

8.00 Uhr: 3erlin (für den 
Deutschlandscnder) : 

Heiteres Wochenende. I. „Wellen 
um Kegina'd" (Einakter von 
Mario Danncr); 2. „Die Schule 
der Autoren" (Scherz von Ladis¬ 
laus Bckcffy): 3. „Die Ohrfeige" 
(Scherz von Max Brody). Unter 
Alitwirkung der Kapelle Gerhard 
iloffmann: anschließend: Tages* 
nachrichtcr,, Sportnachrichten. ; 
Danach bis 12.30: Übertragung 
aus dem Hllel Esplanade: Tanz- 
Musik (Kapelle Erich Alberti). 
Leipzig: Der Göttergatte. , 

Operette von Franz Lehar. 

8.15 Uhr: München: ..Jäger¬ 
blut", Volksstück von Benno 
Rauchenegger. 

Frankfurt: Nach Stuttgart: 
Unterhaltungskonzert. 

Breslau Abenduntcrhaltung. 
Milwirkend Senff-Gcorgi, The 
two Jazzers. Funktrio. 

8 30 Uhr: Danzig —Königs¬ 
berg: Orchcstcrabcnd. Funk- 
orchester. Solisten: Eugen Tran- 
sky, Bcrlir (Tenor). Pianist 
Georg von Harten. 

9.15 Uhr: Stuttgart: Aus Stutt¬ 

gart: „Im Reisebüro", ein musi¬ 
kalischer Scherz von Carl Struve. ** 

9.30 Uhr: Leipzig: Joseph Plaut f 

9.45— 10.20 Uhr: München: | 

Tanz- und Jazzmusik, Karoly 7 

Lajos Kiß mit seiner Original T 

ungarischen Kapelle. 

10.15 Uhr: Frankfurt: Konzert 
d. Rundfunkorchesters. Anschlie¬ 
ßend bis 12.30 Uhr: Von Berlin: 
Tanzmusik. 

10.30—12 Uhr: Königsberg- 
Danzig: Tanzmusik. 

10.45— 11 Uhr: München: Tanz- 
u. Jazzmusik. 

11.00 Uhr: München: Mit einem 
heileren. einem nassen Auge. 
Funk-Kabarett. 

Stuttgart: Tanzmusik, auch 
Schallplatlen. 

11.30 Uhr: Breslau: Übertra¬ 
gung aus Berlin: Tanzmusik. 
München: Tanz- und Jazz- 


12—1.30 Uhr: Stuttgart : Nacht- 




Q-fälinY durch die ^jcildespiclc 


„Die Glocken von Corneville“, 

Operette von Planquette. 

Das Schloß von Corneville war vor 
Jahren von seinem Besitzer verlassen 
worden. Nur der Verwalter, Gaspard, 
war übriggeblieben. und in der Annahme, 
daß die Cornevilles ausgestorben seien, 
hat er sich das Vermögen zu eigen ge¬ 
macht und lebt als ein Gespenst auf dem 
Schlosse, das von Dorfbewohnern ängst¬ 
lich gemieden wird. Die einzige Erbin 
der Cornevilles ist ein junges Mädchen, 
Germaine. Aber niemand weiß, wer sie 
ist. Sie ist einst von einem jungen Manu 
aus dem Wasser errettet worden, und 
nur diesem Manne will sie angehören. 

Eines Tages kommt der Marquis Henri 

von Corneville, der als Schiffskapitän in 

der Welt herumreist, in die Heimat. Er 

durchsucht das Schloß, findet den er¬ 

schreckten Gaspard und entdeckt, daß 
noch eine Erbin der Cornevilles da sein 
muß. Man hält Heiderose, ein Mädchen 
aus dem Dorfe, für die Erbin, und sie 
bekommt das Vermögen. Aber nach 
einiger Zeit gesteht Gaspard dem Mar¬ 

quis, daß er eine Fälschung begangen hat 
und daß in Wirklichkeit Germaine die 

Erbin von Corneville ist. Zudem hat 

Cermaine entdeckt, daß Henri einstens 
ihr Retter war. So wird aus den beiden 
ein glückliches Paar, und Heiderose muß 
das Geld wieder hergeben. 

Der letzte Walzer, 

Operette von O. Straus. 

In seinem bei Warschau gelegenen 
Schloß feiert der gute alte General Micu 
Krasiusky den Polterabend mit der schö¬ 
nen Vera Lisawetta, eben derselben, die 
Graf Dimitry Sarrasow gegen die Zu¬ 
dringlichkeit des Prinzen Paul schützte, 
welches Wagnis er morgen mit dem 
Leben büßen soll. Unter militärischer 
Bewachung im Schlosse Krasinsky ein¬ 
quartiert. wünscht der schneidige Graf 
eine Einladung zum Fest und wiegt sich 
im letzten Walze- mit der schönen Braut, 
in der er seine Angebetete wiederfindet. 
Vera will ihren kühnen Beschützer ret¬ 
ten. doch Sarrasow, der sich ehrenwört¬ 
lich verpflichtet hat, nicht zu fliehen, 
widersteht der Lockung und wird ins 
Palais des Prinzen Paul gebracht, dem 
die Haltung des Gefangenen und die Art 
der auf seinen Befehl erscheinenden 
Ve-a so imponiert, daß der Besiegte das 
Glück zweier Liebender besiegelt. 

Marquis von Keith. 

Drama von Frank Wedekind. 

Keith ist ein Hochstapler, Bastard 
einer Zigeunerin, als Bettler aufgewach¬ 
sen. von Land zu Land gewandert, um 
schließlich unter dem angenommenen 
Adelstitel in einer deutschen Großstadt 
sein Handwerk als Lebenskünstler iort- 
zusetzen. Eigentlich Glück hat er noch nie 
gehabt, seine großen Vorhaben zerrin¬ 


nen gewöhnlich kurz vor der Ausführung. 
Je zt scheint cs besser zu werden. Er, 
de - die Frauen nur als etwas Notwendi¬ 
ges aber Nebensächliches betrachtet, hat 
endlich in Anna das Weib seiner Liebe 
ge snden. Jetzt heißt es eine Existenz 
gründen. Er ruft ein großes Etablisse¬ 
ment ins Leben, den Fcenpaiast, und soll 
als Direkter desselben mit 20 000 Mark 
Jah'esgehalt angestellt werden. Da er¬ 
reicht ihn sein altes Geschick. Ein Mil¬ 
lionär raubt ihm die Stelle und raubt ihm 
das Weib seines Herzens, denn Anna ist 



Tilla Duricux und Fritz Kortner in Wede- 
hinds „Der Marquis von Keith“ 


gerade so Lebenskünstlerin wie er 
Lebenskünstler, wo der größere Vorteil 
ist, dahin neigt sie. 

So steht Keith wieder allein vor 
einem mißlungenen Werke. Er hat die 
Wahl, sich eine Kugel in den Kopf zu 
schießen, denn man hat seine gesetz¬ 
widrigen Handlungen entdeckt, oder 
schnellstens mit den Hilfsmitteln, die ihm 
der Millionär zu Gebote stellt, zu ver¬ 
duften. 

Er wählt das letztere, denn sein Wahr¬ 
spruch ist: „Das Leben ist eine Rutsch¬ 
bahn", er hat also Hoffnung, bei günsti¬ 
ger Gelegenheit — und die zu ermitteln 
ist ja seine Lebenskunst — auch wieder 
einmal in die Höhe zu rutschen. 


Venus im Grünen. 

Operette in einem Akt von Oscar Straus. 

Ein junger Mann, Giannino aus Syra¬ 
kus, wird auf seiner Fahrt zur Braut- 
schau von Räubern völlig ausgeraubt. 
Als er einem neuen Räuber in die Hände 
fällt, klagt er diesem sein Leid, und der 
grimme Fierrabras nimmt sich seiner an 
und will ihn, indem er einen anderen 
beraubt, von neuem ausstatten. Da 
kommt des Weges Viola, die von seinem 
Vater für ihn ausersehene Braut Gianni- 
nos, die er natürlich nie gesehen hat, 
mit ihrer Zofe. Beide haben, als Män¬ 
ner verkleidet, den Karneval mitgemacht. 
Bei dem Überfall stellt sich bald das 

wirkliche Geschlecht der beiden heraus, 

und Giannino verliebt sich sterblich in 
Viola und Fierrabras in das Zöfchen. 
Jägerblut. 

Volksstück v. B. Rauchenegger. 
Bader Zangerl ist ein Allerweltskerl. 
Am liebsten wirft er mit falsch verstan¬ 
denen lateinischen Brocken um sich, wo¬ 
mit er den Bauern fabelhaft imponiert. 
Als Witwer ist er auch wieder auf 
Freiersfüßen und ha*, et auf die hübsche 
Loni abgesehen. Loni ist zwar arm, 
aber so sauber, daß der schmucke Jä¬ 
gerbursch Leonhard, der Sohn des F'orst- 
warts Niederacher auch sein Auge auf 

sie geworfen, und Loni liebt den braven 
Burschen wieder. - Lonis Bruder aber, 
der Hies, ist ein ausgemachter Wilddieb 

und kommt in einer Nacht arg mit dem 

Leonhard zusammen, so arg, daß es dem 

Leonhard das Leben gekostet hätte, 

wenn nicht des Hies Mutter, die alte 
Waben, als Lebensretterin zur Stelle ge¬ 
wesen wäre. Jetzt will der alte Nie¬ 
deracher einmal reinen Tisch machen. 

- Die Sache kommt aber anders. Die 
alte Waben erzählt dem alten Nieder 
acher eine Geschichte von einem jungen 
Mädel und einem jungen Burschen, die 
sich so lieb gehabt haben und die das 
Schicksal auseinanderriß. Und der 
Bursch weiß nicht einmal, daß er von 
dem Mädel Vater geworden ist, und der 
Bursch ist Niederacher, das Mädel ist 
die alte Waben, und der Sohn, das ist 

Der Forstwart ist ein ehrlicher Mann. 
Die Jugendsünden müssen gutgemacht 
werden. Er spricht mit seiner Frau, 
und das ist ein rechtschaffenes Weib, die 
zu ihrem Mann steht. Der alten Wabeu 
wird geholfen, sic soll nicht mehr bet¬ 
teln gehen. Dem Hies gibt sich der Nie¬ 
deracher zwar vorläufig noch nicht als 
Vater zu erkennen, aber er verschafft 
ihm eine Stelle als Jagdgehilfe, zur 
größten Freude des Burschen, der nun 
gut tun will, da ihm solch ein lang¬ 
ersehntes Glück geboten. Bleibt noch 
die Liebschaft zwischen Leonhard und 
Loni. Da ist nichts zu machen, die bei¬ 
den muß man zusammengeben, so ist 
denn alles eitel Glück und Friede. 




























er kühn 


en _ 


D as Ziel der kineuiatographischcn Aufnahme ist das lebende 
Bild auf dem Projektionsscrirm. Dieses will der Amaleur 
natürlich so unterhaltsam wie möglich gestalten, damit recht 
nur er selbst Freude an seinen Filmen hat. sondern damit er 
auch seinen nächsten Familienangehörigen, seinen Freunden und 
vielleicht sogar einem größeren Kreise Vergnügen damit bereiten 
kann. 

Für dir Aufnahme liegt bei dem Ainaleui das Bestreben voi 
möglichst universell ausgerüstet .tu sein und trotzdem recht ein 
fach unJ ohne lästige Beschwerden arbeiten zu können Bei 
der Proicklior. dagegen beschranken sich seine Wünsche haupt¬ 
sächlich darauf, ein möglichst helles und ilimmerfreies Bild zu 
utlen. Alle anderen Vt mische ordnet er diesem einen leich 


lässigen Tvpen bestehen nur geringe Unterschiede, weil der 
Amateur in den meisten Fällen ni.-ht über einet Starkstrom- 
an-chliill in seinem Keim verfügt. Obwohl Halbwat tlampeu 

nahezu beliebiger Starken hergestellt werden können und auch 
hergesteilt weiden, so müssen wir ur.s lür Iteipvpiojektoren doch 
auf den allgemein verfügbaren Hausanschluß beschranken, der 
etwa 6 Ampere umfaßt, so dcß auf ein Gerät, da-: gleichzeitig 
neben anderen Stromabnehmern in der gleichen Wohnung .vren 
een soll, ein maximaler Stromverbrauch von -I '• Anipcie ent¬ 
ließe. der nur die Verwendung einer bestimmten Anzahl Lampen 
gestaltet 

Betrachten wir die zur Zeit am Markt befindlichen l’rojek- 




ibhangig. Gelegentlich 
ti großen Bild erhoben 


Kodak Aktiengesellschaft, Berlin SW 68 


Dann verlangen Sie bitte nnsem Prospekt 
bei Ihrem Photohändler oder bei uns 


Wollen Sie Ihre eigenen Filme autnehmen ? Mit Ihnen 
selbst, Ihren Freunden. Ihrer Familie als Filmstars? 
Wollen Sie Ihre Reisen, Ihren Sport und alles, was 
Sie erleben, im bewegten Filmbild für immer 
festhaltcn und in Ihrem Heim vorführen? 





















Rationelles Amateurfilmen 


D er Cirund-.il/ : auch bei vorgefaßter Absicht der Aufnahme 
alles dem l.eben ab/ulauschcn, ist die erste Bedingung 
lur rationelle Ausbeute. Man wolle nie . Filme" machen. Kurze 
Szenen, auch ohne |edcn Zusammenhang hintereinander gereiht, geben 
mehr Abwcchslcng als längere Aufnahmen irgendeines Vorganges. 


die jeueiligen Aufnahmen zu verkürzen, lieber Im/elauf nahmen 
aneinanderzureihen, aus ihnen möglichst ein Ganzes zu kompo 
meren und damit schon Abuechslung in du K< sultate der tic- 
muhungen zu bringen. F.s sei hier ein vielleicht triviales Beispiel 
angeführt, das einem Amateur viel Freude bereitete und unbc.ib- 


tahndet. |c mehr man von dem alltäglichen Leben sich im Bilde 
ein Andenken schafft, umso vorteilhafter können Zeit. Arbeit und 
Material zu dein uirklichen Ziele des Filmcns fuhren, zur Freude 
an der Leistung. Nicht die Konstruktion der Kamera, die Wahl 
der Keldbelichtung. Anhäufung von Handlung und Bewegung im 
Bilde, die Sorge um F.niwicklung. Kopie und Vorführung sind so 
wichtig lur rationelles Arbeiten wie das Vorgesagte. Kalionell 
ist nicht zu verwechseln mit lukrativ, nicht die pekuniäre Frage 
soll man hierbei im Auge haben, sondern nur das Befriedigende 
am Geschallenen. Natürlich wird eine sicher funktionierende 
Kamera, ein gutes Objektiv, gut gewähltes Licht bei der Auf¬ 
nahme, wertvoller Kontrast beim Hintergründe für die t ndwir- 
kung ausschlaggebend sein, aber die Schaffung dieser Vorbedin¬ 
gungen dürfen kein Hindernis für .richtiggehende" Aufnahmen 
bilden. Darum ist man ia von der Stalivarbcil abgekomnic-n, 
darum wird die „entfesselte" Kamera auch dem Amateur neue 
Seiten der Kinematographie erschließen, darum verzichten viele 
Amateure auf da- „Basteln" mit dem Apparat, der Vervielfälti¬ 
gung. der Wiedergabe. Man denke an die Filme, die mit Zeit¬ 


nahmen ein Haustor. hinter welchem ein Hund. not dem 
Schwänze wedelnd, verschwand. Nur das I or und cas fuinilicue 
Abschiednehmen des I ic-rvs mit dem Auswüchse am Kuckcncndc 
Wie der Koter getormt war, ob er -ich ober die Heimkehr odci 
eine Begegnung treute. ob die Freude schon vorhanden war oder 
erst im J laust lur entstand, die Aulnahme blieb in allen diesen 
Funkten ein Kätsel. F.s war «Der ihr seltener Vorteil, daß sic 
der l'hanlasie des Beschauers reichlich Spielraum bol. Dei 
artige Aulnahmen gestalten das Filmen rationell. Vom Fenster 
aus lilnie man bei vorheriger I instcllung des Bildfeldes ein zn- 
lallig des Weges kommendes Menschenpaar. Man hat gar kein 
Interesse an den Leuten, aber bei Betrachtung der Aufnahme 
wird man doch kombinieren, was hatten die beiden in diesem 
Augenblick miteinander gesprochen oder un Sinn? Das macht 
die Aulnahmen interessant, und je interessantere Bilder man 
erzielt, um so rationeller hat man gearbeitet. Beim Filmen im 
Berufe dreht man manche Szenen langer, weil inan dann vom 
Negativ das Passende zum Kopieren nimmt, der Amateur dagege n 
soll sich damit nicht befassen, bei ihm liegt fast hei icder seiner 
























































lichtstarkste Optik in Verbin¬ 
dung mit höchstempfindlichen 
Platten erforderlich. Verfilmt man 
nicht über eine genügend licht¬ 
starke Optik, so mache man 
solche Aufnahmen lieber im 
Freien bei günstiger Beleuch¬ 
tung oder nehme im Zimmer 
eine Blitzlichtlampe zu Hilfe, di? 
es gestaltet, im gewünschten 


eines Berufsphotographen. Da 





















































Wie soll man Kinder knipsen? 




Z vollsten Auf¬ 
nahmen. die 
kein Amateur un¬ 
versucht lassen 
sollte, gehört das 
Photographieren 
von Kindern. Lei¬ 
der schrecken viele 
Amateure vor die¬ 
sem interessanten 
(iebiet der Ainu- 
teurphotographie 
zurück, weil sie 
irgendwo einmal 
der unzutreffenden 
Meinung begegnet 
sind, es gäbe nichts 
Schwierigeres, als 
Aufnahmen von 
Kindern (und Tie¬ 
ren) herzustellen, 
ihrer unberechen¬ 
baren Quickleben¬ 
digkeit wegen. 

In Wirklichkeit 
liegt die Schuld 
beim Amateur, der 
eben bei solchen 
Aufnahmen mit un¬ 
erwarteten Zwi¬ 
schenfällen rechnen 
und Vorbeugen 
muß. 

Die gegenwärtige 
Jahreszeit läßt bei Benut¬ 
zung einer einigermaßen gu¬ 
ten Kamera recht kurze Be¬ 
lichtungszeiten zu. die mar 
hei Verwendung lichtempfind¬ 
lichsten Negativmaterials 
| Agfa-Spezial - oder Agfa- 
Andresa-Platten und andere 
zuverlässige Markenfabrikale 
von 20 Scheiner und dar¬ 
über) noch wesentlich ver¬ 
kürzen kann. 

Da von einem Kinde das 
Verständnis für langsame 
Aufnahmevorbereitungen ein¬ 
fach nicht erwartet werden 
kann, so stelle man vurher 
auf einen bestimmten Gegen¬ 
stand (eine Bank etwa. Sp el- 
ecke im Garten usw.) scharf 
ein und bereite alles bis zum 
Abknipsen vor. 

Erst ganz zuletzt setzt 
man das Kind in das Bild¬ 
feld. versuche sich mit ihm 
zu unterhalten, es abzulen¬ 
ken oder zum Weiterspielen 
zu bewegen, bis der geeignete 
Moment zum Abdrücken ge¬ 
geben erscheint. 

Will man eine Porträtauf- 
nähme machen, so ist darauf 
zu achten, daß das Objektiv 
ungefähr in Augenhöhe des 
Auf/unehmenden zu stehen 


ROILFIL 


PACK 


kommt. Es soll 
Kinder geben, die 
vor der kleinen 
schwarzen Kamera 
plötzlich Angst 
kriegen und zu 
weinen anfangen. 
Auch das ist ein 
geeigneter Augen¬ 
blick zum Knipsen. 

Kinderlachen und 
Kinderweinen lie¬ 
gen ja so dicht bei¬ 
einander. Lebens¬ 
wahrer sind Kin- 
derautnahmen frei¬ 
lich, wenn man 
sich mit der (auf 
eine geschätzte 
Entfernung) scharf 
eingestellten. ge¬ 
ladenen und ge¬ 
spannten Kamera 
unauffällig in die 
Nähe spielender 
Kinder begibt und, 
nach einem letzten 
schnellen Blick in 
den Sucher, be¬ 
lichtet 

In den meisten 
, Fällen wird eine 

Expositionsdauer 
von 1 bis 1 - Se¬ 
kunde allermeist 
ausreichen, es bleibt also 
immer noch Spielraum für 
reichliches Ahblenden (von 
4.5 etwa auf 9). was größere 
Gewähr für die Bildschärfe 
bietet. 

Wer schöne Kinderbilder 
knipsen will, darf mit dem 
Negativmaterial nicht gei¬ 
zen! 

Häufig begegnet man der 
Meinung, daß auf Kinderauf¬ 
nahmen doch auch die Ge¬ 
sichter voll zu sehen sein 
müssen. Es kommt hierbei 
gar./ aul den /.weck des Bil¬ 
des an. Soll es dem Fa- 
milien-Album einverle'bt wer¬ 
den, um später einmal 
Zeugnis abzulegen von der 
Entwicklung des Kindes, so 
wird man natürlich große 
Freude an einem glücklich 
festgehaltcnen reizenden Ge¬ 
sichtsausdruck haben. Als 
Bild im künstlerischen Sinne 
wirkt die Aufnahme aber 
meistens viel mehr, wenn es 
dem Amateur gelungen ist. 
Kinder in ihrer vertrauten 
Umgebung, beim Spiel oder 
bei ihren kleinen „Unarten 
zu knipsen — ohne daß es 
den Kleinen zum Bewußtsein 
kam. 






Gepflegte Hände 


J icht nur der Mund, auch die liand des Menschen führt eine 
beredte Sprache, und dem. der sie versteht, berichtet sie 
meist eine lange Geschichte. Sie erzählt von den Händen 


Handschuhen erweist sich als so umständlich und unprak 
daB es gewöhnlich beim ersten Versuch bleibt. 

Ein modernes Mittel, die Hand vor schädlichen Hinfluss 


















































































































































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Direktor: Nestor Camaa 
ChcfrcdnJttcur: M. Blot.om. 
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Soeben fertiggestellt! 

DAS SCHIFF 
DER VERLORENEN 
MENSCHEN 

Regie: 

MAURICE TOURNEUR 

EIN SUPERFILM DER 

MAX GUISS-PRODUKTION G.M.B.H. 

BERLIN SW 43 / FRIEDRICHSTRASSE 235 
FERNSPRECHER: BERGMANN 6311 


WELTVERTRIEB: 


BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 250 
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Auflage : 4900 




* DASAlIiSTE ' J ff&Jm 
FILM-FACH BUTT V 

VERLAG SCHERL» BERLIN SW.65. EI-6S**- 


Berlin, den 22. Juli 1929 


Wenn zwei sich streiten — 



Jetzt stehen wir in der 
TonfÜmfrage beinahe wieder 
am Anfang. 

Das Kammergericht hat die 
Benutzung der Wcstern-Ap- 
paralur auch für die Platten- 
Systeme endgültig verboten, 
so daß die beiden großen 
Tonfilmpremieren, die lür 
heule in Berlin angeset/t 
wa en. auslallen müssen und 
daß der Siegeszug des ,.Sin- 
ging Fool - ' plötzlich unter¬ 
brochen wird. 

Die Dinge liegen nun ein¬ 
mal so. daß die Klangfilm die 
enl -heidenden deutschen Pa¬ 
tente besitzt, und daß sie ihre 
Rechte wahrnimmt und auch 
wahrnehmen muß. weil sich 
wieder einmal zeigt, daß das 
Entgegenkommen bei den 
Amerikanern höchst gering 
oder — ganz genau betrach¬ 
tet — überhaupt nicht vor¬ 
handen ist. 

Wir sind sicher, daß die 
großen Tonfilmlinnen keines- 
lalls darin cingcwilligt hät¬ 
ten, daß die Vorführung ihrer 
Filme an bestimmte Appara¬ 
turen gebunden ist. wenn sic 
die Dinge rechtzeitig über- 
sehen hätten. Denn schlie߬ 
lich hat ja der Apparat, auf 
dem vorgeführt wird, nichts 
mit dem Film zu lufi, genau 
so wie es lächerlich wäre, 
wenn etwa Ufa Fox oder 
Emelka an den Verleih ihrer 
Produktion die Vorschrift 
bänden, daß man nur auf 
l'-rncmann oder A. E. C. vor¬ 
führen dürfe 

Wir fordern seil Wochen 
mit Nachdruck hier bei uns 
genau so wie in England In- 
terci.angeability. 

Die Vertreter der Klang- 
sitzen bereits seit einem 
Monat in New York und 
kommen mit ihren Verband- 
'“"gen nicht weiter. 

ln den letzten Tagen ist 

aas Tonfilmkontingent in die 


Debatte geworfen worden. 
Vielleicht gewinnt diese An¬ 
gelegenheit gerade im gegen¬ 
wärtigen Augenblick größere 
und stärkere Bedeutung 

Man sollte einmal klipp 
und klar an die Amerikaner 
die Forderung stellen, dc.ß 
sie zumindest den Toniilm 
und seine Verführung unab¬ 
hängig machen von irgend¬ 
einer Apparatur. 

Schließlich verleihen Wai- 
ners, Paramount. Metro und 
alle die anderen ja Filme und 
machen k.-ine Geschäfte mi‘. 
Apparaten. Sie haben das 
Recht, angemessene und an¬ 
ständige Leihmieten zu ver¬ 
langen, etwas, was sie ja auch 
ausgiebig tun. aber sic soll¬ 
ten sich nicht den Kopf dar¬ 
über zerbrechen, welche Ap¬ 
paratur man einbaut, beson¬ 
ders nachdem fcststeht. daß 
der photographierte Ton auf 
Klangfilm mindestens so gut 
— wenn nicht besser — 
kommt als auf Western. 

Man kann über die Berech- 
tigung einer Tonfilmkontin¬ 
gentierung an sich verschie¬ 
dener Meinv lg sein. Sie wird 
aber zum - isgesprochencn 
Kampfmittel, soll es auch be¬ 
wußt werden, wenn man uns 
das Leben mit Apparatediffe¬ 
renzen schwer macht, und 
wenn man schließlich ver¬ 
sucht, uns amerikanische Ap¬ 
paraturen aufzuzwingen, zu¬ 
ungunsten der deutschen Ap- 
parateindustric. 

Es muß immer wieder 
daran erinnert werden, daß 
auch Western im Prinzip 
nach deutscher Erfindung 
konstruiert ist. und daß nur 


die oft wunderbaren Wege 
der Patentlizenzen seinerzeit 
die Rechte nach Amerika 
gaben. 

Selbstverstärulich bleibt 
lür Amerika immer der 
Ruhm, den Tor film erst rich¬ 
tig stabilisiert und ausgebaut 
zu haben. Man will — we¬ 
nigstens behaupten das die 
Klangiilmleutc — auch der 
Western geben. was der 
Western ist. 

Die Grundlage lür einen 
V crgleich und für eine Ver¬ 
ständigung ist im Prinzip be¬ 
reits auf anderen Gebieten 
dei Elektroindustrie gegeben. 

Der große Tonfilm von 
Schmc-ling-Paolino läuft hier 
in Berlin über Klangfilm und 
kommt sicher genau so gut 
heraus, als wenn ein ameri¬ 
kanischer Apparat an Stelle 
der deutschen Maschine 
stünde. 

Wir sind nicht indiskret, 

wenn wir feststellcn, daß 

einer der prominentesten 

Vertreter eines großen ame¬ 
rikanischen Konzerns sich 
selbst aut den Standpunkt ge¬ 
stellt hat, daß die Einführung 
der amerikanischen Tonfilme 
nicht an Apparatefragen 

scheitern dürfe. 

Es gab einmal eine Zeit — 
und sic liegt noch gar nicht 
so lange zurück —, da wollte 
man Vorführung auf Klang- 
filmapparatcn gestatten, wenn 
erst zwei oder drei Western- 
Apparate in Deutschland 
stünden. 

Man hat der Western unter 
großen finanziellen Opfern 
diesen Gefallen getan. 

Die Western-Apparate ste¬ 


hen und würden auch laufen, 
wenn es nicht eben verboten 
sein würde. 

Die deutsche Filmindustrie 
hat also ihr Entgegenkommen 
gezeigt, einige maßgebende 
Firmer nich» ganz leicht, weil 
sic schw erige Verhandlungen 
mit deutschen Kontrahenten 
zu fuhren hatten, die schlie߬ 
lich im Interesse des deut¬ 
schen Filmfriedens nachge¬ 
geben leben. 

Heule, wo das Recht aul 
Seifen der Klungfilm ’sl, 
kann man Nachgiebigkeit 
nicht mehr verlangen. 

Es liegt jetzt — ganz klar 
heraus gesagt — an den ameri¬ 
kanischen Vertretern in 
Deutscf land. ob sie eine wei¬ 
tere Verschärfung der Situa¬ 
tion du ch gesetzgeberische 
Maßnahmen hcraufbeschu ir¬ 
ren wollen. 

Wir haben am Montag im 
Film-Echo darauf hingewie¬ 
sen. dat gerade die schwe¬ 
benden Fragen, unter anderen 
auch das Tonfilmkontingent, 
in privater Aussprache am 
besten geklärt und eventuell 
auch cn'schieden werden 

Selbstverständlich. wenn 
man der Meinung ist, daß 
das Tonfilmkontingcnt eine 
Kampfmaßnahine darstcllt. so 
muß man dem ganz klar ent- 
gcgenhalten, daß das Verhal¬ 
len der Amerikaner in der 
Apparaturenfrage genau so 
Kampf bedeutet. 

Wir schreiben das in aller 
Öffentlichkeit, weil cs die 
Meinung beachtlicher Indu- 
slriekreisc darstcllt, und weil 
vir glauben, daß ein offener 
Hinweis auf die Dinge, wie sie 
liegen, besser ist, als wenn 
man die Art. der Katzen be¬ 
nutzt. um den heißen Brei 
hcrumzugehen. weil sie be¬ 
fürchten. sich die Pfötchen zu 
verrbennen. 







DEUTSCHE GROSSFILME 


UFA-FILMVERLEIH GM&H 





Die Reform der Filmzen sur 

Von Landgerichtsdircktor Dr. Albert I! e 11 w i g in Polsda 


Einer der bes'en Kenner d<". Li' hl -pielgeselzes, der gleich¬ 
zeitig auch auf dem Gebiete der Voll. • wohliahrt als Autorität 
(cltifl kann, nimmt in einer Serie von Artikeln / i der ge¬ 
planten Reform der Filmzenvur usw. Stellung. 

Wir veröffentlichen die Darlegungen Hellwigs, ohne uns im 
Einreinen überall damit zu identifizieren. Die Schi.itllg. 


Der dem Reichstag int 3. Juli 
vorgeiegte Entwirf eines Ge- 
«I es zur Änderung des l.ichl- 
spiclge«etzes hall erfreulicher- 
weise an dem Grundsatz der 
Keich-filmzcnsur unerschütter¬ 
lich fest. Insbesondere haben 
auch die Bestrebungen weiter 
Knie, wenigstens für die 
Jugendzensur eine Zensur der 
Lander odei gar eine Orts- 
polizeizensur cinzufiihren, kei¬ 
nen Erfolg gehabt. 

Auch die Zensurgrundsätzc 
sind un grollen und ganzen die 
gleichen geblieben. Immerhin 
werden einige Änderungen vor- 
gc'chlagen. die unter Umstän¬ 
den von erheblicher Bedeutung 
iur die weitere Entwicklung des 

Lichtsp.elwesens werden kön- 


. hrenti bisher zwischen der 
Inland zenvur. d. h. der Zensur 
der zur Vorführung im Deut- 
•chen Reiche beslimmten Bild- 
• |r ->:•«. und der Auslandszen- 
■ I. h. der Zensur der zur 
v. nrung im Auslände bz- 
mtten Bildstreifen, nicht un- 
|n<chicdcn wurde, macht der 
i ntwurf einen Unterschied zwi- 
ch..n beiden, und zwar inso- 
*• ->. als er an die Austands- 
ztn .tr ger ngere Anforderungen 
.1 als an die Inlandszensur. 

• • 'S i Aos. 1 wird nach der 
ictzigen Fassung nur noch be- 
'tiniml, daß Bildstreifen „uffenl- 
•jeh nur vorgefuhrt oder zum 
der öffentlichen Vor- 
luhiung i n den Verkehr ge¬ 
bracht werden dürfen, wenn sie 
tlen amtlichen Prüfstellen 
» *• »» zugela'sen sind". Es 

• hlen also die Worte „im In- 
,, nd und Ausland' hinter dem 

■Ort .Vorführung-, Die Zen- 
■ tbeslimmung des Abs. I be- 
*o-. 1 '* 1 dah,r i«l*l •»»* noch 
•»Ul nildslrcifcn. die im Deut- 
! 4 r c " ^ c,c *»e öffentlich vor ge- 
’uhrt oder zur öffentlichen Vor¬ 
führung in, deutschen Reiche in 
■uHen"* r k*k r fieb,acht werden 

Absatz 2 führt aber auch für 
| " ? refen. die für das Aus- 
" n r d ht 'im,mt sind, eine Zen- 
, r ••!"» Inland herge- 

v.l.c Bildstreifen dürfen nach 
v A«I«"d zur öffentlichen 
-orluhrung nur in Verkehr ge- 
raciit werden, wenn sie von 
, " an >*I'chen Prüfstellen zuge- 
*a*sen sind." 

Zu beachten ist. daß nicht jedes 
Inden-Verkehr-Bring.. nach 
tZ AusU J nd d «' Zensur unt.r- 
kth 'k ' ondcrn das Invar- 
Vor! k *° • zur öffentlichen 

* orfuhrung-. Dadurch wird es 


zulässig, Muslerkopien nach dem 
Ausland zu schicken, ohne daß 
«■e vorher die deutsche Zensur 
pa'sicrt haben. 

Die Zensurgrundsätzc für In- 
landsfi'me, die nur vor Erwach¬ 
senen vorgefuhrt werden sollen, 
sind aus dem bisherigen § I 
hcra »genommen und in einem 
besonderen § la untergebracht. 
Man hat aber vergessen, daß 
dann auch die Zensurgrund- 
•• tzc, die f.ir Auslandslinie 
gelten, nicht in den <i I iiin- 
eingehüren. sondern in einem 
dritten Absatz des § la 
oder noch besser in einem 
neuen § lb geregelt wer¬ 
den müßten. Die jetzt vorge¬ 
sehene Regelung der A ivlands- 
zensur enthält aber, wie wi- 
nachher sehen werden, mehr als 
einen bloßen Schönheitsfehler 

Wa i die Inlacdszcnsur anbe¬ 
langt, so,sind die Zcnsargrund- 
satzc, wie gesagt, im wesent¬ 
lichen di.- gleichen geblieben. 
Nach wie vor ist die 'ulassung 
des Bildstreifens zu versagen, 
v.cnn seine Vorführung geeignet 
ist. „die öffentliche Ordnung 
oder Sicherheit zu gefährden, 
das religiöse Empfinden zu ver¬ 
letzen. verrohend oder entsitt¬ 
lichend zu wirken, das deutsche 
Vn-chcn oder die Beziehungen 
Deutschlands zu auswärtigen 
Staaten zu gefährden '. 

Der Refvrentenentwurf und 
die Rcichsratsvorlage hatten 
insofern eine Änderung vorge- 
schfagen. als sie anstatt „geeig¬ 
net .. . das religiöse Empfin¬ 
den zu verletzen'' hatten sagen 
wollen „d.c Achtung vor der 
Religion und religiösen Gebräu¬ 
chen, vor den Religionsgemein¬ 
schaften und ihren Dienern zu 
verletzen". Zur Begründung 
dieser Änderung war angeführt 
worden, daß auf Wunsch kirch¬ 
licher Kreise „der Verbots- 
gitind der Verletzung des reli¬ 
giösen Empfindens durch eine 
andere Passung ersetzt wor¬ 
den" sei. Ob diese Fassung 
nach Meinung der Regierung 
auch eine sachliche Änderung 
mit sich bringe, war nicht zum 
Ausdruck gebracht worden. In 
Wirklichkeit würde die vorge¬ 
schlagene Neufassung eine 
solche Änderung der bisherigen 
Spruchpraxis der Oberprüfslelle 
nicht herbeigeführt haben. 
Dann wäre es aber unklug ge¬ 
wesen, an die Stelle der bis¬ 
herigen Fassung, die klarer und 
einfacher ist und über deren 
Auslegung sich im Laufe der 
Jahre auch schon eine ständige 
Sprucbpraxis gebildet hat. eine 
andere Fassung zu setzen. Es 


ist dcsha'b zu billigen, daß der 
Reich-r.it die ursprüngliche 
Fassung des Gesetzes wieder¬ 
hergestellt hat. Zu einer etwai¬ 
gen Verschärfung der Zensur- 
som kirchlichen Standpunkt 
aus. die von den Antragstellern 
vermutlich beabsichtigt worden 
war, liegt jedenfalls kein An¬ 
laß vor. 

Eine Ergänzung zu dem Ver- 
bol-grund der verrohenden und 
entsittlichenden Wirkung ent¬ 
halt der folgende Salz, der in 
§ la Abs. | eingefügt worden 
ist: „Eine verrohende oder 

entsittlichende Wirkung ist ins¬ 
besondere anzunehmen, weun 
zu erwarten ist, daß der Bild¬ 
streifen niedrige Instinkte be¬ 
friedigt. ' 

Diese Fassung ha eine intcr- 
c"-ante Vorgeschichte. In dem 
Referentenentwurf hielt der 
Satz folgendermaßen: „Einer 

entsittlichenden W rkung i-t es 
gleich-machten, wenn cm Bild¬ 
streifen durch Minder* ;rlig- 
keil. Zuchtlosigkeit oder Un- 
Wahrhaftigkeit lediglich der Be¬ 
friedigung niedrige- Schaulust 
dient ' In dieser Fassung kam 
es klar z Ur , Ansd-uck. duß von 
den Bildstreifen, die damals ge¬ 
troffen werden sollten, eine ent¬ 
sittlichende Wirkung im Sinne 
des Lichts,neige .-tzes mehl zu 
befurchten sei. daß e-- sich viel¬ 
mehr um Filme handle, die auf 
Grund ihrer zu befürchtenden 
entsittlichenden Wirkung nicht 
hatten verboten wetdrn dürfen. 
Dann b.it.e dieser neue Ver- 
bolsgund aber notwendiger¬ 
weise zur Einführung einer 
ästhetischen Filmzensur geführt. 
Da ich jede Geschn-.ackszcnsur 
für unerträglich kalte, habe ich 
mich daher seinerzeit scharf 
gegen die Neuschaffung eines 
selchen Verbotsgrundes ausge¬ 
sprochen. Diese Bedenken gal¬ 
ten auch für die von der 

Rcichsratsvorlage gewählte Fa* 
sung: . Ferner ist die Zulassung 
■ ngj B Id Ire -n zu versagen, 
die lediglich der Befriedi¬ 

gung niedriger Instinkte die¬ 
nen." Auch hier kam schon 
durch das Wort „ferner" un¬ 
zweideutig zum Ausdruck, daß 
die bisherigen Zensurbefug¬ 
nisse erweitert werden sollten. 

Anders jedenfalls in formaler 
Beziehung nach der nunmehr 
vcrgeschlagenen Fassung. Ob 
auch in materieller Hinsicht, 
kann immerhin zweifelhaft scm. 
Die Begründung des Entwurfs 
drückt sich nicht klar aus. Sie 
geht mit einigen, wenig klare i. 
unverbindlichen Worten über 
diese Frage hinweg Das ist 
allerdings jetzt klargestellt, daß 
lediglich die, wenn auch be¬ 
gründete, Besorgnis der Ge- 
schmacksverbildung einen Vcr- 
botsgr.ind nicht abgibt, denn 
wenn cer Bildstreifen lediglich 
ästhetisch zu beanstanden ist. 


kann man geh:'! doch nicht a- 
gen. dail e. • .drige Instinkte 
befriedigt ", Aber auch n.i. b 
der Fassung der Reich-rjtsvor- 
lagc müssen die Prütslclkn 
1 ünftig dann, wenn die Erwar¬ 
tung besteht, daß ..der Bild¬ 
streifen niedrige Instinkte be¬ 
friedigt . ohne^ weiteres auch 

behende Wirkung als leslgc- 
"tellt ansehci- Es wird also 
künftig nur noch scheinbar bei 
der F'ilmz'.-nsur geprüft, ob eine 
entsittlichende oder verrohende 
\X irkung zu erwarten ist, son¬ 
dern nur, ob zu erwarten ist. 
daß niedrige Instinkte befrie¬ 
digt werden. 

Ob diese Formulierung zu 
einer Verschärfung der Filmzen- 
sur führen würde, läßt sich 
schwer sagen. Zu befürchten 
wäre es. Will nan das nicht, 
so wurde «v «ic'i empfehlen, cs 
auch bei der bisherigen Formu¬ 
lierung de- Gesetzes zu lassen. 

Dali eine Gefährdung des 
deutschen Aisehens auch dann 

der Bildstr- iten im Ausland mit 
einer Dcit-chland abträglichen 
Tendenz, vorgeführl worden ist, 
kann gebilligt werden. Die For¬ 
mulierung des Gedankens ist 
allerdings nicht einwandfrei. 

Für die Auslandszen-ur b:- 
stimmt § 1 Abs. 2 Satz 2. „Ver¬ 
botene inländische Bildstreifen 
können auf Antrag zur Verbrei¬ 
tung im Ausland zugc-la .i n 
werden, wem dadurch ciae Ge¬ 
fährdung des deutschen Anse¬ 
hens nicht zu besorgen ist. * 

flicrnach scheint es so, als ob 
auch die zur Vortührung im 
Ausland bc.timmten Bildstrei¬ 
fen grundsätzlich wie bisher 
daraufhin geprüft werden müs¬ 
sen. ob si« zu einem Verbot 
Anlaß geben würden, wenn sie 
im Deutschen Reiche öffentlich 
vorgeiührt werden sollten. Und 
es scheint fern :r so, als ob die 
mildere Auslandszensur nur ge¬ 
genüber ..verbotenen' Filmen 
in Krage komire. In Wirklich¬ 
keit kann aber auch bezüglich 
eines Bildstreifens, dessen Zu¬ 
lassung für das Inland noch gar 
nicht beantragt ist und der da¬ 
her auch gar nicht „verboten“ 
ist, beantragt werden, ihn zur 
Verbreitung im Ausland zuzulas¬ 
sen. Wird ein solcher Antrag ge¬ 
stellt, so kann ihm entsprochen 
werden, wenn durch die Zulas¬ 
sung eine Gefährdung des deut¬ 
schen Ansehens nicht zu be¬ 
sorgen ist. Das deutsche An¬ 
sehen im Ausland würde auch 
dann gefährdet werden, wenn 
der Bildstreifen geeignet ist. die 
Beziehungen Dejtsclil.i .1. zu 
auswärtigen Staaten zi geiühr- 
den. Deshalb ist dei Begrün¬ 
dung beizutreten, daß seien« 
Bildstreifen nicht zur Verbrei¬ 
tung im Ausland zugelassen 
werden dürfen. 


































































































Auflage; <»00 ^ j[ 

fr*"*™*!??«»»/, 

VERLAG SCHERL * BERLIN S W 68 I -*t - 


Berlin, den 21. Juli I92*> 


Brunnenvergiftung mit Musik 


I-s ist leider immer noch 
eint traurige Begleiterschei¬ 
nung filmpolitisclicr Krcig- 
nissc, daß sie dazu dienen, 
kübclweisc Haß. Neid und 
Mißgunst zu entleeren, die 
sich hier und da aulge-spci- 
eher» haben, weil die Kon- 
kurzen* glücklicher war als 
man selbst 

Sobald man allgemein 
glaubte, daß die Patenlpro- 
z's-e Klar gfilm und Western 
— wenigstens soweit Platten- 
apparate in Frage kamen — 
eiledigt waren, begann der 
gi Wettlaul um die arne- 
titanische Tonliimeinrich- 

Nun haben einige Leute 
Pech gehabt. Gerade als die 
Appara e zu laufen anfingen, 
kam das Urteil des K.immer- 
gcrichts Anstatt sich damit 
abzulindcn. daß man falsch 


kalkuliert hat. beginnt man 
wieder einmal ohne positive 
Unterlagen anzugreiien 
Unterschiebt zum Beispiel 
der Ufa Monnpolgelüste. die 
Ö ar nicht hat. und nennt 
Mißbrauch von Machtmit- 
tciri wenn sich die L'fa als 
größte deutsche Abnehmerin 
cm ■ vorzugsweise Belieferung 
m,t lonlilmapparatcn ge¬ 
sichert hat 

Zunächst einmal ist es Un- 
'•"in. zu behaupten, daß die 
rügte Belieferung der 
1 Boykott der anderen 


rater sei. 


{•-* wird uns von maßgeb. 
r Sede versichert, daß 
Hl, i 'U-ns huml.it Apparate 
' Oktober zur Verfügung 
Is.-I.trt und zwar für alle 
dv.ulschen Theater, die ab- 
•ehlicßcn wollen. 

V ‘ ,s . dic Ufa getan hätte. 
s*e sich bevorzugte Be- 
‘•;: nn «. fur iW- Hause, ge- 
ani er ‘ hj ! tc wäre nichts 
Sck-ji, 5 , *' der bekannte 
Xl,r,,( des D L S. das den 


Der Präsident der Radio Pictures in Berlin 


f Ja« I. Schnitzer, der New- 
Yorker Präsident der l< K. O- 
Pictures, die bckanrtlicli eine 
Tochtergesellschaft der Radio 
Corporation ol America ist. 
weilt zur Zelt in Berlin und 
wird von dem Direktor seiner 
Aualatidsable leng Herrn A S. 

Bowling, begleitet 

Es fjnd bereits gestern teils 
iu der Kamera, teils im Univer¬ 
sum am Lchmncr Platz, eine 
Yorführtirg von neuen loldcrn 
der Radio Pictures sta't. cie 
durch Vorführung deutscher 
Klangfilm« * rgftnzt u iml . v» iß 
bekanntlich zwischen Uadi > 
Corporation und Klanglilia enge 
und gute Beziehungen hc- 

llerr Joe Schnitzer wird am 
Mittwochnachmittag die Prcs*e 
bei sich sehen, und wird dann 


Gesellschaft und uVt -eine Ab- 
»icli'cn in Den scidard l»e- 

I < ist vielleicht aus vielen 

Grundvn wichtig daß Schnitzer 
gerade im Augenblick bei uns 
weil; wo sich wieder einmal 
die berühmten Tio i.lrodifiercn- 
zen ziemlich zngespitzt haben. 

Fr w rd sich he. der Gelegen¬ 
heit selbst dav m überzeugen 
können, daß d.e Frage dev ln- 
tvrchangeabilitv iür Deutsch¬ 
land vor. entscheidender Be¬ 
deutung ist 

Er selbst wird, soweit seine 
Gesellschaft in Frage kommt, 
diesen Dingen naljrhch mit 
Sympathie gegenüberstehen, da 
ja bekanntlich Radio Corpora¬ 
tion mit Klangiilm engste Be¬ 
ziehungen unterhält. 


ersten Vertrag mit der Tobi» 
tätigt'.-, mit dem ausdrück¬ 
lichen Hinweis darauf. Jaß 
zunächst die I). I.. S.-Mitglie¬ 
der in Besitz von Appatulcn 
kommen sollten. 

Hätten sich damals die 
sechshundert Theaterbesitzer, 
die zum D. I.. S. gehören, liir 
einen Tonfilmapparat ent¬ 
schieden. so würden sie heute 
sicherlich den Vorrang haben. 

Will man es eine „Boykot¬ 
tierung der übrigen Beiriebe' 
nennen, wenn jemand schnel¬ 
ler von Entschluß war und 
den Mul fand, zu einer Zeit 
bereits große Bestellungen 
aufzugeben und erhebliche 
Mittel xv investieren, wo 
ändert Leute noch überlegten 
unJ nicht wußten, was sie tun 
■oMten. 

Es ist unverständlich, wie 
man in einem solchen Fall 
die' Vcibände alarmieren will, 
die- sich wahrscheinlich 
schwer hüten werden, in Pri¬ 
vatverträge und Privat Ab¬ 
machungen einzugreifen. 

Wir haben in ande-ren 


Branchen g.-nau dieselben 
Dingev Es passiert jeder. Tag. 
dab Markenfirmen von Welt¬ 
ruf bei genügend großer Ab- 
nahtne Verpflichtung Mono¬ 
pole vergeben, die dann na¬ 
türlich demjenigen, der das 
Risiko tilw-rnahm, auch den 
eventuellen Gewinn sichern 

Es ist bezeichnend, daß der 
Verfasser dieser Zuschrift 
anonym zu bleiben wünscht. 
Wir glauben ihn trotzdem 
genau zu kennen und dürfe’ii 
wahrscheinlich mit Gewißheit 
behauptet, daß cs sich um 
eine deutsche Persönlichkeit 
handelt, die in einem Betrieb 
arbeitet, der für die nächste 
Saison ganz von Amerika ab¬ 
hängig ist. 

Allerdings, wenn man die 
Dinge, um nur einen Namen 
zu nennen, etwa vom Staad¬ 
punkt der „United Arlists“ 
aus ansicht, kann man im ge¬ 
planten Tonfilmkontingent 
ein ..protektionistisches 

Kunsi'lück" erblicken. 

Wir aber wollen vom deut¬ 
schen Standpunkt aus ein 


Tonfilms inderkontingent nur 
als letztes Druckmittel, wenn 
die App iratefrage nicht be¬ 
reinigt wird. 

Wir wünschen den Ameii- 
kanern ein.- immer größere 
Betätig ingsmögliclikeit auf 
dem deutschen .Markt, wollen 
so bald wie irgend möglich, 
frei sein von allen Kontin¬ 
gente, ssein. 

Aber wir haben kein Inter¬ 
esse daian, Western Electric 
den Markt in Deutschland zu 
öffnen, nn selben Augenblick, 
wo gerade diese Firma die 
Vorführung deutscher Filme 
im Ausland nur deshalb un¬ 
möglich zu machen sucht, 
weil wir auf Klangiilm-Appa¬ 
ratur aufnehmen 

Sobald wir Intcrchangeabi- 
lity haben, erlischt jedes In¬ 
teresse am Tonfilmkont.n- 
gent Vf enn wir heute dafür 
eintreten. so geschieht cs des¬ 
wegen. weil wir einen sanften 
Druck auf die amerikanischen 
Firmen aoszuüben wünschen, 
damit sie bei Western das 
durchsetzen, was sie und wir 
brauchen. 

Die europäischen Vertreter 
der großer amerikanischen 
Firmen vertreten, wenigstens 
uns gegenüber, den Stand¬ 
punkt der absoluten Inter- 
changcability. 

Der Plan des Tonfilmkon¬ 
tingents soll ihnen helfen. ihr; 
Meinung auch drüben durch¬ 
zusetzen. 

Man sage nicht, daß das 
Gewaltmethodcn sind. So 
könnte man höchstens das 
Vorgehen Westerns bezeich¬ 
nen, die ohne zwingenden 
Grund einem deutschen 
Theater eine Vorführung am 
Sonnabend stören, der im all¬ 
gemeinen doch als der beste 
Gescluiftstag gilt. 

Wer selbst so wenig Rück¬ 
sicht nimmt, kann auch keine 
Rücksicht verlangen. 


Spuren im Schnee 

Der 4. Emclkafilm der Saison 1928/29 

Der Hochgebirgsfilm der Emelka 
EIN FILM VON FRANZ MAYR 



Künstlerische Oberleitung: Franz Seitz 
Photographie: Franz Koch - Bauten: Ludwig Reiber 
IN DEN HAUPTROLLEN: 

ILSE STOBRA WA, PETER VOSS 

PRODUKTION: 



MÜNCHENER LICHTSPIELKUNST AG. 

URAUFFÜHRUNG: 23 . JULI 

( A P I T O I 

Terminieren Sie sofort 
VERLEIH FÜR DEUTSCHLAND: 

BAYERISCHE 

Fllmgesellsdiafl m. b, H. im EmelKo Konzern 







Tonfilmdämmerung in 

der amerikanischen 
Provinz 

Wahrend der Norden in den 
Vereinigten Staaten sozusagen 
„talhietoll" ist, sind die Süd¬ 
staaten Amerikas alles andere 
als von Tonfilm begeistert. 
An die führenden Faehblätter, 
Film-Daily und Film-Mercury, 
hemmen aus St. Louis. Illinois. 
Missouri ebenso wie aus Süd- 
Carolina, Atlanta. Georgia, Flo¬ 
rida und Alabama Klagen, daß 
die Tonfilme in diesen Bezirken 

absolut nicht ziehen wollen. 

Zahlreiche Kinobesitzer, die 
sich euf die Erfolge des „Sin¬ 
genden Narren* und „Sunny 
Boy ' teure Tonfilmapparaturen 
anschafften, geben jetzt zu, daß 
sic ihr anfängliches Geschäft 
lediglich dem Reiz der Neuheit 
des Tonfilms zu verdanken hat¬ 
ten. Jetzt wissen sie nicht 
mehr, woher sie das Geld neh¬ 
men sollen, um die teuren Leih¬ 
mieten zu bezahlen, zumal die 
Verdienste, die sie aus der Zeit 
der guten stummen FUme hat¬ 
ten, völlig auigezehrt sind. 

Die Theaterbesitzer müssen 
heute für einen Tonfilm 300 bis 
700 Prozent der Miete eines 
rli'irmcn Films anlegen; dazu 
kommen noch die Unkosten lür 
die Tonfilmapparatur, die allein 
oft so hoch ist, wie die Leih- 
miele eines guten stummen 
Films Sie sind aber nicht in 
der Lage, uie erhöhten Un- 
Festen durch erhöhte Kasscn- 
preise einzuhoicn 

Allein in St. Louis wurden 
' or hurzem zehn Theater ge- 
■cMossen, die bis zum Juni 
glanzende Geschälte gemacht 
hatten. Die Tatsache ist eben 
die, daß auch das amerikani- 
s.he Kinopublikum nur bis zu 
< meni bestimmten Eintrittspreis 
zahlen kann und wegbleibt, 
»enn er ihr Zahiungsvermögen 
überschreitet. Merkwürdiger- 
Wei«c erfreuen sich Filmtheater, 
'|| denen gute stumme Filme mit 
> 'ner vorhergehenden Bühnen- 
’ cka “ gezeigt werden, immer 
noch eines verhältnismäßig 
• seht guten Besuches. 

Übrigens hat Graumann die 
uunncnschau wieder in seinen 
•heatern eingeführt. 


».Airiuin*' unter neu« 
Leitung 

Das Uraufluhrungskino „At 
V” n der Kaiserallee, ist v 
r w bekannten Berliner Kin 
b*s,U crn Fritz Staar und Hu 
*-«mke. den Direktoren der z 
^ Verwaltung dieses Theatc 
-sgrundetc Berliner Licl 

Piel-ThcalerAktiengeselHcha 

v„n? 0fn . men word «» Na 
Fi t, “ nd, ** r Renovierung ui 
; au modernster Apparat 
Une W !. rd "Atrium" im A 
de * Monats August ra 
nem sensationellen Großfil 
tr »tfnet werden. 


Erotisches „Kino" ohne Zensur 


Es steht in mehreren Exem¬ 
plaren im Herz der City und 
wird von jung und alt gern be¬ 
nützt. Die Benutzung ist nicht 
teuer. — Fall für Fall nur rin 
Groschen, und wenn einer erst 
mal angefangen hat, kommen 
immer wieder andere nach! 

„Film — 10 Pfennige*' leuch¬ 
tet groß ein Plakat über dem 
Apparat. Und dann leuchtet 
noch anderes: „Reizvolle" Titel 
wie „Im Badezimmer", „Kisscn- 
schlacht ', , Junggcsellinncn", 

„Am Toilettentisch", „Beim 
Maler", „Bacchanal" usw. und 
endlich leuchtet noch etwas, 
und das sind dio Rcklamcbil- 
der, dio diese Titel ergänzen, 
nach dem Prinzip „Ein Bild 
spricht mehr als lau und Wor¬ 
te": Akte und Halbaktc in rei¬ 
cher Auswahl. Alles auf Reiz 
gestimmt, bewußt, absichtlich, 
ganz offen. 

Das Rcklamcbild zu dem 
„Film", der den schönen Titel 
„Am Toilettentisch" trägt, stellt 
ein nacktes Mädchen mit lan¬ 
gem gelösten Haar dar. 

Das Rcizbild für den Filsi 
„Im Badezimmer" zeigt cito 
schlanke Frauengcsta'.t, die ihie 
vordere Körperhälfte schamha I 
deckt, dafür aber Jic andere 
Seite in schöner Nacktheit dem 
Zuschauer preisgibt. 

„Junggcsi-Uinncn" unterhalten 
sich prinzipiell auf diesen Bil¬ 
dern nur halb ausgezogen in 
hübscher Reizwäsche. 

Was das für „Filme" sind?! 
Nun, Bildstreifen im eigent¬ 
lichen Sinne des Wortes stei¬ 
gen sie nicht dar. Aber es 
sind kiuematographische Auf¬ 
nahmen, bewegte Bilder, nach 
dem Prinzip jener Büchlein, die 
aus Reihenaufnahmen zusam- 
mcrgcstcllt waren, und mit 
denen wir uns in unserer Ju¬ 
gend amüsiert haben. 

Die Apparate sind amerika- 
rischen Ursprungs und werden 
von der Horloklame Palcntvcr- 
werturgs- und Reklame G. m. 
b. H , Berlin W SO. Taucnlzicn- 
straße 4, aufgcstcllt. 

Sic haben mit dem Film wei¬ 
ter nichts gemeinsam, als daß 
ihre Aufnahmen auf kinemato- 
graphischem Wege erfolgen. Die 
deutlich sichtbar angebrachte 
Bezeichnung „Film“ ist eine 
glatte Irreführung, d:c uns aber 
sehr viel schaden kann, weil 
harmlose und strengdenkende 
I.a'cn sagen werden: „Natür¬ 
lich, solche Sachen kommen 
nur beim Film vor!“ 

Wir haben cs Dutzende von 
Malen erlebt, daß Szeren, die 
lange nicht so „pikant“ waren, 
und die außerdem im Rahmen 
einer harmloren Handlung wa¬ 
ren, aus einem Film entfernt 
werden mußten, weil sie „dazu 


angetan seien, die Phantasie 
der Jugendlichen zu über¬ 
reizen". Aus demselben Grunde 
sind zahllose Bilder schon der 
Zensur zum Opfer gefallen, 
immer weil man für die „be¬ 
dauernswerte Phantasie“ der 
Jugendlieben Sorge trug. 

Bei diesen Apparaten aber 
ist es etwas ganz anderes) 

Hier dürfen Entkleidungs- 
rzenen — Badeszenen usw. ge¬ 
zeigt werden, ohne daß die ge¬ 
ringste Sorge für die Phantasie 
der Jugendlichen Platz greift. 
Für zehn Pfennig darf sich hier 
ein Jugendlicher überreizen, so¬ 
viel er will. 

In einem Laden, der zehn 
Schritte davon entfernt ist, 
hängen 70 Bilder von nackten 
und halbnackten Frauen, die 
als „künstlerisch" gelten und 
vor denen die Zensur lialt- 
machen muß. Schön — also 
gesetzlich geschlitzte Nackt¬ 
heit. 

Cie Rcklamcb Wer dieser 
IIorloklame-Appara'e aber sind 
rein« Rcklamcpno os, die zur 
Benutzung des Apparates an- 
reizen sollen. 

Kein einziges dieser Bilder 
würde im Photosatz eines Fil¬ 
mes geduldet und zur öffent¬ 
lichen Ausstellung zugelassen 

Es wäre interessant, zu er¬ 
fahren, ob die „Filme" der Hor¬ 
loklame G. m. b. H. irgendeiner 
behördlichen Zensur unterlie¬ 
gen oder nicht. Es wäre at . h 
interessant, zu erfahren, ob die 
Horloklame - Gesellschaft aus 
den Einkünften, die sie aus die¬ 
sen Schaustellungen bezieht, 
ii ger.dwelche Lustbarkcitsstcucr 
abzuiiefem hat. 

Wahrscheinlich aber unte. • 
liegen diese Vorführungen kei¬ 
ner Zensur, denn es handelt 
sich hier zwar in die kinema- 
tegraphische Wiedergabe kinc- 
matographi-clier Aufnahmen — 
aber nicht um Bildstreifen im 
Sinne des Wortes. Es sind 
Reihenphotographien, die vor¬ 
geführt werden. 

Jedenfalls aber muß verlangt 
werden, daß die gleiche Libe¬ 
ralität, die man diesen Vorfüh¬ 
rungen entgegenbringt, auch für 
wirkliche Filme gilt, die nur 
Erwachsenen zugänglich sind. 
Außerdem dürfen diese Vorfüh¬ 
rungen nicht mehr unter dem 
Schlagwort „Film" laufen. 

Von solchen Schaustellungen, 
die nur dazu angetan sind, 
dummen Menschen, gleichgültig 
welchen Alters, die Groschen 
aus der Tasche zu locken, 
rücken wir ab) Der „Film" hat 
mit ihnen nichts zu tun. Sie 
schädigen uns schwer, und des¬ 
halb müssen wir dagegen pro¬ 
testieren! 

H. U. Brachvogel 


Das Madel mit der 
Kamera 


Fabrikat: Paramou» 1 

Vvrlcih: Parulame-t 

Regie: Clarcncc Badgcr 

Hauptrollen: Bebt Daniel 
Länge: 2472Meter. 7Akte 

Uraufführung: Tilania-Palavl und 
Mozart saal 


Unter ihren Kolleginnen in 
Hollywood rimmt Bebe Daniels- 

eino Sonderstellung ein; sie ist 

der Clown des amcrikanisehen 
Films, eine Humoristin von 
Temperament und Feier, t in 
lachender Wirbelwind, der auch 
das kühlste Publikum nnt t. 
reißt. Als Mädel m.l der Ka¬ 
mera parodiert sic mit Ge¬ 
schick erd Grazie die Jagd der 
Wochenreporter nach Sensa¬ 
tionen. Ihr Vater verliert den 
besten Photographen, und Bebe 
als Mädel.«n von heute hat 
nichts weiter zu tun, als sich 
reibst als Fhotoreporterin zu 
erproben und nach mancherlei 
Hindernissen auch an das Ziel 
zu gelangen. Die Handlung ist 
bewußt gars locker angelegt, 
aber in den Daniclskomodicn 
spielt die Situation Jic Haupt¬ 
rolle. Eir.e staunenswerte 
Fülle der lustigsten Einfälle 
überrasch «Ln Zuschauer in 
jedem Augenblick, und man hat 
•eilen so anhaltendes Geläch¬ 
ter gehört wie gestern im Glo- 
na-Pala$t, aus dem der fröh¬ 
liche Geist der Bebe Dan.eis 
dio letzten Sentimentalitäten 
w einender Talkies austrieb. Wie 
erfrischend und beglückend 
wirkt diese Frau, deren Einzig¬ 
artigkeit '.io geeignet macht, 
Liebling des Publikums zu 
werden. Wir sehen bei uns nur 
ganz wenig Daniclslilme. ah er 
man sollte uns keinen von ihnen 
vcrcnthalten. 


Zwei deutsche Filme 
in New York 

Im 55the Street Playhouse 
hat der Ufa-Film „Am Rande 
der Welt“ sehr gut gefallen Er 
bewies, daß ein stummer Film 
bei guter Regie und Darstel¬ 
lung noch immer großes In¬ 
teresse erregen kann, und daß 
cs nicht unbedingt notwendig 
ist, daß ein Film unlogisch sein 
muß, um in Amerika zu gefal¬ 
len. 

Ein anderer deutscher Film, 
„Luther", spielt sich im Little 
Carnegie Play House ab. Der 
Film gefällt sehr, da das reli¬ 
giöse Element in Amerika stets 
Anklang findet. Man erwartet 
in der Provinz, namentlich in 
den Nordstaalen mit protestan¬ 
tischer Bevölkerung, ein großes 
Geschäft. 






Filtnkammcr 
im amerikanischen 
Handehami 

ö«i wird, IS*, irr. Hande'.sam: der 
Vereinigten Staaten nunmehr 
t , tene Filmableiluog (Mo¬ 
tion Pictur« Division! gegründet 
V irden, die un'er der Leitung 
zweier bekannter Fachleu'e 
|CI.ti ce J North als Direktor 
und Nathir. D. Golden als 
erste r Assistent! steht. Sie hat 
hauptsächlich Jen Zweck, der 
s .lerikanischen Filmindustrie 
und allen ihrer. Nebenindustrier, 
in: Auslande die Hilfe zuteil 
werden zu lassen, die sie benö¬ 
tigen. Sie soll aber auch an¬ 
dererseits die Entwicklung der 
heimischen Industrie verfolgen 
vni besonders die Herstellung 
Ter. Industrie-, Werbe- und er¬ 
zieherischen Filmen über¬ 
wachen. Im Jahre 1<>Ä war be¬ 
reits durch der. Kon grell d-r 
Bildung einer Motion Picture 
Scction genehmigt worden 
Durch die jetzige Rangerhöhung 
zur Division zeigt sich die Be¬ 
deutung. die die amerikanische 
Regierung dem Film betmißt. in- 
de sie ihn mit allen anderen 

Film und Universität 

De Havard-Lniversitat .n 
Ts-.-a York hat die Kinokuns: 
feierlich als ir die Reihe der 
. schonen Künste' gehörig er¬ 
klärt. Ein Komitee dei Depar¬ 
tements der schönen Künste hat 
bereits die erste Gruppe von 
Filmen, einheimische und aus¬ 
ländische. ausgewählt, die we¬ 
gen ihrer künstlerischen Ver¬ 
dienste für .alle Ewigkeit ' im 
Archiv der Havaid-Universitat 
aufbewahrt werden sollen. Für 
diese „Kunstgalerie" sind ganz 
neue Positive bestellt worden- 

Neuartiger Kunden¬ 
dienst bei Terra-United- 
Ariists 

D. - der Terra - United • Ar¬ 
tist* - \ erteih seiner Kundschaft 
durch Zikular raitteilt, hat er 
für die neu« Saison folgende 
Neuerung geschaffen, um die 
Kundschaft beim Herausbringen 
der Filme seines Verleihs zu un- 


Der Leiter der Theiterver- 
wxltung., Herr Eugen R. Schle¬ 
singer. wird aut Wunsch an Ort 
und Stelle die betrefiende The¬ 
aterleitung im Hcrausbringen 
der Filme mit seinen langjahr: 
gen Erfahrungen werbe- und 
thcaiertechmsch unterstütze.). 

Die beiden bekanntesten Or- 
chesicrleiter Deutschlands, die 
Herren Kape'tmeister D». Becce 
und Arthur Guttmann. steher. 
als C-rstdingenter. zu auswärti 
gen Premieren der Terra-Uni¬ 
ted Artists-Fiime den Theater 
cbenUIls zur V r erfu* 

fun£ 


Der Tonfilm in Rußland 


Von orscre«Leningrad 
Obwoh die drei prominen¬ 
testen rissischen Regisseure 
Serge, i senilem, Wsewolod 
Podowkin und W. Alexandrow 
Grund hatten, anzunehmer, wie 
ich ir. Nr 32 des „Kmemato- 
graph terichtete, daß Ru߬ 
land aut den Tonfilm lange 

durch se ne Erfindungen aui 
den. Gebete der Telegraphie 
bekannter Sowietingemeur A. 
F. Schon:) gelunger. das Pro¬ 
blem des sprechenden Kinema- 
lographen zu lösen Der ge¬ 
wöhnliche Projektionsapparat 
des hiesigen optisch-mechani¬ 
schen Trusts ist mit einem spe¬ 
ziellen Zubehör für Tonwieder¬ 
gabe verbunden. Di die Prü¬ 
fungen im Laboratouum des 
Schwachstiomtrusts positive 
Resultate zeitigten, hat die 
Sowkino den ersten russischen 
Tonfilm n Arbei* genommen 
und wollte ihn schon zu den 
Maiieslliclikciter. herausbri.i- 
gen, was natürlich nicht gelun¬ 
gen ist Ir der deutsch-rnss-- 
schen Aktiengesellschaft Mesh- 
rabpomfilm ist der Sowkino ein 
kapitalkräftiger Konkurrent ent¬ 
standen. welcher, wie der auch 
in Berlin oekannte Präsident 
der Sowkino, K. Schwedtschi- 
kow, in dem Zentralorgan der 
Kommunistischen Partei „Praw- 
da'. erbost mitteilt. mit der 
..British Photo-tone einen Ver¬ 
trag abgeschlossen hat bch its 
Vorführung der englisch en 
Tonfilme ir. Leningrad nnd 
Moskau. Schwedtschikcw wen¬ 
det sich in der Zeitung hilfe¬ 
suchend an die Staatskontrolle 
sowie an das Handelskommis- 
sanat mit dem Hinweise, daß 
die Meshrabpoirfilm die rus¬ 
sische epochen.nachcndc Er¬ 
findung des Tonfilms, welche 
von der Sowkino schon nach 
einigen Monaten herausgebracht 
werden soll, untergraben will 
und die Erstgeburt des Ton¬ 
films in Sowjetrußland durch 
den englischen Tonfilm an sich 
reißen will. Inzwischen wird 
in Leningrad das Experimen¬ 
tale Kino der Leningrads As¬ 
soziation der revolutionären 
Kinematographie in ein Ton- 
filmtheater umgebaut. Auch da- 
Moskauer Theater „Ars'' wird 
durch Umbau in ein Tonfilm- 
kino verwandelt 


er A. B -Korn p indenten 
Die Zahl der Kinotheater dzr 
Ukrainischen Sowjetrepublik 
betrug am 1. Oktober 1927 
1800 Jetzt ha; d e Zahl der¬ 
selben die Ziffer 2200 über¬ 
schritten. Sämtliche Theater 
stehen im Betriebe der All- 
ukrainischen Phoio-Kmo-Ver 
waltung Wufku, welche auch u 
der Produktion eine übcra'i. 
rege Tätigkeit im laufenden 
Wirtschaftsjahre ent wickelt und 
in der Produktion folgende the¬ 
matische Gruppen verarbeitet 
1. Arbeiterleben (Rationalisa- 
tion der Produktion, die kul¬ 
turelle Revolution und das 
neue Milieu, der Arbeiter als 
Erfinder, die Arbeitern a!» Ak¬ 
tivistin! 2 Das Dorfleben (die 
kulturelle Revolution im Dor'z. 
das landwirtschaftliche Kol¬ 
lektiv oder die Kommune, die 
Landwirtschaft und das Bauern¬ 
tum. die Ausnutzung de- natür¬ 
licher. Reichtumer. die ßiue- 
rin als Aktn istm im Don) 

3 Das Leben der Jugend (d , 
Liebe ur.d die Arbeiterjugend, 
die wissenschaftliche A-beit. 
die Jugendbündierj. 4 Da. 
Milieu der rolen Armee (die 
rotr Armee und das Dorf). 3 Das 
Milieu der Sowjet-Intelligenz 
(der Verfall der ukrainischen 
intelligenten Familie). 6 Die 
Nationalpolitik (der Bau des 
elektrischen Werk- am Dniepr. 
die nationalen Minderheiten der 
Ukraine). 7. Die sozialen Er¬ 
rungenschaften de: Ukraine 

(die Dekabrislrn .n der 
Ukraine, eine Dorftragödie, am 
Fuße der Karpathen) 8 Die 
Geschichte der Ukraine 0. Kin¬ 
derfilme (der Sowjet-Robinson, 
die Schule, die Kinderko.umu- 
ne). 

Wie man aus obiger Thenien- 
aufzählung ersehen kann, ist di - 
russische Kinoproduktion bol 
«chewislisch eingestellt und 
die Zuschauer werden mit der 
Sowjet Ideologie überfüttert. 

Wenn aus irgendwelchen Grün¬ 
den. wie es beim Tolstoi-Jubi- 
lavm war, ein unpolitischer 
Film herausgebracht wird, so 
ist der Erfolg desselben in der 
Regel ein überaus großer, wie 
bei dem Film „Vater Sergius", 
wodurch die Verleihorganisatio- 
nen aulgemuntert werden, wei¬ 
tere unpolitische Filme heraus¬ 
zubringen 



WELT-REKLA ME- 

KON G RESS 

11.-13. AUGUST IN BERLIN 

Gleichzeitig g-oBe ..Deutsche Reklameschau" 


»"•rasen „ler mi- KongreH und Ar melilungen r. r Tr inahme hi ran -a 
zu ncblor. an das WciI-ReMame-Ko iQrcBbüro. Berlin WB, Kanomcn!, 2ä 30 


Oesterreich und die Ver- 
längcrungdcr Schutzfrist 

Im Nationalrat wurde dieser 
Tage die Vorlage der Bundes¬ 
regierung wegen eines Gesetzes 
zu einer provisorischen Verlän¬ 
gerung der urheberrechtlichen 
Schutzfrist für Werke der Lite¬ 
ratur und der Kunst, soweit st« 
nach den bisherigen Urheber-, 
gesetz am 3t. Dezember 1924. 
beziehungsweise 1*30 endet, 
eingebracht 

Bezüglich der Verlängerung 
des bisheriger. Urheberrechtes 
laut der vorjährigen urheber¬ 
rechtlicher. Konferenz in Mai¬ 
land. in bezug auf das soge¬ 
nannte droit moral, die unver¬ 
äußerlicher. Persönlichkeits- 
rechle d rs Autors auf sein 
Werk, wie auch au! di.- rund- 
funkmäßige Wiedergabe dersel 
bcn. werden mit der deutsche» 
Regierung sofort Verhandlungen 
die sich bisher nur in Jen An 
fangsstadien bewegten in An¬ 
griff genommen uni Jen \n- 
gleich des öfterreichis.hen Ur¬ 
heberrechtes an De Jts.h'and 


Englisches Handdsaml 
für Intcrchangcability! 

Wie uns ein Funksprjch mel¬ 
det. hat der Paria,nentssekre- 
tär des Handelsamtes. Smith, 
eine Deputation der englischen 
Film Verleiher empfangen, die 
Vorschläge zur Sicherung der 
Interchangeabilitv von Tonfil¬ 
men bei den verschiedenen 
Fdmapparaltn unterbreitet hat. 
Die Vorschläge werden vom 
Handelsamt. das diese Frage im 
Interesse des britischen Licht¬ 
spielgewerbes für sehr bedeut¬ 
sam hält, geprüft, in Kurze soll 
eine eingehende Besprechung 
der Interessenten auf Veranlas¬ 
sung des Handelsa mtes slatt- 
finden. 

Klangfilm produziert 

Aus der Produktion der 
Klangfili.. G m b. H. erschei¬ 
nen in .-achster Zeit zwei Ton¬ 
filme im Verleih der Tobis 

„Leier und Schwert ", ein 
kurzes Melodrama um die Ge¬ 
stalt Theodor Körners, na.li 
e ; ner Komposition vor. Pul 
Paul Graen.-r. durch Dr Han- 
Erdmann s\nchroni-iert. Haup'- 
rolle: Kammersänger Jöken 

Regie: Uwe Jens Krallt. 

Inzwischen hat Uv.-e Jen- 
Krallt die Atelieraufnahme 
eines zweiten, hundertprozer.i: 
gen Ton- und Geräuschfilnis 
beendet, der den Titel „Südes 
preß führen wird. Die letzten 
Außenaufnahmen sind zur Zs 
in Norwegen im Gange. D*"' 
1200 Meter lange Film, de-- 
Hauptrolle Paul Hcnckcls *p'e 
und spricht, wird im August 



Varia« 


Auflage : 4900 






das Älteste 

FILM FACH BLATT 




VERLAG SCHERL* BERLIN SW 68 


Berlin, den 24. Juli 1929 


Nummer 170 


Warners Weltuntergang 

Die Berliner Premiere der „Arche Noah“ 



Die Brüder Warner sind, 
Venn man es ganz genau bc- 
trachtet, in diesem Jahr von 
besonderem Glück begünstigt. 
Erst gelingt es ihnen, ihre 
größte Kanone, AI Jolson, 
trotz aller Patentstreitigkei¬ 
ten wochenlang mit Riescn- 
erlolg im Gloria-Palast sin¬ 
gen zu lassen, und dann ver¬ 
bietet man ausgerechnet kurz 
vor der Premiere von „Noahs 
Arche" die Western-Appara¬ 
tur und erlaubt ihnen damit, 
die „Arche Noah" stumm 
herauszubringen. 

I ■ .'.ann nämlich kein Zwei- 
lel da über sein, daß diese 
stumm«. Fassung — vom deut¬ 
schen Standpunkt aus ge¬ 
sehen .— stärker, wuchtiger 
und auch dramatisch besser 
virkt als die Ausgabe für 
\ itaphon. die bei allen ihren 
Schönheiten doch manches 
enthält, was vielleicht auf die 
lutschen Gemüter nicht so 
wirken würde, wie auf das 
naive Amerika. 

Man vetmißt zwar ungern 
die hübsche franko-amerika- 
nischc Marschmusik, den Ge¬ 
sang dei Soldaten. Aber man 
hat dafür einen Ersatz in 
Bccces schnell hingeschriebe¬ 
ner Illustration, die schon 
kontrapunktlich viel voller im 
Klang, viel reicher in der 
Melodie geworden ist. 

Allerdings wäre auch hier 
mancherlei auszusetzen. Es 
>st immerhin strittig, ob man 
Soldaten zu den Klängen 
«ines so überaus bekannten 
und auch textlich populären 
" c h en l.iedes, wie 
..Tochter Zion" marschieren 
lassen soll. 

Aber das sind Kleinigkei¬ 
ten, die vielleicht dadurch zu 
erklären sind, daß man die 


spezifisch amerikanischen 
Musikpiecen nicht so schnell 
erreichen konnte, wie die 
einstweilige Verfügung gegen 
die Western gekommen ist. 

Der Film selbst wirkt, wie 
gesagt, stark und wuchtig. 
Der erste Teil der Handlung, 
die Geschichte von der klei¬ 
nen Mary, die aus Elsaß- 
Lothringen stammt, und die 
schließlich einen Amerikaner 
heiratet, geht glatt und inter¬ 
essierend vorwärts. Der erste 
belebende Tontilmmomcnt, 
nämlich der Sturz des Eisen¬ 
bahnzuges in die Tiele, wirkt 
auch ohne Geräusch, und 
vielleicht sogar noch tiefer, 
wenn an Stelle der Grammo¬ 
phonplatte die Pauken im 
Orchester rasseln. 

In Paris geht die Ge¬ 
schichte stark dramatisch 
weiter. Er geht in den Krieg. 
Sie wird kleine Tänzerin in 
irgendeinem Fronlvaricte. 


Beide leben beinahe neben¬ 
einander, ohne cs zu wissen. 

Wer nicht weiß, daß es 
gerade in dieser Partie des 
Films eine der schönsten 
Tonfilmszenen gibt, die bis 
letzt in Europa über die 
Leinwand gegangen sind, ist 
absolut befriedigt. 

Im Original spielen da 
etwa hundert Meter in einem 
Park, wo sich das deutsch¬ 
englische Liebespaar auf einer 
Bank so unterhält, wie sich 
Liebende bei Mondschein im 
Garten zu unterhalten pfle¬ 
gen. 

Sic verstehen sich zwar 
sprachlich nicht, aber sonst 
sehr gut. Die französischen 
Schutzleute möchten sich mit 
den beiden hübschen, : ungen 
Menschen in der Sprache 
ihres Landes verständigen, 
aber auch das gelingt natür¬ 
lich nicht. Sie sagen etwas. 
Min weiß, was sie wollen, 
aber man versteht sie nicht. 


Eine spezifische Tonfilm- 
Wirkung, die natürlich jetzt 
ganz aus fällt. 

Unser« Leser werden fra¬ 
gen, was denn die Angele¬ 
genheit mit der „Arche 
Noah" zu tun hat. 

Das (ragt sich während der 
ersten Akte der Zuschauer 
auch, wenn er nicht von An¬ 
fang an durch einen histori¬ 
schen Rückblick mit bibli¬ 
schem Einschlag darüber be¬ 
ruhigt ist, daß irgendwie 
schon etwas kommen wird. 

Der alte Noah — womit 
natürlich nicht Noah Becry 
gemeint ist — kommt im 
letzten Drittel, nachdem eine 
deutsche Granate die Heldin 
vor den Erschießen bewahrt 
hat. Er kommt sozusagen 
als Illustration, weil der 
Fcldprcdiger Parallelen zieht 
zwischen der schlimmen Zeit 
von damals und dcmWeitkricg. 

Wenn Warners ihren Film 
das gigantischste Bild aller 
Zeiten nennen, so gibt ihnen 
dieser historische Teil dazu 
eine tatsächliche Berechti- 
gun* 

Wir sehen einen Aufwand 
an Massen in bunten, groß- 
angelegten Bildern, wie sie 
selbst in „Ben Hur" kaum 
erreicht wurden. 

Der Turmbau von Babel 
wird in gewaltigen, packen¬ 
den, dekorativen Bildern de¬ 
monstriert. 

Neben Jehova, dem Gott 
Noahs, steht der Götze Jag- 
huth, dem man die schöne 
Miriam opfern will, obwohl 
oder weil sic die Braut Ja- 
phets ist, der mit seinen Brü¬ 
dern Sem und H; m daran er¬ 
innert, daß man ab und zu 
doch auf die biblische Grund¬ 
lage zurückgcgriffen hat. 



Kleine Anzeigen 


Spuren im Schnee 


Nclürlich erscheint die 
Arche mit allem lebenden 
und toten Invcnlai. Monate¬ 
lang vor Erscheinen des 
Films hat man von dem Auf¬ 
marsch sämtlicher Tiere ge¬ 
hört, den Michael Kcrtcsz für 
diesen Film arrangierte. 

Es weidet tatsächlich die 
Klapperschlange neben dem 
Elefant, irgend etwas, das 
wie ein Schaf aussicht, neben 
dem Löwen 

Es ist eine Auswahl, die 
selbst Hagcnbcck und Heck 
vor Neid erblassen läßt. 


Regisseur dieses Films ist 
Michael Kertesz Ein Mann, 
der sehr bald all das, was 
an europäischer Tradition 
noch an ihm hing, vergessen 
hat und der sich sehr schnell 
und ohne jede Ambition auf 
amerikanische Methoden um- 
- 

Dolores Costcllo spielt die 
verschüttete, wiedererweckte, 
beinahe gestorbene Varicte- 
damc Sic singt in der tönen¬ 
den Fassung das schöne Lied 
„Du, du liegst mir am Her¬ 
zen" in'deutscher Sprache. 

Aber auch ohne diese Gc- 
sangscinlagc wirkt sic nett, 
lieb, hübsch. Sic hat in 
George O'Brien einen glän¬ 
zenden Partner, ein hübscher, 
iunger Mann, der geschickt 
agiert. Noah Beery mußte 
den russischen Obersten spie¬ 
len. Er hat einen schönen 
Bart und rollt mit den 
Augen. Ist ein Bösewicht, 
wie er bereits im „Frei¬ 
schütz'* steht- 

Die technischen Mitarbei¬ 
ter, die Kameraleute, die 
Verantwortlichen des Manu¬ 
skripts, werden in dem Titel 
in endloser Ruhe genannt. 
Unter Vorbehalt sei als der 
Autor Anthony Coldeway ge¬ 
nannt, während Hai Mohr 
und Barnay Mc. Gill nament¬ 
lich das Lob dafür empfan¬ 
gen sollen, daß sic photogra¬ 
phisch eine der unerhörtesten 
Leistungen des letzten Jahres 
geschallen haben. Für die 
Bauten soll Fred Jackman 
verantwortlich sein. 


Es ist ein Filmwerk, zu 
dem die Masse strömen wird 
vor dem man andächtig sitzt 
wie vor den Pyramiden von 
Gizeh. Es ist eine Welt¬ 
sehenswürdigkeit, die im 
Film-Baedeker mit einem 
großen, dicken Stern ver¬ 
zeichnet werden wird. 


Reisevertreter 


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Bergen ElMitg. HoVsir.5 

Finfriilskarfcn, harderob - - 

Vnrfiiinö-Sai 


ts Schmidt, Kaaaoter K I«. 


Reklame * Diapositive 

».‘.Vrlm.c Entwürfe 

Otio Orimann 

Kunstmaler, Hamburg Pool.lr.Bc 32 p(r 

Effektbeleuchtung IQr 
Zuschauerraum und 
Außenfassade 
Bühnenbeleuchtung 
Lichtreklame 
Leihbuchstaben 

Schwabe&Co. 

BERLIN SO 16. Köpcricbci SlraBc 116 
Tclcpboo F 7. Jaancw.tr 62(11 



Fabrikat: Münch I.ichtspiclkunst 
Verleih: Bayerische 
Länge: 1968 Meter. 5 Akte 
Urauiiuhrung: Capitol 


Bei dreißig Grad Hitze im 
Schatten erweckt ein solcher 
Titel -chon von vornherein 
Sympathie, und wenn die Zu¬ 
schauer dann noch gewahr wer¬ 
den daß ein sauber inszenier¬ 
ter hervorragend gespielter 
Film dahinter .»eh», sc berührt 
dies doppelt angenehm. 

Cer unschuldig verurteilte 
Klaus entlieht dem Gefängnis 
und cs gelingt ihm. sich im 
ewigen Eise der Barnina vor 
den Verfolgern zu verbe-gen. 
Niemand hätte von seiner An¬ 
wesenheit eriahren wenn nicht 
eine Lawine hcrniedcrgegangcn 
und den Msler Victori ihr 
Opfer geworden wäre. Mit Le¬ 
bensgefahr rettet ihn Klaus und 
bring* ihn m d-v Dorf Hierbei 
lernt er Herta, Victors Kusine, 
kennen, die ;n ein*amer Berg¬ 
hütte lebt. Zwischen beiden 
entspinnt sich eine Liebschaft, 
die aber von Victor gestört 
wird, der in seinem Retter den 
entflohenen Gefangenen wieder 
erkennt. Schl.eßlich hilft die¬ 
sem Herta, nzchdem beide ihre 
Schickralsverbundenhcit er¬ 
kannt haben, zur Flucht und 
den Abschluß bildet die Nach¬ 
richt. daß sich die Unschuld 
-. on Klaus herausstellte. 

Die «chlichte Handlung wird 
ron Willy Reiber unter der 
Oberleitung von Franz Sertz in 
einer Reibe vorzüglich gesehe¬ 
ner Einzelzuge wicdcrgegch:n. 
Mit außerordentlicher Feinheit 
ist die Landschaft mit dem 
Seelengcmäldc verwoben wor¬ 
den, so daß wir einen Hochge- 
birgsfiim von bedeutenden Qua¬ 

litäten vor uns haben. Die Dar¬ 
stellung trug wesentlich zum 
günstigen Gesamteindruck bei. 

Peter VoP bereits unter Dr. 
Banek bewahrt, hat die letzten 

Reste des Theaterspiels ausge¬ 

tilgt und erscheint als ein Film- 
schauepieler, wie wir wenige 

seines Formates haber Ein 
-chlanac sehnige Erscheinung, 
schlichtes verinnerlichtes Spiel, 
der Reichtum an mimischem 
Ausdruck beben ihn weit über 
die konventionellen Liebhaber 
hervor. Hier ist ein Talent vom 
Range Ronald Colmans, da- 
seinen Weg machen wird. 

Ilse Stobrawa. ebenfalls herb 
und entschlossen, gibt den Typ 
des Mädchens von heute wie 
keine zweite wieder. Die Zeit 
der schmachtenden Filmheldin- 

In kleineren Partien bewahr¬ 
ten sieb Will Dohm. Hans Beck- 
Gaden, Franz Loskarn. 

Sehr herzlicher, sehr anteil- 
nehmender Beifall, welcher der 
Sonderstellung dieses Filmes 
gerecht wurde. 
























i'u SUCH tur .1 li.cndl» hc zu- 
f-l-i ‘er. -.oidcn Mar. aber Irolz- 
<l<m aus diesem oder jenem 
(«runde mehl den Beifall irgend- 

• r.<t Mjcbtgcv. alligen ge- 
: -nden hallt Solchen Ver¬ 
ben dm zweifelsohne |eder 

'■ (riichcn LmndJagc cntbch- 
rcr - >** von den Fachorganen 
'! ' I ichtspielwcscns begreif- 
liehrrwe.se st,.:« naehdriicklich 
•.imgelrtlcn worden. Und 

• rircubchcrwcise ist auch slels 
"‘ Rntn kurzem Abhilfe geschaf¬ 
fen worden. 

unerfreulich und lästig 
*•' “^gesetzlichen Versuche 
'■> 1 für den einzelnen von 
. 1 betroffenen Lichlspiel- 


_utung es für das gesamte 

l.ichtspielgcwerbc sein würde 
wenn die Zentralisierung d- r 
Filmzensur wieder getuckert 
werden würde. Aber auch d e 
Allgemeinheit h«.tte keinen Nut¬ 
zen von der Einführung einer 
1«. idcsrcchtlichen Jugendzensur, 
im Gegenteil Denn ein Zwang 
auf die Fabrikanten zur Her¬ 
stellung von Bildstreifen, die 
sich auch zur Vorführung vor 
Jugendlichen eignen, kann nicht 
ausgeübt werden, und ebenso¬ 
wenig Wann man die Lichtspiel- 
liausbesitzer zwingen, das Vor¬ 
führungsrecht an solchen Filmen 


II die -• 

Sirebungen gelungen ist, darf 
als ein erfreulicher Erfolg ge¬ 
bucht werden. Desgleichen, daß 
verheiratete, geschiedene oder 
verwitwete Frauen auch 
dann, wenn sie das 18. Lebens¬ 
jahr noch nicht vollendet haben, 
nicht mehr als Jugend¬ 
liche im Sinne des Lichtspicl- 
gesetzes gelten sollen, so 
daß für sic die Beschränkungen 
der Jugendschutzb«’stimmungen 
in Zukunft nicht mehr gelten 
sollen. 

Dagegen wird sich das Licht- 
spielgcwcrbc damit abfinden 


werden, daß die Zensur der 
nur für Erwachsene freigegebe¬ 
nen Bildstreifen umsofreier 
gchandhabt werden kann je 
hoher das Jugendschutz., l! er 
heraufgesetzt wird, und dann ist 
darauf zu verweisen, daß nach 
einer neuen Bestimmung i n 
besonderen Fällen" 
Bildstreifen auch für 
Jugendliche über 14 
Jahren zug.lassen wer¬ 
den dürfen. Der Entwurf 
formuliert dies allerdings so. 
daß er sagt, in besonderen Fal¬ 
len könne be- der Zulassung 
eines Bildstreifens vor Jugend¬ 
lichen „dit untere Altersgrenze ' 
von sechs Jahren auf vierzehn 



Dänischer Tonfilm gegen Western 
Electric 


Wie uns ein Drahtbericht aus 
Kopenhagen meldet, hat infolge 
der Berliner Gcrichtsentschei- 
durg in Sachen Klangiilm gegen 
Western Electric jetzt auch die 
Dänische Tonfilmgcseilschaft 
Schritte gegen Western Elec¬ 
tric unternommen, und zwar 
wird dänischerscits, wie Ekslra- 
bladct meldet, der Nachwci* 
erbracht werden, daß Western 
Electric auch dänische Pa¬ 
tente verletzt hat. 

Eine Aufsichtsratssitzung der 
dänischen Fabrik wird in den 
nächsten Tagen gerichtliche 
Schritte cinleitcn. Wie der 
Direktor der dänischen Fabrik 
heute abend berichtet, seien 
die dänischen Apparate in der 


letzten Zeit bedeutend ver¬ 
bessert worden. 

Es lägen fast 2000 Bestellun¬ 
gen aus Skandinavien vor. Hier 
beeile man sich, mindestens 
1000 Apparate in Skandinavien 
schnellstens unterzubringen. 

Die Western Electric wollte, 
wie bereits von uns gemeldet, 
auch die dänischen Kinos, die 
Western Elcclric-Tonlilme brin¬ 
gen, veranlassen, ausschließlich 
ihre \pparale zu verwenden. 
Diesem amerikanischen Zwango 
will man sich hier aber keines¬ 
wegs beugen, sondern glaubt 
in« Gegenteil, Trümpfe in der 
Hand zu haben, Western Elec¬ 
tric in Skandinavien auszu- 
schaltcn. 



eine Erleichterung der 
Zeusurgrundsätze 

Und schließlich ist noch von 
ciheblicher Bedeutung. daß 
künftig die verunglückte Be¬ 
stimmung in Wegfall kommen 
soll, wonach bisher jede Ge- 
























































n d e und jeder Gemein« 
erb and un'cr bestimmten 

Umsetzungen Jugcndschutz- 
mmungen erlassen durfte, 
tig soll nur noeb die ober- 
l-sndcsbehörde ermächtigt 


m-ingen über den Besuch 
!. nri uhrungen ZU 
und iür Zuwiderhand- 
en gegen diese Bestimmun- 
Geldslraic bis zu 150 AL 
idrohcn. Daß Zensurmaß. 
men hierdurch nicht für zu- 
ig erklärt werden, ist nach 
ganzen Aufbau der Bestim- 
gen selbstverständlich, er« 
sich . ber überdies auch aus 
Begründung selbst. Da- 
daß nur noch die Lan« 
— 1 —Ibehördcn solche S— 
mungen erlassen <1 


Hermann Rosenfelds Silberhochzeit 


iner der populärsten 
seine silberne Hoch« 
n Fest, an dem seine 
freunde in Fabrikation 


Film ein amerikanisches Prin¬ 
zip auch in Deutschland durch¬ 
setzen, das Prinzip der United 
Arlists, bei dem prominente 
Künstler selbst das F'abrika- 


Anteil tionsrisiko träger 



Rasputins Tochter vor 
dem Arbeitsgericht 

Maria Rasputin, die einzige 
Tochter Rasputins, heute Mit¬ 
glied der russischen Tanz¬ 
gruppe „Bolgarolt", hat ihre 
Klage gegen eine Kölner Film¬ 
gesellschaft auf Zahlung von 
2100 lim. Wochengage beim 
Kölner Arbeitsgericht siegreich 
durchgefochten. Die Kölner 
Filmgesellschaft hatte Maria 
Rasputin als Solotänzerin für 
ein Kino :n Kaiserslautern ver¬ 
pflichtet, sie dann aber nicht 
eingestellt. Der Zweifel des 
Vertreters der Beklagten an 
der Zuständigkeit des Köloei 
Arbeitsgerichtes wurde da¬ 
durch behoben, daß sich diese, 
als zuständig erklärte. 

Der Einwand gegen die Gül¬ 
tigkeit des Vertrages, er war 


































































Autläge : ^900 


: VERLAG SCHERL* BERLIN SW 68 


23. Jahrgang 


Berlin, den 23. Juli 1929 


Tonfilm im Kammerspiel 


Im lieblichen Tal des Oos 
erscheinen jede, Jahr die 
Vorkämpfer für die deutsche 
Kammermusik, genau so wie 
das Mädchen aas der Fremde, 
und teilen die neuesten Ga¬ 
ben der verschiedenen Rich¬ 
tungen. mit viel Prätention 
vor einem zwar kleinen, aber 
publizistisch einflußreichen 

In diesem Jahr erscheint 
aucii der Tonfilm in große 
i.m Ausmaß im Programm. 
Wird diese neueste F.rfindung 
l»ewußt und mit aller Macht 
in den Dienst der musikali¬ 
schen Modernen gestellt. 

• n Berlin durfte man schon 
> n paar Proben sehen. Unter 
anderem: Musik von Hindc- 
J ‘"'" ur mechanisches Kla- 
* ■ die Geschichte der „Pe- 

•'!' Lilie' . inszeniert von Ca- 
talcanti. und instrumentiert 
' *n Uarius Milhaud 


Vieles 




ist technische Spielerei. 
Anhäufung von Abstrakte.- 
nen Verwendung von guten 
j n<l schlechten Tricks. Kon- 
lessionen einer ultramodci- 
mn K'chtung. die leider so 
•• 'nislisch. kubisb-eii 
nnd futuristisch ist. daß sic 
vielleicht einen kleinen Kiei- 
Hypermodenur begeistern 
Kann, aller für die praktische 
rjlmr.rbeit auch dann nicht io 
kommt, wenn man 
überlegt, ob nicht das eine 
-'er andere schließlich doch 
! m landläufigen Spielt,Im 
' i Wendung finden könnte 

Ls muß einmal mit aller 
tutl'chkcit, gerade in einem 
racliblatt, festgestellt werden, 
t u Neues, wirk¬ 

liche Ofienbarungcn in allen 
'esen Bildern nicht vorhan¬ 
den sind 

Ks ist lediglich eine An¬ 
häufung von Tricks, die heute 


Programm für Stuttgart 

Tagesordnung: 

a) Verwaltungsbericht und Rechnungslegung de- Verbands- 
\ urstandes. 

b) Entlastung der Verwaltungsorgan?. 

c| Neuwahl des Vorstände, gemäß £ 12. 
d| Wahl von Kassenprüfern., 
e) Anträge. 

f| Beratung des Haushaltungsplane-, 

gl Wahl des Ortes für die nächste Mttgliederver-.mmlung. 
h) Verschiedenes 

Diese Tagesordnung wird noch ergänzt. 

Montag, 19. August. 

abends 8 Ihr: Zusammenkunft im großen Fe tsaal des 
. Jfindenburgbau “. 

Dienstag. 20. August. 

vormi'tags 10 Uhr: Filmvorführung Palast-Lichtspiele. Kö- 
nigstraße I. ..Der Huf de: Nordens fMitternachtssonne)". 
Künstlerische Oberleitung: Mario Bonnard. Regie: Nunzio 
Malaromma Homfilm A.-G 

1t Uhr Vorstandss tzung. ..Hindcnburgbau " 

I Uhr: Mittagessen ..Hindcnburgbau . 

1 Uhr (für Vorstandsmitglieder) Frühstück in der Villa 
Berg (Schloßptatz). Einladung der Stadt. 

3 Uhr: Delegiertensitzung .m Hochhaus des „Stuttgarter 
Neuen Tagblatts", 16. Stock 

3 Uhr: Auf Einladung der Firma Eugen Bauer G. m. b. H.. 
Kinematographenfabrik, Stul'garl-Ünterlürkheim: Aulorunu- 
fahrt durch die Stadt: Besi:htigung der Fabrikanlagen. 

7 Uhr: Offizieller Begrüf ungsabend im Parkrestaurant 
Silberburg. Militärkonzert. Auftieten der Kromerschen 
Liedergruppe Überraschungen aller Art, schwäbische Spe¬ 
zialitäten. 

Mittwoch. 2t. August, 

10 Uhr vormittags Hauptversammlung im großen Saal des 
Stadtgarten-Restaurants. 

1 Uhr: Mittagessen auf den Terrassen des Stadtgartens. 
Nachmittags: Besichtigung der Stadt. 

7 Uhr abends: Festbankett. 

Donnerstag. 22. August, 

Vormittag.,: Fahrt mit Extrazug nach München. Abfahrts¬ 
und Ankunftszeit werden bekanntgegehen. 

Aul Einladung der Emetka Fahrt nach Geisel-Gasteig. 
Ansch'ießend: Geselliges Zusammensein nach Münchener 
Art. 

Freitag, 23 August, 

tu' Uhr vormittags: Aut Einladung des Vereins Bayri¬ 
scher Lichlspieltheatcrbesil/et e. V.. Sitz München: Mün¬ 
chener Weißw urst-Fi ühschoppcn im Original „Platzt" beim 
Hofbräuhaus. 

Nachmittags: Zwanglose Ausflüge in die Umgegend mit 
Münchener Kollegen. Rückfahrt in die Heimat nach Be- 


jeder bessere und vielleicht 
sogar schlechtere Kamera 
mann beherrscht. 

Allerdings ist original und 


originell die Verwendung von 
Negativ als Positiv. Aber 
das sir.d kleine Späßchen, die 
man sich höchstens ab und zu 


einmal leisten kann, und die 
es noch lange rieht notwen¬ 
dig machen, deswegen eine 
Avantgarde zu gründen 


Das Pinz.p dieser vor, 
wärtsstürnunden Filmrcfor- 
tner ist gar nicht schlecht. Sie 
haben absolut recht, wenn sie 
der Ansicht sind, daß die rein 
photographische Gestaltungs¬ 
form zu sehr erstarrt ist. Wir 
sind mit innen absolut einig, 
wenn sic die Kamera noch 
mehr entfesseln wollen und 
wenn sie den Realismus in 
der Photographie mehr in 
den Vordergrund rücken. 

Es ist sicher originell, wenn 
in einem lebendigen Film ein¬ 
mal ein stehendes Bild einge¬ 
schaltet ist oder wenn man 
aus den kincmatographischen 
Photographien die Bewegung 
entwickelt. 

Nach d-escr Richtung hin 
ist der Film von Richter und 
Graeff „Alles dreht sich — 
alles bewegt sich“ vorbild¬ 
lich. 

Das ist ein Werk, das wir 
in jedem Kino sehen möch¬ 
ten, in dem nicht nur die 
neuen Ideen geschickt de¬ 
monstriert werden, sondern 
bei dem sich auch irgend so 
etwas wie Inhalt findet. Kom¬ 
pakte Darstellung, die auch' 
in der Symbolistik jedem ver¬ 
ständlich. einleuchtend und 
faßlich ist. 

Vom ..Vormittagsspuk" 
kann man das nur bedingt 
sagen. Die Negativpistolen 
wirken wirklich negativ Die 
Dehnungen und Zusammen¬ 
hänge haben weder etwas 
vom Spuk noch von Vormit¬ 
tag an sich und werden auch 
dadurch nicht interessanter, 
daß man atonale Geräusche 
als Begleitmusik aulnahm 

Das Kino kann bei der mu¬ 
sikalischen Illustration auf 




Neue Filmmusik 


die Melodie nicht verzichten. 
Das erkennt auch Darius Mi' 
liaud, indem er französische 
Chansons geschickt verwertet. 

..Alles dreht sich" ist übri¬ 
gens auch in der Begleitmusik 
stark mit Melodie durchsetzt. 

Eine Tonfilmouverture, die 
zu Anfang lief, hat wenig¬ 
stens den Reiz der Neuheit 
für sich. 

Alle Filme sind Fabrikate 
der Tobis, der man dafür 
dankbar sein muü, daß sie 
dieser jungen Richtung Zeit. 
Geld und Apparatur zur Ver¬ 
fügung gestellt hat. 

Daß das Experimentieren 
schließlich doch einen Zweck 
hat, sieht man aus der neuen 
Fassung der ..Melodie der 
Welt", die man anscheinend 
jetzt stark geschnitten ura- 
montiert und stärker mit Ton 
und Geräusch versehen hat. 

Man kann natürlich nach 
diesem einen Akt. den man 
sah. schwer ein Gesamturteil 
abgeben. Aber es scheint, als 
ob vieles besser geworden ist, 
konzentrierter, und deshalb 
wirkungsvoller. 

Es handelt sich, alles in 
allem, um Propaganda für 
den Tonfilm in den Kreisen, 
die mit dem eigentlichen Kino 
nichts zu tun haben. Man 
wird über die Filme sprechen 
und schreiben, vielleicht das 
eine oder andere auch einmal 
im Kino zeigen, aber man ist 
in der Sache selbst, in der 
großen Idee, nicht weiterge- 
kurnmin. Wobei die Frage 
offen bleibt, ob man das 
überhaupt wollte. 

Ungarn über den 
Tonfilm 

Sechzig Kino, und Filmlcute 
»«cn in Berlin zum Studium 
des rcntilnr.es erschienen, und 
das i achklalt „A Hel" gibt de¬ 
ren Urteil n folgendem Kcsume 
wieder: F-s ist zu konstatieren, 

daß sie nicht ernüchtert wieder¬ 

kehrten, sic gewannen vielmehr 
die Überzeugung, daß der Ton¬ 

film tatsächlich einen Wende¬ 
punkt in der Geschichte der 
Kinematographie bedeute, ja 

vielleicht noch mehr in der Ge¬ 

schuhte der Theater. Denn das 
durch den Film vermittelte ge¬ 
sprochene Wort ist wirkungs¬ 
voller und nuancenreicher, wie 
des Wort des Schauspielers 
aut der Bühne, dessen Wellen, 
bis sie die entfernteren Sitz¬ 
reihe u erreichen, die Feinheiten 
verblassen lassen und die Wir¬ 
kung abschw ächen. Ei ist keine 
Frage, daS der stumme Film 
auch weiter seine Bedeutung 
beibehalten werde. 


Von Hugo 

Der .'usgezeichnele Wiener 
Musikv; lag Josef Weinbcrgcr 
tiägt zt r Film-Ilus'.ration einige 
wertvolle Nummern bei, die be- 
sendere Erwähnung verdienen. 
— So c'aj Vorspiel zuin zwei¬ 
ten Akt aus dem musikalischen 
Schauspiel „Der Kuhreigen ' von 
Meister Wilhelm Kienzl, das 
Arrangement veyi Hans Schott. 
Diese Piece ist für jede länd¬ 
liche Szene zu verwenden. — 
Wo und wann auf der Lein¬ 
wand s‘leitende und schimp¬ 
fende Per :onen juftreten, ist die 
gegebene musikalische Illustra¬ 
tion das Inleremezzo aus der 
Oper „Die vier Grobiane" von 
Ermanne Wolf-Ferrari, Arran¬ 
gement von Gustav Volk. — 
Von Woll-F-r-ari auch das In¬ 
termezzo II aus der Oper „Der 
Schmuck der Madonna", Arran¬ 
gement von Hans Schott, eine 
geschickt durchgearbeitctr, 

legere Musik, die für alle ähn¬ 
lich gearteten, neutralen Vor¬ 
gänge in Betracht kommt. — 
Eine ausgezeichnete Darstel¬ 
lung aller patriotischen und 
alten dentrehen Militärercig- 
nisse beet das Tongemälde 
von Meister C. M. Ziehrer. 
„Der Traum des Reservisten", 
Arrangement von Isy Geiger, 
also reiche Verwendungsmög¬ 
lichkeit. — Wunderschön ist der 
„Rastelbinder-Walzer' unseres 
unverwüstlichen Franz Lehär, 
zusammcngcstelll aus der 
gleichnamigen Operette. Immer 
zu spielen, „wenn zwei sich lie¬ 
ben", das ist fast immer der 
Fall. — Eduard Pollini liefert 
eine Phantasie aus der komi¬ 
schen Oper „Hochzeit im Fa¬ 
sching", Arrangement von Gu¬ 
stav Volk, etwas atonal, etwas 
einfüllsarm, aber sehr wirksam 
für majestätische Aufzüge, 
Hochzeitszüge und Prozessio¬ 
nen. 

Nun zum „Wiener Boheme- 
Verlag". Wo Schlager und 
überhaupt lustige, rhythmisierte 
Unterhaltungsmusik gebraucht 
wird, dürfen natürlich seine 
Werke nicht fehlen. Diese 
prägnanten Nummern bilden 
einen wesentlichen Bestandteil 

auch der Filmuntermalungen, 

welche lustige Stimmung ver¬ 
breiten und auch textbezüglich 
zu verwenden sind, weil so 
manche dieser Nummern beson¬ 

ders durch de-ii Refraintext Po¬ 
pularität erlangen. Dies dan¬ 
ken wir besonders dem ständi¬ 
gen Mitarbeiter dieses Verlages, 
Dr. Loehner-Beda, daneben den 
Autoren Rebner, Straasky, 
Rillo, Neubach, Amberg usw. 
— Das reizende Marschlied 
„Blondes Mädchen, blonder 
Wein", ein ausgesprochenes 
Wanderlied, bietet tausend 
Möglichkeiten für Filmverwen¬ 
dung und wirkt gerade jetzt 
sehr einladend. Text von Beda 
und Hans Heger. Musik von 


Leonard. 

Heinrich Strecker. — „Wenn in 
Sanssouci rote Rosen blühn", 
sehr gefällig und melodiös, 
nicht nur für friderizisnische 
Szenen geeignet, Musik eben¬ 
falls von Heinrich Strecker, 
Text von Beda und Sleinberg- 
Frank. — Eine liebliche Num¬ 
mer ist „Husch unter den Ho¬ 
lunderstrauch!" aus der Ope¬ 
rette „Prosit, Gipsy!", Musik 
von Robert Gilbert, Test vjn 
Beda, im Bummeltempo, «chlen- 
dernd, eine gute Begleitmusik 
für Tanzszenen. — Ansprechend 
und liebenswürdig das Slow- 
Fox-Lied „Eine kleine Frau fehlt 
dir im Frühling ' aus derselben 
Operette von Roher! Gilbert, 
Text von Beda, auch tänzerisch 
empfunden und daher für viele 
neutrale Szeneu verwendbar. 
— Wenn stark komische oder 
groteske Wirkungen erzielt 
werden sollen, hilft immer der 
Parodist Richard Fall. Seil, Lied 
„Wann seh' ich dich. c> Magda- 
lene! . . .'. Text von Beda, er¬ 
füllt diesen Zweck in vollem 
Maße. — Ein ausgezeichneter 
One-Step, „Heute fliegt der 
Luxus-Zeppelin", von Dol Dau¬ 
ber, Test von Beda, erobert 
„im Fluge" die Herzen der 
Kinobesucher durch den scharf 
durchgeführten Sechs • Achtel- 
Takt. Die Nummer erzeugt aus¬ 
gelassenste Stimmung und un¬ 
termalt wirkungsvoll |eden Vor¬ 
gang, der sich in flottem Tempo 
abspielt, natürlich alle Flug¬ 
ereignisse. — Eine schmissige, 
echt berlinische, flotte Num¬ 
mer ist „Ich hab' für Sie ein 
bißchen Sympathie ' von Robert 
Gilbert, Text vom erfolgreichen 
Ernst Neubach. Laura La 
Plante ist die glückliche Ange¬ 
dichtete und Ankomponierlc. 
Aber auch andere Schönheiten, 
sofern rie auf der Leinwand er¬ 
scheinen, können mit dieser 
Piece fesch charakterisier! 
werden. — Einen reizenden 
Tango liefert Rudolf Schwarz- 
Richards mit Bedas Text unter 
dem Titel: „Bei einer kleinen 
Tasse Tee". Sowohl, wenn Tee 
getrunken wird, als auch, wenn 

Tango getanzt wird, ist diese 

hübsche Melodie am Platze. 

Aber sicher auch sonst noch, 
wenn ein geschmackvoller Ka¬ 
pellmeister wallst. — „Du bist 
die Frau, von der ich träume ', 

sagt Beda, und der ewig weich- 

melodiöse, sowie „die Hand 
küssende" Ralph Erwin bekräf¬ 
tigt es in Tangoform. Und wie 
träumt er. Es ist sicher die¬ 
selbe Frau, der er andauernd 
die „Hand küssen" will. Jede 
Liebeiszene im Film verträgt 
diese Wiener Melodie. — Einen 
guten Schlager steuert wieder 
Fred Raymond bei: „Rot, wie 
die Rosen so rot". Ein herziges 
Lied im Slow - Foz - Tempo. 
Offenbar hat er sein „Herz in 
Heidelberg" wiedergefunden. 


Tee mit Joe Schnitzer 

Der Präsident der Radiu Cor¬ 
poration empfing gestern dio 
Vertreter der Berliner Prc*s«< 
zu einem Tee im Esplanade und 
gab interessante Aufschliis' 
über die Absichten seines Kun¬ 
ze: ns in Deutschland. 

Man hörte mit besonder« ni 
Interesse, daß auch die ameri¬ 
kanischen T«,nfi!me für Deutsch¬ 
land in der neuen Saison be¬ 
sonders bearbeitet werden, daß 
man sich nicht darauf be¬ 
schränkt. einfach Titel zu ver¬ 
ändern oder Übersetzungen ein¬ 
zelligen, sondern daß man die 
Sprechszenen evtl, doppelt in 
New York und Berlin dreht. 
Die deutsche Vertretung der 
Filniintercsscn der RaJio Cor. 
peration liegt bekanntlich in 
den Händen des Herrn Hübsch 
der gemeinsam mit Herrn Langcn- 
s, heidi die Honneurs machte. 

Neues Riesenkino 

In Chikxgo wird für die 
Public-Thea t.rgesellsc hall ein 
Riesenlhvatei gebaui, das einen 
Fassung-.ra rn von 5000 Perso¬ 
nen hat. Es nimmt die unteren 
Stockwerke eines 35stöckigen 
Wolkenkratzers ein, dessen 
Baukosten auf 16 Millionen Dol 
lar veranschlagt sind. 

Zeichzn der Zeit: Zwei Thea 
ter in Chikago, das Vitagrapl 
und da.« „20. JahrhuuJcrt" s.nd 
von dea Lieferanten der Tort 
lilmapparaturen übernommen 
worden, weil die Eigentum«- 
nicht in der Lage waren, di« 
Raten für die Tonfilmapparate 
zu bezahlen. Wenn das schon 
in den Kinderschuhen des Ton 
films geschieht . . . 

Fett und Weimchenh 
übernehmen Lichtspid 
im Luitpoldblock 

Seit einigen Wochen ist n- l 
dem Einbau des Lichtspieith«-. 
ters in den rückwärtigen T< J 
des Münchener Luitpoldblocl > 
begonnen worden. Nach lang¬ 
wierigen Verhandlungen ■ t 
verschiedenen Gruppen ist 
endlich ein Vertrag zwischen 
dem Besitzer Herrn Schalk und 
den Herren Fett und Wein¬ 

schenk zustande gekommen. Die 
Leitung wird Herr Weinschi nk 

jun. übernehmen. Das Theater 

wird mit über 1300 Sitzplätzen 
das zweitgrößte Filmtheater 
Münchens sein. DicEröffnune 

für Ende November zu erwarten 

Der weitje Flieder bliihj 
doch auf der „Bremen“ 

Wie die Emelka bereit ■ r 
kurzem millcilte, hat der N«>r<f- 
deutsche Lloyd ihren Fih» 
„Wenn der weiße Flieder wie¬ 
der blüht" für das FiIn>P r0 * 
gramm der „Bremen" abge¬ 
schlossen. Er wurde allcrdml* 
nicht auf der ersten Fahrt 
geführt, sondern wird erst »P** 
«er im Programm des Bordkin«* 
erscheinen. 

























Neugruppierung der 
„Vereinigten" in 
München 

Nachdem die K jnibinali in 
Neumeicr-van Laak im Kreise 
der Vereinigten Lichtspicl- 
Theater vor einigen Monaten 
auscinandergegangcn war. ha¬ 
ken die Sesitzwechsel bei den 
Theatern dieser Gruppe kein 
Kode genommen. Nunmehr 
scheint aber eine gewisse Sta¬ 
bilität erreicht worden zu sein. 

Van Laak besitzt und bewirt¬ 
schaftet unter der alten Be¬ 
zeichnung V. L. Th.: Filmpalast 
(gemeinsam mit Wilhelm Sens- 
burg). Filmburg und daz-u die 
Museum-Lichtspiele. Frau Tilly 
Neumeicr führt den von Kom¬ 
merzienrat Kraus übernomme¬ 
nen Lunapark (früher Lichl- 
'.chauspielhaus), das von der 
Fimclka gepachtete Emetka- 
Theater Augusteoslraße und 
dazu das Isartor-Theater. Herr 
\ FI. Schmid leitet das Karls- 
platz.Theater (Besitzer Her¬ 
mann Schneider) und die ihm 
übergebenen Betriebe Viktoria- 
Iheater und Anna-Lichtspiele. 
Hie Gasteig-Licbtspiele über¬ 
nahm Herr Alfred Gundus- 
heimer. 


Film.' Gegenstand 
täglichen Bedarfs 

ln einem Bericht an das 
amerikanische Repräsentanten¬ 
haus. der vom parlamentari- 
'rhen Komitee des Nationaf- 
der Frauen ausgearbeitet 
' "d von Frau Kobbin Gillman, 
' Präsidentin dieses Komitees 
und des Nationalrats unler- 
-> lehnet ist. wird der Vorschlag 
C« macht, den Film als otfent 
h.hc Notwendigkeit (wir sag:n 
"nhl als Artikel des täglichen 
H *durfs| zu klassifizieren und 
d‘'uentsprechend zu behandeln. 


Lehrfilme für 
Soldaten 

ß" Film hat ein neues Ge 
b,cl gefunden. auf dem er siel 

■ - uherisch und als Lehrer be 
’u'rn kann: beim Militär. Da 

' «litche Royal Warwickahi.. 

‘.’giment hat ihn ganz offizici 
4 • l; ’' Instruktionsdienst heran 
grzogen. Den Soldaten wcrdei 
aui der Leinwand, zum Teil mi 
1:1 "'••ifnahnen, alle Übun 
;' T1 vor Ä«führl, die sie nach 
’V * n dcr Prasis selbst auszu 
hren haben. Die Experiment! 
■>.!>., g.zeja, daß , uch de , 
; R«krut sich sehr kri 

‘ ch iber die auf der Leinwan« 
or geführten Manöver auUcrr 
ann. Welche Möglichkeitei 
«■«-bin $ i c h zum Beispiel füi 
men unternehmungslustigel 
egisseu-, der die Absicht hat 
n?.*2 To ?i‘ lm v °"> Kasemenho 

■ ‘ d * m Wortschwall herzustel 
llh.a *”*" ein l, "'«roHi*ie. 
Fit«? Ut - freilich würde diesei 
1 " B,chl immer „hoffähig 


Zehn Jahre Wirtschaft $ verband 


Der Wii »Schafts verband Bayc- 
rirchcr Filmfabrikanten be¬ 
endete am 31. Mai sein 9. Ge¬ 
schäftsjahr. Da jedoch bereits 
*c! dem 6. Juni 1919 der Ver¬ 
band Bayerischer F'ilmfabrikan 
ten c. V. als unmittelbarer Vor¬ 
läufer bestand, kann er nun¬ 
mehr auf eine zehnjährige Tä¬ 
tigkeit zurückhlickcn. In dic- 
un zehn Jahren hat «ich der 
Wutschaftsverband als Schutz- 
orgai isalion für die Interessen 
der Münchener Filmindustrie 
bewährt und über manche 
Scl.wierigks iten. die die Fort¬ 
existenz. der Münchener Film- 
industrie gefährdeten, hinweg¬ 
geführt. 

Die satzungsgemabv ordent¬ 
liche Hauptversammlung fand 
am 19. d. M. statt und er¬ 
ledigte de laufenden Ange¬ 
legenheiten. Geschäft sbericht, 
Kassenbericht und Haushalts¬ 
plan wurden ohne Erinnerung 
genehn-igt. Die L.sherigc Vor- 
«taidschall der Herren Justiz¬ 
rat Rosenthal als I. Vorsitzen¬ 
der. Dr. Kir.st als II. Vorsitze l- 
dtr. Direktor Müller als Kas¬ 
senwart., Kommerzienrat Kraus. 
M. Kopp. H. Keirösr als Bei¬ 
sitzer werde einstimmig wi-r- 
elcuewihlt. Der Mitglicdc'- 
stand weist zwei Neuzugängc auf. 

Aus dem Geschäftsberichte 
entnehmen wir: Die im Ge¬ 
schäftsbericht für 1927-2C ge¬ 
zeichnete Lage der Bayerischen 
Filmindustrie hat «ich leider in 
abgclaufercn Gcschä’tsjahr-s 
nicht gebessert. D.c kosen- 
hafte Stimmung hat sien viel¬ 
mehr noeh verstärkt: bei der 
Spiclfilmfabrikation durch die< 
infolge des Sprcch- und Tor- 
tiin s geschaffene Unklarheit, 
bei der Kultur- und Lchrfilm- 
fabnkatien durch deren Un¬ 
rentabilität. die zum guten Teile 
disich das bestehende System 
der Vergnügungssteuer - Staffe¬ 
lung mit-, ersckuldet ist, und 
durch den Auftragsmangel in 
Industrie- und Rcklamcfilsncn. 


fn Vertretung der Interessen 

der Filmindustrie hatte der 
Verband im Geschäftsjahre 
1928-29 ieder ein reiche* Feld 
der Tätigkeit. In persönlicher 
Fühlungrahme mit den betr. 
Behörden und in Eingaben er- 
•treckte sich diese neben zahl¬ 
reichen Fällen der Vertretung 

gliederfirmen auf zahlreiche 
AngeJegcnhe.tcn der Filmindu- 

Aufrcci-.tcrhalti t.g Je« Schut¬ 
zes des dcrtschcn Films mog- 
lichts durch Kontingentierung 
der Einfuhr, anderenfalls durch 
Maßnahmen gleicher oder noch 
größerer Wirksamkeit. 

Bemühungen bei der. Behör¬ 
den und den indu-rtriellcn Or- 
gri'.ratioren zur Hebung der 
Bayerischen Werbe- und Indu- 
•tricfilm-Produktion. 

Stellungnahme gegen die Be¬ 
stie Lungen rach Kinfuhrung 
mir Länder- «der fir.r Orts- 

Anträger zu dem Entwurf 
eines neuen Arbeitsschutz- 
ge setze«, irr. be müderen zu 
seinem Arbe itszeit teil, dessen 
stark schematische ücstimmtin- 
l»n für die behinderen Ver- 
hältri*se dt r Filmindustrie, un- 
tiagbar erscheinen. 

Stellungnahme zu dem Ent¬ 
wurf einer Novcllo zum Licht- 
spielgaaetz, besonders hinsicht- 
l.ch {j 4. Herabsetzung des 
Jugcndschutzalters und Stnfbe- 
rtimmungcn bei verbotenem 
Theaterbesuch. 

Stellungnahme zur Anregung 
der Abänderung der Oberpoli- 
zciliciicn Vorschriften vom 
9. März 1912 dahin, daß die La¬ 
gerung großer Filmmengen in 
Wohnvierteln fczw. Bürogebäu¬ 
den verboten wird. 

Seit 1 April 1929 ist der uns 
genehmigte Stellennachweis für 
Filmkompsrsen v«,m Arbeits¬ 
amt München übernommen. 


Filmstar durch Preisausschreiben 


Die Filmgesellschaft „Rinas- 
citä Films ' in Mailand hat ein 
Preisausschreiben erlassen, 
durch welches sie drei Damen 
und zwei Herren Gelegenheit 
geben will, auf diesem bisher 
ungewöhnlichen Wege Filmstar 
zu werden. Sie schreibt deshalb 
eine Konkurrenz aus für den 
schönsten italienischen Typus. 
Es wird keine besondere schau¬ 
spielerische Ausbildung verlangt 
and auch sonst keinerlei Be¬ 
dingungen gestellt, nur die Min¬ 
destgröße und das Alter zwi¬ 
schen 16 und 30 Jahren ist vor¬ 
geschrieben. Von den Damen 
soll die Erwählte sogleich 
Hauptdarstcllcria des neuen Ri- 
nascita-Films werden, während 


die beiden anderen nur Episo¬ 
denrollen erhalten. Auch zu 
diesem Punkt sollen sich die 
Bewerberinnen äußern, ob sie 
in der Starkonkurrenz euibe- 
zogen werden wollen. (E* 
steht zu befürchten, daß für die 
Bewerbung der Episoden rieh 
niemand meldet, sondern aur 
Stars.) Nach der Entscheidung 
der Jury wird den Siegern ein 
Engagement für einen Groß- 
film, freie Reisekosten, Klei¬ 
dung usw. vergütet. Ferner eine 
Schnellausbildung gratis inner¬ 
halb drei Wochen. Bei der 
Premiere wird dann allen Be¬ 
teiligten der Star gestochen 
werden. 


Schlesische 

Steuerkartothek 

Einer Anregung auf der letz¬ 
ten Generalversammlung Jet 
Provinzialverbandcs Schlesi¬ 
scher Lichtspieltheaterbc-itzer 
in Breslau zufolge ist der Ver¬ 
band dabei, eine Steuer! arto- 
Ihek der Provinz Schlesien ein¬ 
zurichten. Aus der Kartothek 
soll zu errehen sein, wie die 
Lustbarkcü'«teuerveihaltni -e 
in den einzelnen Orten liegen, 
und auf Grund deren Kollegen, 
die an Ort und Stelle Eingaben 
an ihren Magistrat vorberetten, 
wichtige Vetgleichsunfcilagen 
und Beispiele gewinnen können. 
Ein entsprechender Fragebogen, 
abgedruckt in der Julinummer 
des offiziell.-n Organs de« schle¬ 
sischen Landesverbandes, der 
Schlesischen Filmnachrichtcn, 
ist den s-.hlcsiicben Lichlspicl- 
theaterbeiitzern zugcslcllt wor¬ 
den. Es ist anzunehmen, daß in 
Anbetracht der Wichtigkeit 
einer solchen Kartothek sämt¬ 
liche Kinsbcsitzcr der Provinz 
Schlesien diesen Fragebogen 
eingehend teantworten werden. 
Durch eine solche Sleuerkarto« 
thek ist auch dem Verband äu¬ 
ßerst wichtiges Material in di« 
Hand gegeben, um die Interes¬ 
sen der Theaterbesitzer in ge¬ 
nügender Weise zu vertreten. 

Kinowoche in 
Breslau 

Ähnlich der hier veranstalte¬ 
ten Tbeaterwoche ist in Bres¬ 
lau die Abhaltung einer Kino- 
wochc innerhalb des zeitlichen 
Rahmens der „WuwaWoh¬ 
nung- unei Werkraum-Ausstel¬ 
lung. und zwar in der Zeit vom 
8. bis 15. September, geplant. 
Man wird sich jedoch im 
wesentlichen darauf beschrän¬ 
ken. in einigen Theatern beson¬ 
ders gute Filme vorzuführen, 
um die künstlerische Qualität 
des Films zu demonstrieren. 

Bobby filmt 

Bobby, das einzige in Europa 
befindliche Orang-Utan-Baby, 
spielt die Hauptrolle in dem 
neuen Kulturfilm der Ufa ..Was 
Tiere erlernen". Bobby ist das 
einzige Orang-Utan-Junge, das 
in Europa aufgezogen werden 
konnte, obwohl die Mutier 
schon bald nach seiner Gebart 
cinging. 

Gleichzeitig wurden in Nur* 
berg eine Reihe von hochinter¬ 
essanten Seclöwen-Szcncn mit 
der Zeitlupe gedreht. Bekannt¬ 
lich beherbergt der Nürnberger 
Zoo die größte Seelöwenstation 
Europas. 






..Brand über Europa." 

t*ur die männlichen Hauptrot- 
* len des deutsch-russichcn 
Gemeinschaftsfilms „Brand über 
Europa" sind von dem Regis¬ 
seur E. Tscherwiakow aultcr 
Bernhard Goetzke noch 1. 
Tschuwileff, N. Batalofi und G. 
Milt-churin verpflichtet wor¬ 
den 

„Schwarzwaldmade!." 

D ie amerikanische Filmschau- 
-.pielerin Mildryd Warne. 
Olga Limburg und Walter 
Janssen sind für den Merkur- 
film „Schwarzwallmädef ver¬ 
pflichtet worden. Regie: Victor 


Dolores del Rio beim amerikanischen 
Präsidenten 


Man v 


Hoover 


ird als Ausländer nicht 
i'eres beim Präsidenten 
rorgelassen, auch nicht, 
w-enn mal ein berühmter Film* 
star ist. Das mußte Dolores 
del Rio. ie mexikanische Film- 
schauspicterin, erfahren, als 
sie in Btgleitung ihrer Mutter 
in Washington ankam und um 
eine Audienz bei Hoover bat. 

Ihr wurde gesagt, daß sie 
nach diplomatischem Brauch 
von dem Gesandten ihres Lan- 


zeitig wurde ihr mitgeteilt, daß 
der Präsident sie gern kennen¬ 
lernen wolle, aber von der üb¬ 
lichen Etikette nicht abwei- 
chco könne. 

In kurzer Zeit kam denn Do¬ 
lores del Rio mit dem mexika¬ 
nischen Gesandten Don Lu s 
Paditia-Noro zurück, der d e 
Vorstellung übernahm. 

Der Filmstar wurde liebens¬ 
würdig empfangen und unter¬ 


österreichische Kinoamateure 
als Kulturfilmherstellcr. 

I her Klub der Kinoamateure 
Österreichs hat in der letz¬ 
ten Zeit zahlreiche Filme aus 
sportlichem Interesse aufgenom- 
inen, von denen bereits einige, 
und zwar die Filme „Verkühle 
dich täglich!", der die Bestre¬ 
bungen einer Gruppe von 
Schwimmsportlern, deren Grund¬ 
satz es ist, bei jejer Witterung, 
also auch im Winter, kalte 
Bäder zu nehmen, zeigt, die 
Wertungsk.hrt des Touring- 
klubs. sowie der Werbefilm zu¬ 
gunsten der Spitaizwecke der 
Barmherzigen Brüder, der 
Öffentlichkeit bereit, vorgeliihrt 



































































Aullage : 4900 


iS VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 


Berlin, den 26. Juli 1929 


Fata morgana am Tonfilmhimmel 


Western-Klangfilm geeinigt 

Wie uns ein Kabel aus New Yervtaiidigungsfrieden unter* 
York meldet, is( es zwischen zeichnet. —‘ Es scheint, daß le- 
Klangfilm und Tobis zu einer diglich über die Einteilung der 
weitgehenden prinzipiellen V'er- Interessensphären noch keine 
ständigung gekommen. Die lei- absolute Übereinstimmung 

lenden Männer der Klangiilm herrscht. 

haben bereits Danipierpiätze .Es handelt si;h aber dabei 
für die Rückfahrt belegt und um verhältnismä'iig kleine Korn- 
gleichzeitig mit Western verab- plexe. die. keinesfalls die Ge¬ 
redet, daß Direktor Otte-sen samtrerständigun ‘ irgendwie 
in Deutschland den definiti-en gefährden. 

Norddcutschland gegen die Tontilmpreise 

Die Mitglieder des Verhan- tragbar und mü.isen unbedingt 
des Norddeutscher Lichtspiel- zum Ruin . des deutschen 
thraterbesitzei haben in ihrer Thealerbesitzers libren. Die 
letzten Versammlung f.lgcnde Norddeutschen 7 h raterbentzer 
Resolution gefallt Die heute Caschliellen' daher, einstweilen 
bekannten Bedingungen für den weder Apparaturen noch Ton- 
Bezug von Tonfilmen und Appa- filme zu erwerben und sich auf 
raturen sind für uns keineswegs den stummen Film einzuslellen. 


Es ist merkwürdig, wie un¬ 
klar selbst die klarsten Köpfe 
die augenblickliche Toniilm- 
situiibon erkennen. 

Selbstverständlich ist cs 
klar, daß die Apparatcpreisc 
augenblicklich eine Höhe er¬ 
reicht haben, die schon bei¬ 
nahe. selbst für die großen 
Theater, kaum diskutabel ist. 

Aber es ist zu erwarten, 
daß nach dieser Richtung lun 
schon in allernächster Zeit 
eine Änderung cintritt, denn 
die leitenden Kreise von 
Klangiilm sprechen bereits in 
ganz bestimmten, bindenden 
Formen von erheblichen Er¬ 
mäßigungen und von revidier¬ 
ten. günstigeren I.ieferungs. 

ntodaliliitcn. 

Gewiß der Zustand, den 
«nan uns bei Begründung der 
Tobis aus malte, daß man für 
zehn- bis fünizehntausend 
^“rk eine mustergültige 
Apparatur erhalten könne, ist 
noch lange nicht erreicht. 

Deshalb soll man sich, be¬ 
sonders nach den Erfahrun¬ 
gen der Vergangenheit, vor 
Phantastereien hüten und vor 
allen Dingen mit der Propa¬ 
gierung neuer Tonfilmappara- 
vorsichtig sein, die in 
Wirklichkeit weder etwas 
Neues noch etwas Billiges sind. 

Man erzählt sich augen¬ 
blicklich in der Fricdrich- 
slraßc Wunderdinge von 
einem Tonfilmapparat, der 
bjr sechs- bis neuntausend 
Mark geliefert werden soll. 

Wenn man die Geschichte 
genauer hört, handelt es sich 
zunächst um eine Einrich¬ 
tung. mit der nur Plattcn 

'°f geführt werden können. 

so ira Prinzip um dieselbe 
Apparatur, die „Grammo¬ 
phon bereits für dreitausend 
•"mietet. 

D *»n hat die Sache aber 


ein anderes Bedenken. Man 
spricht .-on TKD-Röhrcn. er¬ 
zählt von der Milarbe t 
Lignose-Breusings. obwohl 
das alles Angaben sind, die 
anscheinend nicht genügend 
fundiert sind. 

Die Hersteller der TKD- 
Röhrcn gehören zu dem Aus¬ 
weitungskonsortium der Lie- 
bcn-Patcntc, dem auch Klang¬ 
film—Telelunken angehört. 

Bisher haben diese Firmen 
eng und freundschaitlich zu- 
sammcngcarbcitct. Es ist also 
kaum anzunehmen, daß man 
wegen ein paar hundert Röh¬ 
ren Beziehungen störl, oder 
cs auf Prozesse ankommen 
läßt, bei denen für' Felten & 
Guilleaume außerdem viel 
höhere und viel renlablcic 
Interessen aul dem Spiel 
stehen. 

Lignose-Brcusing gehört be¬ 
kanntlich zum Tonbild-Syn¬ 
dikat. Auch hier liegen die 
Dinge bezüglich der Mitarbeit 
nicht so einfach. 

Dann abcY ist die neue, (ge¬ 


plante Apparatur nur für 
Schallplatten zu verwenden. 
Der eigentliche Talkie also 
kann gar nicht vorgeführt 
werden. 

■ Es kommt — was auch 
nebenbei bemerkt sei — gar 
nicht darauf an. was die Er¬ 
finder und Propagandisten 
der Apparaturen für richtig 
halten, . sondern wie die 
‘ Praxis sich auswirkt. 

Da scheint allerdings der 
eigentliche Tonfilm, also der 
photographierte Ton, vorläu¬ 
fig der wichtigere Faktor zu 

Nach unwidersprochenen 
Nachlichten aus Amerika will 
man drüben fast vollständig 
zum photographierten Ton 
übergehen. 

Man hat sich dazu ent¬ 
schlossen, trotzdem die Platte 
gewisse Vorteile hat, der 
aber auch erhebliche Nach¬ 
teile gegenüberstchen, wie 
Schwierigkeiten des Trans¬ 
ports, leichte * Zerbrechlich- 
' keil,' Verwechselungsgefahr. 


Welches System das bes¬ 
sere ist. läßt sich überhaupt 
schwer sagen 

Wir können uns \orstellen, 
daß für den Kurzfilm, für 
Werbefilme und auch lür 
einen Ter' der Tonfilme die 
Platte das idealere ist. 

Wir haben seihst immer 
den Standpunkt vertreten, 
daß die Platte bedeutend 
lautreiner, klangschöner ist 
als der Film. 

Aber wenn man sich eine 
Apparatur anschafft, ist zu 
berücksichtigen daß man so¬ 
wohl Tonfilm wie Schallplatte 
laufen lassen muß. 

Wir kämpfen im Augen¬ 
blick iür Inlerchangcability 
und haben heute mehr Chan¬ 
cen als je zuvor, daß dieser 
Zustand auch erreicht wird. 

Selbstverständlich brauchen 
wir dann auch eine Appara¬ 
tur. über die man alles laufen 
lassen kann. Was nutzt es, 
wenn man jetzt Geld spart 
und einen Plattunapparat für 
zehntausend Mark kauft, 
wenn man dann in der Wahl 
seiner. Filme so eingeengt ist, 
daß einem schließlich doch 
nichts anderes übrig bleibt, 
als eines Tages neben das 
verbesserte Grammophon 
eine vollwertige Tonfilm¬ 
apparatur lür alle Systeme 
zu setzen. 

Wer nicht mit dem Ton- 
(ilm rechnet, sondern nur 
einen Ersatz lür seine Ka¬ 
pelle sucht, braucht aber 
keine neue Erlindung für 
zehntausend Mark. Er kann 
das für ein Drittel des Preises 
heute bereits genau so gut 
haben und wahrscheinlich 
sehr bald noch billiger, weil 
bekanntlich alle Apparaturen 
automatisch im Preise sinken, 
wenn der Absatz sich stei¬ 
gert 




BRUDER 

BERNHARD 

MANUSKRIPT: J. DALLMANN 

REGIE: FRANZ SEITZ 

PHOTOGRAPHIE: FRANZ KOCH 
BAUTEN: LUDWIG REIBER 
AUFNAHMELEITUNG: FRITZ SORG 

HAUPTDARSTELLER: 

VERA SCHMITERLÖW 
WALTER GRÜTERS 
WILL DOHM 
FERDINAND MARTINI 
GEORG HENRICH 
JOSEF EICHHEIM 

DEMNÄCHST 
fORfÜH Ri) NGS BEREIT! 

PRODUKTION: 

MÜNCHENER LICHTSPIELKUNST A6. 


VERLEIH: 


BAYERISCHE FILMGESELLSCHAFT 

M.B. H. IM EMELKA-K ONZERN 


Gloria Swanson 
kommt nach Berlin 

In der nächsten Woche ist die 
Fertig tellung de; ersten Ton¬ 
film v ..Tresspasser" mit Ctoria 
Swanson zu erwarten. Die 
Künstlerin wird zur Erholung 
nach Europa fahren und sich 
auch mehrere Tage in Berlin 
aulhalten. 


Oesterreich ändert 
das Kinogesetz 

Da das alte Kinogesetz vom 
Jahre 1**12 noch in einigen 
* «terreichischcn Bundesländern 
Geltung besitzt — da neue 
Kincgesetz wurde vorerst nur in 
Land Wien. Tirol und Vorarl¬ 
berg emge fuhrt — und in sei¬ 
ner A islcgung wiederholt zu 
\ ‘-r'ehicdencn Unzukömmlicb- 
Luten zwischen den betreffen¬ 
den Behörden und der Prnvinz- 
h ui< I . it/crschalt führte, haben 
auf Anregung eines Lichtspiel- 
tbeate [besitzen aus Groli-Gc- 
'' : c. die grofideutschcn Natio- 
r l* Dr. Hampel und Zarboch 
onalratc in dieser Angc- 
'• j enheit «me Interp -Ifati >n an 
il*n llandvlsmmister gerichtet, 
m der sie darauf hinwiesen, daß 

> ■ve,• chiedenai ligcn* Auf- 

! - .tu s.tens der verschie- 

dinm Betmrden Anlaß gebe, 
' durch de Kinabevtzer jener 
1 <• '• r.deo. in d-nen diese alle 
Verordnung noch Geltung habe, 
r. h,, n Intcre- ■ cn schwer ge- 
■ - ■’udigt Werder In dieser In 
’• Jalion wurde auch die 
1 dirung nach einem cmhcil- 
1 ’ sn Kinogesetz lür ganz 
erreich erhoben, da bisher 
l ;‘" Kioov»rordnungen nur län- 
'• i'ehan ihabt werden, 

zu gro'Jen Unzukömmlich¬ 
keiten führte. 


Ein- und Ausfuhr in 
Irland 

'ach dem soeben erschicne- 
rsa amtlichen Ausweise svur- 
s n im irischen Freistaat in 
•li n ersten Quartal d. J. einge- 


v fc 12 350 Meier Filme im 
eite von 10 613 Pfund (gegen 
'*1787 Meter „„ Werte von 
" •>78 Pfund ,; m crslen Quar . 
j dr,i Vorjahres). 90 Prozent 
'eser belichteten Positivfilme 
■ -r.en aus Großbritannien, der 
1 »us Nordirland. 


Präsident Hoover 
gegen „Talkies" 


'ach einem Telegramm ai 
Washmgtoo an die ,.N. 
■me» ‘st Präsident Hoov. 
f i f dt T der ,etzle " Zeit c 
Gen Verbesserungen an d< 
\ ™ cn von ihnen nicht so, 
‘'hch erbaut und zieht d 
Ncuigkcitsenfilmo vc 
■ hcürürdet seine Abnclgur 
V'“ «T-TdMW damit,^c: 

.zuviel Aufmcrksamkei 

'erlangen. 


Prager 

Dieser Tage wurde mit den 
Aufnahmen zu dem Gemein¬ 
schaftsfilm (Horo-Film, Berlin, 
und Molas-Fiim, Prag.) „Die 
Geliebte in Gefahr'* unter der 
Regie von Rolf Raiidolf begon¬ 
nen. Die Titelrolle verkörpert 
die Prager Darstellerin Zet 
Molas, während in den übrigen 
Rollen beschäftigt sind: Carlo 
Aldini, Hans Mierendori, Jach 
Mylon-Münz und J. W. Speer- 
gcr. An der Kamera Musch- 
ner und L. Jun, die Bauten 
besorgt Arch. Hackenschmied. 
Sämtliche Aufnahmen dieses 
Filmes, der in Deutschland im 
Verleih der Derussa erscheinen 
wird, werden in Frag gedreht, 
darunter auch eine große Sen¬ 
sation mit einem Fallschirm. 

* 

In dem neuen tschechischen 
Film ..Der Orgelspieler vom 
St. Veit", dessen Drehbuch von 
Wassermann. Mac Fric und 
Nezval verfaßt wurde, spielt 
Karcl Haster die Titelrolle, in 
den übrigen Rollen Oskar Ma¬ 
rion. Suzanne Marwille und L. 
H. Sfruna. Die Regie führt 
der jugendliche Mac Fric, der 
mit seinem ersten Film „Pater 
Adalbert" mit Karel Lamac 
einen Publikumserfolg erzielen 


Notizen 

konnte. Der Film wird von 
Vladimir Stränsky produziert, 
dem Iang|ährigen Produktions¬ 
leiter der Firma Gebrüder 
Degl, der «ich in den letzten 
Wochen selbständig gemacht 
hat. 

* 

Dieser Tage kam es in einem 
Lichtspieltheater in Franzens¬ 
bad (Böhmen) zu einem Unfall, 
der leicht hätte schwere Fol¬ 
gen nach sich ziehen können. 
Bei der Nachmittagsvorstellung 
des Filmes ..Wolga, Wolga . ." 
riß plötzlich das Filmband, 
doch konnte es ohne jeden 
Zwischeuiall wieder geklebt 
werden. Bei der Abendvor¬ 
stellung schlug aber, als die 
beschädigte Stelle durch den 
Apparat rollte, ohne sichtbare 
Ursache plötzlich eine Stich¬ 
flamme von den Kohien zu dem 
Zelluloid über, so daß der Film 
augenblicklich in Flammen 
«tand. Der Vorführer sowie der 
gerade in der Vorfuhrerkabine 
anwesende Kinobesilzer konn¬ 
ten zwar da« Feuer sofort wie¬ 
der löschen, verbrannten sich 
aber stark die Hände. Das 
Publikum stürmte die Aus- 
gänge, glücklicherweise kam es 
aber zu keinen Lnfäilen. 


„Earphones" — Hörrohren 
schwerhörige Kinobesucher 
hat das Empire-Kino in London 
eine große Anzahl von Aner¬ 
kennungsschreiben von F.e-u- 
chcrn erhalten die von dieser 
neuen Einrichtung Gebrauch 
gemacht haben. Während vor¬ 
her Schwerhörige vom Dialog 
des Tonfilms keinen Laut ver¬ 
nahmen, sind sie durch diese 
Vorrichtung in die Lage ver¬ 
setzt, auch der akustischen Illu¬ 
stration des sich abspietenden 
Lichtspielcs zu folgen. Vor¬ 
läufig sind nur ein paar Sitz¬ 
plätze mit den Hörrohren aus- 
gcslattet worden, da aber die 
Nachfrage nach diesen wenigen 


Platzen mi. dem Angebot in 
keinem Einklang steht, beab¬ 
sichtigt d ; e Leitung des Thea¬ 
ters, noch weitere Plätze mit 
diesem Hilfsmittel ausstatien zu 
lassen. Die Einrichtung ist ver¬ 
hältnismäßig sehr cin.'ach und 
auch sehr enfach installiert: 
sie besteht aus einem Hörrohr, 
welches in den Armstützen der 
für diese Besucher reservier' en 
Stühle untergebracht ist. Der 
Apparat ist direkt mit der Ton¬ 
wiedergabeeinrichtung verbun¬ 
den und die ganze Arbeit, die 
die Hörer und Hörerinnen zu 
leisten haben, besteht darin, die 
Laustärke mit Hilfe der am 
Stuhl befindlichen Schaltvor¬ 
richtung zu regulieren. 


Schwerhörige in Tonfilmen 

Installation von 


Neue Wiener Produktion 


Im Ffieger-Garten-Kino kam 
dieser Tage der erste Film der 
ncugcgründctcn Bachrich-Pro- 
duktion „Der Dieb im Schlaf- 
coupc", nach der Novelle von 
die junge Firma ein großer und 
Ernst Klein, Prinzessin auf Ur¬ 
laub, zur Uraufführung, der für 
ehrlicher Erfolg wurde. Vor 
allem ist diesmal das Buch, das 
Ludwig Nerz und Friedrich Por- 
ges. zwei bewährte Drehbuch¬ 
autoren. mit Tempo, Witz und 
Laune flott hingeworfen haben, 
uneingeschränkt zu loben. 

Regisseur Richard Löwen¬ 
bein, der diesen amüsanten 
Wiener Film inszenierte, bewies 


ausgesprochenen Sinn und Be¬ 
gabung für die Grazie und den 
Esprit einer filmischen Ko¬ 
mödie. Uneingeschränktes Lob 
gebührt auch der Darstellung 
durch die Träger der Haupt¬ 
rollen, Ossi Oswalda, Iga Sym, 
Vivian Gibson, Hans Unter- 
kirscher und Oskar Beregi Ossi 
Oswalda, die sich in der Rolle 
der kapriziösen Amerikanerin 
selbst übertraf, aber im großen 
Kleid vorteilhafter photogra¬ 
phiert aussah wie in der Ver¬ 
kleidung einer kleinen Bohe- 
mienne, bewies wieder einmal, 
daß sie die beste Lu-tspieldar- 
stellcrin der Leinwand ist. 


Italienischer Tonfilm 

Pittaluga laßt euf Sizilien die 
Außenaufnahmen zu einem 
Tonfilm Herstellen, der unter 
dem Titel „Porto" angekündigt 
wird. In diesem Film tritt als 
Hauptdarstellern! Marisa Ro¬ 
mano auf, die lange dem Film 
ferngcbliebcn ist und nun 
scheiobar durch ihre klangvolle 
Stimme zu neuen Ehren kom¬ 
men soll, obgleich die Zeit an 
ihrer Erscheinung nicht spurlos 
vorüberging. Die Musik für 
diesen Film schreibt ein bekann¬ 
ter moderner italienischer Kom¬ 
ponist, Eugen.o Bontcir.pelli, 
dessen Opern heute oft auf dem 
italienischen Spielplan stehen. 

Strafprozeß im 
Ambrosio-Prozcß 

Der im Dezember 1924 er¬ 
klärte Konkurs der Filmgesell¬ 
schaft Ambroric, Turin, de: ein 
Defizit von 5 600 0U0 Lire auf¬ 
wies, wird in diesen Tagen 
einen Proze3 zur Folge haben, 
dessen Gerichtsverhandlungen 
Monate beanspruchen werden. 
Es stellte sich heraus, daß das 
Defizit durch Wechselreiterei 
entstanden ist, indem Persön¬ 
lichkeiten der Ambrosio ein 
halbes DulzcnJ anderer Gesell¬ 
schaften. zum Teil mit hoch- 
klingendem Namen, errichteten 
und dann auf die Gesellschaften 
gegenseitig Wechsel zogen, von 
denen solcl-e im Werte von 
3 690 000 Lire zu Protest gegan¬ 
gen sind. Neun Personen wer¬ 
den sich wejen dieser Machen¬ 
schaften zu verantw orten haben. 

Die Luft in den 

Broadway'Kinos 

Von Professor Sheldon von 
der New. Yorker Universität 
wurden kürzlich Untersuchun¬ 
gen angestclit, die dahin gin¬ 
gen. die Luit in einer Anzahl 
großer New - Yorker Kinos auf 
ihre Schädlichkeit zu prüfen. 
Dabei kam man zu dem über¬ 
raschenden Ergebnis, daß die 
Temperatur in den Kinos nicht 
nur erheblich unter der sengen¬ 
den Außentemperatur lag, son¬ 
dern daß auch die Luft in 
einem erstklassigen Kino be¬ 
deutend reiner und gesunder als 
die auf der Straße ist. Im 
Roxy z. B. werden durch dio 
Luftreinigungsmaschinen in der 
Minute 62 500 Kubiktuß Luft 
gereinigt. Die Luft wird in den 
Keller gesaugt, wo sic ge¬ 
waschen und ihr ein bekömm¬ 
licher Feuchtigkeitsgrad gege¬ 
ben wird. Dann geht sie in den 
Theaterraum zurück. Die „Lutt- 
wischcrci" des Roxy reinigt ins¬ 
gesamt mehr als 341 Millionen 
Kubikfuß Luft wöchentlich, wo¬ 
raus ein Rückstand — in der 
Berichtswochc — von 11,72 Ku¬ 
bikfuß soliden Schmutzes und 
Staub verblieb. 





f#faSs 


® Wald 


«rke des 


Uraufführung 

Ufa-Kammerlichtspiele 

ab Freitag, ZS. Juli 


























± 
























bch.il- 






























Biblische Ga 


Hintergrund 


Uebote" von Cccil B. de Mi 
Punkt in der technisch ges 
aom Durchzug der Kinder I 
Meer, tiir weichen technisch 
i’omeroy verantwortlich zi 
■ mcrikanischcr Fliegcroffizi 
'Zenen erfunden hat. bei d 
genannt wurde In der gl< 
\X ier. der Regisseur Micha 
Die Slavcnkönigin" nach ü 
Haggard. der in recht ser 
Bild des allen Ägypten mal 
den Durchzug der Israclite 



















































irginia Bradford. eine 
junge, bei uns vorteilhaft 
eingeführte Schauspiele- 


die gleiche Starre zeigt. Für dei 
Film „Die Jagd nach der Erb 


durch die deutschen Lichtspiel- 
the. 'er antritt hat sich der Re¬ 
gisseur Spencer ßennett ganz 
tolle Dinge ausgedacht, Kämpfe 
um den Führersitz des Flugzeu¬ 
ges, Fallschirmabstürze und was 
dergleichen aufregende Dinge 
mehr sind. Virginia Bradford 
liegt gefesselt in der Kabine und 
kann erst im letzten gefährlichen 
Augenblick das Steuer ergreifen 
und die Maschine im Gleitflug 
zum Landen zwingen. Ganz 
reizend spielt ein neuer Kinder¬ 
star, der etwa zwölfjährige 


sprossiger Lausbub, der ewig voll 
dummer Streiche sitzt und ein 
echter Junge ist. 


Anna Qu. 1* 
Frau, benutz! 

ilsson, eine kühne 
e die Tatsache, daß 

sie das Pilo 

dazu, sich ei 
zu lassen, de 
in den Lüftet 


nen Film schreiben 
r zum großen Teil 

genügte in eil 

nem Sensationsfilm 

dieser Umstai 

mal ein Flug 

nd allein nicht, zu¬ 

zeug nach wenigen 




«W3 

ja 












H aben Sie schon jemals von Texas Guinan gehört? Wahr- West-Theater werden Stucke aufgeführt, die man weder in Paris 
scheinlirh nicht, und so werden Sie annehmen, daß es ein noch in Berlin wagen würde; und in den Revuetheatern des 

Cowboy oder eine Konkurrenz von Tom Mix sei, ein Wild- Broadway begann die Nacktmode auf der Bühne, die nur deshalb 



von Texas verknüpft sind. wieder abgekommen ist, weil sie allmählich langweilig wurde. In 

sagen können, wer New York wirkt die Prohibition allein verteuernd auf den Alko- 


mal die Bekannt¬ 
schaft mit dem Ge¬ 
fängnis gemacht, 
aber etwas Ernstes 
ist ihr ebenso wenig 
w ie einem anderen 
Nachtklubbesitzer 
zugestoßen. Dazu ist 
die Partei der „Boot- 
legger" der Alko¬ 
holschmuggler, zu 
mächtig und zu 
• eich Eine solche 
Erscheinung will 
nicht recht in das 
Gesamtbild passen, 
das sich der Kino- 


'wiegende Mehrzahl aller Amerikaner wohnt in ihnen; nunmehr neppen lassen. Denn in allen 
»ork ist ihnen zu europäisch, zu wild — und in der Tat gnügungsstatten, die ihre Pforten nie vo 

iw York eine der zügellosesten Städte der Welt. Im Mae- aber auch erst nach Mitternacht öffn« 


igticher Skandale, eine außen hin nur Fruchtsäfle und Eiscremes 
ngen alle Monate ge- als „Spcak easy" („sprich leise", weil der Wt 


d puritanisch ist, und die von den großen Städten 
er welche der Einwandererstrom läuft, nichts 

US erscheint eine Einheit in Sitten und Bräuchen 
aber zeigt das Land so viele Unterschiede, daß 
Farmerstädtchen im Mittelwesten und New York 
zu entdecken sind. New York ist 


eine offene Bar gehen, sondern muß von einem Mitglied 
geführt werden. Aber das hat keine Schwierigkeiten, denn d 
Gaststätten haben Schlepper an der Hand, die auf der Si 
nach Gimpeln sind, die sica eine solche Einfühlung etwas ko 
lassen. Neue „Mitglieder", die in den Klubs nicht selten 
ein einziges Mal auftauchen, haben ein Eintrittsgeld zu enti 
ten, das bei Texas Guinan in der Regel 25 Dollar beträgt. 













































































Han* Br ha! und Harry Fiel /“*«*. />. L. S. 























ihne Abcndanzug nicht zu denken 
licht scheut. einen kostbaren Fracl 
olguni! aufs Spiel zu setzen. D 
leite seines Wesens verschafft ibi 

















witz für eine neue Sache beschlagnahm!, die 
das Gegenteil und eigentlich der Vorhof der 
Hölle ist. Die ..Eiskammer" heißt die schall¬ 
dicht abgeschlossene Kabine, in die sich der 
Aufnahmeoperaleur mit seinen Apparaten zu¬ 
rückziehen muß, um bei Toniilmaufnahmen .-nit- 
zuwirken. Kein unbeachteter Laut darf im Tcn- 


H. B. Warner 

^^•k'oRREKTHEIT 

Brief aus Hollywood 

U nter dem sonnigen Himmel Kaliforniens ist es heiß, 
sehr heiß, auf alle Falle viel besser temperiert als 
in Europa. Dreißig Gtad im Schatten sind tags¬ 
über keine Seltenheit — von den Temperaturen in den 
Ateliers ganz zu schweigen. Dabei beschränkt sich die 
Hitzewelle nicht auf ein paar Wochen, sondern dauert 








































Montag. 29. Juli 1929. 
Nachmittags: 

4.00 Uhr: München: Unterhal¬ 
tungskonzert des Funkquartetts. 

4.30 Uhr: Künigswuslerhau- 
s e n : Die Rokoko-Oper (III). Dr. 
Heinrich Holer und Mitwirkende. 

Le i p z i g : Konzert. Das Leip¬ 
ziger Sinfonie-Orchester. 

5 00 Uhr: Berlin: Blasorchester: ■’ 

Dirigent: Julius Einödahofer. 
Königswusterhausen: 
Übertragung des Nachmittags¬ 
konzertes Berlin. 

5.35—6.30 Uhr: Köln: Kammer¬ 
musik. Ausführende: Das Stür¬ 
mer-Trio. Leo Witzenbacher 
Violine). Adolf v. Lünen (Cello), 
Bruno Stürmer (Klavier). 

6.00 Uhr: München : Konzert 
der Puckenhofer Kinder. Lei¬ 
tung: Wilhelm Maisenbacher. 

1. Alte deutsche Chormusik um 
1600. 2. Kinderlieder der Ge- 

Abends: 

7.30 Uhr: Berlin: Zur Unterhal¬ 
tung. 1. „Durch die Mor.dnach' ' 
klingt es leise ", Walzer aus der 
Operette ..Die Strohwitwe" i 
(Blech). 2. Walzer aus der Ope- ■ 
rette „Die schöne Helena" (Of¬ 
fenbach). 3. Es gibt eine Frau. 

die dich niemals vergißt (Cow- 3 

ler): Lotte Appel (Sopran). Am 
Flügel: Ben Geysel. 

München: Militärkonzert. 
Musik des I. Balls. Inf.-Reg*. Nr. , 

19. Leitung: Obermusikmeister 
Georg Fürst. 

8.15 Uhr: Berlin . Aus Frankfurt ,\j 

a. M.: Neue Rundfunk-Musik. ^ 

Wiedergabe der während der j 

Raden-Badener Festwoche auf¬ 
geführten Rundfunkko-npositio- 
nen. Danach bis 12.30 Tanz¬ 
musik (Kapelle: Daios Bcla). 
Frankfurt: Nach Berlin. 

Leipzig. Köln. Königsberg, Dan¬ 
zig. Stuttgart? Rundfurkkompo- 
sitionen de« Baden-Badener Mu¬ 
sikfestes. Dirigenten: Hermann 
Scherchen Walter Goehr, Dr. 

Holle. Solisten: Inge van Straa- 

ten (Sopran), Betty Merkler (Alt). 
Johannes Willy (Bariton) Oscar 
Kalman (Baß). 

9.00 Uhr: Berlin: Eine Stunde 
Wiener Gemütlichkeit. Dietrich- 
Quartett. Dolly Lorenz (Sopran). 
Arthur Hell (Tenor). Flügel: Ben 
Geysel. 

9.05 Uhr: München: Im Walde 
Schallplattenkonzert. 

10.30 Uhr: Frankfurt: Von 
Stuttgart: Loewe-Balladen. 
Königsberg-Danzig: 
Balalaikakonzert. Kapelle: Kas- 

9.15 Uhr: Köln: Chinesische 

Hymnen und japanische Lieder. 


Dienstag. 30. Juli 1929. 

Nachmittags: 

1.05 Uhr: Köln: Mittagskonzert 
des Orchesters des Westdeut¬ 
schen Rundfunks. Leitung: Kühn. 
Solist: Josef Schömmer (Tenor). 
Werke von Ferucio Busoni. 

4 30 Uhr: Leipzig: Walzer für 
Gesang und Orchester. (Von 5.00 
bis 6.00 Uhr Übertragung auf den 
Deutschlandsender.) Dirigent: 
Theodor Blumer. Solistin: Mar¬ 
garete Aulhorn-Specht (Gesang). 

5.00 Uhr: Berlin: Klaviervor¬ 
träge. 1. Zwei Rhapsodien op. 
73. 2. a) Geharnischter Walzer 
aus op. 63. b) Hexentanz aus op. 
71 (Josef Weiß). Der Komponist 
am Flügel. 

6.00 Uhr: München: Hausmu-ik- 
stunde. Aus der Werkstatt des 
Komponisten II. Einleitende 
Worte: Dr. Ludwig Gerhetiser. 
Ausführende: Ernst Voggenrciler 
(Flöte), Herma Studeny (Violine). 
Carl List (Cello). Richard Staab 
(Violine). 

Abends: 

7.35 Uhr: Berlin: Dr. Arthur 
Kürschner: „Der Berliner auf 
Reisen." III : Berlin an der Nord- 

7.30 Uhr: München: Balladen- 
Stunde. Wilhelm Bauer (Bari¬ 
ton). Am Flügel: Richard Staab. 

S.00 Uhr: Berlin: Aus dem Zoo¬ 
logischen Garten. Konzert. Mu¬ 
sikkorps des II. Batls. 9. (Preuß.) 
Inf.-Regts. Leitung: Musikdirek¬ 
tor Heinrich Dippel. 

Köln: Übertragung aus der 
Tonhalle. Düsseldorf: Kinderland 
— du Zauberland. Ausführend-: 
Der Schwarzmeiersche Kinder¬ 
chor aus Berlin, Leitung: Bern¬ 
hard Kiauk und Richard Figur, 
Klär Hoffmann (Rezitation), Ma¬ 
thilde und Carl Ludwig Müller 
(Klavier). 

Königsberg-Danzig: 
Jean Gilbert. IDiz beliebtesten 
Melodien aus den Jahren 1910 
bis 1924.) Mitwirkende: Gertru- 
de Joachim, Hedi Kettner, Kurt 
Lessing. Friz Schmidtke. Funk- 
kapelte. Leitung: Walter Kelch. 

8.05 Uhr: Leipzig: Volkstüm¬ 
liches Orchersterkonzert. Das 
Leipziger Sinfonie-Orchester. 

8.15 Uhr: Frankfurt: Drei All¬ 
tagskomödien von Georg Courte- 
line: „Der häusliche Friede", 
„Der gemütliche Kommissar", 
„Die Schwebebahn". Anschlie¬ 
ßend Klavierkonzert. Ausführen¬ 
der: Heinz Fischer. 

9.00 Uhr: Berlin: Konzert. 

Dirigent: Professor Hugo Rüdel. 
Altsolo: Maria Peschken, So¬ 
pransolo: Emmv von Stetten. 
Berliner Funkorchester, Berliner 
Funkchor. 


Mittwoch, 31. Juli 1929. 
Nachmittags: 

4.00 Uhr: München: Nürnber¬ 
ger Sendung: Unterhaltungskon¬ 
zert der Kapelle Erwin Häusler 
iun. Übertragung aus dem Hotel 
Konigshof, Nürnberg 
3.00 Uhr: Königswusterhau¬ 
sen: Übeitragung des Nachmit¬ 
tagskonzertes Hamburg. 

5.35—6.30 Uhr: Köln: Übertra¬ 
gung aus dem Schloßgarten Mün¬ 
ster: Vesperkonzert des Göhre- 
Wasowisz-Trios: Werner Göhre 
(Violine). Ph. Wasowisz (Cello). 
Hilde Göhre (Klavier). 

Abends: 

7.00 Uhr: München: Konzert 
des Zit her-Solo-Terzetts Gustav 
Marquart sen., Anton Roth, Ja¬ 
kob Zach. 

Frankfurt: Hörspiele und 

Sa'iren von Alfred Auerbach. 

7.30 Uhr: München: Hörbericht: 
Kunst. Gesprochen von Dr Ri¬ 
chard Elchinger. 

8.00 Uhr: München: Strand¬ 
fest bei der schönen Helena. Ein 
Stündchen mit bekannten Ope¬ 
retten und Schlagern. Leitung: 
Dominik Löscher. 

Köln: Abendmusik des Wesl- 
falia-Orchesters. Leitung: von 
Szenl-Györgyi. 

Königsberg-Danzig: 
Italienische antike Arien. Ida 
Leschetilzki (Sopran). Am Flü¬ 
gel: Ludwig Leschetilzki. 

8.15 Uhr: Frankfurt: Nach 

Stuttgart: Konzert Eduard Clark. 

8.30 Uhr- Berlin: „Steckbriefe". 
Eine Hörfolge nach Potizeiakten 
und Gerichtssaalberichten. Re¬ 
gie: Alfred Braun. 

Berlin (für Deutschlandsen¬ 
der): Germaine Martinelli, Paris. 
Am Flügel: Romuald Wikarski. 
9.00 Uhr: Berlin (für Deutsch¬ 
landsender): Kammermusik, Me¬ 
lanie und Hans Michaelis (Vio¬ 
line) und Romuald W'ikarski 
(Flügel). 

Leipzig: Als Sendespiel: Der 
saturnische Liebhaber. Eine Tra¬ 
gikomödie in drei Akten von 
Robert Walter. 

Köln- Der heitere Mittwoch, 
Die Musik kommt. Mitwirkende: 
Dr. Erich Fortner. Hermann 
Probst (Sprecher). Willi Klein- 
nilbeck (Lieder zur Laute), An¬ 
ton Imkamp(Baß-Bariton). Kranz- 
hoffscher Quartettverein. West- 
falia-Orchester, Leitung: von 
Szent-Györgyi, Verbindende 
Verse: F. Hartog, Leitung: Has- 

9.05 Uhr. München: Klavier¬ 
konzert von Richard Staab. 

9.30 Uhr: Frankfurt: Von Stutt¬ 
gart: Unterhaltungsmusik des 

Rundfunkorchesters. 



Donnerstag, 1. August 1929. 

Nachmittags: 

2.30 Uhr: Köln (über Langenbergl 
Funkwerbung. Neues vom Film. 

3.30 Uhr: München: Einführung 
in Richard Wagners Musikdrama 
„Tristan und Isolde". 

3.55 Uhr: München: Bekannt¬ 
gabe der Opernbesetzung. 

■1.00 Uhr: München: Festspiel¬ 
übertragung Tristan und Isolde, 
musikalisches Drama in drei Auf¬ 
zügen von Richard Wagner; 
Übertragung aus dem Prinz¬ 
regententheater. München. 

1.30 Uhr- Leipzig: Konzert. 

5.00 Uhr: Berlin: Unterhaltungs¬ 
musik. Kapelle Emil Roösz. 
Königswusterhausen: 
Übertragung des Nachmittags¬ 
konzertes Berlin. 

Köln: Irgendwo in West¬ 

deutschland. Übertragung aus 
dem Duisburg-Ruhrorter Hafen. 

6.30 Uhr: Königsberg — Dan¬ 
zig: Fernsehen und Rundfunk: 
Dipl.-Ing. Reißer 

Abends: 

7.30 Uhr: B e r 1 i n. H. von Heister: 
„Künstlerische Fragen des Funk- 

8.00 Uhr: Berlin: Populäres 
Orchesterkonzert. Dirigent. Ca 
milto Hildebrand. Danach. Tanz¬ 
musik (Hans Schindler mit sei¬ 
nem Orchesteij. 

Leipzig: Chorkonzert. 

Köln Abendkonzert des Or¬ 
chesters des Westdeutschen 
Rundfunks, Leitung: Kühn, So¬ 
list: Schömmer (Tenor), Werke 
von Mozart Intermezzo: Unbe¬ 
kanntere Lieder bekannter Mei¬ 
ster: Franz Schubert, Solist: Bur- 
chard Kaiser (Bariton). Anschlie¬ 
ßend: Ouvertüre zu „Rosa¬ 

munde". Sinfonie h-moll (Un¬ 
vollendete). Konzerlübertra- 
gung aus der Bastei, Köln: Ka¬ 
pelle: Harry Blum. 

8 50 Uhr: Königsberg Dan¬ 
zig : Sonaten für Violine und 
Klavier, Anatol Knorre, Carl 
Ninke. 

9.00 Uhr: Leipzig: Sinfoniekon¬ 
zert. Bilder aus dem Süden. Das 
Leipziger Sinfonie-Orchester. 
Dirigent: Alfred Szendrei. 

9 30 Uhr: Königsberg — Dan¬ 
zig : ..Zum Einsiedler", Lust¬ 
spiel in einem Akt vor. Benno 
Jacobson. 

9 55 Uhr: Frankfurt: Aida 
(auf Schallplatten). 

12.30 Uhr: Berlin: Nachtmusik. 
Artur Guttmann mit seinen Uni¬ 
versum-Symphonikern. Die ein¬ 
mal monatlich stattfindenden 
Nachtkonzerte der deutschen 
Sender sollen dem Hörer die 
Möglichkeit geben, seinen Appa¬ 
rat genau auf einen Sender ein¬ 
zustellen. 


Freitag, 2. August 1929. 

Nachmittags: 

1.00 Uhr: München: Unterhal¬ 
tungskonzert des Funkquartetts. 
Mitwirkend Elisabeth Schlotter- 
beck-Textor (Alt), am Flügel 
Theodor Huber-Anderach. 

4.30 Uhr: Leipzig: Aus deut¬ 
schen Opern. (Von 5.00—6.00 
Uhr:Ubertragungauf demDeutsch- 
landsender.) Das Leipziger Sin¬ 
fonie-Orchester. Dirigent: Wil¬ 
helm Rettich. I. Pfitzner: Ouver¬ 
türe zu „Christelftein". 2. Ham- 
perdinck: Vorspiel zum zweiten 

Akt aus „Königskinder". 3. Bi11- 

ner: Gebet aus „Höllisch Gold". 

4. R. Strauß: Walzerszene aus 
der musikalischen Komödie , In¬ 
termezzo". 5. Weber-Mahler: 
Zwischenaktsmusik aus , Die 
3 Pintos '. 6. Cornelius: Sieges¬ 

marsch aus „Der Cid". 

5.00 Uhr. Berlin: Nordische 
Volkslieder. 1.Finnland, 2.Schwe¬ 
den. ;. Dänemark; 4. Norwegen. 
Ina von Pfaler (Sopran). Am 
Flegel Theo Mackeben. 

5.25-6.03 Uhr: Frankfurt: Wo 
ist's? iine Preisfrage. Reportage 
und Musik aus bekannten Bä- 

6.00 Uhr: München: Orgel- 

ö.4> Uhr: Berlin: Achtung! Doo- 
pel Programm! „Ratschläge zum 
Akhören des Doppel-Programme" 
(Dipi.-Ing. Hanns Mendelsohn). 

6.55 Uhr: Königswusterhau¬ 
sen: Tanz der Völker (I). Ne¬ 
ger-Tänze, Dr. Karl Hagemann. 

Abends: 

7.50—8.00 Uhr: Frankfurt: 
Film-W jchenschau. 

8.00 Uhr: Berlin: Sende-Spiele. 
„Der Liebestrank", komische 
Oper von Donizetti. Regie: Leo¬ 
pold Hainisch. Dirigent: Selmar 
Meyrowitz. Mitwirkende: Sa¬ 
bine Meyen, Eugen Transky. Ar¬ 
thur Fleischer, Hans Erwin Hey, 
Margret Abler. 

München: Wenn es Abend 

wird, Konzert des Kammerqu.ar- 
tetts Annv Rosenberger. 

Köln: (auch über den Deulsch- 
iandsender Kör 'swusterhausen): 
Sommerfestspiele des westdeut¬ 
schen Rundfunks Michael Kra¬ 
mer. Drama in vier Akten von 
Gerhart Hauptmann. 
Königsberg — Danzig: 
Übertragung aus dem Dom Kö¬ 
nigsberg. Orgelkonzert, Profes¬ 
sor Walter Fischer. 

9.15 Uhr: München: Heitere 
Duette, das Leipziger Kammer- 
Duett. Käthe Grundmann (So¬ 
pran). Käthe Welzel (Alt), am 
Flügel Theodor Huber-Anderach. 

9.45 Uhr: Frankfurt (nach 
Stuttgart): Die Atherflasche, 

Rundfunk-Kabarett. 


Sonnabend. 3. August 1929. 
Nachmittags: 

3.40—4.00 Uhr: Köln: Grur.d- 
lagen der Funktechnik: Studien¬ 
rat Brüls: Empfangsschaltungen 
(4,: Das Neulrodyne-Gerät. 

4.00 Uhr: München: Unter¬ 
haltungskonzert des Kammer- 
quartetls Anny Rosenberger. 
Mitwirkend Anna Weinhöppel 
(Sopran), am Flügel Theodor Hu¬ 
ber-Andernach. 

Danzig-Königsberg: 
Zum 75. Geburtstage der osl- 
preußischen Heimat- und Volks¬ 

dichterin Johanna Ambrosijs: 
Maja Barthels. 

4.30 Uhr: Leipzig: Kurkonzert 
aus Bad Dürrenberg a. S. Stadt. 
Orchester WeiBenfels a. S. 

5.00 Uhr Berlin: „Heitere All¬ 
tagstragödien". Jacques Burg 
(Rezitationi- 

5.30—6.30 Uhr Perl in: Unter 
haltungsmusik.OrchesterSchmidi- 

München Wie erzielt man 
klangschöne Lautsprecherwied ;r- 
gabe? Vortrag von Hans Ziegler. 
6.00 -6.30 Uhr: M ü n c h e n Nürn¬ 
berger Sendung. Kleine Kaminer- 
musikstundc, Professor Willy 
Kühne (Cello), Meta Benjamin- 
Gutmann (Klavier). 

6.55—7.20 Uhr: Königswuster¬ 
hausen: Tanz der Völker (II): 
Indische Tänze, Dr. Karl Hage- 

Abcnds: 

. 7.30 Uhr: München: Konze-t 

des Funkquarteits. 

8.00 Uhr: Berlin: Funkbrettl. 
Mitwirkende: Maria Ney. Kitty 
Aschenbach. Paul Nicolaus u. a. 
Danach bis 12.30 Uhr Tanzmusik 
(Kapelle Gerhard Hoffmann). 
Leipzig: Walzerstunde. Das 
Leipziger Sinfonie-Orchester. 
Köln: Lustiger Abend, Ka¬ 

pelle Kobert. Anschließend bis 
1.00 Uhr: Nachtmusik und Tanz. 
Danzig — Königsberg: 
„Die Scheidur.gsreise" musikali¬ 
scher Schwank in drei Akten 
von Leo Walther Stein, Musik 
von Hugo Hirsch. 

8.15 Uhr: Frankfurt: Unter¬ 
haltungskonzert. 

8.30 Uhr: München: Die spj 
nische Fliege. Schwank in drei 
Akten von Arnold Bach. 

9.00 Uhr: Leipzig: Funkbrettl 
Milwirkende: Gerti Dellwikh 

(heitere Lieder), Nora Nikisch 
(lustige Prosa). Theo Straub 
(Brettl-Lieder), Wilhelm Engst 
9.15—10.15 Uhr: Frankfurt: 
Von Kassel: Rheinischer Abend. 
Mitwirkende: Ludwig Schmitz 
(Düsseldorfer Schauspielhaus). 
Paul Kluge (Staatstheater Kas¬ 
sel), musikalische Leitung: Ka¬ 
pellmeister Eugen Bodart. 








C fiukrer durch die ojhidesplele 


Michael Kramer. 

Drama von Gerhart Hauptmann. 

Michael Kramer. Maler. Lehrer an der 

Kunstakademie, leidet als Künstler unter 

dem MiBverhältnis zwischen seinem 
übermäßigen Ehrgeiz und seiner mäßigen 
Begabung. Er beneidet und bemitleidet 
zugleich seinen Sohn Arnold; denn dieser 
erscheint ihm als eine wirklich geniale 
Künstlernatur, ist aber verwachsen. Die 
karikierten Stammgäste in der Schänke 
des Castwirts Bänsch spotten bereits 
über seine zudringlichen Annäherungsver¬ 
suche an die kokette Wirtstochter Lisa. 
Vergebens versucht ihn seine Mutter zu 
einem ordentlichen Lebenswandel zurück¬ 
zuführen. Er ist in Lisa leidenschaftlich 
verliebt, duldet keinen Nebenbuhler, ge¬ 
rät oft mit den 'Gästen in Streit und 
trägt in seinem Verfolgungswahn stets 
einen geladenen Revolver in seiner 
Tasche. Lisa Bänsch eilt eines Tages zu 
Michael Kramer und bittet ihn. seinen 
Sohn vom Besuch des Lokales fernzu- 
nalten, damit in der Schänke endlich 
Frieden herrsche. Aber Michael Kramer 
verlor längst jeden EinfluB auf seinen 
Sohn. Ja. Arnold wird jetzt unerträglich, 
immer eifersüchtiger auf »eine angeb¬ 
lichen Nebenbuhler und verbringt Tage 
und Nächte in der Schänke, um Lisa 
möglichst oft sehen zu können Er zankt 
sich in seiner Eifersucht wieder einmal 
mit den Gästen und versucht gegen diese 
seinen Revolver zu richten. Beherzte 
Männer aber entwinden ihm die Waffe. 
Arnold entflieht, stürzt sich aus Furcht 
vor Strafe in den Fluß und ertrinkt. Am 
nächsten Tage bringen Schiffer den Leich¬ 
nam des Ertrunkenen zu Michael Kramer. 


„Don Giovanni“ („Don Jnan“) 

Oper von W. A. Mozart. 

Donna Anna, die Tochter des Komturs, 
ist von Don Giovanni verführt worden. 
Sie eilt ihm nach, um zu wissen, wer c' 
ist; der Komtur kommt hinzu und wird 
von Don Giovanni erstochen, der mit 
seinem Diener Leporello entflieht. Vor 
seinem Palast trifft Don Giovanni seine 
ftühcre Geliebte Donna Elvira, die er 
brüsk stehen läßt, um der reizenden Zer- 
linc. der Braut des Bauern Masetto. nach¬ 
zueilen. Elvira sucht Zerline zu warnen, 
aber Don Giovanni stellt sie als wahn¬ 
sinnig hm Anna gesteht ihrem Verlobten. 
daB sie in Don Giovanni den Mörder ihres 
Vaters zu erkennen glaubt. Leporello wird 
in Don Giovannis Kleidern zu Elvira ge¬ 
schickt, dort entdeckt und verjagt. Auf dem 
Friedhof verhöhnt Don Giovanni die 
Statue des Komturs, indem er sie zum 
Nachtmahl einlädt. Als Don Giovanni 
beim Abendessen sitzt, erscheint wirklich 
der steinerne Gast, die Statue des Kom¬ 
turs, bei ihm. faBt ihn mit unentwind- 
barem Griff an der Hand und versinkt in 
Hö.lenflammen mit Don Giovanni. 

Der Vetter. 

Lustspiel von Roderich Benedix. 

Die Hauptperson dieses, altväterliche 
Behaglichkeit atmenden Lustspiels ist 
eben der „Vetter", der einer jener Men¬ 
schen ist, die in ihrer Gutmütigkeit und 
Bravheit die Sorgen der ganzen Familie 
auf sich nehmen. Immer will er ausglei- 
chen und vermitteln und wird gerade 
durch diese Bestrebungen der Urheber 
von Verwicklungen, die er gerade gern 
vermeiden möchte. 


Die Scheidungsreise. 

Schwank mit Musik von Leo Walterstcin, 
Musik von Hugo Hirsch. 

Die Hauptperson ist eia Bräutigam in 
tausend Ängsten: Der Ingenieur Herbert 
Hübner ist verlobt und will heiraten. 
Vorher aber muB er sein Verhältnis los¬ 
werden. In hilfloser Verzweiflung pendelt 
der Schwerenöter, der sich recht arm¬ 
sünderhaft vorkommt, hin und her, bis 
sich zum Schluß natürlich alles in Wohl¬ 
gefallen auflöst. 

Die spanische Fliege. 

Schwank von Arnold und Bach. 

„Die spanische Fliege“, eine Varictc- 
sängerin, die in ihren Gunsterweisungen 
reichlich freigebig gewesen war, schreckt 
nach Jahr und Tag Familienväter .n an¬ 
gesehenen Positionen mit Alimentenford--- 
rungen für g »r nicht vorhandene Kinder. 

Da ist d' r Mostrichfabrikant Klinke, 
der Sittlichkeitsheuchle.' Winncr. der Herr 
Ticdcmeier und der Herr Rcichstagsabgc- 
ordnete Burwig, denen, da sie alle ein 
schlechtes Gewissen haben, gar nicht 
wohl zu Mute ist, als „die spanische 
Fliege“ ihre Forderungen erhebt. 

Ein schneidiger Rechtsanwalt benutzt 
die Angst des Herrn Moslrichfabrikantcn. 
um von ihm die Hand seiner Tochter zu 
erhalten, die haarsträubenden Verwicke¬ 
lungen und Verwechslungen der „Hand¬ 
lung“ erreichen ihren Höhepunkt, als die 
Frau Konsistorialrat Meisel aus Chemnitz 
für die „spanische Fliege“ und der brave 
Meiscl-Sprüßling für den unerwünschten 
„Fliegen-Sohn" gehalten wird. 



Der Start 


NachtHug „Berlin — Motkau “ wurde durch dir ., Funkslunde Berlin“ Übertrager 
































































können zwar auch mit Stillstandsvor- I 
richtungen versehen werden, und man 
kann auch bei ihnen ein Sicherheits- I 
filier anbringen. Trotzdem cmpf ehli | 
es sich in den meisten Fallen nicht, 
bei solchen Apparaten häufig Ce- I 

brauch von der Stillstands Vorrichtung 
zu machen, weil die Erwärmung im¬ 
merhin noch so stark ist. caß sehr 
bald Schädigungen des Filmes ein- 
,r *‘« n AntgrgUchcne* Lieht mi 

Ein ganz wichtiger Punkt, den der 
Amateur beim Kauf eines P-ojektors 

nicht vergessen darf, -ist die Erzielung eines flimme freien Bildes. 
Diese Bedingung wird nun wohl von den meisten Apparaten 
erfüllt, jedoch dürfen wir nicht vergessen, daß sie um so 
schwerer zu erfjllen ist. je lichtstarker der Projektor ist. Aus 


Deutschland fast überall 220-Volt- 
Spannung haben, so daß in fast allen 
Fallen Vorschaltwiderstände für die 
Apparate benutzt werden müssen, an 
deren Stellen an einzelnen Orten 
natürlich auch geeignete Transforma¬ 
toren treten können. Es liegt leider 
in den Konstruktionen der modernen 
Projektionslampen begründet daß wir 
diese nicht für 220 Volt Spannung 
liefern können, so daß also diese 

-Schwierigkeit bestehen bleibt. 

tchöncr Schattenbildung Be ' m Vorschalten der Widerstände 

muß man sich vor Augen halten, daß 
in ihnen Strom u; Wärme umgesetzt 
wird, um den notwendigen Spannungsabfall zu erzielen. Man 
sollte deswegen die Widerstände möglichst auf dem Fußboden 
oder jedenfalls doch so aufstellen, daß sie bei der Vorführung 
nicht stören. Spezialkonstruktionen der Widerstände haben es 



meistens ein Amperemetcr, weil die verwandten Lampen in 
erster Linie nach der Stromstärke berechnet' sind und nicht 
nach der genauen Spannung. 

Auch die Geschwindigkeit der Vorführung muß regulierbar 
sein. Daher befinden sich an den Geräten sowohl mechanische 
Bremsen wie auch kleine Regulierwiderstände, die ausschlie߬ 
lich auf den Antriebsmotor wirken. iSrfUufi lotgu 















































































































herankommt. muH da« Teleobjektiv cinspringen. um Einzel- 

gestalten. 

cs sich beim Liebhaberphotographen zunächst nur darum 
Bilder zu erhalten, bei denen auf die Zeichnung tech- 
i, auf die der Ingenieur Wert legt, verzichtet werden kann. 

geachtet werden. Wahrend bei Landschafts - 
kann man bei 


langes Einstellen 

--- - K _ ..... „.e einfache Klapp¬ 
kamera mit Zentralverschluß und Blendenöffnung 4.5 wird für die 
meisten Fälle genügen, wenn die Einstellskala richtig geeicht ist. 
so daß auf Mattscheibeneinstellung verzichtet werden kann. Kurze 
Brennweite ist erwünscht. Liegen die örtlichen Verhältnisse kompli¬ 
zierter, so ist die Spreizenklappkamera mit lichtstarker Optik 
|z. B. Makina-Plaubel) geeigneter, da hiermit auch noch Momente 
erfaßt werden können, auf die man sonst wegen ungünstiger Licht- 
«crhältnisse verzichten müßte. Da man sehr oft an das Objekt 


Der Förderturm. Makina-Plaubel 1-10 cm. 1:2.9. Perul. 
Filmpack, Blende 6.J. Sek.. Hydrochinnn-Enlu'icklun 


Photographierte Technik 

I an muß sehen können, um bildwirksamc Technik bildwirl 
zu gestalten. Dann findet man überall Gelegenheit, 
Objektiv ohne Überschreitung der durch häßliche Warm 




(Jbicktc. Bei Kcisen durch Industncgcgcnden gibt c 
eigenartige Verkehrsmittel und Förderanlagen, wundervoll geformt 
Stahlgcbilde. Windgcblüsc. Hochöfen, qualmende Schlote, dampfend 
Abwasser. Brücken und wirkungsvolle Rundblicke. 


Beachten Sie unser Preisausschreiben 
auf der 3. Seite des Umschlages 






























Da technische Bauwerke mit ihrer gewaltigen GröBc 
vielfach so eng nebeneinanderstehen. daß sie trotz geringer 
Brennweite des Objektivs nicht ganz zu erfassen sind, ist 
eine Wcitwinkelvorsatzlinsc für die einfache Klappkamera 
unbedingt erforderlich. Mit der Spreizenklappkamcra 
lassen sich derartige Aufnahmen infolge ihrer Konstruktion 
jedoch nicht herstcllen. Die Gclbscheibc wird nur benutzt. 


rf handelt, greil 
ug bildhafte Sli 


Als Aufn.-hmematcrial benutze man am besten 
möglichst allgemeinempfindlichc Platten. Auf 
Kcisen ist der Film mit einer Kmpfindlichkeit 
von Ib—17 Siheincr zu bevorzugen. Jedoch 


lassen. Denn die Schwierigkeit des Objekts bringt 
es mit sich, daß häufig aus lokalen Gründen der 
günstigste Standpunkt nicht eingenommen wer¬ 
den kann. 


— 





































































Dunkelkammer - 
Blindheit 

W elcher Amateur hat 
nicht schon die Erfah¬ 
rung gemach:. beim 
Übergang von der hellv»eitlen 
zur roten Dunkclkammerbe- 
Icuchtung. noch mehr aber 
beim Übertritt vom hellen Ta¬ 
geslicht in die Dunkelkammer 
auf viele Sekunden völlig ge¬ 
blendet — blind — zu sein? 
Bei den starken Lichtgegen¬ 
sätzen ist das Auge nicht in der 
Lage, sich so schnell zu akkom- 


Jeden Monat 100.— Rm. 
für Photoamateure! 

Wir ve'teilen Jeden Monat Rm. 100.— für Photoama 
teure 

t Preis.ä Rm. 20.— 

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U) Preise.i Ra. S.- 

" n " “ L 1 " I »ich «ine ander« Verteile“' - - 


uberle.een Auf der Ku.l.»«.!« »md tut, 

Name t«s Apparates, 

Art und Lichtstarke des Objektivs, 

Blende. 

Platten oder Filmfabrikat, 

Zeitpunkt der Aufnahme, 

Belichtungszeit, 

Verwendung etwaiger Hilfsmittel (Celbscheibe, Vor¬ 
satzlinse u. dgl), 

Art des für den Abzug verwendeten Papiers, 

Genaue Anschrift des Einsenders, 

Ausdrückliche Erklärung, dal) der Finsender Photo¬ 
amateur .st. 


Knipsen mit 
Gefühl 

E in technisch exaktes Photo 
braucht noch nicht schiin 

Technische Fertigkeit, die aus 
Lehrbüchern wie von erfahre¬ 
nen Fachleuten gelernt »erden 
kann, ist eine Angelegenheit 
io 



bereits eingeschaltet ist, 
schließt man hei noch brennen¬ 
dem weißen Licht beide Augen, 
schaltet währenddem das 
weiße Licht aus. und man wird 
dann sofort völlig klar sehen. 

Nicht minder nachteilig ist 
das ganz anders geartete Dun- 
kclkammcrfiebcr, dem mancher 
Plattcnbruch. manche verfehlte 
Entwicklung u. dgl. zuzuschrei¬ 
ben ist. Der Aufenthalt im 
dunklen Raum, besonders wenn 
er weit entfernt vom Idealzu¬ 
stand. wenn alles eng und pri¬ 
mitiv ist. die dunkle Beleuch¬ 
tung reizen die Nerven. Jede 
seelische Ruhe ist hin. Ha¬ 
stende Bewegungen, hastiges 
Arbeiten. Ungeduld auf der 
ganzen Linie. Die ersten Bild¬ 
spuren erscheinen nicht schnell 
genug auf dem Negativ — ein¬ 
zige Lösung der wahrscheinlich 
verfehlte Rapidentwickler. Zu 
zeitig wird das kaum anent- 
wickcltc Negativ dem roten 
Licht ausgesetzt — die Platte 
schlciert. Die Ausentwicklung 































Schallplatten, die man gern hört 


Broadwrav-Melody, Foxtrott. Puppchen will Hoc 
zeit machen. Fo> trott aus dem Tonfilm „Broadwa 
Melodie ", gespielt von Harry .lacksur und seinem Orchcst 
Zwei entzückende Schlager aus dem neuen Tonfilm, die si 
sowohl in der Haus¬ 
musik wie im Tanz- 
saa! ihren sicheren 
Platz erobern wer¬ 
den. 

Grammophon 22238. 

Kate mal. Fox¬ 
trott von David¬ 
son-Watkins. ge 
spielt von den 
Clevelanders. 


Bum 


. da bi 


ich h i n g e f a I- 
len, Foxtrott. 
gespielt von den . 


b Jumping Jacks. 

Ein langsamer Fox 
mit sehr viel Melo¬ 
die. und ein lustiger 
Tanz, ganz auf Ef¬ 
fekt gestellt. 

Brunswik 4196. 

Sellerie (Milton- 
Ambers), Fox¬ 
trott. . Bim¬ 
bambulla 
(May - Amberg), 
gesungen von; 

..Die Abels". 

Wieder zwei Schla- Win/erneh 

ger aus dem Keper- I • r V/rrJ -•> Utel-Kemtra •> Ir* ., 

toire der beliebten Urtlmmtmahmr ..<«• 

banger mit allerhand 

geschickten Toneffekten. Grammophon 2223'*. 

I ; gibt eine Frau, die dich niemals vergißt. Lied 
von Coerler-Schwabach. — Tränen weint jede Frau 
SO gern. Lied von Caper-Roller, gesungen von Frinz 
Völker, Opernhaus Frankfurt; am Klavier: General¬ 


musikdirektor Manfred Gurlitl vom Frankfur er Opernhaus 
Zwei bekannte Lieder von dem beliebten Frankfurter Tenor 
gesungen. Schlager hübsch im Vortrag, liebenswürdig begleitet. 

Grammophon 22240. 
Aida v Verdi. Aus- 
gewählte Arien, 
gesungen von 
FrauÄrangi Lom¬ 
bard; (Sopran). 
t J. Pasero M. 

Capuana A. 
Lindi A. Bor- 
glio S. Bacca- 
loni und Chor. 
Die schönsten 
S'immen der Mai¬ 
länder Oper singen 
cie wirkungsvollsten 
Stellen aus Verdis 
unsterblicher Oper. 
Eine Serie von voll¬ 
endeten Platten, in 
England aufgenom- 
men. Spitzenleistung 
moderner Aufnahme¬ 
technik. Unerreichte 
Qualität des Auf¬ 
nahmeensembles. das 
durchweg Namen von 
Weltruf aufweist. 
Columbia D 14500. 
14506. 14511. 
Friederike von 

' am Rhein Lehar. Großes 

/ n i /!..» . Potpourri für 

1 ;. <fi. Ivia/I I rtt.-.-Vepnr Streichorchester 

Dirigent: Josef 

Snaga. Solo Violine: Paul Godwin. 

Die populären Melodien in hübscher Instrumentation Gute 
Auswahl der beliebtesten Motive verbinden sich mit hübschen 
Toneffekten, vor allem mit Geigensolt, die Paul Godwin aus¬ 
drucksvoll spielt. Grammophon 27070. 



Opern im Hause 


Die Deutsche Grammophon zeigt in letzter Zeit das Be¬ 
streben. der Schallplatte neue Möglichkeiten zu eröffnen. Sie 
"_'ll. was gerade in diesen Spalten besonders interessiert, das 
Kinoorchester durch Schallplattenmusik ersetzen und stellt zu 
diesem Zweck unter Leitung von Kapellmeister Bccce, der zu den 
besten Illustratoren Berlins zählt. Serien von Platten zusammen, 
die auf einem besonderen Apparat pausenlos vorgeführt werden. 

Von den Bearbeitungen hörten wir in letzter Zeit den „Frci- 
schutz" und den „Troubadour", stellten an Hand dieser beiden 
1 > irbeitungcn fest, daß tatsächlich auf vier Platten das Wesent¬ 
lichste aufger.ommen und so zusammengestellt ist, daß die Idee 
•’ls Ganzes unverfälscht erhalten bleibt. 

Die Besetzung ist durchweg gut steht jedenfalls beträchtlich 
über dem Niveau der kleinen und mittleren Bühnen des Deut¬ 
schen Reichs und wahrt in allen Fällen den wesentlichen 

Mclodiengchalt. 

Mail hat dieses System der Kürzung für den Hausgebrauch 

■ "th auf Wagner angewandt und zeigt das. was man will, an 

■ Lohengrin". 

Vielleicht mag cs manchen geben, der diese radikalen Striche 
' * “"künstlerisch bezeichnet. Denen aber muß entgcgengehalien 
“irden, daß es schließlich immer noch besser ist. wern man das 
" “klich Lebendige. Melodiöse und Volkstümliche in muster- 
Culligcr Form weitesten Kreisen zugängig macht, als daß n.an 
»ich weiter wie bisher darauf beschränkt, einzelne Arien zu ver¬ 
muten. die ja schließlich auch nichts anderes sind als Bruch¬ 


stücke. die für das Verständnis des Gcsamiwcrkcs wenig besagen 
Interessant ist die Tatsache, daß man nicht nur Opern auf 
diese Weise popularisiert, sondern daß mar. darüber hinaus auch 
Schauspiele neu beleben will. 

Nach dieser Richtung bewegen sich die Arbeiten, die ihren 
ersten praktischen Ausdruck in einer Ausgabe des Schillcrschen 
„Wilhelm Teil“ gefunden haben 

Es wirkt im ersten Augenblick etwas merkwürdig, wenn man 
hört, daß dieser „Wilhelm Teil“, ein abendfüllendes Schauspiel, 
auf vier Platten zusammengestrichen ist und alles in allem rjnd 
zwanzig Minuten Vorführungszeit braucht. 

Aber schließlich ist der Rundfunk auf diesem Wege schon 
v< rausgegangen. Es ist noch gar nicht so lange her. daß Bronnen 
für die Berliner Funkslunde den ..Wallenstein zusammenslrich. 

Was der Funkstunde erlaubt ist. darf auch der Schallplatte 
billig sein. Wir sind sogar der Meinung, daß auf diesem Wege 
die Wiederbelebung von Kulturgütern möglich und erreichbar ist, 
die durch das Theater langsam mit einem Staub bedeckt wurden. 

Wir von unserem Standpunkt aus begrüßen diese Kurzopern 
und empfehlen all dencr, die über entsprechende Apparate ver¬ 
fügen. sich zumindest in irgendeiner Geschäftsstelle der Gram¬ 
mophon diese Neuerscheinungen einmal anzuhören. 


Beachten Sie unser Preisausschreiben 
auf der dritten Seite des Umschlags 




























































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Auflage: 4900 _ J 

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Berlin, den 29. Juli 1929 


Nummer 174 


Tobis kauft D. L. S.-Aktien 


Wieder einmal wird eine 
uinsaktion perfekt, die deut¬ 
lich zeigt, wie wandelbar die 
Kombinationen innerhalb der 
i ihnindustric sind und wie 
■'chacll sich große, ideelle 
/’alc in höchst materielle An¬ 
gelegen heilen \crwandcln. 
Kein äußerlich ist folgcn- 
t- -tzuslellen: Die Tobis 
,b mit erheblichem Kr- 
I m D I. S beteiligt 
Wahrscheinlich an elcr Ak- 
i '-ngevcllschaft. die ja schon 

'i'er der Träger des Gc- 

haltei w.ir. während der 
v " • mit dem gleichen Na- 

' a dazu diente, die Be- 

• r» lassen die das 

- ■’lt stützten und stark- 


1 ’ ■ Aktiengesellschaft. 
' . eigentlich Eigentum der 
i ■-en deutschen Theater* 
• il/cr sein sollte, wird jetzt 
1 'eh I obis-Kapilal verstärkt, 
tienaii so wie das Deutsche 
’nhild-Svndikat drei Sitze 
* m Aulsichtsrat erhält. 

An sich ist dieser 7-ulluß 
' ,n neuen Mitteln absolut 
sympathisch und vor allen er- 
1 " 'erlich gewesen 

1 war kein Geheimnis, 
. " n,;in emsthalte finan- 


J- S. halt'. die ullcrding 
ul schlechten Gl 
‘ ■ otsgang oder Geschält- 
-ag. sondern Icdiglic 
dr.raul zurückzuführen ws 
jte daß man einen große 
' , " l ’ Mit zu geringem K. 
P'W ausgcslattet hatte. 

hat sich jetzt praktisc 
■" ' ‘eignet, was w ir als eir 
*'ge. FachWatt gleich bei de 
Gründung des D. L S kl.i 
j Un , rteutlich ausgesprochen 
r®*" "nd was wir vor km 
l '" erst Wiederholten: 


l.e! dc,,tscllcn Theater* 
' r Sln< * gar nicht in der 
■us eigener Kraft einen 


I Zur Fusion Fox-Emelka 


Der ..Bayerische Kurier" 
bringt an der Spitze seines 
Möih ener 1 cils eine «Irin- 
gcroc Anträge an d.c Rcicfis- 
icU'irung, warum der Vtrknu 
der I ir.elka-Mein heit an die 
ros nicht verhicdcrl werd- 
Es w ird daraui hing,, wie-er 
daß d.e Rei. !. -I . Iciligung sci- 

Ubergarg in ausländische 
Haide za verhüten. Es sei 
darum un,. Kindlich, weshalb 
man j,Ut mit einem Male eine 
Fusion durchführe und durch¬ 
fuhren lasse, d e man zuerst ;m 
Interesse des Reiches unter 
Auiwe-ndung sehr bede-utender 


finanzieller Opler verhindert 
habe. Aus dem Artikel geht her- 
e.r. daß eler ..Bayerische Ku- 
i die Verhältnisse an'chei- 

■ 

wie sic !a' ichlicli -ind. l)as 
i . ' ■ an; bc cn aus i.nc- Wen- 
ei-i d.e die Kmclka 

ol-- . • e- wer am besle-i fundicr- 
ten deutschen Fitmgescitsckaf* 

Yicllcicit eben d e beteilig- 
lbas, .sei.tr. Banken dem 

kuliit, die . . in seinem Arlikvl 
l< rderl Dann erübrigen sich 
alle* anderen Anfragen von 
selbst. 


Filmverleih aufrecht zu er¬ 
halten 

Wohlbc-merkt sie- könnten 
cs in finanzieller Beziehung, 
wenn diejenigen die die- Mit- 
le-1 haben, tatsächlich auch 
de-n Mut fänden, das kapita¬ 
listische Risiko zu trage-n. 

Dies,- Herrschaften hüten 
sich aber meist, weil sic — 
ganz ollen licrausgc-sagt — 
aus der Art. wie sie selbst 
manchmal mit dem Verleiher 
Ge-schö'tc machen. Riick- 
schlü- ,c- auf die Rentabilität 
von Verleihbetrieben ziehen. 

Nun wird das allerdings 
anders werden. Denn die Ar¬ 
beitsgemeinschaft der Film- 
vcrlciher wird sicher sehr 
schnell für alle Plätze die 
Basis linden, auf der in Zu¬ 
kur ft Verlcihgeschäfte ge- 
mai ht worden. 

V ir möchten ausdrücklich 
betonen, daß das nicht heißen 
soll, daß man die Leihpreise 
ins i'ngemcssene steigert. 
Daß mai den Prozentsatz für 
die LeihmiiVn bei stummen 
Filmen willkürlu.’,. in die 
Höhe schraubt. Sondern man 
will nur an den vielen 


Plätzen, wo bisher wirkl.ch 
zu wenig gezahlt wurde, an¬ 
ständige Grundpreise heraus- 
llolcn 

Man muß gerade heute, wo 
das D. L. S. s-ch immer mehr 
von der Genossenschaft zum 
privatwirtschaftlichen Betrieb 
einer Hinzclgruppe umstellt 
darauf hinweisc.n. d. ß gerade 
im eigenen Betrieb der Thea- 
terhesitzer neben den fünf¬ 
undzwanzig Prozent zuerst 
die Garantiesumme stabili¬ 
siert wurde. 

Wir glauben ganz sicher, 
daß man gegen die Garantien 
noch manchmal Sturm laufen 
wird. Das ist erklärlich und 
verständlich, denn jeder ist 
sich selbst der Nächste. 

Aber inan darf dann auch 
nicht übelnehmen, wenn nun 
die Prolcstschreie. die dem¬ 
nächst wieder da oder dort 
erschallen werden, nicht so 
tr..gisch nimmt, weil schlie߬ 
lich die vorhandenen zahlcn- 
mäßi-’.u C nlcrlagcn auch 
uem Außenstehenden gestat¬ 
ten. sich einigermaßen ein 
Bild zu machen 

Die Tobis-Programme ge¬ 


hen aiso durch den Verleih 
des D. L. S. Außerdem wer¬ 
den drei Tnhis-Großlilmc, 
selbstversiändlü.h mit Ton, 
beim D I > erscheinen 

Darübei l imus hat sich die 
Tobis verpflichtet, an die 
Mitglieder res D. L. S. Appa¬ 
raturen zu liefern 

Es steht nicht genau fest, 
ob es sich nier um die alten 
Apparaturen handelt, die der 
lohis zum Vertrieb noch frei- 
gegeben sind, oder ob es sich 
um neue, k imhinierte Tobis- 
Klangfilm - Apparate dreht, 
v ic man sie in den großen 
Ufa-Thea lern findet. 

Wir sind überzeugt. daß 
nach dieser Richtung hin 
schon seht bald genauere 
Mitteilungen erfolgen I>i, 
scheint uns notwendig, weil 
in der Pr ixis natürlicli so¬ 
wohl im P-eis wie in der 
Leistung g -oßc Unterschiede 
zwischen Tobis- und Klang- 
film-Apparaten bestehen. 

Es wird jeder Thcater- 
besitzer zu untersuchen ha¬ 
ben. liir welches System er 
sich entscheidet, und es wird 
unseres F.racütcns auch keine 
Schwierigkeiten machen, selbst 
da. wo bc-eils Tobis-Ab- 
schlüsse vor liegen, eventuell 
aus Zweckmäßigkeitsgründen 
Klangfilm-Apparaturen cin- 

Allcrdings müßte dann um¬ 
gekehrt auch da. wo Kl.-ng- 
film-Vorpflichtungcn \orlie- 
gen. Tobis als Ersatz ein¬ 
geführt werden dürfen. 

Wir müßten sozusagen ..1n- 
tcrchangeabilitv“ für deutsche 
Apparate proklamieren. 

Aber das sind interne Fra¬ 
gen. an denen die Öffentlich¬ 
keit wenig interessier ist und 
die hier lediglich angeschnit¬ 
ten werden, weil sie vielleicht 
lür diesen oder jenen ak¬ 
tuell werden könnten. 




Widerruf und Qitspolizeiveiboi nach der Novelle zumLichtspiclgeseiz 

Von Lnodgcrichtsdircktor Dt. Albert Hellwig in Polsd; ci 
(Vcrg liehe auch ..Kincmatograph" Nr. 170 vom 24. 7 1929) 


Die Materie des Widerrufs 
der Zulassung eines Bildstrei¬ 
fens und des Ortspolizeiverbot s 
ist mit ganz besonderem 
Zündstoff geladen. Uber 
wenige Fragen läßt sich schwe¬ 
rer eine Verständigung erzielen 
als gerade über diese Und doch 
muß wie ich glaube, eine |edc 
wirklich objektive Prüfung zu 
den» Ergebnis kommen, daß 
lebensnotwendige 
staatliche Belange so¬ 
wohl die .Möglichkeit eines 
dauernden Widerrufs 
der Zulassung eines Bildstrei¬ 
fens als auch ein zeitweili¬ 
ges o r t s p c 1 i zc il i c h c s 
Verbot der Voriührung gebie¬ 
terisch erheischen. Auf der an¬ 
deren Seite bin ich ebenso fest 
davon überzeugt, daß nicht nur 
sehr gewichtige wirt¬ 
schaftliche Interessen 
der Filmtranche cui dem Spiele 
stehen, sondern daß auch i m 
allgemeinen Interesse 
der immerhin nicht außerhalb 
des Bereiches des Möglichen 
liegenden Gefahr eines Mi߬ 
brauchs dieser Rechte, insbeson¬ 
dere aus politischen Gründen, 
unbedingt vorgebeugt werden 
muß. 

Auf diese beiden Sicherheits¬ 
ventile kann keine Regierung 
verzichten; und leizten Endes 
liegt das auch im Inter¬ 
esse der Fifminter- 
c s s c n t c n. denn sonst mußte 
eben die Fifmzer.sur so scharf 
gehandhabt werden, daß sic 
nach Möglichkeit nicht n ir eine 
sachiich unbegründete Zu.assung 
ausschlösse, sondern daß sie 
auch alle Momente berücksich¬ 
tigt, die unter besonderen zeit¬ 
lichen oder örtlichen Verhält¬ 
nissen möglicherweise die öf¬ 
fentliche Vorführung eines im 
allgemeinen ganz unbedenk¬ 
lichen Films, etwa eines Strcik- 
filmcs oder der Darstellung 
einer na'ionalcn Gedenkfeier, 
als ordnungswidrig erscheinen 


Es kommt also praktisch dar¬ 
auf an, einmal da; Widcrrufs- 
rccht und das Ortspolizeiverbot 
auf diejenigen Fälle zu be¬ 
schränken. für die es uner¬ 
läßlich ist. und sodann durch 
die Ausgestaltung der Vorans- 
sef Zungen und des Verfahrens 
alle nur denkbaren Garan¬ 
tien gegen einen Mi߬ 
brauch und gegen ver¬ 
meidbare Schädigung 
des Lichtspic lg e werbe* 
zu schaffen Wer dahin strebt, 
fruchtbare Realpolitik zu trei¬ 


ben, dient auch den Sondcr- 
intcrcsscn des Lichtspiclgewcr- 
bcs besser als jemand, der. un¬ 
beirrt d irch die in der Sache 
liegende Notwendigkeit zu ge¬ 
wissen Konzessionen mit dem 
Kopfe lurch die Wand will: 
Er wird sich sich nur selbst 
den Schädel einrennen, aber der 
Sache, ccr er dienen will, nicht 
nützen, -ordern schaden. Ich 
würde rüch freuen, wenn sich 
diese Er'ecntms auch bei den 
Filmintcrcssentcn ir.-.iner mehr 
durchsetzen würde. 

Bisher ist in § 4 Abs. I des 
Gesetzes das 'S iderrufs- 
recht so geregelt worden, daß 
der Antrag einer Landcs- 
zentralbchördc erforder¬ 
lich ist. Künftig soll auch das 
Reich antragsbcrcchtigt sein. 
Das ist eigen! L.h eine Selbst¬ 
verständlichkeit. gegen die 
nichts einzuw enden ist. Gb die 
Obcrprüfsicllc an die An¬ 
träge gebunden ist. also 
beispielsweise, v.cnn Bayern den 
Antrag stellte, den Widerruf 
nur mit der Beschränkung auf 
Bayern r.;.s »sprechen, nicht be¬ 
fugt ist, die Zulassung für des 
ganze Deutsche Reich zu w ider- 
rufen, ist bisher streitig. Nach 
richtiger Auffassung ist aber 
schon heute die Ofccrprä[stelle 
an den Antrag des Antragstel¬ 
lers nicht gebunden. Diese 
Auslegung soll künftig gesetz¬ 
lich festgelegt werden. Auch 
hiergegen werden sich kaum 
begründete Bedenken gellend 
machen lassen. 

Anders verhält cs sich mit 
der vorgcscblagcnen Regelung 
des Ortspolizeiverbots. 
Bisher bestehen irgendwelche 
Sätze des F.eichsrecbts in die¬ 
ser Hinsicht überhaupt nicht. 
Das Ortspolizeiverbot. wie cs 
sich im Laufe der Jahra hcraus- 
gebildct hat. hat seine Wurzeln 
ausschließlich im Landes¬ 
recht und das Rcichsrccht 
kommt cur insofern in Frage, 
als geprüft werden muß, ob und 
gegebenenfalls inwieweit das 
Lichlspiclgrsctz rcicksrcchtlichc 
Schranken aufrichtet. Künftig 
ist eine rcichrrcchtlichc Rege¬ 
lung vorgesehen. Das ist im 
Interesse der Klarheit und der 
Vereinheitlichung cur er¬ 
wünscht. Aber etwas anderes 
ist cs. ob die Formulierung des 
Ortspolizeiverbots nach allen 
Richtungen hin befriedigen kann 
Diese Frage dürfte meines Er¬ 
achtens zu verneinen sein. 

Die Novelle bringt das Orts¬ 
polizeiverbot äußerlich und in¬ 


nerlich in eine Verbindung 
mit dem Widerrufs¬ 
recht. § 4 Abs. 1 soll näm¬ 
lich künftig folgendermaßen 
lautem „Die Zulassurg eines 
Bildstreifens kann auf Antrag 
der Rcichsregierting oder einer 
obersten Landesbehörde durch 
die Obcrpriifstcllc für das 
Reich oder ein bestimmtes Ce- 
biet ideiTufcn werden, wenn 
sich nachträglich ein Versa¬ 
gungsgrund im Sinne der §§ ta 
3 ergibt. Ergibt sich in einem 
solchen Falle die unmittelbare 
Gefahr einer Störung d.r öf¬ 
fentlichen Ordnung oder Sicher¬ 
heit durch die Vorführung e'ms 
ven einer Prüfso.llc zugcl-ssc- 
r.en Bildstreifens, so sind die 
von den Landcszcntralbche rdc i 
bestimmten Polizeibehörden be¬ 
rechtigt. die öffentlich: Vorfüh¬ 
rung des Bildstreifens für ihren 
Amtsbereich zu untersagen. Von 
der Untersagung hat die Poli¬ 
zeibehörde die zuständige ober¬ 
ste Landesbehörde binnen drei 
Tagen in Kenntnis zu setzen. 
Diese hat binnen einer Woche 
den Antrag auf Widerruf zu 
stellen oder die getroffene 
Maßnahme aufzuheben. Lehnt 
die Oberprüfstclie den Antrag 
ab, so tritt damit die polizei¬ 
liche Verfügung außer Kraft; 
wird dem Antrag teilweise statt- 
gegeben. so tritt die polizei¬ 
liche Verfügung erst mit der 
Ausstellung der neuen Zulas- 
szngskartc (§ 14) außer Kraft." 

Diese Verkoppelung 
zwischen Widerrufs, 
recht und Ortspolizei¬ 
verbot w ird m. E. der Sach¬ 
lage nicht gerecht Sie beruht 
auf einer Verkennung des 
Wesens und der Lctcnsnotwcn- 
digkeiten beider Rcchtsinstitu- 
lior.cn und kann nur zu einer 
unglücklichen Ehe führen. Ich 
weiß allerdings, daß schon in 
der, übrigens recht anfechtba¬ 
ren Entscheidung des preußi¬ 
schen Obcrverwaltungsgcricbts 
vom 13. Dezember 192! solrhc 
Beziehungen zwischen Widcr- 
rufsrccht und Ortspolizeiverbot 
hcrgcstcllt worden sind. Aber 
der Gesetzgeber ist frei und 
kann die Materie von sich aus so 
regeln, wie er es für zweck¬ 
mäßig sicht. Widerrufsrecht 
und Ortspolizeiverbot als sol¬ 
ches haben aber nichts miteinan¬ 
der zu tun. Das Widerrufsrecht 
soll Fehler wiedergutmachen, 
die bei der Bildstrcifcnprüfung 
begangen worden sind: es ist 
gewissermaße i eine Parallele zu 


dem Recht des Fabrikanten 
einen abgelchnten Bildstreifen 
erneut zur Prüfung vorzutege-n. 
Das Ortspolizeiverbot will ge¬ 
wisse vorübergehende zeitliche 
und örtliche Umstände berück¬ 
sichtigen, die bei der Bildstrei¬ 
fenprüfung nicht berücksichtigt 
werden können und dürfen 
Nun läßt sich allerdings dar¬ 
über reden, ob es nicht ange¬ 
bracht ist. nach Einleitung den 
Widerruf Verfahrens unter g-- 
w : sscn Umständen den Lande- 
Zentralbehörden die Befugnis ■- . 
geben, vorläufig die öffentlich. 
Vorführung des Bildstreifen 
zu untersagen; aber cs geht 
doch nicht an, unter dieser: c .. 
sichtspunkt den Polizeibehörde i 
— v.ic dies hier vorgcschlagcn 
wird — diese Befugnis s:hon 
rinzuräumen, bevor die Lan- 
dcszcntralbchördc ein Widcr- 
rufsverfahren beantragt hat. Er¬ 
geht über eine Regelung dt« 
Ortspollzcivcrhots im Rahme 1 
des Widerrufverfahrens hinr- 
Daraus wurde aber zu schließe i 
»ein. daß im übrigen Orlspol - 
zciverbe.te nicht statthaft sei i 
sollen. Jio Begründung stellt 
sich aber auf einen anderen 
Standpunkt. Sic meint nän.li 1 . 
das Or.spolizeiverbot im eiger - 
lichen Sinne tfeibe bestehe n. 
Doch ist cs mir allerdings sc! r 
;wcifcthaft ist. ob ihn sich die 
Ccrichtc zu eigen machen wur¬ 
den. Sollte dies aber wid:r Er¬ 
warten doch der Fall sein. - > 
wäre die Folge die, daß de 
Landeszcntralbehördcn gerad ; i 
gezwungen sind, um zeit¬ 
lichen und örtlich beschränkt n 

Besonderheiten in Aus- 
nähme fällen Rechnung tra¬ 
gen zu können, in jedem vi¬ 
elten ball ein Widerruf • 
verfahren einzuleifen. ob¬ 
gleich es sich in Wirklichkeit 
gar rieht ernsthaft darum han¬ 
delt daß die Zulassung des 
Bildstreifens w tdcmi'en werden 
seil oderauch nur widerrufen w- 1 - 
den kann. Praktisch werden d<e 
Lar.dcszcntralbchördcn ihr. Be¬ 
lange wahren können, da >* 
aller Regel bis zur Ents. Mel¬ 
dung der Oberprüfstclie s v C * 
Zeit verstrichen werden sei» 
wird. daß begründeter Anlaß 
Zur Aufrcchterhaltung de- 
polizeiverbots nicht mehr v'cgc- 
ben ist. Daß cs aber gcs>. Un¬ 
politisch zweckmäßig ist. die 
Landeszcntralbehördcn aul 

solche Schcichwegc zu vt, ‘ 
weisen, möchte ich bezw eitel* 
Hier Klarheit über 
Rechtslage zu schaffen. " lf 
eine der wichtigsten Aufgabe® 
des Reichstages bei der B ff *' 
tung der Novelle sein. 



n ‘* au ch dann, wenn das Er¬ 
gebnis nicht das Erhoffte ver¬ 
wirklichte 

OS der bisherige Spielfilm, der 
**it nahezu 35 Jahren den Markt 
beherrscht und sich zu einer 
gewissen Höhe entwickelt hat. 
vollkommen oder teilweise vom 
Tonfilm verdrängt werden 
w,rd - ist eine Frage, deren Be¬ 
antwortung der zukünftigen 
Entwicklung Vorbehalten ist. 
Immerhin darf nicht verkannt 
"erden, daß der Film gerade 
seiner Stummheit eine Macht 
verdankt, die keine geogra¬ 
phischen Grenzen kennt. 

Die Bedeutung einer crtL 
Revolution der gesamten Auf- 
nahme- und Wiedergabetechnik 
»her wird augenscheinlich an 

»nd des Zahlenmaterials über 



ergibt nach dem gegebenen 
Zahlenmaterial durchschnittlich 
jährlich hinsichtlich der Zahl 
der Filme bzw der Meterzahl 
folgendes Bild: Gegen 2137 
Filme eigener Produktion, d. s. 
73 Prozent des durchschnitt¬ 
lichen Jahresverbrauchs wur¬ 
den 793 Filme eingeführt, d. s. 
27 Prozent des durchschnitt¬ 
lichen Jahresverbrauchs, gegen 
1 176 655 Meter eigener Pro¬ 
duktion. d. s. 57 Prozent des 
durchschnittlichen Jahresver¬ 
brauchs, wurden 666 511 Meter 
eingeführt, d. s. 43 Prozent des 
durchschnittlichen Jahresver¬ 
brauchs. 

Dies bezieht sich auf alle Ar¬ 
ten von Filmen. Wesentlich 
verändert wird das Bild über 
die heimische Produktion bzw. 






































































































































WIR BEGINNEN HEUTE MIT DER VERMIETUNG! 



Sehr geehrter Herr Theaterbesitzer! 

Y4/ Cn . n w ' r in diesem fahre mif unserem neuen Profiramm an die 
VY Öffentlichkeit treten, so ist der diesjährigen Situation vollkommen 
Rehnung Betragen. Getreu der Tradition unseres Stammhauses im Welt¬ 
geschäft mit in erster Reihe zu marschieren, habm wir uns cntsdilossen, 
wiederum eine reichhaltige Qualitätsproduktion den deutschen Theater¬ 
besitzern zur Verfügung zu stellen. 

Wir hatten im vorigen lahre 28 filme in unserm Programm, von denen 
wir 27 Filme liefern konnten Der restlich» eine Film muhte aus Zensur¬ 
schwierigkeiten vom Programm gestrichen werden. Es ist für uns eine 
Selbstverständlichkeit, dah wir auch in diesem lahre alle angekündigten 
Filme unseres Programms liefern werden 

30 Filme 

bringen wir in dieser Saison mit den bekanntesten und beliebtesten Darstellern. 
In unserem vorliegenden Programm befinden si<h eine ganze Anzahl 

(groß Tonfilme 

die sämtlich in deutscher Sprache ajtgenommen sind. 

Es ist uns gelungen, den Regisseur and Hauptdarsteller des beim letzten 
Film-Kurier-Ausschreibens mit der goldenen Medaille ausgezeidmeten Films 
„Die Heilige und ihr Narr" 

Wilhelin Dieierle 

ausschtiehlich für unsere deutsche Produktion zu verpflichten. 

Ferner gelang es uns, den gröfiten ßuch< rfol£ der letzten Jahrzehnle 

1 m W c»len nichts Neues 

von Erich Maria Remarque zur Verfilmung zu erwerben 
Auch unsere übrige Produktion reiht sich würdig in Qualität unseren 
Spitzenfilmen, an und wir sind in der Lage, den gröfiten Teil unserer Filme 
bei ftedart auch aut Wunsch 

als Tanfil m c 

zu liefern. 

Detmche lin.versa; Film Verleih G.m.u.H., 





Carl Laemmles 

Grofitonfilm 


SHOW BOAT 

(Das Komödiantenschiff) 

nach dem gleichnamigen Roman von Edna 
Ferber mit deutschsprechendem Dialog. 


Regie: Harry Pollard 

mit 

O r i g i n a 1 - M o t i v e n 

aus der weltberühmten 

Ziegfeld-Revue, New York 


LAURA LA PLANTE 
JOSEPH SCHILDKRAUT 











HANS ADALBERT 
VON SCHLETTOW 

in dem ersten deutschen 

Universaltonfilm 


Unter Verwendung der bekanntesten 
acht russischen Volkslieder 


Mementofilm der Universal 

Regie: Dr. Georg Asagaroff 









Der Regisseur und Haupt¬ 
darsteller des beim letzten 
Film * Kurier - Ausschreiben 
mit der Goldenen Medaille 
ausgezeichneten Films: 
„Die Heilige und ihr Narr" 


















5 Wilhelm Dieterie 

Standard- Filme 


König Ludwig der Zweite 

(Der Mitternachtsknnig) 


Frühlingsrauschen 

Regie: Wilhelm Dieterie 
Photographie : Che ries Stumar 

mit Wilhelm Dieterie, 

LUu Deren f McoUl Mallkofi 
Elle Wagner / Vivlan Glbion 

Ich lebe für Dich 

Regie: Wilhelm Dieterie 
Photographie: Charles Stumar 

mit Wilhelm Dieterie 

Lien Deyen, Erna Mor -na, Olaf Könf» 

Schwarze Diamanten 

nach dem gleichnamigen Roman von 

% MAURICE JOKAY 

mit Wilhem Dieterie 


Das Sdiweigen im Walde 


LUDWIG GANGHOFER 

mit Wilhelm Dieterie 
















Der neue Van deVejfle-Fiim 


(Das Problem der Mutterschaft) 

Regie: Eberhard Frowein 


Ein Film nach dem neuesten huch des vielgelesenen Autors 


Der gröbte Lacherfolg dieser Saison 


Aflantic-Citv 


Eine ganz tolle Geschichte in Badehöschen 














Der eiste amerikanische ; 
h u n dert pro zen tige 
deutschsprechende r 
Tonfilm 


Conrad feidi 


UIVSION 


mit 

Mary Philbin 

Der Film behandelt das 
Schicksal eines Gauklers 
und spielt in dem außer¬ 
ordentlich interessanten 

Milieu eines ganz moder¬ 
nen Theaters 







Die letzte Warnung 

Eine interessante Kriminalgeschichte 

Regie: PAUL LEN1 
mit 

LAURA LA PLANTE 


Gefährliche Grübchen 

Neue lustige Abenteuer 
mit 

LAURA LA PLANTE 


LAURA LA PLANTE 




Hl - 



f 

* I ttspSsipi 

wws 



■ sL™ 

















Hüte H P— 



BROADWAY 



REGIE PAUL FEJOS 

PRODUKTIONSLEITUNG: 

CARL LAEMMLE ir. 

nach dem auch in ganz Deutschland 
bekannten, mit riesigem Erfolg auf¬ 
geführten gleichnamigen Bühnen¬ 
stück mit 

GLENN TRYON 
EVELINE BRENT 
MYRNA KENNEDY 
OTIS HARLAN 


Das! neue 
“ Vrleihprogra m n 
derONtVERNAL 
bringt in drr SaijM 
I9W/30 







Die seltsame 

Vergangenheit der Thea Carter 

mit 

June Marlowe, Hermann Vallenlin 
Olai Fönss, Ernst SiaM-ftadibaur 

Photographie: Charles Stumar 

¥ 

Joseph Sdiildkraul 

in 

Junggesellen ln der Ehe 

¥ 

zwei Junge Herzen 

Regie: PAUL FEJOS 

mit 

Glenn Tryon u. Barbara Ifeni 

Das erste Werk des genialen Re¬ 
gisseurs, das ihm Weltruf versrhatfte 










Der größte Bucherfolg 
der letzten Jahrzehnte 


er ,ch »«**'* KEMAROOE I 


2B C )t c w 

9le«e§ 


Der Film wird 
als deutsch^ 
sprechender 


Tonfilm 


Deutschland 


^h P ro*romnO 
der UNIVERSAL 







intogene Robertson 

die entzückende, charmante Darstellerin in 

Wenn Frauen sich neben 

Ein Film voll übermütiger und leicht¬ 
sinniger Frauenstreiche 

und in 

Wie sdiön und wunderbar 
HttfM eine Frau von 30 Jahr’ 

Das Loblied auf alle jungen Frauen 


Lien Deyers 

in 

Das Heiderösdien 

Ein Film nach deutschen Volksliedermotiven 
















PAUL 

WITHEMAN 


der Welt bester Jazz - Kapellmeister 


in dem deutschsprechendr i hundertprozentigen Tonfilm 


Produktionsleitung: Carl Laemmle jr. 


mit seinem weltberühmten Orchester 


19W/SO 
I J*rYoU<mdung 




Der Kriminalist 

von Scotland Yaid 


Ken Maynard 


Cowboy - Gesänge 


Der Karawanenführer von Oklahoma 


Tarzans neue 

Dschungelgeschichten 

mit 

Frank MeriU, dem Mann der Kralt 

und 

Natalie Kingston 

Neue Abenteuer nach den weltbekannten Tarzan-Geschichten 
von Edgar Rice Borrough 













mmmgmmmmmmmmmmmmmamtm 



MATER 

DOLOROSA 

* 

Ein deutschsprechender 
Tongrofjfilm 

Aufgenommen an den Heiligen Stätten Roms 
mit 

deutscher und internationaler 
Besetzung 







EDDIE POLO 


Auf Leben und Tod 


Eine Anzahl 

Kurzfilme (Zweiakter) 

Grotesken, Lustspiele, Wildwest-Zweiakter und 
Oswald das verrückte Karnickel 


20 steuerermäfjigte Lehrfilme 


_^_1 




W 

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nsaenffiKenJ 

s 

■ 


1 















Anteilnahme der einzelne : Größccgruppen an 
Gesamtproduktion 

der 







n-" 


Fh. 


il *.t j« i Fa«. 

29 

422 

29 


2) mit c 2 Flinten. 

|J 

1*9 



3| mi> •« 3—S F.lmcn . . . 


23.3 

b» 

28 

«1 Kit ic 6-» Filmen . . . 

b 

•4 

4f 

2t 


5 

14 

59 

2b 


b9 

1 100*, 




keil. Es ergibt sich hierfür im 
Jahre 1928 folgendes Bild- 
(Vgl. hierzu nebcnslchcndc 
Tabelle). 

Es ergibt sich somit, daß die 

beiden eisten Kategorien mit 

einer Jahresproduktion von 1 
bzw. 2 Filmen, welche 61,1 Pro¬ 
zent der Gesamtzahl der Pro- 
duktiur firmen (.«-stellen, nur 

ru 25 Frc/ent an der Gesamt¬ 

produktion beteiligt waren, 
wahrend die drei übrigen Grö- 

beogruppen, deren jahrespro- 

(iuk'.iou drei unJ mehr Filme 
beträgt und welche 38.9 Pro¬ 
zent der Gesamtzahl der Pro- 
duktion firmen darstellen, zu 
75 Prozent die Gesamlproduk- 
tioo vertreten. 

Die sämtlichen fünf Größcn- 
kaltgorien können demnach ia 
zwei große Gruppen geteilt 
•..erden, wobei die Zahl der Fir¬ 
men im umgekehrten Verhält¬ 
nis zur Prcduktica steht. 

Nach Rcchtsformen ergibt 
eh lür di er Produktionsfirmen 
der langen Spielfilme seit dem 
'jI:.-. 1<>26 folgendes Bild (vgl. 
f- .-ra Tabelle VJ. 

Von der Gesamtzahl der Pro- 
e'iVr-ufirrtn von langen 
.'p:eliii-nen des Jahres 1928 
•aren 12 oder 17.1 Prozent 
AkUcnvcselUchaften. 48. d. t. 
’ - ? P.ozent, waren Gess. tn. b. 

■ ■ uad 9. oder 19,1 Prozent 
V- -rse andere Gesellschaften 

Kon nanditgcsellschaftcn, 

■ U:. -- Gesellschaften, Alleinun- 
1 . nchmer usw. 

D.e Form der G. m. b. H. er- 
ut sich demnach in der Film- 
:: tric einer besonderen Be- 
(Et heit, und zwar bezieht sich 
- i-if alle Sparten der Film- 
-'idu-lri* Nach den Angaben 


der L. B. B. wurden — Stichtag 
31. Dezember 1927 — in der 
deutschen Filmindustrie S66 
Gess m b. H. gezählt, dagegen 
nur 77 lebende und tätige Ak¬ 
tiengesellschaften. 

Auch unter den Produktions¬ 
firmen der langen Spielfilme ist 
die Form der G. m. b. H. be¬ 
vorzugt, wenngleich sie gegen 

das Jahr 1926 um sechs Fir¬ 
men zurückgegangen ist. 

Die 48 Gess. m. b. H. von ins¬ 
gesamt 69 Produkticnsfiriren 
haben 119 Filme, d s. 55,3 Pro¬ 
zent der Gesamtproduktion des 
Jahres 1928, herausgebracht, 
während die zwölf Aktienge¬ 
sellschaften 92 Filme oder 41.1 
Prozent dci Gesamtprodukt a. 
hcrgcste.lt haben (vgl. Tabefle 

V). 

Veranschaulicht wird das Ver¬ 
hältnis der Rcchtsformen der 
Produktioiisbrmen untereinan¬ 
der h i Verhältnis zu ihrer Pro¬ 
duktion auf der graphischen 
Darstellung. 

Es ist augenscheinlich, daß 
die durchschnittliche Produk¬ 
tionstätigkeit der Aktiengesell¬ 
schaften diejenige der Gess. m. 
b. H. bei weitem übertrifft. Im 


Jabrc 1928 beträgt die durch¬ 
schnittliche Jahresproduktion 
der Aktiengesellschaften an 

langen Spielfilmen etwa acht 
Filme, während diejenige der 
Gess. m b. H- nur auf die Zahl 
von drei Filmen kommt. 

Die Größcngliedcrung Jer 
zwölf Aktiengesellschaften des 
Jahres 1928 ist hinsichtlich 
ihrer Produktionstätigkeit in 
bezug auf lange Spielfilme 
folgende: Hi« Ufa mit der Pro¬ 
duktion von 17. die De:u mit 
12, Emelka und Aaf.» mit je 
10. Defa ur.d Terra mit je 9, 
Nero mit 8, Phöniv mit 7, Ring- 
iilm mit 5. National und Phoe- 
bus mit je 2 Filrrsn und die 
Derussa mit 1 Film. 

Die produzierender, Aktienge¬ 
sellschaften des Jahres 1928 
können demnach in bezug auf 
die Zahl der von ihnen heraus¬ 
gebrachten langen Spielfilme 
in drei Klassen eingcteilt wer- 



Die Reihenfolge der 48 Ge¬ 
sellschaften mit beschränkter 
Haftung hinsichtlich ihrer Pro¬ 
duktionstätigkeit an langen 


Spielfilmen während des Jahres 
1928 ist wie nachstehend: Orp¬ 
lid mit der Produktion von 10, 
Boesc mit 7, Hegewald mit 6. 
Eichberg, Grccnba.-i und 
Horn mit je 5, Alb j. Domo- 
Strauß, Erda. E>sem. Porten- 
Froelicb. Rosenfeld und Stark 
mit je 4. Boston Locw Noa 

und Schunzel mit je 3, ferner 

Ama. Deutsch - Nordische, 
Lamprecht. Olympia Oster¬ 
mayer, Oswald. Prometheus, 
Richter, Super und Zeln.k mit 
je 2 und Becker-Sachs. Berger, 
M-, Dewi. Gtuß, Helios. H.sa, 
Ideal. Jelap. Ines. Kahn. Ka¬ 
ro!. Kosmos. Länderiilm. Lang, 
Momento, Naxo ■ Neuland 
Poetic. Sokal. Tscbcchowa und 
Weyher mit je einem Film 
Es ergibt sich demnach hin¬ 
sichtlich der 4S produzierenden 
Gesellschaften rau beschränk¬ 
ter Haftung für (las Jahr 1928 
folgende Klassifi :ierun < 



In die erst: Gruppe, d. h. 
unter diejenigen Firmen, wel¬ 
che nur 1—2 Filme während 
des Jahres produziert haben, 
entfallen 31 Gesellschaften mit 
beschränkter Haftung, d. s. 
64 Prozent sämtlicher produ¬ 
zierender Gess. m. b. H., jedoch 
nur drei Aktiengesellschaften, 
d. s. 25 Prozent ihrer Gesamt¬ 
zahl. 

Insgesamt 9 Gesellschaften 
diverser Rechtsformen wie 
Kommanditgesellschaften Of¬ 
fene Gesellschaften. Altein¬ 
unternehmer usw.. haben insge¬ 
samt 13 Lange Spielfilme wäh¬ 
rend des Jahres 1928 heraus¬ 
gebracht. 



















Deutsch - t »dhechischer Filmaustausch 1925 -1928 



Jahre 1928 gegenüber: teht. 

Desgleichen ist auch eine 
Zunahme bei der Einfuhr von 
tschechischen Filmen auf dem 
deutschen Markt zu beobach- 


2. Aldini, C. 

Zwei höllische Tage 

3. Borsky & Sulc 
Die schöne Spionin 

4. Degl, Gebr. 
Leidensweg einer Mi 

(S 153) 


5. Electra 

Jugend im Mai 


7. Koop 

StraOcnbekanntschaften 
Vorsicht, Madchenhändlcr 


9. Uma 

Nie wieder Krieg 


ser sich im Konkurrenzkampf 
mit dem amerikanischen be¬ 
hauptet, sowie die deutsch¬ 
tschechischen Gemeinschafts¬ 
produktionen in ihrer Entwick¬ 
lung sieh aufwärts bewegen- 
wodurch eine gesunde Versläa- 

















































































Fox-Tagung 1929 

G«.: craldir« kt*.r Julius Außcn- 
bcig. Gencralmar.ngcr der Fux 
F Im Corporation iür Zcntral- 
tmd Ost-Europa. hat seine 
sämtlichen Filialleiter und 
Vertreter zu c:ncr großen, auf 
mehrere Tage berechneten 
Tagung, die am 31. Juli be¬ 
ginnen soll, zusammenberufen. 

Zweck der Tigung ist, sämt¬ 
liche Filialleiter und Vertreter 
mit der ihnen anvertrauten 
Produktion von 20 Filmen und 
dem dazugehörigen reichen 
Rcktaw.ematcria! - bekanntzu- 
mackcn sowie ausführliche Be¬ 
sprechungen über den weite¬ 
ren Ai'sbau des Geschäfts in 
der 'summenden Saison zu 
| ik:v». Sofort nach Beendi- 
. der Tagung wird General- 
d rcktor AuCci.berg das dics- 
jahi'gc fkn.gramm der Fox 
öffentlich tckar.nlgcbcn. Die 
F l alcn werden im Anschluß 
daran sofort mit dei Vcrmic- 
ter.g beginnen. 


Tantirmefreie 
Larmmle - Schlager 

Der slaltfindcnde Besuch 
Carl Laemmles. des Chefs der 
Universal Pictures Carp. in 
Pt.ln, bietet den Anlaß zu 
. r.n. Schlauer ..Onkel Karl - . 
<!< ■ cn Text Al Snyder -ehrieb; 

fredy. Unter dem Pseudonym 
AI Snyder verbirgt sich ein be¬ 
kannter Fachjouru allst. 

Kommenlar 
«um I.icht spielgcseiz 

Der bekannte Kommcntalir 
des Licht.-piclgesetzes, Herr Mi¬ 
ni tci iaido-ekler Dr. Falck, Prä¬ 
sident des Bundesamts für das 
■feiniat wesen, erörtert in dem 
Ende August d. J. erscheinen¬ 
den 4. Heft des ..Archiv für Ur¬ 
heber-Film- und Theaterrechl” 
ausführlich den kürzlich im 
Reichstage zur Beratung zuge- 
le-itetcn und im Oktober zur Bc- 
r.itung gelangenden Entwurf 
einer Novelle zum Lichtspiel- 

gcscl*. Wir machen unsere 
Leser auf diese Veröffent¬ 
lichung aufmerksam, zu der wir 
auc h unsererseits Stellung neh¬ 
men werden. 


Filmender Fu^hallsfar 

..Red” Grangc, ein junger 
I niversitätsfuQballspielcr, der 
v J-' ,n auch für amerikanische 
Verhältnisse bedeutendes Ver- 
nögen mit Hille seiner Beine 
«werten hat _ vor einiger 
/c,t erregte die Riesengag.- von 
annähernd IftOOOO Mark lur eia 

ewige* Fußball wett spiel auch 
Uber die amerikanischen Gren¬ 
zen hinaus Aufsehen — wird 
Ktrt auch im Film erscheinen. 
'• nuren mit einem Klub- 
sameraden namens George Le- 
'*;* l " l ‘ * r in dem Film „Var- 

V Show” II..;_. _ i 


,n dem dai Leben an der Uni- 
*'£'*! und dtn dazugehörigen 

ußballmannschaflen geschil- 
d «H werden soll. 


Das Programm der Universal 


E'n außerordentlich reich¬ 
haltiges und interessantes Pro- 
ri.in<m wird von der Deut¬ 
sch«..! Universal angekündigt. 
Ai"- der umfangreichen Pro¬ 
duktion, die in Universal City 
unter der Leitung von Carl 
Unrmle und Carl Lacmmlc 
jon hcrgcstcllt wurde, haben 
der Gcncralmanagcr Fridmann, 
der Vcrlcihdircktor Heinrich 
Graf, der soeben sein zehn¬ 
jähriges Jubiläum feiern konnte, 
Fritz Kaclber, der Verwal¬ 
tungsdirektor, die besten Filme 
ausgcwähli. 

In erster Linie sind die Ton- 
f Ime zu erwähnen, die in dcut- 
scher Sprache aufgenommen 
worden: .Broadway”, 

..S h o w b o 11” mit Joseph 
Schildkraut und I aura !a 
Flantc, „Im Westen 
nichts Neues” nach Re¬ 
marque. ..Der J a z z k ö n i g' 
mit Paul Whiteman, „I11 ti - 
> i o n”, der erste Tont.Im mit 
C< t : ad Vc.dt. „M ater dnlr- 
r • •• a” mit Tonaufnahmen it 
Korn, ..Das Donkosaken- 
lied”, ein Tenbild der deut¬ 
schen l'nivc-r'aiproduktion mit 
Hars Adalbert Schlctlow. 

Die stimme Produktion um¬ 
faßt: „Junggesellen tu 

der Ehe” mit Joseph Schild¬ 
kraut, „Z c i junge Her¬ 
zet.” mit Glann Tryon. zwei 
Imi.gcnc Rebertson - Filme 
..Wenn Frauen sich 11 c - 


Eine ganz neuartige, revolu- 
t cnic«ende Einführung machte 
der M< rgan Film Service Ltd. 
in Lenden. Nicht weniger als 
500 Tuni.lmw edergabcapparatc 
worden von dieser Gcscll- 
■chaft guten K : m>lhcatcrn voll¬ 
kommen frei überlassen, wenn 
diese sich daiür nur verpflich¬ 
teten, die von Morgan Films 
erzeugten kurzen Prr.paganda- 
urd Rek.'ametonfilmc in ihren 
Theatern regelmäßig vorzutüh- 


b c n”, ,W io schön küßt 
eine Frau von 30 Jah- 
r c n”, drei Laura la Plante- 
Filmc: „Letzte Warnung”, 
Regie Paul Leni, „Gefähr¬ 
liche Griibche n”, „Zarte 
Schulter n”, ferner „A t - 
lantic Cit y”, ein großer 
Lustspielfilm, zw ei K c n - M a y- 
n a r d-Wildwestern, ein Tarzan 
„Dschungclgcschich- 
t c n”, „Der Kriminalist 
von Scotland Yar d”, 
AuPerdem drei deutsche 
K d d i c - P o 1 o - Filme. 

Die in Berlin gedrehte 
deutsche Produktion der Uni¬ 
versal steht im Zeichen Wil¬ 
helm Diele ries. Dfelcrlc bringt 
als Regisseur und Darsteller: 
„König Ludwig der 
Zweite” („Der V.iltemachts- 
könig"), ..Frühlingsrauschen” 
m't Bien Dycts, „Ich lebe 
für die h", „Schwarze 
Diamanten” nach Mauritz 
Jokaf, „Das Schweigen im 
Waid e” nach Ganghofer. 
Pien Dycrs erscheint außerdem 
in ..Heideröschen'. 

Ein deutscher Iirscmblcfilm 
„Die •. c.tsaroe Vergan- 
gcnhiit der Thea Car- 
t c r” und ein Van de Velde- 
F Im „Fruchtbarkeit” 
mit Spi.'lhandlucg, Regie Eber¬ 
hard Fr owein. ver. olf-tändigcn 
dieses in jeder Beziehung ab¬ 
wechslungsreiche und Erfolg 
versprechende Programm. 


rcn. Schon im September 
werden d ; c erster Apparate 
atitgegeben werden und gehen 
nach fünf Jahren in den Be¬ 
sitz des Thcatcrinhahcrs üb«r. 
der als einzige Unkosten ntrr 
d e Instandhaltung und Bedie¬ 
nung des Apparates zu bezah¬ 
len hat. Es ist dies der erste 
Schritt, der von dem großen 
Propagandakenzern nun zur 
Eroberung des Marktes durch 
den Tonfilm unternommen wird. 


Verleiher gegen 

Tonfilm-Kontingent 

Veranlaßt durch Jen Be¬ 
schluß des Verbandes d-r 
1 clitspi.llhcatcr Berlin-Bran¬ 
denburg, der sich in einer Vor« 
(andssitzung einstimmig für 
«ine Kontingentierung der aus¬ 
ländischen Tonfilme im Ver¬ 
hältnis 1 : 1 ausgesprochen hat, 
fanden sich die Mitglieder der 
Arbeitsgemeinschaft am Frei¬ 
tag, dem 26. Juli d. J„ in einer 
Sitzung zusammen, um noch¬ 
mals ihren Standpunkt zur Ein¬ 
fuhr ausländischer Tonfilme zu 
präzisieren. 

Man war der Meinung, daß 
das bestehende Kontinßcnt- 
ßesetz keinen Unterschied zwi¬ 
schen Tonfilm und stummem 
Film zuläßt und beschloß cr- 
rcut, jeder Verschärfung der 
! erlebenden gesetzlichen Ein- 
.uhrrcgclung cntgcgcnzutretcn. 

Inzwischen hat der Vor« 
: Izende de i Rcichsv erbandes 
Deutscher L.chtspiclthcatcr- 
bcsitxcr si:h ebenfalls für ein 
Tri.film-Kon ingent ausgespro¬ 
chen und der -Meinung Aus¬ 
druck gegeben, daß auf der 
Tagung des Reichsverbandes 
:r. Stuttgart Mitte August die 
Kortingentie ung von Ton¬ 
filmen von den gesamten deut¬ 
schen The; icibcsitzern gefor¬ 
dert wird 

Es Ist nicht zu verkennen, 
daß diese Beschlüsse haupt¬ 
sächlich ihren Grund in den 
Schwierigkeiten haben. dio 
Western E.eatric immer wieder 
macht, wem man eilen ameri¬ 
kanischen Film auf der deut¬ 
schen Apparatur vorführt. 

Inzwischen werden ja bis 
Stuttgart die Verhandlungen 
zwischen Klangiilm und We¬ 
stern irgendwie zu einem Ende 
gekommen sein. 

Vielleicht wird nach einer 
Einigung in der Apparaturen- 
trage und sobald die geplante 
Verbilligung der Klangfilm- 
Apparatur durchgeführt ist, 
auch eine Änderung des The- 
atci b csilzei Standpunktes er- 

Gar.z abgesehen davon, daß 
durch die Lieferung der be¬ 
stellten und bisher nicht ge¬ 
lieferten billigen D-L-S.-Appa- 
ratc bereits eine breitere Ton- 
! Imt.vis geschaffen ist. 

Ufa-Kameramann filmt 
Explosionskatastr ophe 

Ein Kameramann der Ufa. der 
sich kürzlich vormittags zufällig 
in Borsigwalde befand, wurde 
Augenzeuge der riesigen Kata¬ 
strophe. Es gelang ihm die in 
die Luft geschleuderten explo¬ 
dierenden Azetylenflaschen zu 
filmen. Diese seltenen Zufalls- 
aufnahmen werden in einer der 
kommenden Wochenschau«*» 
der Ufa enthalten sein. 


KOMMEN SIE ZUM I 
WELT-REKLAME-KONGRESS? 


statt und wird eine machtvoll« Kundgebung I 
für ZweckmAOigkeit und Wirtschaftlichkeit I 
—gar Reklame darstellen. Rechtzeitige Be- I 



Da» Stuttgarter Programm 


Der Reichsverband setzt 
nachträglich noch folgende 
Punkte auf sein Programm: 

1. Tonfilm, Tonfilmapparatu¬ 
ren und Tonfilmkontingent, 

2. Reichsmusikertarif, 

3. Luvlbarkeitssteucrkampf, 


Morgan verschenkt 


-I. Arbeitsgemeinschaft der 
Filmvcrleihcr Deutschlands 
- Rcichsverband Deutscher 
Lichtspieltheater besitzt r, 

5. Degeto, 

6. Organisatiensbeiträge. 

Tonfilm-Apparate 


















































































Auflage : 4900 






_ DAS AlTESTE 

•F FILM-FACH BU1T 


«** 


VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 


23. Jahrgang 


Berlin, den 10. Juli 1929 


Zwischen Fusionen 


und Transaktionen 


Es ist noch nicht aller Fu- 
• len Ahend. Das Geheim¬ 
nis. das über den grollen 
Transaktionen liegt, lichtet 
! immer mehr, und man 
dali Verschiedenes wie¬ 
der heißer gegessen wurde, 
als cs tatsächlich gekocht ist. 

Der endgültigen Stabilisie¬ 
rung der Kmclka werden wie¬ 
der neue Knüppel zwischen 
die Beine geworfen. Es ist 
zwar bereits ein gioßer Be¬ 
trag für eine Option gezahlt 
worden, aber schließlich liegt 
'•■n Leitern der großen bayc- 

■ sehen Gruppt sicher nichts 
th.ran, ein paar hunderttau- 

■ nd Mark Zwischengewinne 
/'i machen, sondern sie wün- 

hen ihren Betrieb nun end- 
1 !i stabilisiert. 

*-s scheint jetzt in erster 
I i nie an'der eventuellen Zu¬ 
mutung der Keichsregie- 
1 "g zu liegen, die man 
hheßlich wtilil wird erlei- 
L-n müssen, wenn nicht von 
"derer Seite der Emelka die 
hendc Hand geboten wird 
l's handelt sich — wie 
im-n -r wieder betont werden 
ini.lj — nicht etwa darum, 
daii der Münchener Betrieb 
i hlccht ist, sondern es ist 
alte Lied, das jeder große 
t 'nzern, der nicht genügend 
stabilisiert ist. singen kann 
— nämlich die Divergenz 
zwischen den notwendigen 
Betriebsmitteln und dem 
Aktienkapital. 

Wer sich einmal die Mühc 
m -'cht. das verhältnismäßig 
' 'eifrige Stammkapital der 
•nu-lka und die zahlreichen 
Vuer Werbungen allein auf 
j 1 heatergebiet nebenein- 
a nderzustellen. wird von 

*clhsl sehen, warum und 
Weshalb eine stabile, starke 
^Pilalsqudlc nun endlich 
e, ">nal nötig wird 
Außerdem ist cs ja bc- 
kannU, ch ein offenes Gc- 


Tonfilm in Esperanto 


Anläßlich des 26. Jalireskon- 
gresses des Esperanto-Verban¬ 
des von Nordamerika wurde die 
Mitteilung gemacht, dail in den 
Metro-Me>er-Goldw> n Studios 
der erste Esperanto-Tonfilm der 
Vollendung cntgjgengehl. Er 


beimnis, daß es auch sonst 
noch verschiedene Meinungs¬ 
verschiedenheiten gibt. die 
nicht gerade dem Ausbau bei 
der heutigen Verteilung der 
heutigen Kapitali-.ti ngruppen 
Imderlieh sind. 

Die gleichen Gründe wer¬ 
den — wie bereits gestern 
ausgefiilirt — auch das Deut¬ 
sche I. ielitspiel-Svndik.il zur 
Aufnahme neuer Partner ge¬ 
führt haben 

In der Frankfurter Zei¬ 
tung von gestern abend liest 
man über die formellen Ab¬ 
machungen bei d'escr Trans¬ 
aktion näheres. 

Der seinerzeit geplante Al¬ 
leinvertrieb der Tonfilme 
und Tonfifmapparale durch 
das D. L.-S. hat durch die 
neuen Abmachungen ..Ein¬ 
schränkungen' erfahren Das 
ist wahrscheinlich dahin zu 
verstehen, daß die Tobis die 
allen D.-L.-S.-Vertrage auf 
Apparaturen erfüllt. daß 

aber neue Geschäft • auf 

Grund bestehender anderer 
Abmachungen durch die 

Klangfilm durchgeführt wer¬ 
den. 

Vielleicht handelt cs sich 
auch hei den Apparaten dar¬ 
um, das vorgesehene Kon¬ 

tingent der Tobis „an den 
Theaterbesitzer zu bringen". 

Das Wichtigste ist sicher¬ 
lich für das D L.-S. der Kre¬ 
dit, den Tobis dem Syndikat 

Über die Höhe dieses Dar¬ 
lehens wird nichts bekannt- 
gegeben. Es scheint sich 
aber, an dem Aktienkapital 


soll in allen Landern der Welt 
den Esperantisten gezeigt wer¬ 
den Mehrere Redne, de, Kon¬ 
gresses betonten, daß Esperanto 
geeignet sei, das Sprachenpro¬ 
blem beim Tonfilm wenigstens 


des D.L -S. von einer Mil 
lion Mark gemessen — um 
erhebliche Summen zu han¬ 
deln. 

Man will davor, fünfhun¬ 
derttausend Mark in Aktien 
umwandein. aber gleichzeitig 
genau so viel neue Anteile 
herausgebi-n. die in anderen 
Händen bleiben, weil ir.an 
den Standpunkt vertritt, c'aß 
die Tobis nur ein Viertel des 
Aktienkapitals besitzen dürfe, 
weil sie im Prinzip unter 
ausländischem Einfluß stehe, 
nämlich unter dem ds-r N. V. 
Ncederlandscli,- Accustik. 

Diese Begründung spricht 
Rands- Sie zeigt deutlich, 
wie der ausländische Einfluß 
überall zunimint. etwas, was 
man teils begrüßen, teils be¬ 
dauern muß. 

An sich mußte man mei¬ 
nen. daß die Internalionali- 
tät des Films — oder besser: 
die Verbreitung des deutschen 
Films im Ausland mit dem 
Steigen des innerdeutschen 
Einflusses der Ausländer 
wachsen würde. 

Aber'man ist gewohnt, den 
Weg des deutschen Fijms in 
die Welt trotzdem' als 
schwierig und immer schwe¬ 
rer anzus.-hen. weil uns bis¬ 
her der wachsende fremde 
Einfluß in Deutschland, auf 
dem Weltmarkt nicht viel 
weitergebracht hat 

Wo wir außerhalb Deutsch¬ 
lands etwas erreicht haben, 
ist es meist durch eigene 
Kraft und durch geschickte 
Kombinationen geschehen, 
die mit dem deutschen Ge- 


: chäft an sich absolut nicht 
Zusammenhängen. 

Es wäre interessant, wenn 
die Amerikaner, die so viel 
mit Staii.-.tikzn operieren, 
uns einmal an Hand von 
Zahlen k i| p i.nd klar sagen 
würden. v'ieviel Gemein 
schaftsfiline. in denen sie Ka¬ 
pital stecken haben, denn 
drüben wirklich herausge¬ 
kommen sind. 

Unsere Statistik zeigt für 
die letzten Jahre knapp 
zwanzig Prozent Gemein¬ 
schaftsfilme aul. Das ist erst 
ein Fünfte der deutschen 
Gesamtproduktion, von dem 
dann höchstens ein Viertel 
oder ein Zwanzigstel der Ge¬ 
samtproduktion in Amerika 
herauskamen 

Ein Prozentsatz, der in 
keinem Verhältnis zur Quali¬ 
tät und zum Marktwert der 
von uns geschaffenen Filme 
steht. 

Diese Zahlen müssen viel¬ 
leicht gerade jetzt stark in 
die Erinnerung gerufen wer¬ 
den. wo das Problem des 
internationalen Filmaus- 
tauschs wieder einmal zur 
Diskussion steht. 

Wenn man über diese 
Dinge nicht im einzelnen dis¬ 
kutiert, so geschieht es le¬ 
diglich deshalb, weil man 
eine komplizierte Situation 
nicht noch komplizierter 
machen will. 

Gerade eines muß alter im 
Zusammenhang mit den 
neuen Transaktionen und Fu¬ 
sionen gesagt werden: das 
Prinzip der Gegenseitigkeit 
muß mehr gefördert werden 
als bisher. Der internationale 
Filmaustausch ist das A und 
O aller Filmpolitik. 

Vielleicht veranlaßt das 
den einen oder anderen, 
manche Bestrebungen der 
letzten Zeit mit anderen Au¬ 
gen anzusehen als bisher 



























icn Saison staufinden: 
H gelangt im Ufa-Palast 
10 ..Die Schmuggle rbraut 
Mallorca'' zur Uraufffih- 
" Am kommenden Freilag 

\dieu, Mascolte!" (Das 
| ' 1 v >m Montparnasse), das 

allich dreimal von der 
' v«rbolcn und nachher 

ner Titeländerung fieige- 
' 1 wurde. 

Vorprogramm erfolgt die 
nmg des ersten Ufa- 
■ h riilms .Gläserne Wun- 

Bfslauer Kinoneubau 

« ' Grundstück Matthias- 

11 67 in Breslau wird durch 

7‘, i!crr «" Beier & Wilde, In- 
k'.. r . ^ c ' Breslauer „Stern* 
und der Lichtspiele in 
( ' ^hlcsischen Provinzslädt- 
" , /obten, ein neues Licht* 
1 *J «ns erbaut. 

3-.'", Theater, das lür etwa 
’ erronen berechnet ist. er- 
i, Kinh a“ einer Klein* 

Ul 'j!’ n * "‘bst den erforder- 
j‘ in ^'Jcnriumeit. 

B u J ' riffnung dieses neuen 
d t , . ' Lichtspielhauses, 

r ,|, ' r ■'■’Oe vorläufig noch 
.icM, it L C,U '* b ».-. vor.ua- 


„Vätcr und Söhne." 
JJelcr Ostermayr Produktion 
* G. m. b. tl bereitet die 
Verfilmung des Hauptwerkes 


D'e Halbwüchsigen, 
l^dinund Heuberger wurde für 
den Gu-t-.v Althclt-Kilm der 
Orplid Produktion im Mcsstro 
Verleih . C;c Halbwüchsigen'' 
verpflichtet. Die Produktions¬ 
leitung hat Gustav Althoff 


zessin auf Urlaub" ist 
unter dem Titel „Das Geheim¬ 
nis im Schlafwagen" von Hege¬ 
wald verfilmt worden. Ossi 
Oswalda und Igo Sym spielen 
die Hauptrollen. Richard l.o- 
. Io » hrt. K. gle 


lü'oa H.vey bei M;y. 


plctt geliefert werden und er¬ 
fordern bei ihrer Installierung 
keine Aendcrung an der Vor- 
führkabinc. 

Auf dem M. G.-Apparat kön¬ 
nen sowohl Tonfilme als auch 
stummo Filme mit Plaltcn- 
musik gespielt werden. Die 
Apparate sind zur Zeit sofort 
lieferbar. Die Klangwiedergahe 
der M. G.-Apparate, die nach 
langjährig gesammelten Erfah¬ 
rungen, nach den modernsten 
Prinzipien hergcstcllt sind, 
wird von fachtechnischcr Seite 
als gut bezeichnet. Besonders 
bemerkenswert ist eine Vor¬ 
richtung des genannten Appa¬ 
rates, welche, nach der ge¬ 
nannten Quelle, ein Uebertci- 
ten des Tons gleichzeitig mit 
dem Ucberblcndcn des Bildes 
ermöglicht, wodurch ein un¬ 
unterbrochenes Abspiclcn der 
längsten Tonfilme erfolgen 

Die M. G.-Apparatur erfor¬ 
dert keinen Umbau der vor¬ 
handenen Projcklionscinrich- 
turgen, da sie an jeden belie- 
b'gcn Apparat sofort angc- 
schlossen werden kann. 

Inwieweit sich die Apparate 















































CONPAD 

VEIDT 


fe'rr*-innrer ■ 

•*•*+ Menmn faenfetf ", : 
rnMor der fartmgfe’i Starfitir. G.mikP 


OHNE ; f 
FRAUEN 

(BRAUT NS tö) 

DER 

deutsche ! 

TONFILM I 


Ein (0)-lo9 is Rim 
im Verleih . 
der (f^S) Film QmbK 
Berlin S V?. 48. 
friedrickstr: 224- 















Auflage • 4900 




« VERLAG SCHERL» BERLIN SW68 Hl 


23. Jahrgang 


Berlin, den 3t. Juli 192* 


Deutsche Filmsorgen 

Ueberfremdung bei uns — Erschwerungen draußen 


Jetzt kommt über England 
die Bestätigung jener Mel¬ 
dung. die wir schon vor 
einigen Wochen brachten, 
daß nämlich Frankreich be¬ 
absichtigt, seine Filmeinfuhr 
nach zweierlei Maß zu 


Den Amerikanern will 
man unbegrenzte F.inluhr ge¬ 
gen einen verhältnismäßig 
niedrigen Zoll gestatten, wäh¬ 
lend für die anderen euro¬ 
päischen Länder, also für 
Deutschland und England. 

d ■ • I int uhrkontingent erheb¬ 
lich verkleinert wird. 

Dabei wi-d selbstverständ¬ 
lich. selbst wenn man die 
viel zu niedrigen offiziellen 
■'anzösischen Zahlen zu- 
gr indetegt, in den europäi¬ 
schen Ländern ein Vielfaches 
an französischen Filmen ge¬ 
kauft und verbreitet als in 
Amerika . 

Man spricht in Paris sehr 
Vh '1 von der europäischen 
I ; mallianz, aber man tut im 
selben Augenblick alles, um 

den Nachbar zu schädigen 
und den Amerikaner zu be- 
vorzugen. 

Üs wäre sehr gut gewesen. 
£enn man das auch Herrn 
bapenc, als er damals in 
Berlin war, deutlich gesagt 
•alte, anstatt ihm Lobeshym- 


bnents anstatt des Kontir 
t°nts zu preisen. 

• *‘ ann deiner Natio 
n v °rwu f daraus gernacl 
j. cn - daß sie bessere Bc 
ln gungen erreicht haben al 
Vielleicht sind ihre Bc 
UI JJ cn besser, oder abc 
nrc Regierung tritt energi 
y* 1 " für sic ein als di 
unsere. 

. * ab einmal eine 
5c *'wachen Augenblick, w 


Aufsichtsratssitzung bei der Emelka 


ln der gestrigen Aufsichts- 
ralssilzung der Emelka und der 
Phoebus wurden die Bilanzen 
beider Gesellschaften einer 
cir gebenden Durcharbeitung 
unterzogen. Die hinsichtlich 
der Tonfilmproduktion ange- 
hahnten Verhandlungen mit 
Tobi«-Klang(ilm wurden gebil¬ 


ligt und sollen iortgeführt werden. 

Leber die Interessennahmc 
der Fo* soll nicht gesprochen 
worden sein. Die Verhand¬ 
lungen sollen indes mit ruhi¬ 
gem Fortgänge ein gutes und 
den deutschen Charnktci der 
Emelka nicht ^clihrdi "<lcs Er¬ 
gebnis erwarten lassen. 


Großer Tonfilmerfolg in Baden 


unser Sonderbericht- 
Cistattei in einem Telegramm 
■neidet, fand gestern in Baden- 
Baden im Zusammenhang mit 
der diesjährigen Generalver¬ 
sammlung des Landesverbandes 
eine große Sondervoriübrung 
von Tonfilmen inländischer 
Produktion statt, zu der Gustav 
Kicrzle in seinen Filmpalast ge¬ 
laden hatte. 

Man sah Proben der tonenden 
Wochenschau, Stücke aus Vor- 
tragsfilinen. Varieteszenen, Ge¬ 
sang. Orchester, horte die Ver¬ 
filmung der Nelson-Revue und 
den bekannten Lu.-tspiclsketsch 
von Max Mack „Ein Tag Film". 

Die anwesender Theaterbe- 
sitzer, die zum größten Teil 
zum ersten Male einen so um¬ 
fassenden Eindruck von den 
Möglichkeitendes Tonfilms hat¬ 
ten. nahmen die Vorführung 
nicht nur mit großem Interesse 
auf. sondern bestätigten durch 
stürmischen Applaus den gün¬ 
stigen Eindruck und die starke 
Wirkung. 


der 1..bi 
Herrn Kicnzle dankbar sein, 
daß sic gleichzeitig auch Pro¬ 
ben aus dem neuen Ton-Spiel- 
(dm „Das Land ohne Krauen" 
mit Conrad Vcidl darboter. 
weil den Theaterbcsilzern da¬ 
durch die Gewißheit gegeben 
ist, daß die angekündigte 
Großproduktion deutscher Fir¬ 
men nach Tobis-Klangfilni-Sv- 
stem mit den Amerikanern er¬ 
folgreich konkurrieren kann. 

Nach deutschen Patenten ar¬ 
beiten bekanntlich Llalon, 
Felsom, Grccnbaum, Aafa, 
D. L. S. usw. Es ist nach den 
Verführungen in Baden-Baden 
als selbstverständlich anznneh- 
mcn. daß sowohl Qualität als 
auch Wirkung der deutschen 
Ton.ilmproduktion aller Mar¬ 
ken absolut vollendet und 
publikumswirksam sein wird. 

Wir kommen auf die Ver¬ 
anstaltung noch eingehend 
zurück. 


man auch bei uns an den 
führenden Reichsstcllcn die 
Bedeutung des deutschen 
Films erkannte. Selbstver¬ 
ständlich war cs nicht so 
sehr Begeisterung für den 
Film an sich, als andere 
zwingende Gründe, die zu 
einer Rcichsbeteiligung an 
der Emelka führten. 

Als man die Phoebus liqui¬ 
dierte, war es für die amt¬ 
lichen Stellen eil.e Selbstver¬ 


ständlichkeit. daß dieser 
deutsche Theaterbcsitz. der 
immerhin ganz respektable 
Bedeutung hal. in garantiert 
deutschen Händen blieb. 

Wir haben damals bereits 
darauf hingewiesen. daß man 
sich vielleicht doch nach die¬ 
ser Richtung hin nicht genü¬ 
gend vorgesehen hat 

Es ist klar, das die Mün¬ 
chener Gruppe, die Emelka 
selbst, absolut deutsch einge¬ 


stellt war, und es liat nie je« 
tnand daran gedacht, daß die 
verantwortlichen Herren in 
München etwa von sich aue 
ihren Konze-n irgendwie ans 
Ausland binden könnten. 

Aber bei der damaligen 
Konstellation sahen wir, wie 
in früheren Nummern des 
„Kincmatograph" nachzu¬ 
lesen ist. bereits Kräfte wirk¬ 
sam werden, denen das Ge¬ 
schäft über die deutschen 
Belange ging. 

Denen cs gleichgültig war, 
was aus der deutschen Film¬ 
industrie wurde, wenn sie 
ihre Aktien nur mit genügen¬ 
dem Aufschlag weitergeben 
konnten. 

Diesen Herren selbst kann 
kein Vorwurf gemacht wer¬ 
den. Die Schuld traf die Re¬ 
gierungsstelle. die sich ihre 
Partner nicht genau ansah, 
und jene amtlichen Vertre¬ 
ter in Süddeutschland, die 
letzten Endes ausländische 
Geschäfte fx sorgten, wäh¬ 
rend sie der Meinung waren, 
sic stützten die Filmvorherr¬ 
schaft Münchens. 

Wie sich die Dinge im ein¬ 
zelnen weiteren! wickelten, 

tut hier nichts zur Sache. Der 
erste Coup wurde überhaupt 
nicht erst gewagt, weil sich 
inzwischen in den außer- 
dcutschen Gruppen Umstel¬ 
lungen und Umwandlungen 
vollzogen. 

Dann aber erkannte man, 
daß man sich übernommen 
hatte. Daß man eine Ex¬ 
pansionspolitik eingeleitct 
hatte, zu der sehr viel Geld 
notwendig ist, das man jetzt 
auf einmal nicht mehr hcr- 
geben will. 

Jetzt setzt man den zu¬ 
ständigen Reichstellen ein¬ 
mal die Pistole auf die 
Brust und verlangt von ihnen 



Rumänische Kfnosiatistik 

Di« „ Jniune Cinematografistilor din Romania' veröffentlicht fol¬ 
gende ofiizielle Daten des rumänischen Kultusministeriums über 
orhandenen Kinos nebst der Ge- 

Theater , . . 10 Gartenlcinos 


230 


72 


t An, ahl der i 
samtzifi..- der Sitzplätze: 

HauptstvJl. 

16 Provinzstädte . . , . 

54 Bezii ksstädte .... 

44 Kreisstädte. 

304 Kleinstädte und 

Landgemeinden . . 

insgesamt 467 Orte . . . 549 Theater . . . 165 Gartenkincs 

Hiervon spielen an 360 Tagen im Jahre: 

6 Theater zu je 1000 Sitzplätzen 6000 Sitzplätze; 

10 Theater zu je 900 Sitzplätzen 9000 Sitzplätze; 

14 Theater zu je 800 Sitzplätzen = 11200 Sitzplätze; 

23 Theater zu je 700 Sitzplätzen = 19 600 Sitzplätze; 

42 Theater zu je 600 Sitzplätzen — 25 200 Sitzplätze; 

40 Theater zu je 400 Sitzplätzen 16 000 Sitzptätze; 

25 Theater zu je 300 Sitzplätzen 7500 Sitzplätze. 

An 270 Tagen im Jahre: 

100 Theater zu 600 Sitzplätzen = 

20 Theater zu 500 Sitzplätzen 
30 Theater zu 400 Sitzplätzen = 

40 Theater zu 300 Sitzplätzen - 
10 Theater zu 200 Sitzplätzen 
An 180 Tagen im Jahre: 

10 Theater zu 500 Sitzplätzen 
60 Theater zu 400 Sitzplätzen 
110 Theater zu 300 Sitzplätzen 
50 Theater zu 200 Sitzplätzen 
Außerdem spielen an 120 Tagen im Jahre: 

4 Gartenkinos zu 1000 Sitzplätzen - - 4000 Sitzplätze; 

6 Gartenkinos zu 900 Sitzplätzen - 5400 Sitzplätze; 

14 Gartenkinos zu 800 Sitzplätzen 11 200 Sitzplätze; 
17 Gartenkinos zu 700 Sitzplätzen ss 11900 Sitzplätze: 

8 Gartenkinos zu 600 Sitzplätzen = 4800 Sitzplätze; 

9 Gartenkinos zu 500 Sitzplätzen 4500 Sitzplätze; 

5 Gartenkinos zu 400 Sitzplätzen : - 2000 Sitzplätze. 

An 60 Tagen im Jahre: 

6 Gartenkir.os zu 600 Sitzplätzen 3600 Sitzplätze; 

7 Gartenkinos zu 500 Sitzplätzen = 3500 Sitzplätze; 

8 Cartenkinos zu 400 Sitzplätzen = 3200 Sitzplätze: 

9 Gartenkinos zu 300 Sitzplätzen : 2700 Sitzplätze. 

An 30 Tagen im Jahre: 

12 Gartenkinos zu 500 Sitzplätzen = 6000 Sitzplätze; 

24 Garienkinos zu 400 Sitzplätzen = 9600 Sitzplätze; 

36 Garienkinos zu 300 Sitzplätzen = 10800 Sitzplätze. 
Täglich spielen: 165 Theater mit °4 500 Sitzplätzen. 


60 000 Sitzplätze; 
10 000 Sitzplätze; 

12 000 Sitzplätze; 
12 000 Sitzplätze; 
2000 Sitzplätze 

5000 Sitzplätze; 

24 000 Sitzplätze; 

33 000 Sitzplätze; 
10 000 Sitzplätze. 


entweder Geld oder über¬ 
gäbe ans Ausland. 

Vorläufig ist erst eine 
Option an die Ausländer 
gegeben. Rund eine Viertel- 
million sind dafür bezahlt. 
Wie die Dinge sich wirklich 
entwickeln werden, müssen 
die nächsten Tage zeigen 

Die Entscheidung für die 
zuständigen Stellen ist an 
sich nicht leicht. Entweder 
müßten größere Geldmittel 
von deutscher Seite bereit- 
gestellt werden, oder eine 
der festesten Stützen der 
deutschen Filmindustrie geht 
ans Ausland. 

Es gibt allerdings noch 
einen dritten Weg. und das 
ist irgendeine Sanierung — 
nicht im üblichen börsen¬ 
technischen Sinn, sondern im 
allgemeinen Sinn des Wor¬ 
tes zu verstehen — mit 
deutschem Kapital. durch 
deutsche Gruppen, die sich 
sicherlich, wenn der gute 
Wille vorhanden ist, eben¬ 
falls durchführen lassen 

Allerdings müßten dann 
die wahren und wirklichen 
Werte zugrundegclegt wer¬ 
den. müßte auf groß«- Profite 
verzichtet werden. Was schon 
deswegen nicht schlimm 
wäre, weil dadurch endlich 
einmal die reine Spekulation 
mit Filmanteilen unterbun¬ 
den würde, die außerordent¬ 
lich viel dazu beigetragen 
hat. das Filmgeschäft so un¬ 
übersichtlich und unklar zu 
machen. 

Es darf natürlich in diesem 
Zusammenhang nicht ver¬ 
schwiegen werden, daß ein 
Teil der schwierigen Situa¬ 
tion bei der Emelka dadurch 
herbeigeführt worden ist. daß 
die Rentabilität der Theater 
nicht in dem Maße zu ver¬ 
zeichnen ist, wie man das 
ursprünglich annahm. 

Ein gut Teil Schuld daran 
trägt die Steuerpolitik der 
Kommunen, an der auch das 
Reich, so wie die Dinge beute 
liegen, sein voilgerüttclt Maß 
Schuld hat 

Es ist hier nicht der Raum, 
das im einzelnen darzulegcn. 
Aber es ist unbestritten und 
kann jederzeit im einzelnen 
belegt werden, daß die Ge¬ 
fahr der Überfremdung, der 
Übergang des Emelka-Kon- 
zems an das Ausland, 
nicht zuletzt auf die Lustbar¬ 
keitssteuer zurückzuiühren 
ist, die schon seit langem 
und immer noch der Grund 
allen Filmübcls ist 


Terra-linttcd Artist» 
Konvention Antang 
August in Berlin 

Zur Besprechung der Pläne 
für die neue Saison findet eine 
Zusammenkunft sämtlicher 

Zweigstellenleitcr und Reise- 
Vertreter der Terra - United 
Artists in den ersten Tagen des 
August in Berlin statt. Terra- 
Unitcd Artists wird ihren Mit¬ 
arbeitern den größten Teil der 
in der neuen Saison zum Ver¬ 
leih gelangenden Filme zeigen, 
um sie in die Lage zu versetzen, 
den Theaterbcsitzern von dem 
Ausmaß und der Zugkraft der 
neuen Produktion aus eigener 
Überzeugung berichten zu kön¬ 
nen. Im Anschluß an die Ver¬ 
treter-Versammlung beginnt die 
Vermietungstätigkeit im ganzen 
Reiche. Jeder kluge Theater¬ 
besitzer wird günstige Termine 
für die Produktion der Terra- 
United Artists in seinem Spiel¬ 
plan frcihaltcn. 


Zum Vergleich Tobis- 
D. L. S. 

Das Tonbild-Syndikat ver¬ 
sendet nunmehr eine Notiz, in 
der mitgetcilt wird, daß der 
Vergleich mit dem D. L. S. so¬ 
zusagen perfekt ist. Die Ab¬ 
machungen bedürfen noch der 
Genehmigung durch die beider¬ 
seitigen Aufsichtsräte. 

im übrigen sind unsere gestri¬ 
gen Darlegungen noch insofern 
zu ergänzen, als die geplanten 
D. L. S.-Tobis-Filme auch in 
stummer Fassung herausge¬ 
bracht werden und in dieser 
Ferm ebenfalls in das D. L. S - 
Programm aulgcnommcn wer¬ 
den. Der Auslandsvertrieb der 
Gemeinschaftsproduktion geht 
durch die Tobis. Wahrschein¬ 
lich weil nach dieser Richtung 
hin feste Abmachungen mit den 
bestehenden Auslandsgesell- 
schaftcn, an denen Tobis be¬ 
teiligt ist, getroffen sind. 


f-tucht 

in die Fremdenlegion 


Fabrikat: Ideal-Film 

Verleih: H. Werner-Film- 

Verleih 

Manuskript: Kurt Slodmak (nac- 
ciner Idee von Louis Ralph 
Regie : Louis Ralph 

Hauptrollen: Hans Stüwc. Eva 
von Berne. Harry Hardt 
Länge : 2464 m. 7 Akte 

Urauiführung Capitol 


Was Louis Ralph hier insze¬ 
niert und gespielt hat, ist ein 
Reißer, auf der alten beliebten 
Publikumswalze gedreht 

Schon das Milieu Anziehungs¬ 
punkt für die Provinz: d>e Frem¬ 
denlegion. 

Allerdings diesmal nicht di': 
Fianzosen, sondern die Spanic: 
Nicht die Leiden und Drangsal 
der Legionäre, sondern ihr-; 
„kleinen'' Schmerzen. 

Das Schicksal eines einzelne:. 
der für einen Mörder gehalten 
wird, der selbst glaubt, daß 
seine Braut den tödlichen 
Schuß abgegeben hat, während 
in Wirk'ichkeit ein Dritter der 
Schuldige ist. 

Das mutige Mädchen fährt 
ihm nach nach Tetuan, geht so¬ 
gar ohne jeden tieferen Giund 
allein in die Wüste und trifft 
ein, als er die Ehre der Frem¬ 
denlegion gerettet, seinen Leut¬ 
nant vor dem Tode geschützt 
und die Araber besiegt hat. 

Hans Stüwe spielt die Haupt¬ 
rolle etwas übertrieben. Eva 
von Berne bemüht sich um das 
mutige, leichtsinnige Mädchen. 
Harry Hardt. Eugen Burg sehen 
recht ne'.t aus. und Louis Ralph 
übernimmt neben der Regie 
noch eir.e Charakterrolle, die et 
ausgezeichnet durchführt 

Das Ganze ist. wenn man 
strenge Begriffe anlegt, etwa* 
verworren. In der Regie viel¬ 
leicht undiszipliniert, aber, wie 
gesagt, es kommt doch ein aus¬ 
gesprochener Provinzschlager 
heraus, den Farxas und Graal- 
kjär ausgezeichnet photogra¬ 
phierten. 

Die Aufnahmen aus der Le¬ 
gion selbst sind interessant. D<* 
reitenden Araber, der Kampf >• 
der Wüste verfehlen auch hier 
ihre Wirkung nicht. 

Es ist ein Gescbäftsfilm. «•«' 
zu der Gruppe gehört, die ma» 
am besten nicht prälenzi«* 18 
einer Uraufführung am Kurhir- 
stendamm herausbringt, obwoä 
man nie wissen kann, ob * r 
auch hier sehen ein großes * 
schüft wird. 







icnci Lichtspiel - 
thcalerbesitzcr, die amerikani¬ 
sche Tonfilme auf Wcslcm- 
Electric-Apparatcn zur Vorfüh¬ 
rung bringen wollten, begreif¬ 
liche Erregung. da diese Ent¬ 
scheidung die Befürchtung er¬ 
weckt. daß die Vorführung der 
amerikanischen Tonfilme auf 
Wcstern-tlcctric - Apparaturen 
in Wien ebenfalls durch den 
Einspruch des Klangfilm-Tobis- 
svndikals verhindert werden 

Die Entscheidung des deut¬ 
schen Gerichtes soll nun. wie 
wir hären, eine Verschiebung 
des Termins der Wiener Ton- 
filmpremicren zur Folge haben; 
man rechnet jedoch darauf, die 
Tonfilme Ende September oder 
längstens Mitte Oktober in Wien 
hcraushringen zu können. 

Die leitenden Persönlichkeiten 
der österreichischen Tonfilm¬ 
gesellschaft. Selenophon. äußern 


Rechtslage in Österreich und im 
übrigen Europa für die Sclcno- 
phon ist ganz klar. Was Deutsch¬ 
land allbelangt, hofft die ge¬ 
nannte Tonfilm-Unternehmung, 
daß es zu keinem Konflikte zwi¬ 
schen dem deutschen Tonfilm- 
konzern und der Sclcnoplion- 
Gesellschaft kommen werde, da 
diese österreichische Tonfilm¬ 
firma bisher im besten Einver¬ 
nehmen mit Klangfilm-Tobis ge¬ 
arbeitet hat. Ein Funktionär 
des deutschen Tonfilmsyndikats 
kam bekanntlich auf Einladung 
der Selenophon-Gcscllschafl zur 
Uraufführung der ersten Erzeug¬ 
nisse dieser Firma in der Urania 
nach Wien; auch in Zukunft 
hofft die Selenophon - Gesell¬ 
schaft jeden Konflikt mit deni 
deutschen Tonfilmsyndikat zu 
vermeiden. 

Im Atelier der Selenophon 
wird zur Zeit an neuen Ton- 


cbcnsolchcn Anteil an der Ton¬ 
filmfabrikation. wie alle anderen 
künstlerischen und technischen 
Filmschaffenden für sich in An¬ 
spruch nehmen. 

Die österreichischen Kino- 
musiker schlagen im Kampfe um 
ihre Existenz auch die Einfüh¬ 
rung eines Varieteteils vor den 
Programmen des Tonfilms nach 
amerikanischem und deutschem 
Muster vor. damit die Musiker 
in den Wiener Kinos im Bcgleit- 
orchestcr weitere Verwendung 
finden können. Sic weisen u. a. 
auch auf Frankreich hin. wo 
aus den Erträgnissen des Kino- 
gewerbes 10 Prozent für den 
Wohlt ätigkeitsfonds der Musiker 
überlasset werden müssen. Die 
Verhandlungen zwischen dan 
Musikern und der Tonülmindu- 
strie (d wir bisher aber noch 
gar nicht haben!| beziehungs¬ 
weise den Lichtspieitheaier- 
besitzern dürften bereits in den 


dem die bemerkenswertesten 
Baudenkmäler des alten und 
neuen Wien, die Naturschön¬ 
heiten seiner Umgebung: Die 
Wachau, die Bäderstadt Baden 
bei Wien, den unvergleichlichen 
Semmering, die Kaxfahrt usw. 
Die Texte wurden je nach den 
verschiedenen Nationalitäten 
der betreffenden nchiffslinicn in 
deutscher, englischer, französi¬ 
scher, italienischer oder spani¬ 
scher Sprache rajefaßt. Der 
Attache der argentinischen Ge¬ 
sandtschaft in »Vien hat sich 
außerdem berci (erklärt, bei sei¬ 
ner Anwesenheit in Argentinien 
diesen österreichischen Propa¬ 
gandafilm in den Lichtspielhäu¬ 
sern von Buenoe Aires mit por- 



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i SENSATIONSFILME 

I 4 Hoot (iibson-lilmc Dcr sh « rl1 


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ERSTKLASSIGE WOCHENSCHAUEN 

Ufa-Wochenschau 

In \'erbinduat mit dem weltumspannenden Nachrichtendienat der Mrtro OaWwja-Haytr 

Deulig-Woche 

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GROTESKEN 

Ideal-Grotesken P.D.C. Komödien 














Kinoumbdu 'n Liebau 

Der rührige Inhaber des 
Lichtspielhauses Liebau in 
Schlesien. Herr Elsn-r. bereitet 
zur Zeit einen völligen Umbau 
seines Theaters vor. um mit der 
Neuerölfnung gleichzeitig sein 
zehnjähriges Geschättsjubiläum 
festlich zu begehen. 

Die Räume des Lichtspiel¬ 
hauses einschlieOIich der Auf¬ 
gänge und Flure werden einer 
gründlichen Renovation unter¬ 
zogen. Der Anstrich wird in 


Theaterbesitzer haltet für Reinhaltung 
des Bürgersteigs vor dem Theater 


Das K; mmcrgcricht hat fol¬ 
gende fü- den Theaterbesitzer 
wichtige Entscheidung gefällt. 

In Kiel ist Direktor K. A. 
Eigentümer eines Grundstücks, 
auf welchem sich sein Etablisse¬ 
ment „Valenzia" befindet: aut 
demselben Grundstück wird 
auch „Die Schauburg'' betrie¬ 
ben. Nac idem am 14. Dezem¬ 
ber 1928 iestgcsielU worden 
war. dali vor dem Teil des 


an. daß ihm unter den obwal¬ 
tenden Umständen ein Ver¬ 
schulden nicht zur Last falle. 
Diese Entscheidung focht die 
Staatsanwaltschaft durch Revi¬ 
sion beim Kammergericht an 
und suchte nachzuweisen, 
daß allein der Grundstücks¬ 
eigentümer für' die Beseitigung 
des Schnees von dem Bürger¬ 
steig vor seinem Grundstück 
verantwortlich sei. Der I. 


Primus-Palast er¬ 
öffnet wieder 

Wie alljährlich eröffnet der 
Primus-Palast. Potsdamer Straße. 
Anfang August die neue Sajson 
Der genaue Tag steht noch nicht 
fest. Direktor Moll hat sich ein 
besonders zugkräftiges Eröff¬ 
nungsprogramm gesichert, näm¬ 
lich den Sensalionsfilm „Tempo, 
Tempo", mit Albcrtini in der 
Hauptrolle. Max Obal führt Re¬ 
gie: Albcrtinis Mitdarstcller sind 
n Vertreter der Weib- 



Bildwerferraum. der hier aus 
örtlichen Gründen in Eisenkon¬ 
struktion mit Isolierfüllung aus¬ 
geführt ist, wobei die maschi¬ 
nelle Anlage eine gründlich-? 
Erneuerung erhalten hat. 

Herr Elsner hat bei d«m Um¬ 
bau keinerlei Mühe und Kosten 
gescheut, um dem einzigen 
Lichtspielhause des freundlichen 
Grenzstädtchens Liebau eine 
besondere Not? zu geben. 

Kino-Syndikat in 
Rußland ? 

Die sowjetrussisebe Fach¬ 
presse erörtec.* zur Zeit die 
Frage der Schaffung eines 
Kino-Photo-Syndikais. Die An- 


auch immer üblich gewesen, daß lieber Zustimmung eine- andc- 

dic Leitung der „Schauburg" ren Person den Auftrag -rteilt 

den Bürgersteig vor ihrem habe, den Schnee vom Bütgcr- 

Lichtspieltheater durch ihre steig zu entfernen, was nicht 

Leute von Schnee habe rcini- der Fall sei. Habe der Ange- 

gen lassen. Die neue Leitung klagte angenommen, der Päch- 

des Lichtspieltheaters habe tcr des Lichtspieltheaters habe 

aber den Schnee vor dem er- den Bürgersteig vor seinem 

wähnten Urlcrnehir.cn nicht bc- Unternehmen zu reinigen, so 

seifigen lassen. Das Amtsge- habe er sich in einem Irrtum 


rieht sprach auch den Grund- befunden, (ahrlässig gehandelt 
slückseigentämer frei und nahm und Strafe verwirkt. 

Trotz Tonfilm — Orchester in Amerika 

In den Vereinigten Staaten nen. Nicht umsonst geht man 
und in Kanada war man nach jetzt wohl wieder dazu über, 
den Erfolgen der ersten Ton- die in Ungnade entlassenen 
filme schnell dabei, die gro'Jcn Hauskapellcn in Cnadc wieder 
Hausorchestcr „einzusparen". aufzunehmen. So haben ver- 
Trotz aller großen Reklame für schiedcne Häuser in Montreal 


Publikum sic wünscht. U. a. 
befinden sich unter den zur Dar¬ 
bietung gelangenden Filmen 
„Revolution der .lugend", wel¬ 
ches aktuelle Thema der Regis¬ 
seur Wicnc bearbeitet ha 1 , des 
weiteren .Morgenröte" und ein 
amerikanischer Sensations- 

Kriminalfilm „Der dreizehnte 
Geschworene". 

Neuer Stereofilm 

Biitish Filmeraft Production«, 
haben die Patentrechte ai. 

Erfindung zur Herstellung kolo¬ 
rierter slcrcockopischer Filme 
erworben, die sich „Palinnl 
nennt. Englischen Fachblättern 
zufolge besteht der Aufnahmc- 


Dcmgegcnüber erklärt der Leiter 
der Sowkino. Schwedtsct ikow. 
daß in einem Syndikat die 
Stimmenmehrheit (12:2) unver¬ 
meidlich den kleinen nationalen 


Kor respondierende 
Mitglieder des B.D.L. K. 

Man schreibt uns: „Der Bund 
deutscher Lehr- und Kulturfilm- 


Ginshrr" — 

10 Jahre Filialleiter 

Am 1. August d. J. kam 









































































AUCH 

in 

stummer 



assung 

erscheinen die folgenden als Tonfilme an¬ 
gekündigten Grofj-Filme unserer Produk¬ 
tion 1929-30: 



1. SHOWBOAT 

2 . IM WESTEN NICHTS NEUES 

3 . BROADWAY 

4 . ILLUSION 

5 . MATER DOLOROSA 

6 . DER JAZZKONIG 

7 . DAS DON-KOSAKEN-LIED 

Wir haben mit der Vermietung begonnen! 


DEUTSCHE 

UNIVERSAL FILM-VERLEIH 



G. M. B. H. 

PRÄSIDENT CARL LAEMMLE 



Regie: Louis Ralph 

Hans Stüwe, Eva von Berne, 

Alexander Granach, Eugen Burg, 
Louis Ralph, Alexander Murski, 
Harry Hardt, Carl Walther Meyer, 
Else Reval, Louis Treu mann 



Verleih für Berlin - Osten: 

H. Werner, Film-Verleih 

Generalvertreter östlich des Korridors 

Rudolf Müller, Königsberg i. Pr. 



































































Auflage: «00 1 


21. Jahrgang 


VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 

Berlin, den 1 . August 1929 


Diskussion um den Tonfilm 


I I ' kann keinem Zweitel 
I unterliegen, daß der Tonfilm 
I allmählich auch bei uns in 
I l uropa immer mehr im Mit- 
I tclpunkt des Filminteresses 




i gibt kaum eine literari- 
s^l ■ Zeitschrift, die sich nicht 
mil ihm belaßt, wobei die 
Meinungen natürlich stark 
aal,, mderplatzcn. 


kai 

l 

Pfi 


ed Polgar der bc- 
• ach kurze Zeit bei der 
> rsal als Dramaturg ver¬ 
biet war, singt dem 
.n Film einen Ab- 
-• ’-tesang. in dem das 
uiern darüber zum Aus- 
■ kommt daß jetzt die 
Wclic über uns und 


is Kinopublikum hin- 


I Wir, die wir noch lange 

■ nicht jn jedem deutschen 
I Ki.; . Jen sprechenden Bild* 

■ st:,.i n sehen, und die wir 

■ auch noch nicht absolut da- 

■ von .literzeugt sind, daß der 

■ »lumme Film restlos ver- 

■ schwunden ist, freuen uns 

■ *®st/.urteilen, daß ein so klu- 
E cr - geistreicher und ange¬ 
sehener Literat jetzt endlich 
,n aller Form auerkcnnl, 

■ '; eld ' große Werte im Film 
" Ubcr,1 -‘upt stecken. 

Alles was man bisher in 
I 1 h raturbliittcrn gegen 
. tn Film gesagt hat, wird 
,e **t a ' s Vorteil erkannt. Pol- 
h Jr setzt auseinander, daß 
j UC ” Durchschnittsfilm 

, le „ ’ ,an tasie angeregt hat. 
_ Idealgestalten träu- 
heß „nd daß _ um nur 

I n Beispiel zu nennen — jc- 
j *' c k na ch seinem Bil- 

(, * s * ra d und seiner Phan- 
ko« . p es P ra che ausmalcn 

II jrI_ C ‘ d ' e so e ‘ n stummes 

I Liebespaar führte. 

l*ich-! fia ^ / St dcr Ansic l't. die 

■ ^ n,c ^l uninteressant ist, 


daß Meeresrauschen in der 
Phantasie starker wirke als 
auf dem Talkic. 

Er begründet das auch in¬ 
teressant damit, daß man ja 
nicht einfach das Rauschen 
des Meeres aufnehmen könne. 


sondern daß man die Natur- 
gewaltcn durch Surrogate 
künstlich erst erzeugen müsse, 
woraus sich für ihn ergibt, 
daß Regen. Blitz und Don¬ 
ner im Talkie noch mechani¬ 
scher sind als auf der Bühne, 
weil ja zwischen der künst¬ 
lichen Erzeugung und der 
Darbietung im Kino noch 
einmal mechanische Auf¬ 
nahme und Reproduktion 
eingeschaltet sind. 

Morus, ein bekannter Fi¬ 
nanzschriftsteller. behauptet, 
daß die deutschen Toniilm- 
patcnlinhaber den Tonfilm in 
Europa sabotierten. und 
schiebt ihnen Motive unter, 
die hier nicht diskutiert zu 
werden brauchen, weil sich 
aus Einzelheiten in seiner 
Darstellung ergibt, daß er in 
vielen Dingen falsch infor¬ 


miert ist und daß er vor al¬ 
len Dingen nicht erkannt hat, 
wo die Möglichkeiten und 
Grenzen tönender Bildstrei¬ 
fen in deutschen Theatern 
liegen. 

Er übet schätzt die Wir¬ 


kung des amerikanischen 
Tonfilms, soweit er nur in 
englischer Sprache aufgenom¬ 
men ist. Schreibt für den 
Laien interessant, für den 
Fachmann dagegen so, daß 
es sich nicht lohnt, darüber 
zu diskutieren. 

Pirandello hr.t natürlich 
auch seine Ansicht über den 
Tonfilm. Er steht auf dem 
Standpunkt, daß cs über¬ 
haupt falsch sei. Gefahren 
für das Theater durch die 
Ausbreitung des Tonfilms zu 
wittern oder zu konstruieren. 
Es sei nicht das Theater, das 
in Film verwandelt werden 
solle, sondern der Film nahe 
sich dem Theater als Bitt¬ 
steller. 

Seiner Ansicht nach sei auf 
diesem Wege nur das eine zu 
erreichen, nämlich, daß der 



Film denkbar schlechte« 
Theater werde. 

Deshalb müsse man dia 
Tonlilmleutc warnen und sie 
darauf aufmerksam machen, 
daß cs ein Fehler des Films 
sei, Anleihen lei der Litera¬ 
tur zu machen, wie das bisher 
geschehen sei. 

Der Tonfilm dürfe sich 
nicht tiefer in die Literatur 
luncinbegcbcn, sondern müsse 
aus ihr heraus. Er habe sich 
auf seine Eigengesetzlichkeit 
zu besinnen, die Pirandello in 
die Worte kleidet: „Reine 
Bildhaftigkeit und reine Mu¬ 
sik". 

Das sind du beachtlichen 
Äußerungen, die aber vor 
allen Dingen beweisen, daß 
sich die namhaften Literaten 
endlich ernsthall mit dem 
Kino beschäftigen, daß sie 
allmählich auch die richtige 
Einstellung zu unserer Indu¬ 
strie finden. 

Es sei auch erwähnt, daß 
die ..Literatur', eine Zeit¬ 
schrift, die sich sonst nur mit 
Buch und Theater beschäf¬ 
tigt. einen langen Aufsatz 
von Hans Kyscr über ..Das 
Filmmanuskript" bringt, der 
außerordentlich lesenswert 
ist. 

Fir umreißt die Aufgabe des 
Filmdichters mit den Worten, 
daß Filmschrciben „ein Rin¬ 
gen des Bildners mit seinen 
Gestalten und Gesichten*, 
eine genau cingeteilte, dem 
Zwange der technischen Mit¬ 
tel unterliegende Komposi¬ 
tion; eine Gesetzmäßigkeit 
der Folge und die Möglich¬ 
keit einer gewissen Voll¬ 
endung der inneren Vision“ 

Das ist vielleicht für uns 
Filmleute etwas kompliziert 
und etwas prätenziös ausge¬ 
drückt, aber es trifft doch 
das Richtige und zeigt auch 




Wer wieder, daß wir endlich 
darauf rechnen können, daß 
uns die literarische Öffent¬ 
lichkeit endlich begreift und 
immer mehr versteht. 

Ganz nebenbei sei be¬ 
merkt, daß in derselben 
Nummer der „Literatur" aus¬ 
einandergesetzt wird, daß die 
meisten Filmkritiker von 
einem falschen Standpunkt 
aus ans Werk gehen. 

Man erklärt, daß diese 
neue Technik eine neue Ma¬ 
gie sei, eine neue Zauber¬ 
kunst. 

Das mag sicherlich richtig 
sein, aber wir stehen dieser 
Magie gegenüber wie der 
Zauberlehrling, der die For¬ 
mel noch nicht kennt. Wir 
wollen uns bestreben, vom 
Anfänger sehr schnell zum 
Meister zu werden. 

Das wird uns besonders 
gelingen, wenn sich gerade 
die Kreise, die sich jetzi ein¬ 
mal mit dem Tonfilm in 
einem Feuilleton beschäfti¬ 
gen. ernsthaft um ihn küm¬ 
mern. damit man nicht über 
den Film schreibt, weil cs 
gerade interessant ist, son¬ 
dern weil man ihn kennt, ihn 
liebt und ihn fördern will. 

Wiener Toicnglocke 

Hier starb der Präsident des 
Wiener Filmklubs, Siegmund 
Philipp, an einem Herzschlag 
Philipp, der zu den Pionieren 
der österreichischen Filmindu¬ 
strie zählte, gehörte last 20 
Jahre der österreichischen 
Verleihbranche an. Zuerst In¬ 
haber eine Verleihtirma,. war er 
dann Mitbegründer der Sascha- 
Film, deren Vizepräsident er 
war. Später etablierte er sich 
als selbständiger Verleiher, un¬ 
ter dem Firmennamen Philipp & 
Comp. Der Verstorbene, der 
auch e.ne Zeitlang Präsident 
des Bundes der Filmindustriel¬ 
len in Österreich war, zu dessen 
Ehrenmitgliedern er zählte, er¬ 
freute sich in der ganzen 
Branche infolge seinci hervor¬ 
ragenden Branchekenntnisse 
und konzilianten Charakter¬ 
eigenschaften der größten Wert¬ 
schätzung. 

Nach langen, schweren Leiden 
verschied hier im 59 Lebens¬ 
wahre Herr Richard Ehrenfeld, 
in Firma Alexander Ehrenfeld, 
der als Vertreter der Agfa- 
werke, Berlin, bei der ganzen 
österreichischen Fabrikationsin¬ 
dustrie bekannt und beliebt 
war. Besonders in der In¬ 
flationszeit konnte er dm 
österreichischen Produzenten, 
die Mangel an Rohmaterial 
litten, wertvolle Dienste leisten 


Auftakt für Stuttgart 

Wünsche aus Hessen 


Der rührige hessische Ver¬ 
band ait seine Mitglieder vor 
der Stuttgarter Rcichsvcrbands- 
taj'vi.g roch einmal zu einer 
Versammlung cingcladcn, in der 
alt das vorbesprochen wurde, 
was nun dort Vorbringen will. 

Man hat zunächst die Lehren 
aus den letzten Steuerkämpfen 
gezogen und wünscht einen Be¬ 
schluß. nachdem keine Aktion 
im Rc ch mehr unternommen 
werder dürfe ohne Kenntnis 
und Genehmigung des Reichs¬ 
verband ; Vorstandes. 

Ein durchaus vernünftiger 
Antrag, den Herr Hammer be¬ 
gründete und der besonders 
darauf liinwics, daß der Reichs- 
vcrtaridsvcrsUnd mit dem Vor¬ 
gehen der Untervcrkändc abso¬ 
lut nicht einverstanden ge- 

Allerdings forderte er gleich¬ 
zeitig c>nc bessere Regie, soll 
wohl heißen, eine weitgehen¬ 
dere Verständigung der Lan¬ 
desverbände, die sicher eine 
andere Taktik verfolgt hätten, 
wenn man ihnen von der Zen¬ 
trale aus Mitteilungen über 
die Schritte beim Rcichsrat ge¬ 
macht hätte. 

Man glaubt auch, daß der 
lestlichc Rahmen iür Stuttgart 
zu groß aufgezogen, die Zeit 
für die Beratungen zu knapp 
sei. Schließlich sind General¬ 
versammlungen zur Aussprache 
und zur Beratung da und nicht 
zum Vergnügen. 

Tostiilmfrage und die Ange¬ 
legenheit der Musik tanlicme 
werden kurz gestreift. Länger 
verweilt man beim Musiker¬ 
tarif, der im einzelnen örtlich 
geregelt, aber in seinen grund¬ 
sätzlichen Bedingungen fürs 
ganze Reich festgclegt werden 
soll. 

Zu diesem Zweck wird man 
in Stuttgart den „Arbeitgeber¬ 
verband Deutscher Lichtbild- 
thcatcrbcsitzcr" in die Wege 


leiten, den Malter gerne als 
„Zwangsir.nung der Lichtspiel¬ 
theater" stab.lisiert haben 

Übrigens eine ausgezeichnete 
Idee, allerdings mit viel „Wein 
und Aber". Die örtlichen Ver¬ 
handlungen, die zur Zeit 
sehweben, werden von der 
neuen Abmachung nicht bc- 
ti offen. 

Neue und alte Abmachungen 
werden evtl, an die zentralen 
Bestimmungen angcglichcii. 

Herr Berger weist nach- 
drücklichst auf den Entwurf 
zur Lichlspiclgesctz-Novelle 
hin und verliest als Beispiel, 
für das, was kommen soll, die 
Strafbestimmungen. Wir machen 
unsererseits auf die Artikelserie 
des Herrn Landgertchtsdirektor 
Hcllwig im „Kincmafograph" 
aufmerksam, der die Ange¬ 
legenheit ausführlich und sach¬ 
verständig behandelt. 

Herr Berger weist auf die 
Notwendigkeit hin, alle Mittel 
zur Aufklärung gerade jetzt bei 
den bevorstehenden Kommu¬ 
nal- und Landtagswahlcn auf¬ 
zuwenden. Während Hammer 
parlamentarische Abende in 
Gemeinschaft mit der Spi.-O. 
für notwendig hält, die ja in 
kleinem Umfang bereits durch¬ 
geführt sind. 

Schließlich sei noch ein 
Nachruf für das verstorbene 
Mitglied Lahm aus Dillenburg 
erwähnt, den die Versammlung 
stehend anhört, sowie einige 
Punkte, die interne Verbands- 
angelc-gcnheitcn, wie Beiträge 
und Spesen, betreHen. 

Aul Vorschlag des Versamm¬ 
lungsleiters Rob. Malter wird 
Berger (Darmstadt) zum zweiten 
Vorsitzenden für den ausge¬ 
schiedenen Herrn Elsner be¬ 
stellt. 

Schluß der Versammlung 
2 Uhr. 


Tonfilm vom Vesuvausbruch 


British Movictone News hat 
cnen kurzen Tonfilm produ¬ 
ziert. der den Vcrsuv in Erup¬ 
tion zeigt samt dem Geräusch, 
das diese vulkanischen Aus¬ 
brüche begleitet. Man kann 
sich gleichzeitig einen Bcgrifi 
vor. den Schwierigkeiten 
machen, die die Aufnahme 
cncs derartigen Films bereitet. 
Der Film selber ist wunderbar, 
sow.ld Ȋs die Wiedergabe 

des Malerischen betrifft als die 

Rcprcduktion der Töne, die 


von dem kochenden Lavasce 
hervorgerufen werden, wenn 
seine Fluten nach den unglück¬ 
lichen Dörfchen und Weilern 
vortrcchcn. Einige Filmauf 
nahmen stammen vom Rande 
des Kraters selbst, und cs ist 
rur zu wahr, daß die Stiefel 
der Kameraleute in Brand ge¬ 
rieten, und daß die Maultiere, 
die die Kamera trugen, kurze 

Zeit darauf sich zum ewigen 

Schlafe nicdcrlcgten. 


Sternberg — Regisseur 
des Ufa-Jannings-Film 

Den ersten Emil-Jannings- 
Film der Ufa, der bekanntlich 
im Rahmen der Erich Pomnui 
Produktii.n erscheint, und tu 
dessen Manuskript schon v< r 
e.ngcr Zeit Karl Zuckmayr ge¬ 
wonnen wurde, wird Josc|>h 
von Sternberg inszenieren. 

Sternberg, ein gebürtige 
Wiener, erregte vor einigen 
Jahren Aufsehen, als es ihm i 
H ollywood gelang, einen Film 
für 50C0 Dollar zu inszeniere- 
der den Beifall der großen 
Filmkünstlcr, an ihrer Spit/c 
Chaplin, fand Sternberg 
beitete danach in den Studios 
der Paramount, schrieb M i- 
nuskripte und inszenierte in der 
Folge einige Filme, von demn 
„Unterwelt" in Berlin außer- 
ordentlich gefiel. Sternbirg, 
der bereits in Amerika not 
Jannirtgs arbeitete, hat Holly¬ 
wood soeben verlassen und 
wird bald in Berlin cintrefl. n. 

Als Thema iür den Janniio - 
Film ist „Rasputin" gewählt 
worden. Der bekannte W> n- 
dcrmör.ch wird darin m eigen¬ 
artiger Auffassung gezeigt 

In der Geschichte der Kuc- 
malographic geschieht cs . n 
erster. Male, daß es gcl 
einen prominenten ament 
scheu Regisseur für den c ro- 
päisenen Film zu gewinnen 

Neues Kino im 
Berliner Westen 

Anfang August wird Je 
Berliner Westen um ein w (Ir¬ 
res Lichtspielhaus reicher 
„Kammcrspielc K.nserallee 
sich in Berlin-Wilmersdorf. 

■n einer sehr aussichtsre 
und mit Lichtspielhäusern 
her sehr wenig versehenen 
gend befinden, öffnen nat • 
folgter Fertigstellung ihre flö¬ 
ten. Der genaue Tag. an dm 
das Haus seiner Beslin 
übergeben werden soll, »i 1 * 
noch bekanntgegeben. 




Schutz des Kino¬ 
publikums 

In Hollywood ließ der erfw 
reiche Theatcrbesitzrr $!» 
Graumann n seinem m 
Lichtspielhaus eine ambuUat« 
Rettungsstation 
nicht etwa, weil manch 1 ■ 
den vorgeführten 
schlecht werden könnte 

Artur Gutimanu : 
Mozartsaal 

Der Dirigent der Terrn-Sl 
phoniker, Ör. Becce, ha' * !l 
längeren Urlaub nach 
Heimat Italien angelrc' ■ ' 
rend seiner Abwesenheit 
giert der bekannte, a > ' 
duktion.sstab der Terra geh 
Kapellmeister Artur Gut" 
das Orchester der Terta-h* 
spiele Morzartsaal. 












































Dt,: Film im ungarischen 

Schulunterricht 

ln Ungarn hat der Staat den 
Ur-.crrtcht durch den Bildslret- 
Ur. .bligatorisch cingeiührt. 
Oi.nc jede Kneten, denn er hat 
d:e materielle Abwicklung der 
U ii-J arisch-Holländischen Kul¬ 
turwirtschafts Akt-Ges. über¬ 
tragen. Die Regierung hat in 
ihrer hieraut bezüglichen Ver¬ 
ordnung dem Filmunterricht kei¬ 
nen Rahmen vorgeschrieben. 
Doch wird der Unterrichtsstoff 
durch eine entsprechende Or¬ 
ganisation kontrolliert, damit 
ei den Zwecken der Schule 
entspreche und angcpaBt sei. 

Der pädagogische Untcr- 
richtstilmausschuß prüit jeden 
in Vorschlag gebrachten Film, 
seine Mitglieder bestehen aus 
Vertretern der Ministerien, des 
Landes - Unterrichtsrates, der 
Oherdirektion des Schulwesens, 
der Konfessionen und mehrerer 
wissenschaftlicher Ccscllschai- 

Die Lehrfilme haben auf 
Grund des Studienplanes im 
Geiste von Anweisungen An¬ 
schauungsmaterial den Lernen¬ 
der. vorzuführen, das die Schule 
wegen Mangel an Zeit, Raum. 
Geld oder S'.oft nicht zu bie¬ 
ten vermag. Dadurch wird die 
Arheit der Schule vertieft. Es 
hemmt aber auch Material zur 
filmischen Vorführung, das zwar 
mit dem Sludienplan z'isam- 
mir hängt, das aber von der 
Schule nicht oder nur in Bruch¬ 
stücken geboten werden kann, 
wie z B. Flieger-, Luftschiff-, 
keramische Filme u. a. Der 
Film muß soviel wie nur mög¬ 
lich aus dem Volksleben, den 
m! -malen Gewerbezweigen, der 
V> »kurst, geographischen Ge¬ 
raden bieten. Er hat die Auf¬ 
gabe. Vergängliches im Bilde zu 
erhalten. Der Unterricht über 
H.imatskurdc im Film wird 
s> sterna'.isch zu einem einheit¬ 
lichen Ganzen ausgeslaltrt 

Ungarischer Tonfilm 
in Hollywood 

Das ungarische Wochenblatt 
..A Het" meldet. Der .n Holly¬ 
wood tätige Filmregisseur 
Alexander Korda habe aus 
Hollywood an Philipp Engel, 
den Budapes'.er Vertreter der 
First National folgendes Ka¬ 
bel gesandt: ..Senaet sofort 

für Tonfilmfabrikation geeigne¬ 
tes Szenarium ungarischen Su¬ 
jets. Erkundet, welche auch 
englisch sprechenden erstklas¬ 
sigen ungarischen Schauspieler 
Rollen übernehmen würden für 
den teilweise in ungarischer 
Sprache aulzunehmenden Film. 
Mail Aufnahmen bereits im 
August beginnen. Erbitte da¬ 
her sofortige Disposition." 


Schwimmendes Filmtheater 
in Rußland 


Die Mesh.abpomhlm, d-e 
Rote Hille, die Gesellschaft zur 
Liquidierung des Analphabeten¬ 
tums und andere Organisatio¬ 
nen bauen e n schwimmendes 
Kinotbeater. welches auf einer 
Barke instalhcit wird und außer 
einem Zuschai. erraum für 609 
Personen über einen Lesesaal mit 
Bibliothek »-erlügen wird. Eine 
eigene Anfurt gestattet das 
Landen an einer beliebigen Stelle 

Auf der Letingrader Fabrik 
der Sowkino ist laut Beschluß 
des Zentralkomitees der Ge 
werkschait der Kunslarbciter 
eine Koctrollkammissian aus 
Arbeitern und Angestellten der 
Fabrik gebildet worden, welche 
dieProduktionzukontrolliercnhat. 

Der deutsche Film ..Donna 
Juana" fand hier b?i Presse 
und Publikum eine recht 
freundliche Aufnahme ebenso 
wie der amerikanische Film 
„Chikago" und der deutsch- 
russische Gemein- chaftsfilm 
.Der lebende Leichnam". 

Von der einheimischen Pro¬ 
duktion fand der Wufku-Film 
„J-mmy Higgias", eine korrakte 
Verfil nung des gleichnamigen 
Romans von Sinclair, eine recht 
freundliche Aufnaki..,. Dar 
Film ..Ude' schildert recht in¬ 
teressant das Leben eines wil¬ 
den Jägervolkes, welches in der 
sibirischen Steppe haust. „Der 
Irrtum das Generals Strecha' 
schildert humoristisch die drol¬ 
ligen Erlebnisse eines Bäuer¬ 
leins, welches aus einem gott¬ 
verlassenen Dorfe in die Krim 
zur Erholung geschickt wird, 
und was dasselbe bei seiner 
Rückkehr über sein Leben und 


Treiben im früheren kaiser¬ 
lichen Lustschlosse seinen Dorf¬ 
genossen erzählt. In dem Filin- 
poem „Fünf Minuten' wird die 
Solidaritülsdcraonstralion des 
Proletariats im Moment der 
Beerdigung Lenins geschildert. 
„Das Glasauge“ ist ein Film 
über die Allmacht der Kine¬ 
matographie. Die Spielfilme 
„Helden des Hochofens' und 
„Eine Seite der \ ergangenlici! 
sind Milieufilme, von denen 
zwölf auf ein Dutzend gehen 
„Der Wirbelwind auf der Wol¬ 
ga" behandelt die Abenteuer 
eines Weißgardisten in einem 
Tschuwaschendor! an der Wol¬ 
ga, dessen schauspielerischer 
Teil tadellos ist. Der Meshrab- 
pomlilm-Film „Der Eintritt in 
die Stadt ist nnlcisagi" behan¬ 
delt nicht ohne Geschick das 
in der Sowjetkinamalographi: so 
beliebte Thema über Väter und 
Söhne, die in der russischen Re¬ 
volution in verschiedenen La¬ 
gern sich gegenüberstehen. Der 
Wufku-Film „Der Sturm" ist 
eine Aventure aus dem Bür¬ 
gerkriege im Süden Rußlands. 
Der Sowkino-Film „Die schiefe 
Linie" schildert das traurige 
Schicksal eines der Trunksucht 
verfallenen Arbeiters. „Der 
Mond links" ist eine recht tüch¬ 
tige Verlilmung des gleich¬ 
namigen Bühnenstückes des 
proletarischen Dramatikers 
Bill - Bclozcrkowski. „Das Ar¬ 
senal", eine Musterlcistang des 
Wufku-Regisseurs Dowshenko, 
langweilt jedoch das breite 
Publikum, welches nicht im¬ 
stande ist. die Finessen der Sowjet • 
kinematographie zu goutieren. 


20 Jahre Lichtspieliheaterbesiteer 


In diesen Tagen werden es 
zwei Jahrzehnte, seit Otto Köh¬ 
ler in Annaberg i. Erzgeb., der 
Besitzer des „Gloria-Palast" im 
Herzen der Stadt, sich dem 
Kinematographenfache widmete 
und nunmehr als erster der 
Kinobesitzer des Erzgebirges 
auf eine 20jährige Tätigkeit zu¬ 
rückblicken kann. In den Jah¬ 
ren seiner Zugehörigkeit zum 
deutschen Lichtspielgewerbc 
als Mitglied des Landesverban¬ 
des Mitteldeutschland (Grup¬ 
penverband Chemnitz) im 
Reichsverband Deutscher Licht- 
spielthealer-Besitzer e. V. so¬ 
wie des „Deutschen Lichtspiel- 
Syndikats' war Otto Köhler 
ein umsichtiger und tatkräfti- 
der Wegbereiter für den Film 
im oberen Erzgebirge. 

Nachdem schon Erd: Novem¬ 
ber 1908 Otto Köhler in Oels- 
nitz i. Erzgeb. und Olbernhau 


Kinosalons eröffnet halte, rie! 
er im Juli des Jahres 1909 in 
Annaberg das „Kristall-Kino' 
an der Großen Kirchgasse ins 
Leben und ein Jahr später das 
..Lichtschauspielhaus'' in Btich- 
holz an der Marktstraße 
Gleichsam als Krönung seines 
20jährigen Lichtspiel-Unterneh¬ 
mertums ging am 20. November 
1928 Otto Köhlers sehnlichster 
Lebenswunsch und Plan in Er¬ 
füllung. nämlich die Schaffung 
eines der Neuzeit entsprechen¬ 
den Lichtspiel-Theaters. E* ist 
dies der „Gloria-Palast ‘ an der 
Buchholzer Straße in Annaberg. 

Daß Ol'c Köhler, der im 50. 
Lebensjahre steht, noch recht 
lange der deutschen Filmindu¬ 
strie und dem deutschen Licht- 
spiclgewcrbe erhalten bleiben 
möge, das ist der Wunsch sei¬ 
ner Freunde der Fachwelt. 


Janäceks „Jenufa" 
als Tonfilm 

Der Regisseur Rudolf Mestälc 
beendet zur Zeit im A-B-Ate- 
lier in Prag die Innenaufnah¬ 
men des Filmes „Jenufa" nach 
der gleichnamigen auch in 
Deutschland aufgeiuhrten Oper 
des kürzlich verstorbenen 
tschechischen Tondichters Leos 
Jinazek ln der Titelrolle wird 
n an Tilde Und.» vom Deut¬ 
schen Theater, in den übrigen 
Gabriela Horvätova (Tschechi¬ 
sches Nationallhcatet), V. Nor¬ 
man und St. Sedläcek sehen. 
An der Kamera J Smölik 

Kein Tonfilm vom 
engl. Unterhaus 

Im lluusc of Cummins 
machte, wie wir bereits berich¬ 
tet haben, der Abgeordnete 
Will Day den Vorschlag, von 
einer Sitzung des Hauses eine 
Toniilmautnahme machen zu 
lassen Ministerpräsident Mac- 
Donald sprach unlcr allgemei¬ 
nem Beitalt seine Zweifel dar¬ 
über aus, daß dieser Antrag 
eine bilürwortcnd. Majorität 
finden könnte. Auf die weitere 
Frage, ob der Kabir.etlschri die 
Idee in Erwägung ziehen wolle, 
erfolgte l.cine Antwort. Damit 
erscheint die Sache abgetan 

Das größte Kino der 
Westküste 

Fox eröffnete in San Fran¬ 
cisco eines der größten Licht¬ 
spielhäuser in den Staaten, 
jedenfalls das größte an der 
Weslküsl». Es hat 5000 Sitze, 
und seine Errichtung kostete 
5 Millionen Dollar. Die Ent¬ 
fernung des Projektes vor der 
Bildwand beträgt 70 Meter. 


Noch ein neuer 
Tontilm 

Wir erhalten folg-nde Zu¬ 
schrift i 

„Die Mclorob bringt ein neue» 
Tonfilm verfahren auf den 
Markt, das sich durch außerge¬ 
wöhnliche Billigkeit und Ein¬ 
fachheit auszeiclinct. Der Wie 
dergabeapparat soll im Preis 
von 3000.— Mark herumliegen 
Die Wiedergabe ist denkbar 
klangrein und naturgetreu. 

Den ersten Film nach diesem 
Verfahren dreht Wolfgang Neil- 
Der Film heißt „Melodie der 
Liebe". Holga Thomas, Mar 
git Habich. Ernst Rückert, Karl 
Platen und Jos. Reithofer spie¬ 
len die Hauptrollen." 

Wir werden ja bald hör**' 
welcher Art diese Neff-Melo- 





Auflage 4900 ^ 

•F FILM-FACH BUTT V 

1 VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 II"«»» 

Berlin, den 2. August 1929 Nummer 178 


Das Tonfilmfieber nimmt ab 


Eine« der belesensten ame¬ 
rikanischen Filmblatter, das 
vor allen Dingen in seinen 
zahlenmäßigen Angaben als 
absolut zuverlässig gilt. „Har¬ 
ris.ins Report", bringt in sei¬ 
ner letzten Nummer inter¬ 
essante Mitteilungen über 
da, Tonfilmgi-schäfl in Ame¬ 
rika. 


Es wird an Hand von 
Unterlagen aus allen Teilen 
der Vereinigten Staaten fest- 
ge- teilt, daß die Einnahmen 
sieb beinah auf derselben 
ll< he halten, wie irüher zur 
7- t des stummen Films, daß 
aber die Unkosten um fünf¬ 
zig Prozent gewachsen seien. 

Man liest nicht nur in die¬ 
ne, i Blatt, sondern auch im 
..Film Mcrcurv '. einem Or¬ 
gan. das in Hollywood er- 
•'.’icint. beinah täglich lange 
Abhandlungen, die voll Schn 
sucht nach dem stummen 
Film rufen 

Nun darf man. auf deut¬ 
sche Verhältnisse übertragen, 
d rse Dinge wiederum nicht 
zu tragisch nehmen. 

Bekanntlich liegt für uns 
d I onfilmproblcm in vie¬ 
ler Beziehung anders. Vor 
allem werden wir hier in 
Deutschland vcrnünftigei vor¬ 
zeiten. und es wird sicher 
nach all dem. was wir über die 
laufende P-oduktioi erfah 
'en. bei un« nicht der Vor- 


atv.erikanische Fachpresse zu 
als den Grund alle 
Vbcls betrachtet 

Man sagt nämlich. da 
•nan vor allem nachträglic 
eine Unmenge von Filme 
synchronisiert habe, und zwa 
>n mäßiger Form. Wie da 
ungefähr sein kann, habe 
hier an ..Submarine** g< 
? c en, das aber nach amer 
Manischen Urteilen imm< 
n<»ch z u dtn besseren Halt 
“ kies gehört 


Die Stuttgarter Tagung 


Der Besuch der ordentlichen 
Generalversammlung in Stutt¬ 
gart am 2U. und 21. August 
wird sicherlich nicht dem der 
letzten Generalversammlungen 
naclstchcn. Die angespannte 
und kritische Lage des deut¬ 
schen Lichtspiclgcwcrbcs macht 
mehr denn je die Teilnahme 
aller LichtspicUbcatcrbcsi<zcr 
erforderlich. 

< Teilnehmerkarte kostet 
für alle Veranstaltungen 25 M. 
und gilt für folgendes: 

1. Festschrift. 

2. Fcstabzeichen. 

3. Autorundfahrt, 

4. Eintrittspreis in die Silber- 
burg- und Stadtgarten- 


5. Trockenes Gedeck beim 
Festbankett, 

6. Eisenbahnfahrt rach Mün¬ 
chen. 

7. Beide Festlichkeiten in 
München. 

Es wird für alle Mitglieder 
des Reichsverbandes von grö߬ 
tem Interesse sein, in dieser 
Generalversammlung persönlich 
die Stellungnahme der Führer 
des deutschen f.ichtspielge- 
werbcs. insbesondere des Präsi¬ 
denten des Reichsverbandes, 
Herrn Kommerzienrat Scheer, 
kenncnzulcrnen. 

Der II. Vorsitzende des 
Rcichsvcrbandcs, Herr C. Ricch- 
mann. wird ein Referat über 
das Thema „Wie erhöhen wir 
die Rentabilität unserer Kinos" 
hallen. 


Wenn dieser amerikanische 
Stimmungsbcricht hier an lei¬ 
tender Stelle erwähnt wird, 
so geschieht cs nicht des¬ 
wegen, um hier in Deutsch¬ 
land vor dem Tonfilm zu 

Wir sind im Gegenteil der 
Meinung, daß der deutsche 
Talkic in der nächsten Sai¬ 
son das ganz große Geschäft 
sein wird, und daß sich so¬ 
gar die Anschaffung von ver¬ 
hältnismäßig teuren Appara¬ 
ten lohnen wird, wie man das 
am Beispiel von „Singing 
Fool" hier bei uns. und an 
den „Weißen Schatten", der 
„Arche Noah" und anderen 
Bildern in London und Paris 
gesehen hat. 

Warum wir diese amerika¬ 
nische Meldung wiedergeben, 
hat einen anderen Grund. 

Man berichtet nämlich von 
einer großen Aufregung der 
Amerikaner wegen der ge¬ 
planten Tonfilmkontingent- 
Maßnahme, und es gibt sogar 
Leute, die behaupten, daß der 
Vergleich Western Electric 


Klangfilm wegen dieses dro¬ 
henden Kontingents geschei¬ 
tert sei. 

Ganz abgesehen davon, daß 
das nach unseren Informatio¬ 
nen. die an maßgeblicher 
Stelle in New York und Ber¬ 
lin erfolgt sind, nicht der Fall 
zu sein scheint, ist das Son¬ 
derkontingent für tönende 
Bildstreifen vorläufig noch in 
weiter Ferne. 

Man braucht auch den Pa¬ 
tentstreit jetzt nicht mehr mit 
so großer Sorge zu verfolgen, 
da sich hcrausstellt, daß zum 
Beispiel die „Arche Noah' 
auch in der stummen Fassung 
ausgezeichnete Geschäfte 
macht. 

Vielleicht ist cs auch nicht 
ganz unrichtig, was man be¬ 
sonders von Theaterbcsitzer- 
scitc immer hört, nämlich, 
daß die Provinz an eng¬ 
lischen Texten im allgemei¬ 
nen wenig Interesse hat. 

Das gilt natürlich nicht von 
den Filmen mit irgendwel¬ 
chen Schlagern, wie etwa 

Sonny Boy“. Das richtet 


sich nicht (.egen Bildstreifen, 
in denen man die Stimmen 
exotischer Völker hört, wie 
etwa in den „Weißen Schat¬ 
ten“. 

Das gilt in erster Linie für 
Volltalkies, die reine Drama¬ 
tisierungen sind, also etwa 
für die gefilmte Übertragung 
irgendeines englischen Thea¬ 
terstücks. 

Aus allen diesen Gründen 
wird es für die Amerikaner 
dringend netwendig sein, sich 
zu überfeg.-n, ob es nicht von 
Haus aus besser ist, wenn sie 
auf die Tonfilmvorführung 
gewisser Volltalkics in 
Deutschland ganz verzichten 
wollen. 

Selbstverständlich werden 
wir größten Wert darauf le¬ 
gen, auch das amerikanische 
Drama mit synchronisierter 
Musik zu spielen. Besonders 
dann, wenn wir unsere Thea¬ 
ter auf die mechanische Be¬ 
gleitung eingerichtet haben, 
etwas wa< an vielen Stellen 
aus rein kaufmännischen 
Überlegungen heraus erfolgen 
wird und muß. 

Das deutsche Kino wird in 
allererster Linie mit dem 
deutschsprachigen Tonfilm 
rechnen müssen, ganz gleich, 
ob er in Berlin, New York 
oder Hollywood erzeugt ist. 

ln England und Amerika 
dreht man ja zur Zeit bereits 
in verschiedenen Sprachen 
Es sei an das Engagement 
von Camilla Horn und Alex¬ 
ander Moissi in New York 
erinnert, an die Tatsache, daß 
Dupont seinen neuesten Film 
sowohl mit deutschen als 
auch mit englischen Schau¬ 
spielern. also gewissermaßen 
zweimal, dreht. 

Derartige Bilder sind uns 
natürlich außerordentlich will¬ 
kommen, wie denn überhaupt 
diese Frage recht wenig mit 
Filmpolitik zu tun hat, wie 


Zehn Jahre Dienst am Kino 


manche Leute anzunchmen 
scheinen, sondern hauptsäch¬ 
lich nach Zweckmäßigkeits- 
Gründen beurteilt werden 
muß. 

Man dar! auch nicht von 
Berliner Erfolgen auf das 
Deutsche Reich schließen. 
Die Rcichshauptstudt ist kos¬ 
mopolitischer eingestellt, ver¬ 
steht und erträgt manches, 
was in der Provinz nicht ohne 
weiteres zu machen ist. 

.Man soll deshalb gewisse 
Schwierigkeiten, die sich bei 
uns ergeben, in New York 
nicht als hochpolitische Ak¬ 
tionen ansehen, sondern soll 
erkennen, daß es die Wucht 
der tatsächlichen Verhältnisse 
ist. die die Situation kompli- 

Wic wir erfahren, wird 
Carl Lacmmie Mitte des Mo¬ 
nats im Rundfunk zu dem 
amerikanisch - europäischen 
Filmproblem Stellung neh¬ 
men. Vielleicht wird man. 
wenn dieser führende Film¬ 
amerikaner zu uns gespro¬ 
chen hat, in vielen Dingen 
klarer sehen. 

Grazer Kinos wollen 
schließen 

Das Beispiel der Innsbrucker 
Lichtspieltheatcrbesitzer scheint 
Schule machen zu wollen. Die 
Theaterbesitzer von Graz geben 
bekannt daß sie, falls die un¬ 
erhörte Besteuerung ihrer Be¬ 
triebe keine Herabminde 
rung erfahre, entschlossen 
sind. ab IS. August 
ihre Lichtspielhäuser zu sper¬ 
ren. Die Grazer Theater¬ 
besitzer haben bereits, zur 
Ausiiihrung ihres Entschlusses, 
ihre Angestellten per August 
gekündigt. 

Preisausschreiben für 
Tonti'mideen 

Der Metro-Goldwyn-Maycr- 
Rcgisseur Cecil B. de Miile er¬ 
ließ vor kurzem ein Preisaus¬ 
schreiben für die beste Sprech- 
filmidec 

Die Beteiligung war über¬ 
raschend stark. Mehr als 
23GOO Ideen wurden cingesandt. 
ven denen schließlich der Vor¬ 
schlag ..The devasting power 
ol gossip" (Die zerstörende Ge¬ 
walt des Klatsches) den ersten 
Preis von 10UO Dollar erhielt. 
Die Preisträgerin ist eine Frau, 
ur.d es ist interessant, daß sich 
doppelt so viel Frauen als 
Männer an dem Preisausschrei¬ 
ben beteiligten. Der erste, 
zweite, vierte, fünfte und sie¬ 
bente Preis wurde Frauen zu¬ 
erkannt. während sich die Män¬ 
ner mit dem dritten sechsten, 
achten neunten und zehnten 
Preis bescheiden mußten 


Am 5. Au tust werden es zehn 
Jahre, daß Fritz Tedrahn in 
Hannover dem Vorstand des 
Reichsverbendes angehört, des¬ 
sen Finanzen bei ihm schon 
seit längereci in bester Obhut 

Tedrahn, ein alter, bewähr¬ 
ter Fachmann, wohlüberlegt in 
seinem Urteil, immer die Situ¬ 
ation klar erfassend, gehört 
noch zu der alten Garde. 

Zählt zu den Männern, die 
keinen Wert darauf legen, nach 
außen hin immer von sich reden 
zu machen, sondern die ihre 
Pflichterfüllung im stillen als 
Lebensaufgabe betrachten. 

Lange Jahre war er der Füh¬ 
rer der Norddeutschen. Als 
ihr Repräsentant hat er nie 
jene strategischen Winkelzüge 
mitgemacht, die in diesem Jahr¬ 
zehnt so oft den Bestand des 
Reichsverbandes bedrohten. 

Man schickte und schickt ihn 
mit Vorliebe in Verhandlungs¬ 
kommissionen, bei denen andere 
Gruppen unseres Gewerbes be¬ 
teiligt sind. 

Überall wiri rein Rat gern 
gehört, und immer wirkt seine 
ausgleichende Persönlichkeit 
beruhigend uid fördernd. 

Die Theaterbesitzer wissen 
vielleicht selbst nicht, was je¬ 
der einzelne und der ganze 
Stand Fritz Tedrahn zu danken 
hat. 

Der Journalist, der über den 
Parteien schwebt, konnte sich 
mit ihm am besten gerade in 
Zeiten der schwersten Krisen 
aussprechen. Sein Rat und seine 
Ansicht waren vielen von de¬ 
nen, die die Fede- führen, ma߬ 
gebend und wertvoll. 


Eine ganz interessante japa¬ 
nische Statistik über die Ent¬ 
wicklung und die Beliebtheit 
des Films in Japan zeigt, daß 
dieses Land sich eine vollstän¬ 
dig selbständige Produktion ge¬ 
schaffen hat, in welcher 240 
Millionen Mark investiert sind. 
Es gibt in Japan 1800 Kinos, 
die last nur Filme nationaler 
Produktion zeigen. Trotzdem 
spielt der amerikanische Film 
eine gewisse Rolle, dagegen ist 
der Anteil der übrigen filmpro¬ 
duzierenden Lander ganz ge¬ 
ring. Die Zahl der Besucher 
war im Jahre 1427 28 130 Mil¬ 
lionen Menschen, diese Zahl ist 
gewiß sehr hoch, aber in Japan 
werden genau, sogar die Säug¬ 
linge mit ins Theater genom¬ 
men, und der Film ist das bil¬ 
ligste Vergnügen Die japani¬ 
schen Filmgesellschaften haben 
in der genannten Zeit 980 Filme 
hergestellt in welcher Zahl 
allerdings auch sämtliche Kurz¬ 
filme. Rcklamefilme usw. ent- 


Mil Bedauern bat man be¬ 
merkt, daß er sich in letzter 
Zeit von der aktiven Arbeit 
immer mehr zurückzog. Wir 
nehmen an, daß das nur vor- 
übergehenj sein wird, und daß 
sein bewährter Rat noch lange 
mithilft, den deutschen Theater¬ 
besitzerstand zu festigen und zu 
kräftigen. Das oft mißbrauchte 
Wort vom Führer wird bei ihm 
zum wirklichen Inbegriff. In 
der Geschichte der Kinemato¬ 
graphie ist ihm ein Ehrenplatz 
sicher. Er ist nicht nur mit der 
Geschichte des deutschen 
Reichsverbandes eng verbun¬ 
den, sondern auch mit der gro¬ 
ßen europäischen Federation, 
die seiner Initiative nicht zu¬ 
letzt ihre Entstehung verdankt. 
Er wollte, daß Hannover dir 
Geburtsort werde. Hatte freu¬ 
dig alle Vorarbeiten übernom¬ 
men. die er dann auch mit 
Guttmann durchführte, nach¬ 
dem Ber'in bereit war. die 
Führung zu übernehmen. 

In Stuttgart wird man ihn 
feiern und ihm deutlich persön¬ 
lich zeigen, welch großes, un¬ 
eingeschränktes Vertrauen er 
genießt, welche Sympathien ihm 
aus allen Kreisen unserer In¬ 
dustrie entgegengebracht wer- 

Er wurde nie gern in den 
Filmblättern genannt, aber dies¬ 
mal muß er es sich gefallen 
lassen, daß mar es einmal oifen 
ausspricht daß er zu den besten 
Köpfen und zu den stärksten 
Organisationstalenten gehört, 
die dem deutschen Lichtspiel- 
theatergewerbe überhaupt zur 
Verfügung stehen. 


halten sind. In der Eigenart 
der Bevölkerung und des Mi¬ 
lieus liegt es auch daß die Pro¬ 
duktionen anderer Länder 
hauptsächlich in den Gro߬ 
städten Absatz finden, wo ein 
Teil der Besucher aus Bildungs¬ 
zwecken diese Filme sieht. In 
den Großstädten sind auch die 
eleganten Kinos in amerikani¬ 
schem Stil mehr auf das euro¬ 
päische Publikum als auf die 
Japaner zugeschnitten Geht 
dann z. B. der junge Japaner 
mit seiner Liebsten m das euro¬ 
päische Kino, so klettern sic 
beide auf den Sitz herauf, an¬ 
statt sich hinzusetzen. Da die 
Sitze hart sind, so tun ihnen 
bald die Knie weh; sie sind 
über die Unbequemlichkeit die¬ 
ser Sitzgelegenheit entsetzt und 
suchen lieber ihre Vergnügungs¬ 
stätten auf, in denen sie nach 
der Sitte des Landes aui Mat¬ 
ten auf dem Fußboden sitzen 


Oester reidmeher 
Musikerverband fordert 
Schutzgesetz für Kino¬ 
musiker 

In Wien macht sich eine Be¬ 
wegung bemerkbar, die, wie 
unser J.J.-Berichterstatter mel¬ 
det, den Kinomusikern gesetz¬ 
lichen Schutz verschaffen will. 
Der österreichische Musikerver¬ 
band versendet eine Mitteilung, 
die sich mit der Frage des 
Rechtsschutzes der Kinomusiker 
bei dem eventuellen Fußfassen 
des Tonfilms in Österreich be¬ 
schäftigt. In die rer Mitteilung 
heißt cs ii. a., daß sich der 
Österreichische Musikerverband 
natürlich der Entwicklung des 
Tonfilms, die ja unaufhaltbar 
ist, nicht enlgegenstelle, aber 
abnlicheVerfügungen, wie sie die 
der Tonfilmgefahr, für die Kino¬ 
musiker geschaffen haben, an¬ 
strebe. Der österreichische Mu¬ 
sikerverband erwartet, daß das 
Parlament und die Regierung, 
angesichts dieser Existenz¬ 
bedrohung seiner Mitglieder 
den Intentionen des Verbandes 
mehr Verständnis entgegs.i- 
bringe als bisher und dadurch 
den international geschätzten 
österreichischen Musiker vor 
der ärgsten Notlage zu bewah- 

Das Verlangen des Musikcr- 
verbandes gehl in erster Linie 
dahin, ein Gesetz zu schaffen, 
das die Musiker vor unlauterem 
Wettbewerb schützt wie da« 
gleichartige Gesetz den Anwalt 
und den Arzt. 

Interessant ist es, daß der 
österreichische Kinomusiker —■ 
neben dem erstrebten geselz- 
eben Schutz seiner Existenz — 
sich auch auf den Standpunkt 
stellt, daß beim Tonfilm nicht 
nur der Unternehmer der Nutz¬ 
nießer der Arbeitsleistung des 
Komponisten und der ausfüh¬ 
renden Musiker sein soll, son¬ 
dern daß in Zukunft auch jedes 
einzelne Orchcstermitglied von 
jeder Aufführung eines Ton¬ 
films für die Wied-rgabe seiner 
künstlerischen Leistung einen 
angemessenen Anteil — also 
Tantieme! — erhalten solle. 
(Gar nicht übel! D.e Schriftlei- 
tung | 

Aul dem Gebiete der To-i- 
liim-Apparat-Erzeugung scheint 
Österreich mit Erfolg in den 
Wettbewerb der Nationen ein- 
treten zu wollen. Nach der 
Selenophon und der M. G. Ton¬ 
film -Apparat - Gesellschaft (die 
neuerdings Verkäufe ihier Ap¬ 
parate nach Deutschland, P°* 
len, Jugoslawien und Griechen¬ 
land bekannt gibt) tritt eine 
dritte Gruppe auf den Plan, d>s 
eben einen Tonfilm lertigstel'l 
der nach einem Apparatsystem 
des bekannten Filmregisseurs 
Hans Otto (Löwenstein) gedreht 
wird. 


Entwicklung des Films in Japan 



ttunM^ou 

Nr. 29 Beilage zum „Kinemalograph“ 2. August 1920 


Helles Licht in der Dunkelkammer 

Tn jedem großen Industriebetrieb, wo besonderer Wert destmaß an Helligkeit im Entwicklungsraum gestattete die 
■» auf rationelles und doch pcinlis-h gewissenhaftes Arbeiten Ueberwacbung und Durchführung des Entwicklung 
gelegt wird, ist die Betriebsle lung bemüht, alle nur erdenk- prozesses nicht in dem Maße, wie es eigentlich erforderlich 
liehen Arbeitserleichterungen, sei cs in technischer oder wäre. Hier konnten nur ganz Geübte und Eingearbeitctc 
organisatorischer Art, zu schaffen, d.ese zu vcrvollkomm- ihr verantwortungsvolles Amt so versehen, daß der berech¬ 
nen und auszubauen. Gerade aber in der chemischen tigte Anspruch auf Qualitätsarbeit gewahrt blieb. 

Industrie gibt es noch eine Menge Betriebe, in denen ge- Daß diese erschwerenden Arbeitsbedingungen nicht ohne 
wissenhafteste Arbeit unter erschwerten Arbeitsbedin- Einfluß auf die rationelle Führung des gesamten Betriebes 
gungen geleistet werden muß. Zu ihnen zählen auch die sein konnten, stand außer Zweifel. Dm so verständlicher 
Film-Entwicklungs- und Kopieranstalten. war daher der Wunsch der einschlägigen Industrie nach 

Dis Arbeiten in der Dunkelkammer bei rotem resp. grü- wenigstens teilweiser Abhilfe. Die Wissenschaft ist an 
nem Licht zählt nicht gerade zu den angenehmsten Beschäl- diesem Hilferuf auch nicht taub vorübergegangen. Ein be- 
tigungen, und über kurz oder lang macht sich bei dem in sondcrcs Verdienst auf dem Gebiet der Arbeitscrleichterung 
solchen Räumen dauernd beschäftigten Personal eine durch im Entwicklungsraum hat sich der bekannte Chemiker und 
die besonders hohe Inanspruchnahme des Sehnervs sich Fach-Techniker Lüppo-Cramer erworben. Ihm ge- 
ergebende Ermüdung, später sogar auch eine dauernde lang es als erstem, einen Farbstoff zu finden, dem die Eigen- 
Beeinträchtigung dieses Sinnesorgans bemerkbar. schaßt innewohnt, das in der Filmemulsion enthaltene 

Hei der Verarbeitung hochempfindlichen Negativfilms is Bromsilber unempfindlich zu machen, sobald es mit einer 
von jeher der Beleuchtung der Dunkelkammern eine be- wässerigen Losung dieses Farbstoffes, des Phenosafra- 
sondere Aufmerksamkeit gewid net worden. Nur pin? nins, ; n entsprechende zeitliche Bcrühiung kam. Durch 
zuverlässig inaktinischcs Licht Konnte verwendet werden diesen „Desensibiberungsprozeß“ wurde das latente Bild 
sollte nicht die Qualität der N< gative durch Schleicrbildung in der Schicht nicht angegriffen, wohl aber die Entwick- 
mthr oder weniger in Frage gestellt werden. Mit der Er- lungsdaucr etwas verlängert. 

rci< hung des einen bedeutungsvollen Vorteiles war aber • Ohne Zweifel bedeutet das Sensibilis erungsverfahren 
auch gleichzeitig ein für die Prüfung der Qualität der nach Lüppo-Cramer einen großen Fortschritt in der photo- 
Bilder störend auftretender Nachteil verbunden. Das Min- graphischen Praxis, denn es gestattet eine Behandlung des 



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wertvollen Negativs bei erheblich hellerer Dunkelkammer¬ 
beleuchtung als bisher. Ohne iede übermäßige Inanspruch¬ 
nahme des Sehnervs konnte nunmehr der gesamte Entwick¬ 
lungsvorgang in allen Einzelheiten rasen beobachtet werden, 
was sehr viel zur Qualität des Negativs und der späteren 
Kopien mit beitrug. 

Das Desensibilisierungsverfahren machte es aber auch 
möglich, panchromatischen Film. der bekanntlich rot¬ 
empfindlich ist und deshalb unter erschwerten Umstanden 
nur bei dunkelgrünem Licht geringster ntensität entwickelt 
werden konnte, nunmehr auch bei he: e rem roten Licht 
zu behandeln. 

So erfreulich dieser photochemische Fortschritt ist, so 
war mit den älteren Farbstoffdesensib lisatoren aber auch 
ein Nachteil verbunden. Die Verwendung dieser verschie¬ 
denen Farbstofflösungen zeitigten nämlich eine leichte 
Anfärbung des Schichtträgers, die um so stärker auftrat, 
je länger die Emulsion infolge möglicher Unterbelichtung 
im Entwickler behandelt werden mußte. Wenn auch diese 
leichte Anfärbung der Gelatineschicht keine erhebliche 
Herabminderung der photographischen Qualität einer Auf¬ 
nahme verursachte, so mußte bei genauer Betrachtung des 
Bildes doch eine Art hauchfeiner schlclerartiger Uebcrzug 
festgestelli werden. 

Deshalb gingen die Bestrebungen der Wissenschaft dahin, 
auch diesen kleinen ^Schönheitsfehler noch abzustellen, und 
in den Laboratorien wurde eifrig daran gearbeitet, einen 
Desensibilisator herzustellen, welcher diesen Nachteil, 
wenn man ihn so nennen darf, nicht besitzt. 

Nunmehr ist es der L G. Farbenindustrie A -G. (Agfa) seit 
einiger Zeit gelungen, nicht nur einen, sondern gleich zwei 
neue Desensibilisatoren herzustcllen, cie an Lichtschutz¬ 
wirkung alle bisherigen Verfahren öbertreffen. Es sind 
dies das Kine-Pinakryptol-Grün und das Ki ne- 
Pinakryptol-Gelb. Während ersteres als Vorrats- 
lösung im Verhältnis 1 : 500 in Wasser aufgelöst, zum Ge¬ 
brauch aber entsprechend 


orangefarbigen Licht des Agfa-Dunkelkammcrfilters Nr. 104 
entwickelt werden. Da auch bei kurzer Betrachtung der 
Entwicklungsvorgang sehr genau kontrolliert werden kann, 
soll eine unnötig lange direkte Bestrahlung vermieden 
werden. Die Entwicklung kann in den gebräuchlichen Ent¬ 
wicklern erfolgen. Bei Rapid--Entwicklung wird nor." r- 
weise etwa 1—2 Minuten länger zu entwickeln sein als 
ohne Desensibilisierung, weil das Kine-Pinakryptol-Grün 
ähnlich dem Bromkalium klar hält und den Entwicklungs¬ 
vorgang etwas verzögert. Zu verdünnten oder hydro¬ 
chinonfreien Entwicklern kann das Kine-Pinakryptol-Grün 
der Entwicklerlösung direct zugesetzt werden, zweck¬ 
mäßig in einer Konzentratian von 2—3 Liter Pinakryplol- 
grün-Lösung 1 : 500 auf 100 Liter Entwickler. Die Ein¬ 
schaltung hellerer Lichtquellen darf natürlich in letzterem 
Falle erst erfolgen, wenn der Film zwei Minuten im Ent¬ 
wickler gewesen ist. Bei der Betrachtung des entwickelten 
Films wird man bei rotem Licht zuerst einen leichten 
grauen Belag auf den Schattenpartien bemerken. Man 
lasse sich aber dadurch nicht beirren und entwickle »uliig 
aus. Der vermeintliche graue Belag, die bei rotem Licht 
sichtbar werdende, anhaftende dunkelgrüne Pinakryptol- 
Grün-Lösung, verschwindet beim Fixieren und Wässern 
wieder, der Film ist nachher in der Durchsicht vollkommen 
klar, nur gegen einen weißen Hintergrund bemerkt man 
zuweilen einen schwachen grünlichen Ton, der aber für 
das Kopieren belang.os ist. 

Das Kine-Pinakryptol-Gelb kann für 'Me 
Filmarten als Vorbad in einer Konzentration 1 : 2000 ange¬ 
wandt werden. Selbst in Konzentrationen von 1 : 3CC0 und 
1 : 5000 wird normales panchromatisches Material noch so 
stark desensibilisiert. daß die Entwicklung bei rotem 
Licht erfolgen kann, doch ist dann die direkte Bestrahlung 
nach Möglichkeit abzukürzen Im übrigen sind die Arbc ls- 
bedingungen für Kine-Pinakryptol-Gelo die gleichen wie 
bei Kine-Pinakryptol-Grün. Da es aber durch Sulfit zer- 


verdünnt dem Entwickler zu¬ 
gesetzt wird, wird aus dem 
Kir.c - Pinakryptol - Gelb, 
welches ebenfalls in Kristali- 
form in den Handel gelangt 
durch Auflösen der Kristalle 
in heißem Wasser eine Lö¬ 
sung 1 : 1000 hergestcllt, die 
ebenfalls verdünnt oder aber 
direkt Verwendung finden 
kann. 

Uber die praktische Aus¬ 
führung der Descnsihilisa- 
tionsv erfahren mittels Kine- 
Pinakryptol-Grün und Kine- 
Pinakryptol-Gelb werden 
folgende Richtlinien be¬ 
kanntgegeben: 

Der Film wird im Dun¬ 
keln oder bei der für das 
betreffende Material vor¬ 
geschriebenen Dunkelkam¬ 
merbeleuchtung auf Rah¬ 
men gespannt und zwei Mi¬ 
nuten in einer Lösung von 
Kine - Pinakryptol- 
Grün 1 : 5000 bei 18 Grad 
Celsius vorgebadet, wobei 
auf gleichmäßige Benetzung 
des Films und auf die Ent¬ 
fernung von Luftblasen zu 
achten ist. Gewöhnliche und 
orthochromatische Films kön¬ 
nen dann bei dem gelben 
Licht des Dunkelkammer- 
Filters Agfa Nr. 105. pan¬ 
chromatischer Film bei dem 



zum Entwickler nicht ge¬ 
eignet. Es kann deshalb nur 
als Vorbad Verwendung fin¬ 
den. Die Dauer der Ent¬ 
wicklung des mit Kine-I’ina- 
kryptol-Gelh vorgebadeten 
Films soll 8—10 Minuten 
nicht übersteigen, da bei 
längerer Entwicklung die 
Desensibilisation infolge der 
zerstörenden Wirkung des 
Sulfits zurückgeht. Die nur 
ganz schwach gelb gefärbte 
Lösung hinterläßt auf dem 
entwickelten Film nicht die 
geringste Spur einer Färbung. 

Zu beachten ist ferner bei 
der Beurteilung dtr Negative 
während des Entwicklungs¬ 
prozesses. daß die Lichter 
weniger stark gedeckt er¬ 
scheinen. Es ist dies jedoch 
eine durch die ungewohnte 
helle Dunkelkammerbeleuch¬ 
tung hervorgerufene Täu¬ 
schung. Man hüte sich vor 
allzu kräftigem Entwickeln. 

Auf einige praktische 
Winke sei hier noch beson¬ 
ders hingewiesen. Man über¬ 
ziehe die Holzrahmen vor 
der Verwendung mit Zapon¬ 
lack, die eine notwendige 
peinliche Säuberung gestat¬ 
ten und erleichtern. Außer¬ 
dem wird ein Aufsaugen 
von Flüssigkeit aus den 





ij eil ii ii 


Kinos und Theatern 


Oeirttnde 1874 


kurze Teil des Films 
■ hen Fenster und Mal- 


idcrc schreiben sie dem Frjnzoscn Reynold zu —, Kitte tiver Feuchtigkeit. Damit bleibt aber der Schritt 


■rausgefunden, daß diese 
■rforation das einzige Mit- 
I war. um eine gleichmäßige 
hnclle Fortbewegung des 
litis zu sichern. Er hatte, 
is wenigen bekannt ist, 
t -15 Bildern — oh,.Tcmpo- 
rmungl — zu rechnen, um 
nn stehendes, flimmerfreies 
Bild zu erzielen, und mußte 
deshalb, wie erwähnt, die Lö¬ 
sung der Perforationsfrage 
linden. Es ist klar, daß 
man das Loch selber prak- 


Kcchteck abgerundet 
■Jciche Scitenl.inge 


icim Negativ bleibt in 
eite nur so viel, wie 
‘urzc Rechteckseite 
nämlich 2 mm |beim 
I und 1.854 mm (beim 
■')• Das Positiv-Recht- 
t dann, um es ergan- 
hinzuzuftigen. noch 


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größer als der Zahnal 
auf der Trommel, 
nun der gefürchtete 
schlag, d h. das Eim 
der Lochccken. eintritl 
einseitig nur, •«» ist 
Probe auf der Meßlchi 
beste Mittel zur Fehl 
findung. 100 Löcher 


Anschlag 

r chriimp(un< 


also die Schrumpfung al 
Fehlerquelle ausgcsi haltet 
und man muß den Fehler i 


einzelnen Windungen, die 
Fiimschleifcn, ihr Flattern 
und ihren Ausgleich, greift 
sich mit der Zeitlupe einzelne 
Momente heraus, die als be¬ 
sonders schnelle Bewegun¬ 
gen dem bloßen Auge ent¬ 
gehen und erst im Zeit¬ 
dehner ihre Sonderbarkeiten 


Desensibilisierungsbädern vermieden, auch llolzkulcn sollen lim nun aber auch in d< 
mit einem Zaponlackübcrzug versehen werden, noch besser hellerem Lchl als dem ü 

verwende man Steinzeugkufen. Um die Ansetzung von können, hat die Agia ein« 

Schimmelpilzen und Bakterien aul den Bädern zu vermeiden. die vor die gewöhnlich 

setze man denselben auf 100 Liter etwa 200 ccm einer werJen Die Auswahl « 

lOprozentigcn alkoholischen Thymollösung zu. Unl-.cdingl Dunkclkammcr-Schuizfillct 

notwendig ist die Einrichtung eines besonderen Dunkel hei größtmöglicher IlcIÜgki 
kammerratimes für die Desensibilisierung tes eine hohe Sicherheit g< 

Perforation und Aaischl 

i.dison, der angeblich die Lochur.g des Films cinfiihrtc — Stunden, einer Tempcratui 


scheinbar fcstbeißcnd« 
Gleitschiencn, wenn sie ai 
gesetzt haben. Das „Schna 
lern" des Film- zeigt m 
Sicherheit die Krankheit 


irrcspondicrcndcn 
Triebräder beim 


■ plung des Films, 
weiter gehen soll 
n für den Schritt 
d. h. also bei 


„EIKÖ 

der eiserne 
Kino-Sessel 
in höchster 

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